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@yummi Ja, Deutschland hat sein heidnisches Erbe, wie viele andere europäische Staaten, vergessen, was auch Ziel der Kirche war, dieses in Vergessenheit geraten zu lassen, so darf man doch stark annehmen. Solche Entwurzelungen halte ich nicht für besonders gesund. Und auch, wenn man den Menschen keinen anständigen Bezug zu einer Identität bieten kann, halte ich nicht für besonders gesund und sehe übrigens auch im sonderbaren Weg Deutschlands unter anderem diesen Grund, dass die Deutschen nie wirklich wussten, wer sie denn nun sind. Das europäische Heidentum (Aber natürlich nicht nur dieses) ist nun aber zweischneidig, da es etwa auch Krieg hier und da glorifiziert. Andererseits liegt in diesem, wie auch du schon nanntest, eine wirklich gute Essenz in Bezug zu einer ausgewogenen Heimatverbundenheit und guter Familientradition.
Will man das Germanentum populärer machen, muss es aber auch einer guten Revision unterzogen und auch kritisch betrachtet werden. Differenzierung ist gefragt und kein Verteidigen um des Verteidigens irgendeiner Identität Willen. Dass aber das Christentum und seine Bräuche selbst in gewisser Hinsicht "fremd" wären, ist übrigens gerade aber auch ein Vorwurf der Rechtsextremen, die Deutschland von Religionen wie dem Christentum, die als intrinsisch fremd und Eindringlinge gedacht werden, wieder befreien möchten. Ein gescheites Heidentum, so will ich meinen, darf sich nicht in Feindschaft zum Christentum setzen, sondern muss sich mit diesem versöhnen, was natürlich aber auch bedeutet, dass das Christentum sich reformiert und ebenfalls selbst hinterfragt.
Aber mal allgemein noch sei gesagt, dass das Heidentum entgegen den meisten monotheistischen Religionen den Menschen wieder Natur und Tier und die Verbundenheit mit diesen näher bringen könnte. Und vielleicht auch weg von der Entfremdung des modernen und getriebenen Menschen von sich selbst.