@der-Ferengi aber gerne.
Die Darstellung der Kirche(n) ist, dass die Bibel komplett, wie sie von ihr (ihnen) kanonisiert wurde, vom Heiligen Geist, also Gott, inspiriert wurde. Das heißt: die Autoren wurden durch eine Art Wunder vor Irrtum in Glaubensdingen bewahrt.
Die ev. und die katholische Kirche haben jeweils einige wenige Bücher der Bibel des anderen nicht anerkannt bzw. welche dazugenommen, die der andere verwarf.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die katholische Kirche die Bibel durch die Traditiion empfängt und die evangelische die Tradition durch die Bibel, so dass letztere abhängiger von biblischen Belegen ist, die die katholische Kirche nicht braucht, wenn sie eine belegte Tradition vorweisen kann. In den meisten Fragen besteht aber eine Übereinstimmung.
Wie kommst du darauf, dass die Wissenschaft alles nachweisen könne? Arbeitest du in einer Wissenschaft, dass du so von ihr eingenommen bist?
Ich habe gehört, dass sich bei der Forschung nicht die Antworten, sondern die Fragen vermehren...
Wenn du aber Nicht-Materielles als Erklärung in der Welt von vornherein ausschließt, sehe ich keine Möglichkeit der Verständigung mit der Religion. Ich würde aber auch als Nichtgläubiger die Möglichkeit übernatürlicher Dinge nicht abstreiten....!
Hier steht also Meinung gegen Meinung: Entweder es gibt einen Gott, und die Hl. Schriften handeln von ihm. Oder seine Existenz ist sicher auszuschließen. Als kämpferischer Atheist oder
auch nur als Agnostiker kann man dann aber mit Gläubigen nicht mehr sinnvoll diskutieren.
Man müsste wenigstens philosophisch die Möglichkeit von etwas Übernatürlichem diskutieren.
Das wird in diesem Thread aber leider nicht gemacht. Es wird alles m. E. meist durcheinandergeworfen: Der eine philosophiert ganz abstrakt, der andere macht Bibelstudien und haut sie den Teilnehmern um die Ohren; der nächste lässt seinen Frust über den Allmächtigen raus oder über die 'machtgierigen' oder 'sittenlosen' Kirchenvertreter und die 'dummen, verlogenen, geltungssüchtigen' Gläubigen.
Zur privaten Bibellektüre: Meines Wissens gehört auch zum Lesen - wie zum Schreiben - der Beistand des Heiligen Geistes. Mit der Gnade Gottes erst versteht man Sinn und Absicht, sonst kann man alles in den falschen Hals kriegen.
Dann wird das Alte Testament grausam, das neue widersprüchlich, die Apostelbriefe zeitbedingt-veraltet und die Apokasypse phantasisch.
Die Apokalypse kann man, glaube ich, gar nicht ohne theologische Anleitung lesen. Und sie ist sogar noch gar nicht ganz von der Kirche erschlossen, weil ihre Erfüllung z. T. erst in die heutige Zeit fällt und von heutigen Sehern entschleiert wird.
So ist darin z. B. verschlüsselt von der Entdeckung der Atomenergie und sogar von der Erfindung des Fernsehens die Rede. Sehr erschreckende Zukunftsvisionen, die das hl. Buch heute besonders glaubwürdig machen.
Ich hoffe, mein Post war dir nicht zu lang.
Ich habe mich über deine Nachfrage gefreut.