snafu schrieb am 17.04.2013:LaVey-Satanismus ist mir zu unspirituell.
Ich glaube das steht da jedem völlig offen, man kann spirituell und satanistisch sein, jedoch der LaVey Satanismus appelliert ja an die ganz menschliche Natur des Menschen, also könnte man das "spirituelle" darin sehen das man sich seiner Bedürfnisse völlig bewusst wird und diese auslebt. Quasi sein innerstes austoben lässt um am Ende ausgeglichener zu sein. Ich glaube ja sogar das Satanisten weit weniger pervers sind als man ihnen häufig unterstellt, vielleicht ist gerade auch die "Sexual Magie" in der Hinsicht ein interessanter Punkt den man durchaus auch im spirituellen Sinne verstehen kann
;)ramisha schrieb:Satanismus ist eine Krücke wie jede andere Religion, an der sich diejenigen
festhalten müssen, die nicht selbständig laufen können.
Das Gegenteil ist der Fall, man hat sich gänzlich von Dogmen befreit und sich unabhängig gemacht von Religionen, im Prinzip eine Antireligion, die zu einem gewissen Maß Religionen imitiert und ausspielt. Geistige Eigenständigkeit ist da ein wichtiger Punkt für moderne Satanisten. Bei den "alten" Satanisten ist tatsächlich eine religiöse Komponente vorhanden.
Moderner Satanismus ist nicht spiritualistisch sondern naturalistisch, die Natur selbst ist im Fokus der Satanisten, jedoch kann der satanistische Mensch auch für sich selbst spirituelle Aspekte des Lebens haben, das ist jedem selbst überlassen. Ein Atheistischer Satanist würde jedoch das spirituelle Gefühl als ein durch biochemische Prozesse ausgelöstes Körpergefühl betrachten. Ich bin Agnostiker und auch spirituell aber bin mir der naturalistischen Prinzipien hinter den Dingen bewusst.
du_selbst schrieb:Satanisten = Egoisten
diesen Eindruck hab ich über die Jahre gekriegt. Belege habe ich keine, es ist mehr ein Gefühl, aber es ging ja um den Eindruck.
Das ist auch der Kern des Satanismus, sich seines Egos völlig bewusst zu werden. Das Ego ist nur ein "Symbolwort" und eine Umschreibung für den inneren Kern der Persönlichkeit. Wenn man sich mit seinem "Ego" beginnt zu beschäftigen wird man feststellen das dieses unersättlich ist, es ist wenn man so will die Triebfeder hinter allen Handlungen und Gedanken des Menschen. Nur wer es erkannt hat kann es kontrollieren ohne es zu unterdrücken. Erst die Unterdrückung sorgt für all das Leid in der Welt. So komisch es klingt, wären alle Menschen gesunde Egoisten, so wäre diese Welt automatisch solidarischer. Doch moderner Satanismus besagt ganz deutlich:
christianity: you better love ......everyone around you and god a lot
satanism: it's stupid to think you can love everyone, love is an important feeling and you can't give it away to the ones who don't deserve it.Es ist wichtig das man in den unmittelbaren zwischenmenschlichen Beziehungen positiv auf andere wirkt, jedoch die Nächstenliebe ist der falsche Weg. Ich finde da die alltägliche Gleichgültigkeit der Japaner sehr ansprechend, dort kümmert man sich nicht um die Menschen die einem unbekannt sind, man mischt sich nur dann ein wenn es eine bestimmte Situation erfordert, man lebt und lässt leben. So ist auch das Verständnis des modernen Satanismus. Mische dich nicht in das Leben anderer ein, nur in das wo die Interaktion auf Gegenseitigen Signalen beruht. Man kann es als Egoismus mit Empathie und einer gesunden "Gleichgültigkeit" betrachten.
Satanismus ist ein Appell an den gesunden Egoismus. Jeder Mensch mit einem kranken Ego belastet sich selbst und andere, Menschen mit einem gesunden Ego bewirken für sich und ihr Mitmenschen positives. Satanismus kann man auch als das Austoben der dunklen inneren Seite betrachten die man häufig unterdrückt, doch erst die Unterdrückung kann anstauen und Menschen zu impulsiven Wesen machen die für andere oder sich selbst zu einer Gefahr werden können.
Ich nenne für mich auch den Satanismus die "dunkle Therapie" Sitzung, das Ritual ist eine symbolische Therapie
;)Ist im Prinzip so wie bei Menschen die oft äußerst düstere Musik und Filme sehen, diese sind meist sogar ausgeglichenere Menschen, weil sie ihren dunklen Begleiter im Ego nicht unterdrücken sondern ihn ausleben und austoben lassen ohne anderen zu schaden. (da gibt es nur selten negative Ausnahmen, doch die haben es bis zum Overkill übertrieben und wurden krank im Kopf)