frivol schrieb:Dabei ist es für Jesus wirken egal, ob er am Ende nochmal auferstanden ist vor seiner Himmelfahrt oder nicht. Nur für die Gründung der urchristlichen Kirche war dieses Ereignis entscheidend, um seine Jünger von Jesus Göttlichkeit zu überzeugen.
Schon in der Bibel wird die Bedeutung des christlichen Auferstehungsglaubens bereits durch Paulus selbst hervorgehoben:
Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferweckt ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
(1. Kor. 15, 12-19)
Hier geht jedoch nicht hervor, daß dies ein Zeugnis für Jesus' Göttlichkeit darstelle, sondern viel mehr für die Wirklichkeit der in der Bibel angekündigten Auferstehung der Toten selbst sowie auch über die Predigt und den Glauben über die Wirklichkeit von Jesus' Auferstehung und sein damit verbundener Sieg über den Tod als Zeichen Gottes.
Weiter wird zudem Jesus' Menschlichkeit betont, denn als Mensch wurde er von Gott auch wiederauferweckt und nicht als Gott:
Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.
(1. Kor. 15, 20-21)
Natürlich interpretieren dennoch viele Christen Jesus`Wiederauferweckung auch als ein Zeichen seiner "göttliche Seite", was insbesondere für Muslime nicht annehmbar ist, genauso wie für viele die Überzeugung, daß Gott seinen eigenen Propheten am Kreuz einfach sterben lässt und für Mohammed wohl auch Anlass genug war, das Kreuzigungsgeschen auf ganz andere Art und Weise umzudeuten, die im Islam heute insbesondere in Form der Doketismustheorie wie auch der Substitutionstheorie vertreten bzw. dargestellt wird.