georgerus schrieb:ich habe mich bereit erklärt für etwas gutes zu kämpfen. für einen menschen, der so sehr gequält wird. ich habe also im auftrag gottes gehandelt u gearbeitet, u musste soviel einstecken dafür u selbst sehr leiden. aber wo ist er????wieso hilft er uns nicht?? wieso heilt er sie nicht?? wieso quält er sie weiterhin?? wieso macht er auch damit mich unheimlich traurig?? warum das alles??
ohne sie kann ich mir mein leben nicht vorstellen! er quält also nicht nur sie, sondern zerstrört auch mein leben, indem er nichts tut!!!!!!
für mich bleibt da nur eine antwort auf die frage nach der existenz von gott.
es gibt ihn entweder nicht, od wir sind ihm egal....
Zumindest aus Sicht des Christentums hast du eine falsche Vorstellung von Gott.
Gott hängt nicht als alter Mann auf einer Wolke rum. Und er ist kein Diener, der auf ein Klingelzeichen kommt und alles gerade rückt. Man kann Gott nach dem wahren, christlichen Glauben nicht bestechen, nicht verarschen, ihn nicht zwingen und nicht kaufen.
Er ist immer souverän darin, was er tut.
Ich kann nicht von mir sagen, dass ich genau verstehen würde, warum das so ist. Das kann kein Mensch von sich behaupten.
Meine persönliche Meinung ist jedoch, dass dies mit dem Geschenk der Freiheit und Selbstbestimmung zusammen hängt.
Eines der zentralsten Inhalte der christlichen Lehre und eines der größten Geschenke überhaupt ist nach christlicher Überzeugung das Geschenk des freien Willens und der Selbstbestimmung des Menschen.
Menschen MÜSSEN überhaupt nichts. Es steht ihnen frei, an Gott zu glauben oder es nicht zu tun.
Es steht ihnen frei, Gutes zu tun oder Böses. Ihre Welt zu zerstören oder sie zu retten. Selbst zu versuchen, ihre Probleme zu lösen oder es nicht zu tun.
Wenn Gott ständig eingreifen würde, wenn wir Probleme hätten oder wenn er alles so einrichten würde, dass es überhaupt keine Probleme und kein Leid gäbe, dann wären wir keine freien Wesen mehr, sondern nichts weiter als ziemlich ausgefeilte, ferngesteuerte Spielzeuge.
Wenn er auf Wunsch sofort ankommen und uns helfen würde, wo wir meinen, es nötig zu haben, dann wäre er nichts weiter, als ein kleiner Diener, der nur auf Befehl handelt und somit kein Gott. Was ihm wiederum die Fähigkeit nehmen würde, alles zu richten.
Wenn man ihn bestechen oder betrügen könnte, dann würde er keine Wesenheit sein, die alle Lebewesen gleich behandelt. Dies jedoch ist ein Teil seiner Souveränität, durch die er nach dem christlichen Glauben die oberste Instanz überhaupt sein kann.
Könnte man ihn einfach bestechen, betrügen oder bezahlen, dann wäre er nur ein weiterer Gott unter vielen, vielen anderen.
Entweder gibt es Freiheit und auch Leiden - oder es gibt kein freies Leben und auch kein Leid.
Man kann Gott nicht vereinnahmen und das hat auch nie jemand behauptet, der das Christentum wahrlich verstand.
Aber man kann ihm vertrauen, auch wenn man nicht versteht, warum etwas geschieht, warum er einem beispielsweise bei Leid nicht hilft.
Man kann ihm vertrauen und aus diesem Vertrauen Kraft schöpfen.
Ich persönlich finde: Selbst wenn man sich irren würde und es keinen Gott gäbe, so ist die Vorstellung, dass es ihn gibt und die Vorstellung, es gäbe einen Grund für das Leiden, besser, als die Vorstellung, es gäbe keinen Grund und somit auch niemals ein Ende des Leidens.
So hat man zumindest eine kraftspendende Hoffnung, dass kein Leid ewig währt und das man nicht umsonst Leid erfährt.