Leid - real oder Illusion?

@LucaTM
@Peisithanatos
Ein Beispiel:
Ein User hat mir geschrieben, er war mit einer Internetfreundin verabredet; sie wollten sich um eine bestimmte Zeit in Ort X treffen; und sie hat die Verabredung nicht eingehalten, eine Ausrede benutzt, um einen scheinbaren Grund dafür zu haben.

Er fühlt sich enttäuscht. Ist total verständlich! Es ist ein leidhaftes Gefühl, was nicht wegzureden ist.
Warum fühlt er so? Er hat sich in dieser Bekannten ge-täuscht, sie für ehrlich und zuverlässig gehalten, weil er sie offenbar nicht ausreichend kannte.
Ich habe ihm geantwortet, dass auch solche Erfahrungen (leider) zum Leben dazugehören, dass ich außerdem denke: sie ist nicht ehrlich zu sich selbst, somit auch nicht ehrlich zu ihren Mitmenschen und deshalb noch nicht reif für eine Beziehung/Freundschaft.
Damit wollte ich ausdrücken, dass nicht er, sondern sie verantwortlich ist für die Tatsache, dass jetzt keine dauerhafte Freundschaft entstehen kann.

Grüße!

@Firehorse
In dieser Welt kann man seine "Früchte selber geniessen", das wollten wir einst...
Da wir aber nicht allwissend sind, verstricken wir uns in unseren Karma-Ketten, daher leiden wir hier.

@Firehorse


Aber es geht um die Gesamtsumme allen Leidens in dieser Welt, seitdem es empfindsame Wesen gibt - es macht dann keinen Sinn Leiden auf solche Einzelfälle runterzubrechen. Als empathisches Wesen, dass sich in andere hineinversetzen kann und durch das Bewusstsein dieser schier unendlichen Flut an Leid, Krieg, Hunger, Krankheit Alter und Tod auf diesem ganzen Planeten, kann ich persönlich nicht mehr glücklich werden....

@LucaTM
Ja, wir sind für das, was uns widerfährt, mit-verantwortlich, (nicht Schuld). Karma bedeutet ja Ursache und Wirkung; alles, was geschieht, löst irgendeine Kaskade aus; alles hat Folgen.
Das eine Ereignis bedingt das andere.

@LucaTM

Welche komische Karma-Kette.... es gibt da eine DNA, die all diese Mechanismen von Fressen und Gefressen werden, dieses unsagbare Leid seit Jahrmillionen in Gang gesetzt hat. Da nützt auch das gute Karma nichts... wenn die Kreatur leben will, muss sie eine andere Kreatur töten und fressen, vom Mensch bis hin zum Tier.

@Peisithanatos
Ich verstehe Dich ja. Jedoch gibt es längst nicht nur eine Menge Leid, sondern auch eine Menge Mitgefühl, Engagement, Freude in derselben Welt.

@Peisithanatos
Das ist nicht (rein) biologisch gemeint.
Die Rede ist von der Bedingtheit. Jedes Ereignis hat immer irgendetwas zur Folge; und das wiederum hat auch irgendetwas zur Folge; es löst etwas aus, so als ob Du eine Dominosteine aneinanderreihst und den Ersten anstößt: er stößt den 2. an, dieser den 3. usw.
So ist es auch im Leben.

@Firehouse

Ja, ich weiß, Karma ist nichts anderes als die Umschreibung von Kausalität, von Ursache und Wirkung... aber diese Erkenntnis ist trivial - ein gutes Karma löscht leider nicht die Bedingungen von Leiden aus... diese sind identisch mit unserer Natur.

leid real od illusion?

für mich real...leider..

aber wenn man wie ich sich einredet, dass alles doch nur eine illusion ist u nichts real ist..ja wird es ein wenig leichter bzw wird man klinikreif..lol

@Peisithanatos
Kausalität kam mit Raum und Zeit (Raumzeit) hervor. Und diese Umstände wollten wir einst. "Ich will mein Tun selber geniessen" - so sind wir in die materielle Welt gekommen.

LucaTM

"Kausalität kam mit Raum und Zeit (Raumzeit) hervor. Und diese Umstände wollten wir einst. "Ich will mein Tun selber geniessen" - so sind wir in die materielle Welt gekommen."

Es gab eine Evolution, die hat die gesamte Realität hervorgebracht - diese Realität ist keiner Entscheidung von Wesen aus einer anderen Realität geschuldet, die in diese Welt kommen wollten, um das Sein zu genießen. Das ist, mit Verlaub absurd..... Schau in die Natur! Diese brüllende und leidende Masse Fleisch, die sich gegenseitig auffrisst, macht dieses also, um dieses ihr Tun zu genießen? Tut mir leid, wenn ich mir die Gesamtheit der Natur, inklusive Mensch vor Augen halte, komme ich zu einer anderen Auffassung....

@Peisithanatos
Das Problem der materiellen Welt ist eben gerade, dass wir jetzt leiden, da wir uns von Gott getrennt haben. Da wir auf uns gestellt unvollkommen und nicht allwissend sind, verstricken wir uns und leiden immer mehr, je weiter wir uns von Gott entfernen.

@LucaTM
Aber dieses "Entfernen" ist von Nöten, um überhaupt diese menschlichen Erfahrungen zu machen.

@Yoshi
Würdest Du bitte so lieb sein und das genauer ausführen?

@Firehorse
Klar doch! :)

Also dieses Gefühl, dass wir uns von Gott, bzW. von unserem wahren Selbst "entfernen", muss ja sein, damit wir uns eben als Menschen erfahren können. Diese Erfahrung ist ja erst dadurch möglich, indem wir uns getrennt von den anderen erfahren.

@Yoshi
Ja, das stimmt schon.

@Firehorse
Weil viele meinen ja, dass diese Welt unwichtig sei, wenn man die Wahrheit erkannt hat, und dass sie kein Ego mehr hätten. Ein Ego hat jeder, Ego ist der Kreator der eigenen Welt, und ohne Ego könnte man als Mensch gar nicht leben. Man kann sein Ego für eine gewisse Zeit auflösen, aber solange der Mensch lebt, wird er immer seinen Freund, das Ego haben :D Kannst mal @snafu fragen, die ist Meisterin darin ;)

@Yoshi
Da Du sie schon angeattet hast, wird sie sich vielleicht selbst melden (schmunzel).
Über das Ego habe ich viel nachgedacht.
Man kann sich wohl mit allen Wesen und sämtlichen Energien verbunden fühlen, doch man muss immer wieder in seine Rolle schlüpfen und entsprechend agieren, das stimmt.
Meine Rollen im Theaterstück, das "menschliches Leben" genannt wird, sind z.B Dortmunder Bürgerin, Ehefrau (offiziell jedenfalls), Mutter, Gartenhilfe, hier Userin, von Firma X Kundin, bei der Heilpraktikerin Patienten etc.

Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass es dieses Sich-Identifzieren mit dem Ego ist, dass Getrenntheitsgefühl und in Folge Angst verursacht. Erst als ich anfing zu begreifen: ich bin NICHT WIRKLICH mein Ego, sondern - wie Alle - ein göttliches Wesen, Geist, der beschlossen hat, menschliche Form anzunehmen und in diese Rollen zu schlüpfen, fing meine Angst an, immer schwächer zu werden.

Grüße!

@Firehorse
Genau! Wenn man das erstmal erkannt hat, erkennt man auch die Freiheit :)

LucaTM schrieb:Das Problem der materiellen Welt ist eben gerade, dass wir jetzt leiden, da wir uns von Gott getrennt haben. Da wir auf uns gestellt unvollkommen und nicht allwissend sind, verstricken wir uns und leiden immer mehr, je weiter wir uns von Gott entfernen.

Gott hat sich nicht entfernt, sondern bloss in Vielfalt manifestiert. :)
Nur in einer manifestierten (raum/zeit) Existenz kann es den Gedanken an eine 'Entfernung' geben.