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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

300 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jesus, Buddha ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

21.12.2012 um 10:35
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Wenn wir diese Annahme tätigen wollen so wissen wir dann erstmal dennoch nichts über die Kommunikationswege und auch nichts darüber, ob es denn dann auch überhaupt der erste Kontakt gewesen seie.
Wie gesagt: Extrem unwahrscheinlich. Und da das Christentum auch noch 40 Jahre nach Jesu "Tod" (wenn er denn 70 wurde) eher als Unterschichtengruppe bekannt war, bestanden wohl nicht soo gute Kommunikationsmöglichkeiten.


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21.12.2012 um 10:40
@Cricetus

Also wenn wir diese Annahme schon tätigen dann sind wohl im Vergleich dazu die weiteren Schlußfolgerungen Kleinigkeiten.

Wenn der "Zwilling", der liebe Thomas ja selber bereits 53 in Indien war und dort eine christliche Kirche gründete scheint mir das alles nicht so wild und weit weg, zumal die indische Kirche ja sogar mit die Älteste aller christlichen Kirchen sind.


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

21.12.2012 um 12:55
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Also wenn wir diese Annahme schon tätigen dann sind wohl im Vergleich dazu die weiteren Schlußfolgerungen Kleinigkeiten.
Nein eigentlich nicht. Wir hätten eine Aneinanderreihung von Annahmen, die allesamt superunwahrscheinlich sind^^. Also nicht wirklich das, was dazu taugt, die obige Frage mit Ja zu beantworten ;).
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Wenn der "Zwilling", der liebe Thomas ja selber bereits 53 in Indien war und dort eine christliche Kirche gründete scheint mir das alles nicht so wild und weit weg, zumal die indische Kirche ja sogar mit die Älteste aller christlichen Kirchen sind.
Naja.
Die Schrift auf, die sich das ganze stützt, sind die Thomasaken, zu denen bei Wikipedia steht
Die Thomasakten (lateinisch Neutrum Plural Acta Thomae, deutsch auch Apostelgeschichte des Thomas) gehören zu den apokryphen Apostelgeschichten. Sie wurden in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts auf Syrisch verfasst und sind folglich pseudepigraphisch. Ihr Verfasser stand möglicherweise dem Gnostizismus nahe, war in jedem Fall aber Enkratit. Erhalten ist eine syrische Überarbeitung, die das gnostische Element stark zurückdrängt und eine weniger gereinigte griechische Übersetzung. Weiterhin existieren lateinische, armenische und äthiopische Bearbeitungen.
Dass es also irgendwann mal Missionsbemühungen in die Richtung gab, mag sein. Dass sie aber von Thomas durchgeführt wurden, ist eher unwahrscheinlich (was dich natürlich wieder nicht stört).
Wichtig ist dabei aber auch, dass diese Kirche keine Einflüsse auf den Rest der Christenheit hatte und man somit, falls es in dieser irgendwelche buddhistische Einflüsse geben sollte, eher ein voner Ausnahme als von einer Regel ausgehen muss.


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21.12.2012 um 14:44
Wikipedia: Thomaschristen

Selbst wenn die Gründungsgeschichte, wie viele andere apostolische Gründungen auch, legendär ist, so ist doch die indische christliche Kirche älter als die meisten europäischen. Im dritten Jahrhundert überlagerte die Thomastradition in Syrien/Mesopotamien die ältere Addai-Tradition.


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

21.12.2012 um 14:57
Wikipedia: Thomas (Apostel)

Die Didache oder Apostellehre, eine frühchristliche Schrift die etwa um das Jahr 100 entstand, enthält den ältesten schriftlichen Hinweis auf die Missionstätigkeit des Thomas in Indien. Es heißt dort, er habe in Indien und den umliegenden Gegenden die Kirche gegründet. [2]

Erst hundert Jahre später entstanden die sogenannten Thomasakten, die von den Fakten her das gleiche berichten, es jedoch vielfach phantastisch ausschmücken und offenbar vom Gnostizismus beeinflusst sind.


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21.12.2012 um 16:17
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Selbst wenn die Gründungsgeschichte, wie viele andere apostolische Gründungen auch, legendär ist, so ist doch die indische christliche Kirche älter als die meisten europäischen. Im dritten Jahrhundert überlagerte die Thomastradition in Syrien/Mesopotamien die ältere Addai-Tradition.
Das mag ja sein. Trotzdem erschließt sich mir daraus nichts für den Thread Interessantes.
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Erst hundert Jahre später entstanden die sogenannten Thomasakten, die von den Fakten her das gleiche berichten, es jedoch vielfach phantastisch ausschmücken und offenbar vom Gnostizismus beeinflusst sind.
Auch das mag sein. Allerdings scheint mir, dass außer dieser Legende nicht viel Einfluss durch diese Kirchen in den Westen kamen. Ob das jetzt wirklich der Apostel war, sei mal dahingestellt (viele alte Kirchen schmücken sich ja mit den wichtigen Persönlichkeiten des Urchristentums).


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

21.12.2012 um 16:44
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Das mag ja sein. Trotzdem erschließt sich mir daraus nichts für den Thread Interessantes.
Und darum darf das auch kein anderer so empfinden?
Hör doch mal endlich mit Deiner chronischen Nörgelei auf, finde Dich damit ab das ich es interessant finde und akzeptiere das endlich.


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21.12.2012 um 18:41
@Jimmybondy
Okay ich stelle die Frage anders:
Gab es zwischen der genannen Kirche und dem Hauptzweig des Christentums eine so enge Verbindung, dass man davon ausgehen kann, dass die Umgebung, die zweifelsfrei die Thomaskirche beeinflusst hat, auch die anderen Kirchen beeinflusst hat?


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21.12.2012 um 18:57
@Cricetus

Die indische Umgebung soll die Thomaskirche beeinflusst haben? Und das schon in der Frühzeit dieser Kirche?
Das ist sehr interessant, belege das doch mal.
Aber benutze bitte weder die Didache noch die Thomas Akten, weil die lehnst Du ja sonst auch ab.
Ebenso benutze kein wiki, das magst Du ja auch nicht. Aber benutze ausnahmsweise mal Quellen.
Aber keine neuen Bücher, die magst Du ja auch nicht.


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21.12.2012 um 19:19
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Die indische Umgebung soll die Thomaskirche beeinflusst haben? Und das schon in der Frühzeit dieser Kirche?
Ich würde das auf jeden Fall nicht ausschließen. Und von Frühzeit habe ich nichts geschrieben ;).
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Das ist sehr interessant, belege das doch mal.
Du willst also behaupten, dass es eine junge Gruppierung Gläubiger gab, die sich in einem mehr oder weniger fremden Land niederließen und dort anfingen zu missionieren (und dies mit einigem Erfolg) ohne, dass diese Gruppe irgendwelche kulturellen Einflüsse der Umgebung aufnahm?
Bei allen Gruppierungen, die versucht haben, ohne Anpassung zu missionieren, ist zu beobachten, dass das nicht funktioniert hat (Christentum in Asien beispielsweise, oder Buddhismus in Japan. oder Christentum in Nordeuropa/Rom/Griechenland).


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22.12.2012 um 01:27
@libertarian
Aber schau mal hier, woraus man schließen kann, dass es, auch später noch zur Zeit von Clemens, Buddhisten waren
Entschuldige, aber das ist Mumpitz.

Wir wissen, daß Ashoka Gesandte ausgeschickt hat, gerne auch missionarische Mönche. Daß die sich dann im Bündel irgendwo niedergelassen hatten, gerne. Aber wo kommt da nun der Aufweis, daß die auch tatsächlich autochthone Anhänger um sich scharten? Die Therapeuten von Philo, das sind ausweislich Juden. Sie betrachteten sich als Juden. Ne buddhistische Gemeinschaft würde sich ja wohl nicht als jüdisch auffassen. Das asketische Gemeinschaftsideal gab es in Israel bereits tausend Jahre zuvor (die prophetischen Gemeinschaften), ebenso in der Zeit kurz vor dem Babylonischen Exil (bei Jeremia erwähnt). Es handelt sich also um eine dauerhafte bzw. wiederkehrende Erscheinung.

Es wurden hier immer wieder nur solch speklulative Sachen vorgetragen, die keineswegs das hergeben, was ihnen an "Beweis"last aufgebürdet wurde. Die Wikipediaartikel wie der Vortrag "Buddhismus und Christentum" von 1998 taugen nichts.
Reicht denn nicht, dass das AT schon fast das genaue Gegenteil des NT ist?
Oftmals kolportierte Unwahrheiten werden durch Wiederholung nicht wahr.
Es mag hier natürlich immer Referenzen zum AT geben, heißt aber nicht, dass es deswegen nicht buddhistisch inspiriert wäre. Dass sein (Jesus) reformistischer Charakter derart inspiriert wurde, ist immer noch möglich und nicht ausgeschlossen.
Die Möglichkeit, daß auf dem Mars Hippelties leben, ist auch nicht ausgeschlossen. Aber der Witz ist; nicht der Hippeltie-Leugner muß sich ins Zeug legen, die Hippelties zu entkräften, sondern der Hippeltie-Fan muß Argumente pro Hippeltie anführen. Der Kritiker muß nur zeigen, daß diese vorgebrachten Argumente nichts taugen.

Und das ist die Crux: jedes einzelne "Dies würde zum Buddhismus passen" ist durch besagte "Referenz zum AT" genau dies: überflüssig. Und fällt damit Occams Rasiermesser zum Opfer.
Paulus war sicher platonisch beeinflusst. [...] Schon von Platon können wir davon ausgehen, dass er mit indischer Philosophie in Berührung kam
Und woher wissen wir nun, daß Paulus den indisch beeinflußten Part Platons mitübernommen hat?
Da ich sowieso davon ausgehe, dass das spätere Christentum mehr oder weniger in Alexandria zusammengeschmiedet wurde
Whow - was ne Verkürzung!
fallen damit Übersetzungen sicherlich nicht gerade weniger buddhistischer Schriften, buddhistischer Schulen und Gemeinden und Gelehrter in einen Raum zusammen.
Jenau! Weil inner Bibliothek nebenan ein Koran steht, bin ich islamisch beeinflußt! So bin ick ooch'n Australjenexperte, weil ick wen kenn, der eenen kennt, der schon mal da war.
Desweiteren wissen wir aber eindeutig 1) von Plotins Affinität zu persischer und indischer Philosophie und 2) dass das christliche Dogma zu wesentlichen Punkten davon Einflüsse aufnahm.
Und zwar genau die indischen Einflüsse Plotins, die haben sich die Christen rausgesucht. Echt super Beweisführung.
Paulus hatte eine sehr unschöne Meinung von Frauen und ihrer Stellung in der Gesellschaft.
Is mir zu pauschal, zu verallgemeinernd-verabsolutierend. Paulus hatte mehrere verschiedene Auffassungen. Er grüßt die Junia unter den Aposteln, er grüßt Frauen und Männer promiscue, er stellt alle Menschen unabhängig von Geschlecht und Stand und Ethnie gleichberechtigt nebeneinander, aber er läßt sich eben auch über die Kopfbedeckung der Frau aus. Zu deutsch: er hält die Frau oft für gleichwertig, aber er hält diese Aufwertung nicht komplett durch.

@mae_thoranee
das war keine mutmaßung. handelswege, sind auch immer ein weg der informationen gewesen.
Volle Mutmaßung. Handelswege bringen Informationen mit. Aber ob da auch ganze Religionen mit übersiedeln, ist mit einzelnen Ideenübernahmen und Beeinflussungen höchst unsicherer Dimension noch längst nicht gesichert.

@Jimmybondy
Das mag natürlich alles falsch sein, die Argumente dazu abseits von irgendwelchen Synchronitäten würden mich dann dazu interessieren, falls Du was dazu schreiben magst
Ähm, ich schrieb ja gerade zuvor, daß manches an nem griechischen Philosophen "so hübsch buddhistisch" klingen kann, und dennoch ausweislich nicht buddhistisch gedacht sein kann. Und jetzt werden da noch Heraklit (ohne H!) & co. angeführt. Was soll das nun belegen? Daß der Verfasser dieses Artikels gut aus der "philosophischen Hintertreppe" exzerpieren kann, auch ohne zu verstehen?

Heraklit begreift den Dualismus monistisch, die widerstreitenden Gegensätze als Teile eines Ganzen, einer wahren Einheit. Und er begreift das Fließende des Widerstreites jender Gegensätze als das Beständige. Jeder dieser einzelnen Aspekte ist so griechisch, wie es nur geht. Heraklits Beitrag ist, dies zusammenzudenken, es zu verbinden, weswegen Hegel aus ihm den ersten Dialektiker gemacht hat. Daß jemand die graue Masse für beschränkt in ihrer Wahrnehmung hält und nur eine erlauchte Elite für erleuchtet, ist ja auch nicht gerade ein unerfindlicher Gedanke, der nur übernommen sein kann. Ist jedenfalls ne typisch hellenische Denke; immerhin nannten die Typens noch jeden Nichtgriechen barbaros. Oder sieh Dir die griechische Gesellschaft an. Die hochverehrte Demokratie bedeutete, daß eine winzige Minderheit reicher und gebildeter Familien demokratisch herrschte, aber die "graue Masse" einfacher Handwerker und Bauern, gar Unfreier, natürlich ausgegrenzt von der Mitbestimmung waren. It's griechisch, isn't it?

Neenee, so unsinnige "Parallelen" zum Buddhismus ziehen unter Absehung des kulturellen "Heimathintergrundes" eines griechischen Philosophen ist einfach nur Mumpitz.

Ehrlich gesagt vermisse ich sogar die konrkrete Benennung der heraklitisch-buddhistischen Bezüge. Wird einfach so als Isso hingeworfen. Tschuldige, daß ich das nicht schlucke.

Und was Du dann noch zu Epikurs Lust zitierst, daß er Demokrits Lustverständnis verwende und damit wie Buddha dächte, ist auch nur Quark. Bei Buddha muß man spätestens am Ende auch dieses positive Empfinden loslassen, aber bei Epikur ist die besagte Lust das Höchste. Diesen Unterschied habe ich angesprochen, nicht die Füllung der epikuräischen Lust. Ganz nach Freud: auch Altruismus unterliegt dem Lustprinzip; völlig egal also, wie die Lust zustande kommt, sie ist Epikurs oberster Wert, nicht die "vorletzte Etappe" auf dem Weg zum Entschlafen Gautamas.

Pertti


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

22.12.2012 um 11:31
@perttivalkonen

Danke für Deinen Einsatz. Ich greife nochmal diesen Wikilink auf:

Wikipedia: Christlich-buddhistischer Dialog

Mögliche historische Verbindung und Beeinflussung

Es lassen sich einige Argumente dafür anführen, dass der Buddhismus schon in der Geschichte einen Einfluss auf die abendländische, griechische Philosophie besaß oder zumindest dort bekannt war:

Durch Alexander den Großen kam es in den an Indien grenzenden Reichen Baktrien und Gandhara zu einer fruchtbaren Begegnung und gegenseitigen Beeinflussung von griechischer und indischer Kultur und Philosophie im sogenannten Graeco-Buddhismus.

Das antike ägyptische Alexandria war einerseits als Hauptstadt des griechischen Ptolemäer-Reiches das alles überragende geistige Zentrum in den Jahrhunderten um die Zeitenwende. Die Alexandrinische Schule war die erste Universität im modernen Sinn und verfügte mit der Bibliothek von Alexandria über die beste Bibliothek des Altertums. Daneben war Alexandria auch eine Wirtschaftsmetropole. Insbesondere der Indienhandel erhielt einen neuen Aufschwung, als der Alexandriner Harpalos um die Zeitenwende herum an der Universität Alexandrias die Monsun-Winde und ihren Einfluss auf die Schifffahrt nach Indien beschrieb [1]. Durch den Handel verbreiteten sich auch die philosophischen und religiösen Lehren.

Entsendung buddhistischer Botschafter durch Ashoka

Die ptolemäischen Herrscher in Alexandria bemühten sich ihre Bibliothek nicht nur mit griechischen Werken auszustatten, sondern mit den Texten aller Völker und Kulturen. So ist überliefert, dass Ptolemaios I. einen Brief an alle Könige und Herrscher der Erde geschrieben und sie aufgefordert habe, ihm die Werke jedweder Autoren zu schicken: „Dichter und Prosaiker, Rhetoren und Sophisten, Ärzte und Weissager, Historiker und alle anderen auch“ [2]. Von Ptolemaios III., einem Zeitgenossen des indischen Kaiser Ashokas, ist bekannt, dass er gar den Befehl gab, alle einlaufenden Schiffe zu durchsuchen, die dabei gefundenen Bücher zu konfiszieren, um sie abschreiben zu lassen und den Eigentümern schließlich anstelle des Originals die Kopie auszuhändigen [2].

Andererseits war der indische Kaiser Ashoka derjenige, der für die Verbreitung des Buddhismus auch über sein Großreich hinaus sorgte. In seinem XIII. Felsenedikt werden fünf außerindische Herrscher genannt, mit denen der Kaiser in Verbindung stand: Antiochos II. von Syrien, Ptolemaios II. von Ägypten, Antigonos von Makedonien, Magas von Cyrene und Alexander von Epirus [3].

Als Plotin, der eigentliche Begründer des Neuplatonismus, nach dem Tod seines Lehrers Alexandria verließ, schloss er sich dem Bericht seines Schülers Porphyrius zufolge einem gefahrvollen römischen Feldzug nach Persien an, mit dem ausdrücklichen Wunsch die persische und indische Philosophie näher kennenzulernen. Der Feldzug scheiterte jedoch und Plotin gründete danach in Rom seine philosophische Schule.

Der von Plotin entworfene Neuplatonismus mit seiner mystischen Übersteigung des Denkens, in dem das Eine vollzogen wird, ist in diesem Punkt der vorangegangenen griechischen Philosophie fremd, dagegen "der Grundstimmung der indischen Philosophie zutiefst wesensverwandt" [4].

Sollte es diesen historischen indischen bzw. buddhistischen Einflüsse auf die griechische Philosophie gegeben haben, wären davon besonders der Neuplatonismus und darüber auch die negative christliche Theologie betroffen. Es wäre ein Anhalt dafür, dass die geistige Nähe von Meister Eckhart zum Buddhismus nicht rein zufällig besteht.


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22.12.2012 um 11:34
Den Part möchte ich auch noch zitieren:


Eine andere, eher philosophische Verbindung ergibt sich durch den christlichen Mystiker Meister Eckhart. In seiner negativen Theologie transzendiert er das personale christliche Gottesbild zu einem nichterkennbaren Einen, das er darin als Nichts bezeichnet, wie etwa in folgendem Zitat aus der Predigt 42 (nach der Quint-Zählung): „Du sollst ihn lieben wie er ist ein Nicht-Gott, ein Nicht-Geist, eine Nicht-Person, ein Nicht-Bild, mehr noch: wie er ein lauteres, reines, klares Eines ist, abgesondert von aller Zweiheit. Und in diesem Einen sollen wir ewig versinken vom Etwas zum Nichts. Dazu verhelfe uns Gott. Amen.“

In der negativen Theologie Meister Eckharts lassen sich viele sachliche Parallelen zur buddhistischen Lehre herstellen, wie insbesondere die des Nichts der negativen Theologie zur buddhistischen Leerheit. Der christliche Religionsphilosoph Bernhard Welte stellt fest, dass sich über Meister Eckhart Christentum und Buddhismus gleichsam „zuwinken“. Besonders durch die beiden japanischen Religionsphilosophen Shizuteru Ueda und Daisetz Teitaro Suzuki hat auf der wissenschaftlichen Ebene ein christlich-buddhistischer Dialog über Meister Eckhart stattgefunden.


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22.12.2012 um 11:37
Ich kann das alles so akzeptieren. Niemand behauptet das jüdische Gemeinden buddistisch wurden.
Ob inspiriert oder nicht, es sind zB. Juden gewesen.


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

22.12.2012 um 11:46
http://www.trinosophie.info/zeitgeschehen/auf-den-spuren-von-bodhisattvas-meister-eckehart/2007/10/17

xl jesuskind

Statue mit Jesuskind, Predigerkirche in Erfurt – Figur hat bemerkenswerte Ähnlichkeit mit aisatischen Darstellungen von Bodhisattvas

[...]

Wäre im 13. Jahrhundert ein asiatischer Weiser aufgetaucht und hätte begonnen, von Leerheit, Atman oder Maya zu „predigen,“ er wäre schon nach wenigen Tagen Asche gewesen. So aber wirkt die Lehre als christliche Mystik bis heute erhebend fort. Und der Pfarrer darf sich wundern über die Seelenverwandtschaft asiatischer Buddhisten.


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

22.12.2012 um 12:30
Hallo @Jimmybondy , danke für deinen Beitrag in dem anderen Thread. ^^

Ich denke alle Glaubenskonstrukte und alle religionen sind gewissermassen miteinander verwoben. Muss ja, denn der Mensch ist immer gewandert und nichts ist so getrennt voneinander, wie es scheint. ;)
Was ein Mensch in seinem Inneren erfahren kann, ist immer eine ähnliche Erfahrung.

Die alten geschichten beschreiben einen inneren menschlichen geistigen Prozess. das ist meine Meinung. Es geht in Wirklichkeit gar nicht um einen "Gott in der Aussenwelt". Sondern um Selbsterkenntnis.

Das Christentum ist eine 'ALLGEMEIN-Religion. "Katholik" bedeutet: Universal.
Christentum wurde erschaffen aus verschiedenen Glaubenskonstrukten dieser Epoche, um aus politischen Gründen eine Staatsreligion zu kreieren, so kamen wohl auch neuplatonische und östliche (mandäische..) Einflüsse dazu.
Ich habe mich nie sehr damit beschäftigt, deshalb kann ich nicht so viel dazuschreiben, Jimmybondy, ich denke und habe bemerkt, dass alle Religionen oder Glaubenskonstrukte das Gleiche beschreiben, in verschiedenen Geschichten.


http://terje.bergersen.net/2005/04/the-secret-adama-study-of-nasoraean-gnosis-online/

http://www.gnosis.org/library/mand.htm


Leider ist diese Seite grad in Arbeit, ich denke es könnte aufschlussreich sein, was buddhistische Einflüsse und die Lehre der Leere betrifft:
http://www.essenes.net/
gruß an dich


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

22.12.2012 um 12:51
Welche Formen Religionen auch bieten, der Kern und das Essentielle der Religionen ist universal. Es ist möglich das sich die Sitten und Gebräuche sich ändern, aber Tugend bleibt immer gleich. Religion ist eine art Wanderkarte zu einem Ziel das jeder für sich selbst entdecken kann. Früher war nicht alles so getrennt wie heute. Wissenschaft, Philosophie, Religionen, sind Wege zur Erkenntnis. Doch was möchte man erkennen?

Ein paar Stichwörter zu....

........Religion: Meditation, Ritual, Seele

........Wissenschaft: Medizin, Technik, Analyse.

.........Philosophie: Erkenntnis, Mystik, Weisheit.


Ok, wird nicht einfach das alles unter einem ganzheitlichen Hut zu bringen sein, da sich jeder Bereich im individuellen Verständnis unterscheidet. Aber Jeder Weg hat einen kleinen Pfad zum anderen Weg. Und da kann schon vorkommen dass sich etwas gegenseitig inspiriert.

Vertauschen wir aus Spass mal die Stichwörter:

...........Religion: Analyse, Erkenntnis, Seele.

...........Wissenschaft: Medizin, Meditation, Weisheit

...........Philosophie: Mystik, Technik, Ritual


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

22.12.2012 um 17:33
@AQ
Zitat von AQAQ schrieb:Welche Formen Religionen auch bieten, der Kern und das Essentielle der Religionen ist universal.
Ne.

Wie ich immer wieder zu sagen pflege: Es können nicht alle Religionen wahr sein, da sie sich gegenseitig widersprechen. Aber es können (und so ist es wahrscheinlich auch) alle Religionen falsch sein. :D

Religion: Opium fürs Volk

Spiritualität: Selbstgemixte Droge

Philosophie: Vorläufer der Wissenschaft

Wissenschaft: Ohne die sind wir Menschen lediglich ein Haufen Affen


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Ist das Christentum buddhistisch inspiriert worden?

22.12.2012 um 17:54
@Jimmybondy
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Den Part möchte ich auch noch zitieren:

Eine andere, eher philosophische Verbindung ergibt sich durch den christlichen Mystiker Meister Eckhart. In seiner negativen Theologie transzendiert er das personale christliche Gottesbild zu einem nichterkennbaren Einen, das er darin als Nichts bezeichnet, wie etwa in folgendem Zitat aus der Predigt 42 (nach der Quint-Zählung): „Du sollst ihn lieben wie er ist ein Nicht-Gott, ein Nicht-Geist, eine Nicht-Person, ein Nicht-Bild, mehr noch: wie er ein lauteres, reines, klares Eines ist, abgesondert von aller Zweiheit. Und in diesem Einen sollen wir ewig versinken vom Etwas zum Nichts. Dazu verhelfe uns Gott. Amen.“
Das ist nichts Neues. Das findet man vor Meister Eder und vor dem Buddhismus bereits in den Upanischaden:

„Dieses... nennen die Kenner des Brahman das Unvergängliche. Es ist nicht grob, nicht fein; nicht kurz, nicht lang; blutlos, fettlos; schattenlos, finsterlos; windlos, raumlos; ohne Haftung; ohne Tastsinn, ohne Geruchssinn, ohne Geschmackssinn, ohne Gesichtssinn, ohne Gehörsinn; ohne Sprachfähigkeit, ohne Denkfähigkeit; ohne Wärme, ohne Atem, ohne Mund; ohne Name, ohne Geschlecht; nicht alternd, nicht sterbend; bedrohungslos, unsterblich; ohne Raum, ohne Laut; nicht geöffnet, nicht geschlossen; nicht folgend, nicht vorangehend; nicht außen, nicht innen. Nichts langt hin zu ihm, niemand langt hin zu ihm...“

Wikipedia: Brahman (Philosophie)

Wenn der christliche Gott - wie zum Beispiel im Fall der negativen Theologie, zu einem eigenschaftslosen Einen gemacht wird, dann sehe ich da weniger eine Parallele zwischen Christentum und Buddhismus, sondern eher eine Parallele zwischen Christentum und Upanischaden.


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22.12.2012 um 18:01
@Jimmybondy
Aber ist es sinnvoll Randerscheinungen, die dann auch nicht einmal eindeutig sind, so zu überziehen, dass sich daraus eine Aussage über das große Ganze machen lässt?
Alles, was du aufführst, selbst wenn es stimmt, läuft doch darauf hinaus, dass es im Christentum von Zeit zu Zeit Strömungen gab, die Strömungen des Buddhismus unter Umständen sehr ähnlich waren.
Aber darauf lässt sich doch nicht im Ansatz über das ganze Christentum sagen o.O
Wenn man darüber etwas sagen möchte, muss man wohl die großen Hauptströmungen betrachten und sich angucken, auf wen die sich so stützen und da wird mal woh feststellen, dass die wichtigsten Personen der Christenheit allesamt nicht sehr viel mit dem Buddhismus zu tun hatten.


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