Lepus schrieb:Der Gedanke kam mir auch gerade.
Ich weiß allerdings nicht, wie viele Menschen in Deutschland für den radikalen Islam rekrutiert werden.
Es ist vermutlich nur eine geringe Menge gemessen am ganzen Land.
Es wird nur eben immer als riesen Masse dargestellt, vermute ich - bzw. hoffe ich.
Es wird sicher ein paar Menschen geben und wie du gesagt hast, werden es nicht so viele sein, aber bei jedem Einzelnen fragt man sich doch was das soll. Ich will keine Dummheit unterstellen aber nicht nachzufragen oder nicht mitzubekommen wie es dort unten wirklich abgeht, zeigt von äußerster "Eindämmung" und abgeschottet sein. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen das so viele die aus dem System fielen gleich so eine Einstellung entwickeln und so depressiv nach Halt suchen das sie sich einer solch radikalen Bande anschließen?
Es ist nun nicht so das einen jeglicher Verstand verlässt sobald man im System durchrasselt, zumindest hoffe ich das.
Ich kenne Leute die auch mit Depressionen auf diese Art und Weise gerungen haben, aber nie würden sie sich radikalisieren lassen. Es ist wie als würde Depression und Hofnungslosigkeit den Verstand und das Mitleid ausschalten, bei denen die sich solch einer radikalen Gruppe anschließen.
Aber vielleicht sind die Methoden der Gehirnwäsche ja äußerst gut. Man weiß es nicht.
Zumindest sind die Videos die man auf Youtube findet mit guter Musik untermalt, es gibt den richtigen Kameraschnitt und wie ich einmal gelesen habe werden die äußerst brutalen Szenen weggelassen. So wird ja nicht gezeigt wie die Person geköpft wird, es wird ein Hollywood Szenario erstellt wo man sich den Rest denken kann. Die wahren brutalen Videos findet man in den Tiefen von Youtube, aber das hatte damals bei meiner Suche ein bisschen gedauert.
Was vielleicht auch noch sein könnte, ist tiefer Hass gegen die Gesellschaft. Eine Art Finger zeigen wo man Verantwortung von sich selbst abschiebt (was ja oft der Fall ist. "Die Lehrer waren schuld, meine Eltern waren schuld, das war schuld, dies war schuld, nur ich nicht"). Man hat sozusagen keine selbstverschuldete Bürde zu tragen, das ist alles nur schuld von den anderen. Ich glaube das diese Gehirnwäschen auch so etwas weiß machen, zumindest da ansetzen.
Unteranderem gibt es auch diese Art Antiamerikanismus und Anti-Europa Einstellung, man fühlt sich von allem und jeden betrogen, und die USA ist sowieso der größte Feind. Da können Verschwörungstheorien auch schon mitspielen, zumindest kann ich mir das vorstellen.
Auch soziale Ungerechtigkeit, aber anstatt etwas an dem zu ändern oder sich hierfür einzusetzen, oder sich dies als Ziel setzen, scheint man lieber zu radikaleren Mitteln zu greifen.
Ich weiß noch wie ich ein Interview sah von einer Mutter deren Sohn dort unten in den Krieg zog.
Was in diesem Interview immer deutlicher wurde, war das auch Eltern Mitschuld tragen, sei es mit Dummheit oder eingeschränkt sein (ist ja oft mal auch erblich, oder eben fehlende Bildung), denn die Mutter befürwortete es das ihr Kind dort unten in Syrien an der Front kämpft, das Einzige vor dem sie Angst habe, sei der Gedanke das er dort unten sterben könnte.
Und das war sehr verwerflich. Wo blieb das Mitleid? Wenn die Mutter so dachte, heißt dies wohl das sie das unwürdige Abschlachten von religiösen Minderheiten für gut hieß, oder einfach das generelle sinnlose töten im Namen einer Religion. Das war sehr fragwürdig, sowas hat doch nichts in Deutschland/ im europäischen Raum zu suchen :/ Mitleid ist ja fast schon eine Gabe, genauso wie friedlich sein.
Lepus schrieb:Ja, genau - die habe ich jetzt gar nicht bedacht.
Solche Menschen kenne ich leider auch und die sind sehr leicht zu verführen.
Einer ist z.B. rechtsradikal geworden und ist nun vorbestraft.
Der ist nicht mehr zu erreichen. :(
Eben. Es ist natürlich ein kleiner prozentueller Teil der sich dies so ausgesucht hat, aber da kann man nicht dagegen wirken :/ Das ist unmöglich, es wird immer Menschen geben die Nein zu so etwas sagen und dies zum kotzen finden. Sei es, das die Eltern dran schuld sind aufgrund von Erziehung oder sonst was (wenn mein Kind mit 13 die Schule abbrechen will weil er Schule nicht mag, dann muss man wohl in der Erziehung irgendwo versagt haben wenn man dem Kind nicht beibringen konnte wie wichtig Bildung ist, oder? (abgesehen von der Möglichkeit dass das Kind gemobbt wird oder so, gibt ja viele Gründe warum ein Kind/Jugendlicher die Schule abbrechen will, wenn dann aber die Begründung kommt "ich kann mit Hartz IV auch leben" dann lief was gehörig falsch. Nichts in seinem/ihren Leben erreichen zu wollen ist fast schon eine schändliche Faulheit :/ ))
Aber schade das dein Bekannter rechtsradikal geworden ist :/ Manches mal, wenn die Menschen zu sehr indoktriniert wurden, sind sie einfach nicht mehr zu überreden/ beeinflussen. Wie als würden sie in ihrer eigenen kleinen Welt leben.
Lepus schrieb:Genauso sehe ich es auch.
Diese Traditionen werden dann halt mit der Religion gedeckelt und sind eigentlich politisch gewollt oder eben pure Unterdrückung.
gerade politisch gewollt. Islam ist ja oft mit Politik gekoppelt und da werden die Menschen auf solche Dinge eben indoktriniert, und deswegen finde ich das solche Traditionen hier nichts zu suchen haben wenn sie denn Eingliederung/Verständnis oder sonst etwas in der Art behindern :/
Ich meine nicht sagen zu wollen das jede Frau in Burka / Niqab ausgeschlossen wird, unterdrückt wird oder sonst etwas, dennoch scheint mir diese Tradition zu streng und nicht passend in einer europäischen Gesellschaft. Sind ja auch oft die Frauen die 2 Schritte hinter dem Mann zu gehen haben, (nicht immer, aber oft) und das ist, wenn man in Europa lebt, schon daneben :/ Wozu kam man dann nach Europa? Um zu fliehen vielleicht aber dann gleich weiterleben wie zuvor, ohne gestört werden zu wollen ist für mich ein Zeichen einer Parallelgesellschaft. Aber da heißt es ja wieder Religionsfreiheit, nur ist dies eine Tradition die ins Öffentliche getragen wurde, und nicht etwas was zu Hause in Privatsache getan wird.
Ich will nicht komplett intolerant erscheinen, Kopftuch ist ja komplett ok aber es gibt Grenzen diesbezüglich :/ Das eine ist ein bekenntnis zu seiner Religion, das andere ist eine strenge Tradition
Lepus schrieb:Genau - so wie in den Weltkriegen oder in den USA.
In den USA gibt es diese Anwerber des Militärs, die meistens in den armen Gegenden die Jugendlichen anquatschen und ihn Ruhm, Geld und eine Ausbildung und Karriere versprechen.
Was sie verschweigen ist, dass sie vorher als Kanonenfutter dienen.
Ohja, Junge werden rekrutiert mit dem Versprechen auf Abzeichen und eine heldenhafte Zukunft, die dann meist aber ganz anders aussieht. Krank wenn man darüber nachdenkt.
Lepus schrieb:Ja, der Wunsch nach einem geregelten Leben und Zugehörigkeit.
Wie im Dritten Reich - wer da nicht mitmachte, war kein richtiger Mensch und gehörte nicht dazu, sondern zum Feind.
Da kommt dann der Gruppenzwang zum tragen:
Jugendliche haben Freunde, die auch zu den Treffen der NPD-Jugend gehen.
Die Freunde überreden einen mit dorthin zu kommen und so weiter.
Kann ich nur zustimmen.