Jimmybondy schrieb:Nein, die Vorhersagen welche ich hier treffen kann sind Erfahrungsbasiert. :P
Ich persönlich glaube, dass Erfahrungen auch das Vermögen von Telepathie, also welche "Gedanken man empfängt", einschränken sollten. Wenn Telepathie einen Menschen erlauben würde, alle möglichen Ideen durch "Empfang" zu denken, dann wäre es auch absurd, dass bestimmte Menschen diese oder jene Ideen und Erkenntnisse haben und manchen Menschen diese Ideen und Erkenntnisse fehlen.
Das bedeutet nicht, dass Telepathie nicht zu einem mehr an Wissen durch "Empfang von Fremdwissen" führen könnte, aber es wäre absurd, von Vornherein Telepathie so weit zu stecken, dass jeder Mensch alle Gedanken aller Menschen empfangen würde. Wenn das so wäre, würde es auch keine Grenzen im menschlichen Denken geben. Freilich müssten "telepathisches Fremdwissen", wenn man es denn so, wie ich, hypothetisch vermutet, auch die Erkenntnisse aus einem eigenen Erfahrungshorizont erweitern.
Es gibt aber ganz sicher auch hiier (bei Telepathie) eine gewisse Erwartbarkeit. Von einem Analphabeten ist nicht zu erwarten, dass er die Gedanken eines Duden-Mitarbeiters über die Rechtschreibreform verstehen wird. Grenzenlose Konzeption von Telepathie als Quelle von Allwissen bezüglich Personen, die nicht allgemein weit gebildet wären, ist eigentlich ausschließbar.
Das hieße nicht, dass man nur Gedanken lesen würde, die man kannte, sondern eher auch Zugang zu Fremdwissen, selbst und gerade bei Telepathie, haben wird, wenn man diese Gedanken auch so in dem Zustand, in dem man sich zur Zeit der Telepathie befindet, haben könnte. Das ist nur ein Ansatz einer Theorie.
Aber ich nehme an, dass telepathischer Einfluss die neurologische feststehende Plastizität bei Sendern/Empfängern erst ab einem bestimmten Punkt ändern könnte, um Wissen zu erlangen, das sie nicht durch die Verstärkung von neurologischen Verknüpfungen über Verhaltenslernmaßnahmen wie Lesen oder Hören von Lektionen haben könnten, wenn Menschen von Vornherein ihr Lernen über telepathischen Kontakt haben. Da außer infolge der Bindung zur Mutter früh das Kind nur über annähernde Theorien zu anderen Menschen Wissen von Menschen sich vorurteilsmäßig denkt, schränkt die Weite der stimmenden Theorie über das Denken anderer Menschen, welches sich durch Bildung und Gespräche nur bestätigt, auch die Empfänglichkeit für die Gedanken anderer Menschen ein. Dass ein Gehirn so plastisch wäre, dass bloßer telepathischer "Empfang" von Gedanken sich so weit verselbstständigen könnte, dass der Bezug von Fremdwissen über den "übersinnlichen Weg" eine Quelle von Allwissen wäre, ist sehr unwahrscheinlich, weil es der Natur des Menschen widerspräche.
Ich betone dies, weil Skeptiker/kontradogmatische Menschen zu diesem Thema oft postulieren, dass jemand, der angeblich Gedanken liest oder es wirklich tut, alle Gedanken einer Person kennen müsste oder könnte. Das glaube ich allerdings weniger.
Bis ein Mensch so weit wäre, dass er auch ungeäußerte Gedanken, also unausgesprochenes Wissen über das Denken einer Person hätte, würde es meiner Theorie allerdings zufolge "eigentlich" sehr viel benötigen und dennoch würde ich es nicht so sehen, dass genau solche gedanklichen Inhalten (Motive, Intentionen und Hemmungen anderer Menschen) untypisch für "telepathisches Empfangswissen" wären. Ich vermute, dass das selbst geheime Gedünkel der Menschen, unbedingt wissen zu wollen, was andere Menschen als geheime Absichten haben, eher zu neuroplastischem Lernen über Fremdgedanken führt als systematisch durch Verhalten verzweigtes Wissen, welches wir durch Bildung erst selbst hart uns "erarbeiten" , d.h. imitieren und verfestigen, müssen, indem wir entsprehendes Verhalten (Lesen, Recherchieren, Zuhören, Sich-Informieren) praktizieren. Dass solcherart verzweigtes Wissen eher schwerer in den Gedanken zu lesen sein könnte, liegt aber neben dem extrinsischen Motivationsfaktor, den wissenschaftliche Gedanken gegenüber intrinsisch motivierten "geheimen" persönlicvhen Gedanken hätten, auch daran, dass sich bewiesenes Wissen nur über den Weg der gesellschaftlichen Kommunikation und dann fast immer verzweigt.
Der letzte Gedankengang ist etwas metaphysissh und muss auch nicht unbedingt wahr sein, denn es könnte, wie gesagt, zumindest möglich sein, auch wissenschaftliche Kenntnisse nach ein wenig Formierung durch einen akademischen Weg in den Gedanken zu lesen, obwohl ich Telepathie als Quelle von Allwissen eher ausschließe. Dass du, lieber jimmybondy, jedenfalls nicht alles durch Gedankenlesen wüsstest, halte ich für nicht unnormal. Es wäre eher paranormal, wenn du es tätest.
Dass "Skeptiker/kontradogmatische Personen zu diesem Thema immer erwarten, dass Gedankenleser alle Gedanken lesen könnten/lesen müssten, ist ein Irrtum. Es gäbe dafür, wie ich hier wenige nur nannte, einige Bedingungen und Gründe, die sich, wie hier, auch neurologisch stellen. Aussichtsreicher für "Allwissen" halte ich "Hellseherei", die unabhängig von anderen Menschen sich verselbstständigen kann.