die ganze übersetzung des papyrus :
„nicht (für) mich. Meine Mutter schenkte mir das Le(ben…“)
Die Jünger sagten zu Jesus: („…“)
… verneint. Maria ist es (nicht?) wert…
(…“.) Jesus sagte zu ihnen, „Meine Frau …
… sie wird meine Schülerin sein können …
… Lasst schlechte Menschen sich aufplustern …
Was mich betrifft, ich verweile bei ihr, um …
ein Bild …“
1) Am Konzil von Nizäa im Jahre 325 legte der byzantinische Kaiser Konstantin fest, welche Texte künftig zum Standard des nun zur Staatsreligion erhobenen Christentums gehören durften, und welche verboten wurden. Bischöfe, die nicht damit einverstanden waren, wurden verbannt, und die verbotenen Schriften künftig mit Gewaltanwendung unterdrückt.
Der Herr liebte sie innig
Am Ende des Maria-Evangeliums tritt die Eifersucht zutage, welche die Jünger Maria Magdalena gegenüber hegten. Jean Yves Leloup bemerkt dazu: „In aller Kürze und Einfachheit könnten wir mit dem Johannes-Evangelium sagen, daß ‚der Erlöser sie geliebt hatte’
(Joh. 11,5), so wie er alle, die ihm folgten, lieb hatte: ihre Schwester Martha, ihren Bruder Lazarus und die anderen Männer und Frauen, einschließlich Judas.
Jeschua liebte keineswegs Johannes oder Petrus „mehr“ als Judas, sondern er liebte sie auf andere Weise. Er liebte sie alle, mit einer allumfassenden, bedingungslosen Liebe, aber er liebte auch jeden Einzelnen auf einzigartige und besondere Weise. Diesen ‚besonderen’ Aspekt seiner Beziehung zur Mirjam von Magdala betont zum Beispiel das Philippus-Evangelium, in dem Mirjam als Gefährtin Jeschuas auftritt (griechisch koinonos – was eher ‚Partnerin’ oder ‚Gemahlin’ als Gefährtin heißt, die Red.).“
In diesem Philippus-Evangelium heißt es: „Der Herr liebte Maria mehr als alle Jünger, und er küßte sie oft auf den Mund. Als die anderen Jünger sahen, wie er Maria liebte, sprachen sie zu ihm: ‚Warum liebst du sie mehr als uns alle?’ Der Heiland antwortete und sprach: ‚Wie könnte es sein, daß ich euch nicht ebenso liebe wie sie?’“
Diese Stelle gibt eigentlich den ganzen Aufschluß über das Paar Jesus und Maria Magdalena: In einem geistigen Sinne liebte er sie nicht anders als die anderen Jünger auch, doch kam seine Liebe als ihr Gemahl hinzu, welche sich auch in körperlicher Zärtlichkeit ausdrückte und daher diese Liebe sicht- und greifbarer machte als seine Liebe zu den übrigen Begleitern. Ebenfalls bei Philippus finden wir die folgende Aussage:
„Drei wandelten immer mit dem Herrn: Maria, seine Mutter, und die Schwester von dieser, und Mirjam von Magdala, die man seine Gefährtin nennt, denn Mirjam ist seine Schwester, seine Mutter und seine Gefährtin.“ (Phil. 59,6-II).
Wie schon erwähnt, lautet die akkuratere Übersetzung jedoch statt „Gefährtin“ „Partnerin“ oder auch „Gemahlin“. Und ist es nicht die Natur einer guten Ehe, daß die Partner einander Bruder/Schwester, Vater/Mutter und Gefährte sind? In keiner anderen als der Liebesbeziehung bzw. Ehe nimmt ein Mensch für den anderen so viele Rollen ein.
Auch das Thomas-Evangelium präsentiert Maria Magdalena erstens als eine von Jesu’ Jüngern, und zweitens als jene, zu der er die engste Beziehung hat und die er am meisten liebt. In Vers 61 beobachtet Salome, eine weitere Frau im Gefolge Jesu’, daß Jesus auf ihr Sofa oder in ihr Bett steigt und von ihrem Tisch ißt, und wie sie zu Jesus sagt: „Ich bin deine Jüngerin.“ In allen Thomas-Büchern wird Maria Magdalena als eine Jüngerin präsentiert, und zwar – wie schon erwähnt – als jene, die der Große Herr am meisten liebte.
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