@-Therion- Nun, entgegen Deiner Meinung, glaube ich nicht an die ganz große Geschichtsumschreibung und befürchte darum auch kein unüberschaubares Chaos.
Das heißt nicht, daß ich es für unmöglich halte, daß es falsche Interpretationen gibt. Aber an die großen Umwälzungen, die Ihr Euch vorstellt, glaube ich eben auch nicht.
Eigentlich sollte es doch ganz einfach zu verstehen sein:
Ein Wissenschaftler, der sich mit Ägypten beschäftigen will, lernt erst einmal alles über die Geschichte Ägyptens, so wie sie sich uns heute darstellt (auch wenn er später vielleicht Teile dieser Geschicht anzweifeln will), dann lernt er die Sprache und die Schrift. Von Kulturen, die einen großen Einfluss auf Ägypten hatten, lernt er zumindest den für die Ägyptologie relevanten Teil ihrer Geschichte, Sprachen und Schriften. Wenn er forschen will lernt er darüber hinaus noch Arabisch - Englisch ist ohnehin vorausgesetzt.
So ausgerüstet, kann er Wandmalereien bzw, Fresken, die er in z. B einem Grab entdeckt, historisch zuordnen, die dort gezeigten Handlungen kulturell verstehen und etwaige erklärende Texte lesen.
Wenn dieser Wssenschaftler dann einen Hinweis auf außerirdisvhe Besucher fände, würde er sicherlich nicht sofort damit hausieren gehen (niemand will sich lächerlich machen), sondern erst einmal überprüfen, ob das Alter stimmt, ob ausgeschlossen werden kann, daß es sich um eine Fälschung handelt, ob es ähnliche Artefakte gibt usw. usw.
Vor einer Veröffentlichung würde er sicher noch mit Kollegen sprechen, denen er vertraut etc.
Die Autoren, auf deren "Erkenntnissen" die Prä-Astronautik ihre Argumente zieht, erfüllen diese Vorausetzungen so gut wie gar nicht.
Lediglich Sitchin konnte zumindest glaubhaft Sprachkenntnisse belegen, hat aber Nachweislich bei Übersetzungen grobe Fehler, als auch vorsätzliche Verfälschungen begangen.
Däniken spricht einige lebende Sprachen, kann aber keine alten Sprachen, oder gar Glyphen übersetzen und hat keinerlei geschichtliche Vorbildung.
Die anderen können vielleicht gerade Englisch (Bremer nicht einmal das), ggf. noch spanisch oder französisch, das war's.
Das ist für diese Autoren auch nicht wirklich wichtig, denn sie forschen nicht, sondern schreiben sich von den besseren Autoren die für ihre Ideen brauchbaren Teile heraus, suchen nach Übersetzungen antiker Texte, die sie für ihre Zwecke interpretieren können.
Ein PS-Autor würde also kein Fresko in einem Grab finden, sondern ein windiger Verkäufer würde ihm ein solches bringen.
Er würde sich nicht damit aufhalten, die Echtheit zu prüfen, sondern sofort einen Exklusivfilm veröffentlichen, indem er verlangen würde, daß die Geschichte der Welt müsse neu geschrieben werden!
Selbstverständlich käme dann irgendwann ein Ägyptologe per Zufall an die Abbildung des Freskos, würde darauf hinweisen, daß die Illustrationen aus dem alten Reich stammen, während die Hieroglyphen in der Neuzeit benutzt wurden, es mehrere Zeichen gar nicht gibt und darüberhinaus in der linken unteren Ecke die Signatur von Ahmed ben Zalif zu lesen ist, einem Auftragskünstler, der ein Atelier in Montpellier hat.
Unser Autor und seine treuen Anhänger und Freunde würden den Wissenschaftler als antifortschrittlich bezeichnen, ihm absichtliche Verbreitung der Unwahrheit vorwerfen, um die Lehrmeinung um jeden Preis aufrecht zu erhalten und das Fresko wäre fortan in jedem Buch der PS-Literatur als einer der Eckpfeiler der Argumentation anzutreffen.