@LucaTM LucaTM schrieb:Doch trotzdem sind wir im Besitz vieler Fossilien und Funde, und beinahe alle zeigen keine Evolutions-Bedürftigkeit und auch sieht man die "nichtreduzierbare Komplexität". Und der wichtigste Punkt ist, dass z.B. ein "angehender" Vogel mit Stummelflügeln bis zur Vollendung - was Millionen von Jahren gehen würde - sofort aussterben würde.
Das ist ganz großer Quark.
Irreduzibilität konnte bis heute nicht nachgewiesen werden. Die Entwicklung der Feder war weitestgehend abgeschlossen,
bevor sie zum Fliegen, zunächst sogar erst zum Zu-Boden-Schweben eingesetzt wurde. Die älteste Federform, die wilde, buschartige "Strähnen"ansammlung, diente wie heute noch bei Küken der Wärmedämmung, ist jedoch nicht so effektiv bei windiger Situation. Hier half die Entwicklung des Hauptschaftes, der den einzelnen "Strähnen" mehr Stabilität verschaffte. Doch konnten diese Zweige noch immer zerzaust werden. Mehr Effizienz gab es, als die vom Schaft abzweigenden "Äste" noch "Zweige" hervorbrachten, durch die die benachbarten "Äste" beieinander gehalten wurden. Als vorletztes kam die Unterscheidung von Ober- und Unterseite hinzu. Während die Zweige die "Äste" in eine Richtung stabilisieren, kann Wind (oder ein Körper) von der anderen Seite durchaus durch die Zweige hindurch. Kann man mit einer beliebigen Feder selbst probieren, man versuche, mit einem Finger durch die "Zweige" zu streifen, mal in die eine Richtung, mal in die andere; eine Richtung geht leicht, in die andere Richtung sperrt sich die Feder. Dadurch konnte die Wärmeregulierung koordiniert werden, in die eine Richtung eine Dämmung, in die andere Richtung eine Abführung von zu viel Wärme.
Diente die Veränderung der Feder bis jetzt stets der Verbesserung des Wärmehaushaltes, so stand am Ende eine Feder, die bereits tauglich fürs Fliegen war.
Die letzte Innovation der Feder, ihre Asymmetrie (eine Zweigseite ist breiter als die andere, der Schaft leicht gebogen) wird wohl erst während des Fliegens aufgekommen sein.
Jeder einzelne Schritt auf dem Weg zur perfekten Vogelfeder war nicht nur eine Etappe, sondern eine in sich abgeschlossene Verbesserung und damit ein Vorteil, der sich durchsetzte. Es gibt keine "halb fertige Feder, sondern jede "Etappe" war "fertig". So läufts auch mit dem Auge und der Geißeltierchengeißel. Alle diese kreationistischen Irreduzibilitätsmärchen wurden längst aufgeklärt. Aber das scheinst Du herzlich gut ausblenden zu können.
Und was die Evolutionsbedürftigkeit betrifft, so ist natürlich jedes Wesen, das erfolgreich überlebt, gut an seine Nische angepaßt. Eben weil es sonst nicht erfolgreich überleben würde. Was erwartest Du also? Du erschaffst Dir mit "evolutionsbedürftig" doch den Popanz des "halb fertigen Wesens" selber, den Du dann als Beleg gegen die Evolution anführst. In der ET geht niemand von evolutionsbedürftigen "Halbfliegern, Halbsehern und solchen Schmarrn aus.
LucaTM schrieb:Durch die ansteigende Zahl von Fossilien wird die Trennlinie zwischen den Lebensformen - und so auch beim Homo Sapiens - immer grösser; das heisst, eine Makroevolution wird immer unwahrscheinlicher.
Das Gegenteil ist der Fall. Gerade die Homininenentwicklung ist super geeignet, einen deutlichen anatomischen Umbau so lückenarm wie möglich wiederzugeben. Reiht man die Homininenfunde chronologisch, kann man fast ein Daumenkino draus machen, um zu sehen, wie das Hinterhauptsloch vom unteren Hinterhaupt wie bei den Menschenaffen ganz allmählich in die Mitte der Schädelbasis wandert, was eine Verbesserung des aufrechten Gang für jede Nachfolgerspezies bedeutet. Lucys Wirbelsäule sieht geradezu aus wie eine Schimpansenwirbelsäule (leicht gekrümmt), die zu ner Homo-Sapiens-Wirbelsäule umgewandelt wird (ganz leichter Ansatz der Doppel-S-Form. Auch das Becken, bei Schimp & co. noch gestreckt, weil die Organe quasi dranhängen, nimmt leichte Wölbung an, weil nun das Becken die Beckenform braucht, um die darüber befindlichen Organe von unten her zu halten. Von solchen anatomischen Änderungen gibt es haufenweise an den diversesten Knochen, und alle laufen quasi allmählich ab, sodaß man wie gesagt nen Daumenkino draus machen könnte. Wir haben kein Missing Link - wir haben zig vermittelnde Zwischenformen. Und keine dieser Zwischenformen war so, daß das Wesen mal irgendwann "nicht mehr auf allen Vieren, aber noch nicht auf zwei Beinen" gehen könnte, wie sich der Kreationist seine Evolutionsskepsis schönsäuft. Nein, jede Veränderung war eine Verbesserung. Lucys Gang war noch schlingernd wie'n Seemann bei Windgang (bei der Schwerpunktverlagerung von einem Bein aufs andere konnte die Hüfte das noch nicht ausgleichen), aber gehen konnte der Afarensis eben schon.
LucaTM schrieb:Schau' Dir einmal alte Tempel an, bei denen Megalith-Steine bis zu 2000 Tonnen vorhanden sind, was bedeutet, dass die Menschen früher fortgeschrittener waren als wir heute.
ALso in der Megalithik brachten sie es m.W. auf "nur" mehrere hundert Tonnen, aber da will ich mich nicht festlegen. Klar ist, daß heute selbst Schulklassen erfahrungsarchäologisch Mehrtonner bewegen dürfen, um das mal selbst zu erleben. In England hat mal einer simple Techniken entwickelt, um als Einzelperson Dutzendtonner bewegen, transportieren und sogar aufrichten zu können. Hat er vor laufender Kamera vorgeführt.
Immer wieder diese unsäglichen ollen Kamellen, von wegen das wäre über unserem Niveau, wahlweise auch über dem Niveau der damaligen tumben Steinzeitler (PS z.B.). Mach Dich einfach schlau, Kerl, Du erzählst längst Erledigtes.
schau' Dir einmal Monumente alter Hochkulturen an; die Bausteine sind bis zu 2000 Tonnen schwer, was ahnen lässt, was diese Menschen konnten. Hatten sie den "Fortschritt" der Technisierung, die wir haben?
Ah, da haben wirs. Die alten Hochkulturen. Also die Ägypter konnten natürlich schon schwerere Sachen heben usw. Aber das Massereichste ist halt der unvollendete, zumindest im Steinbruch liegen gelassene Monolith von Baalbek. Nachweislich römisch. Und die Römer waren auch in der Lage, aus Ägypten nen hunderte Tonnen schweren Obelisken nach Rom zu schaffen und dort aufzustellen. Wenn Du jetzt nicht annehmen willst, daß die Römer uns technologisch voraus waren, dann solltest Du es vielleicht ja doch noch einsehen, daß die mit ihren vergleichsweise primitiven Mitteln (Muskelschweiß und Holzkran usw.) sowas hinbekamen. Nicht mit uns überflügelnder Metatechnologie.
Pertti