Asentreue / Asatru
25.08.2013 um 15:20Vermutlich meint tris den Stamm der Goten.
Asche schrieb:Eine Quelle dafür zu finden, was die Germanen damals dachten, wird schwer möglich sein. Es ist dir sicher nichts Neues, wenn ich sage, dass sie nicht sonderlich gerne geschrieben haben.Wenn es keine konkrete Quelle gibt, muss man sich an das halten, was man weiß.
Und sie haben bestimmt nicht in Runenschrift auf einem Schwert vermerkt "Ich kämpf für meinen Hof".
Asche schrieb:So, da hätte ich jetzt aber gerne eine Quelle :DColonia Augusta Treverorum (Trier), im 5. Jahrhundert entgültig von den Franken erobert. Müssen sich wohl auch dort angesiedelt haben, sonst hätten die Wikinger 300 Jahre später nichts zu zerstören gehabt.
Asche schrieb:Dann möchte ich lediglich einwerfen, dass du immer davon sprichst, dass die Römer "weg waren".Damit meine ich, dass die Römer nicht mehr die Vormachtstellung in den Städten innehatten. Denn damit fiel der m.M.n. wichtigste Grund für die germanische "Ablehnung" von Städten weg.
Richtig, denn die Römer lebten dort auch weiterhin. Dass dort auch Germanen lebten, bestreite ich gar nicht.Zum einen starben wohl auch viele Römer bei den regelmäßigen Eroberungen und Rückeroberungen. Einige dürften auch nach Italien gegangen sein. Insbesondere die unzähligen Begleiter der römischen Truppen zogen wohl zu einem nicht unerheblichen Teil mit diesen ab. Dagegen fehlte es an römischem Nachzug.
Asche schrieb:Die Germanen um 800 n. Chr. werden weniger Abneigungen gegen Städte gehegt haben als jene um 1.000 v. Chr.Da wir von den Germanen von 1000 v. Chr. nicht wissen, ob sie eine persönliche Abneigung gegen Städte hatten oder einfach aufgrund von Umgebung und Technik keine gebaut haben, können wir dazu keine Aussage treffen. Halbwegs Aussagen treffen können wir nur ab der Zeit als die Römer Interesse an ihnen gewannen. Und da ist, wie oben skizziert, keine prinzipielle Abneigung gegen Städte zu erkennen.
Asche schrieb:Diskutieren ist gut, was mich allerdings auch nervt, ist wenn einem ständig unter die Nase gerieben wird, dass meine/unsere Vorstellung über Germanen falsch sei und nur die eigenen Wünsche widerspiegle.Es stand euch frei die von mir aufgelisteten Sachen zu widerlegen. Das einzige, was widerlegt wurde, war meine ungenaue Aussage "als die Römer weg waren". All die anderen Punkte wurden nicht beachtet bzw. bestenfalls mit einem "Nein, das war nicht so" bedacht.
Dimetrodon schrieb:ich lese deine Beiträge hier sehr gerne, auch wenn mir die Zeit fehlt aktiv mit zu diskutieren. Ich finde du differenzierst die Sache hier ganz wunderbar (etwas das mir vorher irgendwie hier fehlte) sodass ich mittlerweile wieder sehr gerne diesen thread lese. Daumen hoch.Ich habe auch keinen größeren Anspruch als die differenzierte Darstellung. Ich will bestimmt niemandem seinen Glauben madig machen. Das Neokeltentum, Asatru und was es sonst noch gibt, sind samt und sonders moderne Interpretationen. Sie berufen sich auf alte Religionen und Kulturen. Nicht mehr und nicht weniger. Wie @Asche schon schreibt, nur weil die Germanen freitags keine Haselnüsse aßen, muss man das nicht nachmachen.
chobie schrieb:Die römische Inquisition gab es erst, nachdem das Christentum Religion war.Die römische Inquisition ging in erster Linie gegen christliche Abweichler, also Ketzer, vor, die die Macht der Kirche tatsächlich gefährden konnte. Bestes Beispiel die "Ur-Ketzer", die Katharer, denen weite Teile des südfranzösischen Adels angehörten. Mit dem Heidentum hatte die römische Inquisition nichts zu tun.
Auf den britischen Inseln gab es keine Inquisition. Deshalb war das Heidentum nie so richtig verschwunden.
chobie schrieb:Ich weiß auch nicht so richtig, wieviel Druidentum im Christentum steckt, da die Missionierung von ehemaligen Druiden, die zu christlichen Mönchen wurden, ausging. Der Heilige Patrick soll auch ein Druidenschueler gewesen sein und ich halte es auch für wahrscheinlich, dass Taranis der römische Gott Jupiter, also Zeus, damit der christliche Gott, ist.Wenn dies allerdings hier der Fall war, dass keltische Elemente in das Christentum Einzug fanden, dann bedeutet das auch, dass nach einiger Zeit niemand mehr weiß, dass es was keltisches war. Wenn das aber niemand mehr weiß und die übernommen Traditionen christlichen belegt wurden, wie kann man da noch von einer durchgehenden keltischen Tradition sprechen? Gerade weil etwas übernommen wurde, gab es nie einen Schnitt, an den jemand gedenken könnte. Es war ein schleichender Übergang. Anfangs mag man sich noch daran erinnert haben, wieso man ursprünglich dies und jenes zu dies und jenem Fest gemacht hat. Dann aber gab es in der Bevölkerung ausschließlich die christliche Konnotation.
chobie schrieb:Sicherlich gibt es bei Wicca einiges, wo man sagen könnte "naja, wer weiß" aber beim Druidentum liegt die Sache anders. Gardner soll auch ein Druide gewesen sein!Wie gesagt, für die Kelten hat sich mehr als 1000 Jahre lang niemand interessiert. Und dann war alles, was man hatte, Quellen von Außenstehenden und ein paar Funde, bei denen man natürlich völlig frei war, wie man diese interpretiert. Und viel, viel Phantasie.
Zu der Naturverbundenheit muß ich anmerken: Das bei einer Religion, die die Vorgänge der Natur beschreibt, eine größere Verbundenheit mit dieser als bei einer "himmlischen" Religion vorhanden sein muß, liegt auf der Hand. Das hat erstmal nichts mit den Lebensumständen zu tun.Vielleicht gehen da auch einfach unsere Definitionen von "Naturverbundenheit" auseinander.
tris schrieb:Colonia Augusta Treverorum (Trier), im 5. Jahrhundert entgültig von den Franken erobert. Müssen sich wohl auch dort angesiedelt haben, sonst hätten die Wikinger 300 Jahre später nichts zu zerstören gehabt.Das ist soweit richtig. Nachdem die Römer die Stadt vor Christus gründeten, war Augusta Treverorum lediglich ein Stadtteil der heutigen Stadt Trier. Erst im Laufe der Zeit wurde der Stadtteil als Inbegriff der Stadt bekannt, da die wichtigsten Einrichtungen, wie z.B die