Wie kann man nicht an Gott glauben?
05.11.2011 um 10:38
Mir kommen meine Erlebnisse etwa so vor, als wenn ich kurzen Einblick in eine mir normalerweise nicht zugänglche Wahrnehmungsform gehabt hätte.
Ich weiß, wie es ist, wenn man nichts hören kann. Als ich wieder hören konnte, wollte ich anderen Gehörlosen dies beschreiben. Es ging nicht. Sie hatten noch nie hören können und hielten mich für verrückt. Es ist so wunderschön, alles hören zu können, Musik machen zu können, Vögel hören...
Ich habe mit Blinden gesprochen, die mit den Ohren sehen können. Es gibt sogar Kurse, um das zu lernen. Die Blinden geben bestimmte Laute von sich, die als Reflexe zurückkommen und dem Geübten ein räumliches Bild der Umgebung verschaffen. Wer schon mal im Infraschallbereich gehört hat, weiß, daß verschiedene Tiere wesentlich mehr und andere Kommunikationsmöglichkeiten haben. (man kann Infraschall in hörbare Schalleindrücke übersetzen).
Natürlich müßte ich jetzt nach den meisten der hier vorangegangenen Beiträge mich selber für verrückt halten.
Im Grunde ging es mir nicht darum, Gottes Existenz zu beweisen. Ich lebte kurze Zeit in einer anderen Welt oder Wahrnehmungsebene - das kann ich nicht einfach wegwischen. Natürlich verstehe ich, wenn mich hier Einige als Lügner hinstellen. Ich kann nicht sagen, Gott gibt es nicht. Ich würde aufgrund meiner Erfahrungen lügen.
Wenn ein Gehörloser sagt, Musik gibt es nicht - ist alles Theater, was ihr da mit den Instrumenten macht, hat er aus seiner Sichtweise recht.
Vielleicht ist es hilfreich, sich vorzustellen, daß beim Urknall genauso, wie bei einer angenommenen Schöpfung aus dem Nichts alle Dimensionen einschließlich der Zeit erst entstanden sind.
Was gab es vorher?
Es gab vorher keine Zeit, weil nichts da war, an dem man sie hätte messen können.
Vielleicht gab es vorher doch andere Dinge, die mit unseren Naturgesetzen nichts zu tun haben? Und es gibt sie heute auch?
Wo ist der Beweis, daß der Sitz der Seele das Gehirn ist?
Es wäre schön, wenn manche , die hier schreiben, etwas mehr Achtung vor anderen Erfahrungen haben. Es scheint auch oft so der Fall zu sein, daß Antworten kommen, ohne den Text vorher gründlich durchzulesen.
Es gibt auf manche Dinge keine Antwort, wenn man nicht über bestimmte Informationen verfügt. Ich habe an keiner Stelle irgendein Dogma aufgestellt.
Was ich für mich (nicht als Lehrsatz für Euch) gelernt habe, ist, gegenüber Gläubigen und Andersgläubigen vorurteilsfrei und tolerant zu sein. Ich habe heute keine Probleme mehr, an eine Seelenwanderung oder Wiedergeburt in einem anderen Körper zu glauben. Daß bedeutet aber nicht, daß ich sicher sagen kann, es ist so und nicht anders. Ich sehe aber Anzeichen, daß das, was wir hier sehen, hören und erleben können, bei Weitem nicht alles ist. Mich würde es nicht wundern, wenn es noch sehr Vieles gibt, was ich nicht weiß.
Wo bleibt der Beweis, daß sich die Natur und alles, was existiert, aus eine Stecknadelkopf großem Stück Materie entwickelt hat? Ist es nicht irgendwie anmaßend, das zu glauben? und woher kommt dieses komprimierte Materiestück? Es hätte alle Schwerkraft des Universums in sich vereinen müssen und von daher gar nicht explodieren können...