@tic Ich denke, du packst die Sache nicht richtig an, wenn du Beweise suchst.
Das ist doch eben einer der ganz zentralen Inhalte jetzt etwa des christlichen Glaubens:
Man kann die Richtigkeit nicht nach menschlichen Maßstäben beweisen, aus verschiedenen Gründen.
Unter anderem, weil Gott zu groß ist, um ihn geistig erfassen zu können, wie an vielen Stellen in der Bibel deutlich wird - Menschen sind nicht in der Lage, seine wahre Gestalt und Art zu erkennen.
Weiterhin wird doch ebenfalls gelehrt, dass der christliche Gott souverän ist, er muss sich nicht beweisen, niemandem, niemandem Rede und Antwort stehen.
Und wurde nie als ein Diener dargestellt, der allen zu Diensten ist und alles für sie regelt.
Die Menschen haben ein besonderes Geschenk von Gott erhalten - die Fähigkeit der Freiheit.
Sie sind frei, gutes und böses zu tun, sie sind frei, an ihn zu glauben oder nicht.
Auch darf man nicht denken, dass Glauben einfach heißt, nach dem geschriebenen Wort zu leben.
Wenn Gott nun einfach nach Lust und Laune etwas richten würde, wäre er nicht souverän und fair und verlässlich, sondern einfach eine Wesenheit, die mal eben dies oder jenes mit ihren tollen Mächten treibt.
Wenn Gott gar die ganze Welt perfekt machen würde und dafür sorgen würde, dass es nur noch Gutes gibt, dann wären wir auch keine freien Menschen mehr, sondern wir wären gezwungen, immer zu tun, was gut und richtig sei.
Dies aber wäre eine stillstehende Welt und der Wert von guten Taten würde stark erniedrigt, weil es keinen Vergleich mehr gäbe mit schlechten Taten, sie wären einfach normal und gewöhnlich.
Es gibt eine Stelle, wo Jesus von, ich meine Pharisäern, gefragt wird, was das wichtigste Gebot sei. Und er antwortet:
,,Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.
Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Matt 22, 37-39)
Nicht Beweise oder Forderungen oder ähnliches kann man stellen.
Sondern was zählt, sind Glaube und Vertrauen auf Gott.
Vertrauen darauf, dass es auch einen Grund gibt, warum es einem schlecht geht und dies irgendwann auch ein Ende haben wird, wenn man trotz allem an Gott glaubt und an die Lehren Jesu, Vertrauen und Glaube, dass man die Kraft hat, seine Probleme zu überwinden.
Gaube und Vertrauen, auch wenn man nicht versteht, was einem geschieht und warum.
Ich kann dir nicht erklären, warum Gott dies oder jenes geschehen lässt oder was ein Mensch falsch macht und ein anderer richtig, weil auch auf mich zutrifft - ich kenne den Willen und die Gedanken Gottes einfach nicht gut genug, um dies alles beantworten zu können.
Ich kann das auch nicht beweisen.
Jedoch mag ich die Vorstellung weit mehr, dass alles einen Grund hat und ich durch Vertrauen und Glauben irgendwann ein gutes Leben haben werde, möglicherweise auch erst in einer anderen Welt, als die Vorstellung, dass mir schlimme Dinge ohne jeden Sinn passieren.