Vorsicht wieder ein langer Text, also bitte etwas Lesegeduld und Nachsicht mit mir haben, kürzer geht es leider nicht
;) AnnJuJutsu schrieb:Sprichst du hier von so Etwas wie einer "Selbstfindung?
Nichts anderes ist der Kern einer jeden Spiritualität. Nicht nur die Selbstfindung (Besinnung), sondern auch die Selbsterkenntnis (der Blick hinter die eigenen Eigenschaften und gedanklichen Illusionen des Egos). Die Selbstfindung beginnt, wenn man äußere und innere Konstrukte des eigenen Egos und das anderer Menschen hinterfragt und diese dann auch klar und deutlich erkennt. Platon nannte dies auch "Das Höhlengleichnis":
Das Höhlengleichnis - Lebt die heutige Gesellschaft in einer Höhle?Der eigentliche Sinn des Dschihad ist kein Kampf gegen äußere Feinde, sondern gegen das eigene Ego und seine gedanklichen "Dämonen". Metaphorisch gesehen ist der Thron des Scheitan das Ego des Menschen. Es wird einer Prüfung unterzogen im Leben, es kann gesund oder auch krank sein.
Daher ist meine Aussage:
Es gibt keine Absicht Gottes, es gibt nur "Wege" die zu Gott führen.Auch so zu sehen: Es gibt keine Absicht des reinen Selbst, es gibt nur "Wege" die zu einem Selbst führen. Das Gewissen des Menschen ist dabei vergleichbar mit einer Jury in einem Gericht. Satan ist der Ankläger und die Reue ist der Verteidiger oder die Einsicht. Gott ist der neutrale und gerechte Richter. Das alles sind nur Metaphern für Eigenschaften die in jedem Menschen stecken (mehr oder weniger).
AnnJuJutsu schrieb:Deine Aussagen werfen etliche Fragen auf und widersprechen sich, da es denn Anschein macht, dass du unbewusst über Allegorien Paradoxen entschleiern versuchst,
Ich glaube es sind deine Gedanken die sich beim Lesen meiner Beiträge widersprechen oder im Konflikt mit sich selbst stehen. Ich widerspreche mich in keinem Punkt, jedoch kann man bestimmte Aspekte auch einfach relativieren und das Spektrum erweitern. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß, es gibt Zwischentöne und ein ganzes Spektrum an Möglichkeiten. Zudem sind Allegorien ja die Sprache des Koran selbst.
In der Literaturwissenschaft bezeichnet Allegorese die Auslegung eines Textes nach einem mehrfachen über den wörtlichen hinausgehenden Sinn.
Wobei man hier auch das wörtliche mit weltliche ersetzen kann. Der Koran wandelt zwischen Weltlichkeit und der Metaphysik. Es gibt kein Paradoxon, es gibt nur die dialektische Synthese aus beiden Aspekten. Die Widersprüche bestehen im Menschen selbst und sind auch die Prüfungen denen er sich stellen muss, z.B. der Kampf mit dem inneren Schweinehund, dem Gedanken der Menschen das ganze Leben versauen kann. Dieser Kampf ist der eigentliche Dschihad. Die Anstrengung sich seinen inneren Dämonen und Widersprüchen zu stellen. Und die hat gewiss jeder Mensch auf diesem kleinen Planeten, auch du und ich
;)Das ist der "heilige Krieg":
-Den Dschihad des Herzens (dschihad bi l-qalb) als innerer, spiritueller Kampf gegen Untugend, Verführung zu moralisch verwerflichen Taten und Ignoranz.
-Den verbalen Dschihad (dschihad bi l-lisan) durch das ständige Sprechen der Wahrheit und die Verbreitung des Islams auf friedlichem Wege. Hierzu gehört auch das öffentliche Sprechen der Wahrheit (haqq) unter einem ungerechten Herrscher.
-Den Dschihad durch Taten, d.i. durch richtiges moralisches Verhalten (dschihad bi l-yad): Das Rechte gebieten und das Verwerfliche verbieten.
-Den Dschihad des Schwertes, als militärischer Kampf auf dem Wege Gottes.
Mit diesem Verständnis richtet sich der Dschihad gegen das eigene Ich, gegen die „Triebseele“ (an-nafs al-ammāra bi 'l-sūʾ). Die Durchsetzung der Anweisung, das Rechte zu gebieten und das Verwerfliche zu verbieten, geschieht „mit der Zunge, mit der Hand und mit dem Schwert, je nachdem, wozu man imstande ist“.
Nicht-militärische Auslegungen des Begriffs kommen ebenfalls in den entsprechenden Kapiteln der großen Hadithsammlungen vor. Unter anderem wird die Wallfahrt einer Frau nach Mekka (Haddsch) sowie der fürsorgliche Dienst an seinen Eltern als Dschihad angesehen.
http://pghpartei.forumieren.de/t724-dschihad-und-der-islamAnnJuJutsu schrieb:wodurch du dich der Gefahr ausgibst, dass du in der Inkonsequenz deiner Unterwerfung Allahs "die klaren Strukturen" des Islam hinterfragst und der Islam allmählich, je nach Bildungs- und Reifegrad, an absoluter Relevanz verliert, da du dich mit deinem "Schöpfer" identifizierst.
Wo unterwerfe ich mich denn Gott? Eine Hingabe bedeutet keine Unterwerfung. Unterwerfung gibt es nur bei Götzen, dem Personenkult, der Diktatur und dem Despotismus. Ja auch im Sadomasochismus, zwischen der dominanten und devoten Person. Nein die Hingabe ist wie in der Kunst, die Wertschätzung des Werkes und des Schöpfers. Doch die Natur ist unsere Schöpferin und das Universum beinhaltet eine kreative, schöpferische Kraft, die auch im Menschen steckt. Die Liebe ist die Hingabe, so auch die Demut. Also die Relevanz geht nicht verloren und Zweifel, so auch das Hinterfragen sind nichts verbotenes. Der Koran ermutigt ja auch den Verstand zu benutzen. Das dies einige Fundamentalisten nicht beherzigen, daran ist nicht der Koran schuld, sondern sie selbst. Sie unterliegen ihren inneren Dämonen und das Ego regiert über ihre Entscheidungen, nicht die Vernunft und Rationalität.
Btw. der Islam hat keine Strukturen, nur Menschen erschaffen Strukturen, z.B. durch Systeme, Denkschulen, Ideologien und ihre Werke. Die Natur besitzt keine wirkliche Struktur, es gibt Muster und Formen in ihr, die einzigen Dinge in der Natur und Schöpfung die man als Struktur betrachten kann sind die Zellstrukturen, die Strukturen in der DNA und den Molekülen. Sonst gibt es in ihr weder Wege noch Wegweiser. Nur der Mensch braucht dies damit er sich orientieren kann, da er sich weitestgehend von seinen Instinkten getrennt hat. Der freie Wille des Menschen in der Kausalität existiert eigentlich nicht, wenn dann ist es ähnlich wie in der Quantenphysik, ein kleiner Impuls der Willkür und des Chaos im Kosmos. Freiheit gibt es in der Kausalität nicht, es gibt nur kausale Ketten und Faktoren die zu den Entscheidungen im Leben führen, bei denen wir nur denken das wir eine Wahl hätten.
Eine zeitgenössische Interpretation dieses weisen Spruchs:
"Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum. Wenn man mit Datenverarbeitung plant, kann man sich schneller und genauer irren.“AnnJuJutsu schrieb:Dein Gottes-Bewusstsein" wird durch deinen logischen Verstand bzw. Intersubjektivität aufgehoben oder endet, je nach Zwiespältigkeit bzw. Emotionen und Überzeugung, im logischen Zirkelschluss.
Nur ein Rationalist würde seine Gefühle verleugnen und auch jeden Sinn für Empathie verlieren. Die Dosis macht das Gift und ich würde sagen es muss kein Zwiespalt sein, es kann auch eine Harmonie bilden, in der Hinsicht beschäftige dich mal mit der klassischen Dialektik:
Seit dem 18. Jahrhundert setzte sich eine neue Verwendung des Worts durch: Die Lehre von den Gegensätzen in den Dingen bzw. den Begriffen sowie die Auffindung und Aufhebung dieser Gegensätze. Rein schematisch kann Dialektik in diesem neueren Sinn vereinfachend als ein Diskurs beschrieben werden, in dem einer These als bestehende Auffassung oder Überlieferung ein Aufzeigen von Problemen und Widersprüchen als Antithese gegenübergestellt wird, woraus sich eine Lösung oder ein neues Verständnis als Synthese ergibt.
Wikipedia: DialektikMein Gottesbewusstsein ging aus der Selbsterkenntnis hervor und steht nicht im Widerspruch zu meiner weltlichen Rationalität. Da Gott nichts übernatürliches ist, es ist nur die schöpferische Kraft hinter allen Dingen, es ist die Ganzheitlichkeit allen Seins. Der Mensch erlebt nur eine scheinbare Trennung und Isolation von der Ganzheitlichkeit. Würden wir wie die Tiere noch immer Eins mit der Natur sein, so wären wir von ihr auch nicht so getrennt. Tatsächlich ist es unser eigener Verstand der uns isoliert fühlen lässt. Wir sind sterbliche auf einer physischen Erlebnisreise, wir sind Energie in Form von Materie. Im Prinzip ist alles was der Mensch in der Welt hinterlässt nur Schall und Rauch und schon bald wieder vergessen. Es bleiben nur Ruinen und Erinnerungen in den Mitmenschen für eine gewisse Zeit erhalten.
Energie bleibt immer gleich und erhalten, nur ihr Zustand steht in temporären Wechselwirkungen. Das ist die Basis der Physik und des Energieerhaltungssatzes:
Wikipedia: EnergieerhaltungssatzDie Ganzheitlichkeit allen Seins ist unteilbar und unauflösbar, wie auch die Energie. Somit ist unser kleines Abenteuer per Ich-Bewusstsein, mit all seinen Erinnerungen und Erfahrungen nur wie ein Trip. Ja das ganze Leben gleicht einem Drogentrip unsere biochemischen Impulse die unsere flüchtigen Launen und Gefühle bestimmen. Das alles ist jedoch wie eine Prüfung ob wir unser Selbst erkennen können bei all den Schleiern und Illusionen unserer Gedanken. Erreicht man dies, wird man auch schon zu Lebzeiten das Nirwana erleben, dann wenn die Gedanken Ruhe finden und sich nicht mehr in Widersprüchen und temporären Launen befinden.
Wikipedia: SamsaraWikipedia: NirwanaAnnJuJutsu schrieb:Ein Beleg dafür, dass du auf die anderen Fragen nicht eingehst.
Du da will ich ganz ehrlich sein, manche deiner Fragen sind so kryptisch und verschachtelt und verstecken sich hinter einer zerhackten Sprache, so das mir die Lust fehlt auf alle deine Fragen zu antworten. Ich bin nur ein einfacher Mensch und wenn du in mir Widersprüche erkennst ist das auch kein Problem für mich, im Gegenteil ich bin mir meiner eigenen Widersprüche bewusst und weiß das meine Gedanken hier und da etwas träge sein können. Also ich bin einfach zu faul um auf alles eine Antwort zu geben und ich weiß das ich nichts weiß. Es spielt also absolut keine Rolle ob und wie ich darauf antworten werde.
AnnJuJutsu schrieb:Inwiefern sind "koran-metaphysische" Erkenntnismodelle von einem Empirismus und Rationalismus zu unterscheiden, wenn jene Offenbarungen, welche Konsequenzen von Dies- und Jenseits voraussagen, keine Wechselwirkungen hinsichtlich psychologischer Ausprägungen wie der Beeinflussung oder Formung von Ethik und Moral betreffen sollen?
Weißt du ich kannte mal einen Professor an einer Universität der hatte viel Sinn für Humor, aber wenn jemand mit einer derartig verschachtelten Sprache ankam, hat er ihm mit der Gegenfrage geantwortet:
"Kannst du dir nicht selbst deine Frage beantworten? Manchmal sind die Fragen kompliziert und die Antworten sind einfach."Die Formung von Moral und Ethik entstehen allein im gesellschaftlichen Konsens. Moralisten sind meist einfach nur damit bemüht den Menschen möglichst kontrollierbar zu halten. Ihnen ist die Sicherheit der Menschen wichtiger als deren Selbstbestimmung. Der Koran ist weder nur für Sicherheitsfanatiker, noch für selbstbestimmte Chaoten. Sondern mehr so ein Mittelweg. Jeder hat seine kleinen Sünden hier und da, es ist nicht Sinn des Lebens gänzlich Halāl zu leben und alles was Harām ist zu verdammen. Man sollte sich nur nicht von seinen Dämonen und Liebe zur Sünde kontrollieren lassen, denn dann agiert man auch nicht mehr selbstbestimmt, sondern wird zum abhängigen.
Im Prinzip besteht der Brückenschlag im Koran sogar hin zum Buddhismus und seinem Weg der Mitte:
„Zwei Extreme sind, ihr Mönche, von Hauslosen nicht zu pflegen. Welche zwei? Bei den Sinnendingen sich dem Anhaften am Sinnenwohl hingeben, dem niederen, gemeinen, gewöhnlichen, unedlen, heillosen; und sich der Selbstqual hingeben, der schmerzlichen, unedlen, heillosen. Diese beiden Extreme vermeidend, ist der Vollendete zum mittleren Vorgehen erwacht, das sehend und wissend macht, das zur Beruhigung, zum Überblick, zur Erwachung, zum Nirvāna führt.“Wikipedia: Mittlerer WegAnnJuJutsu schrieb:Ist Allah also so absolut allmächtig, dass seine Allwissenheit im Bezug auf die Prädestination durch die Willensfreiheit eingeschränkt wird?
Kannst du dir selbst und den Mitlesern mal einen Gefallen tun? Der Begriff Prädestination kann auch ganz einfach durch Vorherbestimmung ersetzt werden. Deine Ausdrucksweise ist so furchtbar verkompliziert das du scheinbar vergisst das es auch Mitleser gibt die keine Lust haben jedes Wort zu sezieren.
Allah ist keine Person und Allmächtigkeit kann man auch mit Ganzheitlichkeit ersetzen. Auch die Allwissenheit ist nur eine Umschreibung für die Wesentlichkeit der Dinge. Der Mensch hat nur nicht die Kapazität alles zu wissen, aber er kann ein intuitives Verständnis für die Ganzheitlichkeit erhalten so auch die Selbsterkenntnis. Es gibt keine wirkliche Vorherbestimmung, das einzige was uns sicher ist, wir landen am Ende alle in ner kleinen Kiste oder ner Urne oder in der Pampa. Uns ist nur unsere physische Sterblichkeit "Vorherbestimmt". Die einzig wichtigen Fragen die man sich im Leben stellen muss; war man glücklich im Leben? Konnte man andere glücklich machen?
Ich zähle einfach nur die Gesichter im Leben auf die ich ein kleines Lächeln oder Lachen zaubern konnte. Alles andere sollte man mit seinem Gewissen vereinbaren. Der Koran ist eine Art von schriftliches Werk das einfach nur ein Appell an die Gewissenhaftigkeit sein soll. Manche Menschen brauchen eben eine gewisse Anleitung im Leben. Ist aber auch nichts schlimmes
:)AnnJuJutsu schrieb:Kann man die Einschränkung durch ein "Allah sät es so"-Argument relativieren, sodass es auch kein Widerspruch zum wortwörtlichen Verständnisses dieser Rezept-Anweisung “Der Koran drängt dazu, den Verstand zu gebrauchen” besteht?
Ich betrachte es ganz einfach und simpel, den Verstand zu gebrauchen ist wie Sport fürs Hirn. Nutzt man diesen nicht, wird das Hirn eben unsportlicher und träger. Ganz einfach eben. Auch hier macht sich wieder die Kausalität bemerkbar. Der Mensch ist so klein und verletzlich das er ständig Angst hat, Gott habe schlechte Absichten, dabei hat Gott keine Absichten. Gott ist mehr so:
Final scene of Dogma. Crisis of faith is over.
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Nur eben keine Person. Aber das Grundwesen wird da sehr schön erfasst. Generell würde ich den Film Dogma in jeder religiösen Debatte empfehlen. (auch wenn da dann und wann mal solche übernatürlichen Spielereien eingebastelt wurden, aber das ist ja auch filmische Freiheit xD)
Irade77 schrieb:Was ich an @cRAwler23 gut finde er stellt einfach jeden Menschen zufrieden irgendwas muss er Ja richtig machen egal ob Atheist, Buddist oder Moslem einfach nur Sachlich erklärt
Gab mal so ein Sprichwort
Allen Menschen recht getan,
ist ein Kunst, die niemand kann.
Nicht einmal Gott kann es jedem recht machen.
Wer’s allen recht will machen,
bleibt ein Narr in allen Sachen.
Tja ich wäre gern dieser Narr, doch ich bin es leider nicht. Denn ich mache es nur sehr wenigen recht, nur denen die im Stande sind ihren Verstand zu benutzen. Bei allen anderen mache ich mir keine guten Freunde, z.B. Islamhasser und Islamisten mögen mich da beide nicht so wirklich gern. Denn ich mache beiden Seiten bewusst das sie Ideologien des Denkens unterliegen. Oder auch strenge Atheisten und Theisten. Ich bin kein Freund der Theokratien, der Despoten, der politischen Selbstgefälligkeit, des Egoismus der irrationalen Altruismus. Um es kurz zu machen, Extreme sind nicht so mein Ding, also werde ich es keinem Extremisten je recht machen können. Dies entspricht meinem Wesen:
Heil Dir Eris, unsere Göttin!
Hüterin des Chaos des Diskords und der Konfusion!Ich mag Chaos und Kosmos gleichermaßen. Wenn ich mich mit dem Buddhismus und dem Islam beschäftige und mir meiner Selbst bewusst bin, finde ich wieder zur inneren Harmonie. Dann und wann brauch ich (mein Ego) aber auch etwas Disharmonie
:D lilit schrieb:Wenn jedoch eigentlich aufklärerische Schrift wie Koran buchstäblich zu Schrott buchstabiert werden, müssten eigentlich Muslime, die das auch kritisch beobachten, sich zur Wehr setzen.
Machen sie ja auch, aber wird viel zu wenig beachtet,
anstatt dessen kriegen Radikale plattform.
So ist es und genau diese fehlende Aufmerksamkeit für die rationalen Muslime die schon lange Aufklärung betreiben und versuchen die Wogen zu glätten, die sind von den Medien fast gänzlich ausgeblendet. Die Medien lieben eben die Zwietracht.
Bjarne schrieb:Hallo. Ich kenne den Koran leider nicht auswendig. Deshalb interessiert mich sehr, welche Passagen aufklärerisch sind. In der öffentlichen Debatte konnte ich davon noch nichts mitbekommen.
In der Hinsicht empfehle ich "Der Medicus" zu lesen oder als Film zu sehen. Dort geht es um einen jungen Menschen der Medizin studieren will im Mittelalter des Abendlandes (England) jedoch von der Kirche gehindert wird sich dieses Wissens zu bemächtigen (es wird ihm eine Untersuchung der Anatomie verwehrt). Bis er von einigen Juden und Muslimen Einblick in dieses Wissen bekommt und sich auf die Reise ins Morgenland und nach Persien macht. Denn dort blüht die Wissenschaft und philosophische Aufklärung:
Wikipedia: Blütezeit des IslamWikipedia: Der MedicusBjarne schrieb:Das Wort Aufklärung in eben diesem Sinne verbinde ich eben eher mit dem 18. Jahrhundert und dem Abendland.
Welches durch den Orientalismus einiger deutscher Dichter und Denker (wie z.B. Goethe) inspiriert wurde. So auch der Bezug zur Antike, der Kultur und Wissenschaft der alten Griechen und Perser so auch Araber und Agypter. Viele wurden vom Islam inspiriert. Es gab also eine ganze Fülle an Quellen für die Aufklärung. Das war auch die Zeit in der Freimaurer Brücken zwischen den Religionen gebaut haben, denn man konnte bei ihnen Mitglied werden egal welcher Konfession man auch war. Gott war bei ihnen der Architekt der Schöpfung und der stille Lehrmeister hinter der Weltlichkeit. Weder Person noch Geschlecht. Im Prinzip der Vorstellung von Allah sehr nahe. Man nennt dies auch Deismus der sich im Zuge dessen gebildet hat:
Wikipedia: DeismusJohann Wolfgang von Goethe über den Islam ☺☺
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Schon als 23jähriger pries Johann Wolfgang von Goethe den Propheten Mohammed. Die Faszination des Islam und seines Begründers ließ den Dichter sein ganzes Leben nicht mehr los. Noch der 70jährige Goethe bekennt in aller Öffentlichkeit, dass er sich mit dem Gedanken trage, "ehrfurchtsvoll jene heilige Nacht zu feiern, wo der Koran vollständig dem Propheten von oben her gebracht ward". Er setzte dem Islam mit seinem "West-östlichen Divan" ein literarisches Denkmal. Eine von ihm selbst verfasste Ankündigung dieses Werkes enthält gar den erstaunlichen Satz, der Verfasser des Buches lehne "den Verdacht nicht ab, dass er selbst ein Muselmann sei".Die Aufklärung war maßgeblich durch Orientalisten, Freimaurer, Freunde der Antike und die Revolution in Frankreich bestimmt. Später dann auch durch die Unabhängigkeit der USA vom adligen Empire.
Die Überwindung von Adel und Klerus (der europäischen Theokratie die dem heutigen Saudi Arabien sehr ähnlich war), war auch das Ziel der alten Illuminatenorden:
Illuminatismus und die SelbstbestimmungJedoch waren die Illuminaten antireligiös eingestellt und wollten nicht nur die Welt vom Klerus befreien, sondern auch von der religiösen Ideologie. Im Prinzip wäre die Ahmadiyya Muslim Jamaat dieser Sache sehr nahe:
http://www.ahmadiyya.de/ahmadiyya/einfuehrung/Oder auch der Zen-Buddhismus:
Wikipedia: ZenJedenfalls haben die Illuminaten in der Zeit der Aufklärung eine Trennung von Staat und Kirche angestrebt. Also Säkularismus und Laizismus.