Gott, kein Gott, und was wir sonst noch nicht wissen
08.11.2012 um 23:13Gwyddion schrieb:Warum suchen dann soviele Gläubige noch immer nach Bestätigungen. Warum hat ein shauwang ständig verschiedene religiöse Richtungen in seine Glaubensauffassung einfliessen lassen?Ich weiß nicht ob die nach Bestätigung suchen. Zumindest manche scheinen sich ihrer Sache ja sehr sicher zu sein (was dem Grunde nach nur ein Witz sein kann)
Weil man mit der religiösen Suche.. seine eigene Sehnsucht nicht wirklich erfüllen kann.
Was die Beweggründe angeht bin ich nah an gigawatt dran Beitrag von 1.21Gigawatt (Seite 1.692), er schrub:
Ich sprach nur über die evolutionsbiologischen Ursachen für Religionen.und
Menschen haben Angst vor dem Ungewissen. Früher waren Blitze, Donner, Unwetter und so weiter. Also dachte man sich Erklärungen dafür aus. Deswegen sind die ersten Götter die es "gab" auch alle direkt zu derartigen Phänomenen zuzuordnen. Die Menschen dachten sich Erklärungen für Dinge aus die sie nicht verstanden.
Und mit steigender Komplexität der Fragen, stieg auch die Komplexität der Erklärungen.
Bis man sich irgendwann fragte ob es nach dem Tod weitergeht, woher alles kommt und warum das alles. Die Antworten die man sich auf diese Fragen ausdachten kennen wir teilweise heute noch in Form der Religionen.
Und heute liefert die Neurobiologie und Evolutionsbiologie die Antwort: Angst.Beitrag von 1.21Gigawatt (Seite 1.691)
Das klingt auch historisch betrachtet einleuchtend.
Wissenschaftler spekulieren wie Religionen wohl entstanden sein könnten.
Da wäre zum Einen sicherlich die Verehrung der Natur (was weitaus logischer ist als seltsame, unsichtbare Omni-Wesen, die noch nie ein Mensch zu Gesicht bekam)
und womöglich der psychologische Vorteil den man sich anderen (dem verfeindenten Nachbarstamm) gegenüber verschuf, durch Zusammengehörigkeitsgefühl, Ausarbeiten des Alleinstellungsmerkmals, durch kollektive Angst (ancient Verschörungstheorie lässt grüßen), durch Hoffen auf göttlichen Beistand (wenn man dafür den Erstgeborenen opfert) uswusf.
Was hat sich bis heute daran geändert? Die Schriften jedenfalls nicht. Da ist solcher Käse immernoch zu lesen (einschließlich opfern des Erstgeborenen). Die Rahmenbedingungen haben sich aber sehrwohl geändert.
Heute muss ich keinen Gott mehr um Glück bei der Jagd anbeten - heute geht´s in den Supermarkt.
Unsereins kämpft ehr selten mit der Steinaxt gegen den Nachbarclan um ein Mammutfell.
Was aber definitiv geblieben ist, ist das Ungewisse.
Was kommt nachdem der letzte Vorhang fällt.
Die einen sehen das pragmatisch und nüchtern - andere wollen eben diese nüchterne Pragmatik nicht wahrhaben und basteln an ihrem Traumschloss.
Und da sind wir wieder bei gigawatts Angst.
Treffender kann man das wohl kaum benennen.