sundancer schrieb am 02.04.2003:Was würde Jesus heute tun?
Kommt drauf an.
Wenn er wirklich zumindest dachte, dass er Gottes Sohn ist und den Menschen gegenüber positiv gesinnt war, dann wäre er heute wohl Pflichtverteidiger für Straftäter, die sich keinen anwalt leisten können.
War er einfach nur einer der ersten mit "Messias Komplex", dann würde er wieder ne Sekte gründen und diesmal wohl auch mehr als 12 Mitglieder rekrutieren.
sundancer schrieb am 02.04.2003:nunja, laut bibel kommt er aber zu einer zeit
in der der teufen sich klar zu erkennen gegeben hat und die letzte schlacht auf erden toben wird.
Ist das nicht ein ganz kleines bisschen zu spät?
taothustra1 schrieb am 03.04.2003:er würde den menschen nicht viel erzählen sondern alles selber aufschreiben und zwar so daß es nicht falsch ausgelegt werden kann .
Wäre sinnvoll gewesen, dass bereits beim ersten Anlauf so zu machen.
Wenn man sich mal anschaut wie viele grundverschiedene Glaubensgemeinschaften sich auf das gleiche Buch berufen, dann ist doch nicht erst seit gestern klar, dass da sehr Vieles, sehr verschieden ausgelegt werden kann.
Naaman schrieb:Gott ist in Eile.
Er sagt dass die Verhältnisse schlimmer sind als zu Zeiten Babylons.
Woher weißt Du das?
Hat Gott das.. wie heißt das "getweeted" ?
Naaman schrieb:Was wohl bedeutet dass die Menschen die Zeichen der Zeit nicht deuten können
Ich glaub eher das umgekehrt ein Schuh draus wird und immer mehr Menschen erkennen, dass die Zeiten sich geändert haben.
Naaman schrieb:Eine grosse Reinigung steht meiner Auffassung nach unmittelbar bevor.
In den letzten paar hundert Jahren gab es vermutlich keine Phase in der nicht irgendeine Glaubensgemeinschaft fest davon überzeugt war, dass bald die Welt endet, sich endlich in ein Paradies verwandelt oder, oder, oder.
Aber egal wie viele Leute sich wie sicher waren.. eingetreten ist solch eine Prophezeihung/Vorahnung bisher nie.
Ich will Dir keineswegs in Deine Meinung reinreden, aber ich vermute, dass Du Dich irrst und nichts bevorsteht, dass nicht menschengemacht ist oder eine Natur"katastrophe".
Naaman schrieb:p.s ich weiss dass ich beinah alles sprenge was Heute in der Gesellschaft aufgefasst wird, trotzdem sage ich die Wahrheit.
Du sagst Deine Wahrheit und das ist auch in Ordnung, solange Du nicht erwartest, dass andere Menschen Deine Wahrheit als ihre Eigene annehmen.
Es gib zwar nur eine Realität, aber da die für den menschlichen Verstand nicht vollständig zu erfassen ist gibt es in etwa so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt.
AlteTante schrieb:Und dass die Menschheit sich schlimmer benehmen soll als zu den schlimmsten Zeiten davor, ist die Botschaft praktisch jedes Propheten.
Solche Aussagen sind doch zeitlos.
Ich mein, in der Antike bereits hieß es ja auch schon "Die Jugend von heute hängt nur noch in den Tavernen herum." usw
:)Das
es immer
jetzt am Schlimmsten ist, scheint sich nicht zu ändern, ganz gleich was dieses "es" und wann dieses "jetzt" ist
Naaman schrieb:Jeder hat einen freien Willen den Gott respektiert
Na ich weiß nicht. Ganze Städte dem Erdboden gleich machen oder die ganze Welt, mit einem Boot weniger Ausnahmen zu ersäufen, weil ein paar Leute ihren freien Willen anders nutzen als Gott das gerne hätte würde ich nun nicht unbedingt mit "Respekt" in Einklang bringen können.
Naaman schrieb:Es ist weit mehr in schieflage als nur die Homoehe.
Na das ist mal sicher.
Das gleichgeschlechtliche Paare vielerorts immer noch praktisch Bittsteller sind, wenn sie gerne möchten, dass ihre Liebe genauso respektiert und ihr der gleiche Wert zugemessen wird als heterosexuellen Partnerschaften ist zwar schlimm, aber global betrachtet gibt es sehr viel krassere, von Menschen gemachten Probleme, die mit der berühmten Nächstenliebe eigentlich nicht möglich sein dürfen.
Naaman schrieb:Warum zitiert ihr die Bibel und nehmt doch den Rest der darin steht nicht an?
Die einen dichten etwas dazu (ich zumindest wüsste nicht, dass in der Bibel irgendwas über Abtreibung steht) und andere lassen eben etwas weg.
Das ist auch sinnvoll, einfach weil Zeiten sich ändern.
Die Bibel noch heute als moralischen Kompass zu nutzen ist etwa so sinnvoll wie eine Arztpraxis zu eröffnen in der man nur die "medizinischen" Mittel und Methoden aus dem Mittelalter oder gar der Antike einsetzt.
Die Zeiten haben sich geändert und vieles, das zu den Zeiten in denen die Bibel geschrieben wurde moralisch korrekt gewesen sein mag ist heute nur noch menschenverachtend.
Ich habe fürs Studium mal ein Buch doppelt kaufen müssen, weil wir während der Semester noch die eine Auflage genutzt haben und 2 Jahre später, als die Prüfung stattfand viele Erkenntnisse bereits weiter waren und wir mit der nächsten Auflage lernen mussten.
Dass der naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinn dazu führt, dass ein Fachbuch über Physiologie in 2 Jahren veraltet ist, ist eine schöne Veranschaulichung der Tatsache, dass die moralischen Leitlinien eines Buches, dass über 2000 Jahre alt ist, auch erheblicher Neuauflagen bedarf.
Der Zeitgeist bewegt sich langsamer, deswegen mögen Geisteswissenschaften beständiger sein als Naturwissenschaften, aber gänzlich zeitlos sind sie eben auch nicht.
Letztes Jahr hat endlich eine Schulfreundin aus meinen Kindertagen geheiratet.
Sie ist schon viele Jahre mit ihrer Frau zusammen und im Grunde wusste jeder, der die beiden kennt, dass sie sich wohl nie trennen werden, denn sie sind bei dem jeweils Anderen endlich angekommen.
Der Wunsch zu heiraten war bei den beiden folglich schon sehr früh in der Beziehung da.
Verständlicher Weise wollten die Beiden weder so eine abgespeckte "Hochzeit zweiter Klasse", die auch als "eingetragene Lebenspartnerschaft" bekannt war, noch war ihnen eine standesamtliche Hochzeit genug.
Also haben sie gewartet bis die Kirche in unserer Heimatstadt dem aktuellem Zeitgeist erfolgreich genug nachgelaufen ist, sodass die beiden (die sehr religiös sind) die Ehe auch kirchlich und vor Gott eingehen konnten.
KAALAEL schrieb:Weil die Bibel auf den Müll gehört.
Na das wäre ein Fehler.
Die Bibel ist ein äußerst interessantes und wertvolles Dokument und zeitgeschichtlich unglaublich wertvoll.
Geschichte wegwerfen ist nie eine gute Idee, dafür lohnt es sich viel zu oft aus dem Vergangenen zu lernen um die Zukunft positiver zu gestalten.
Wer die Vergangenheit auf den Müll wirft, der nimmt sich die Chance seine Zukunft auf der Basis von Erkenntnissen zu gestalten, die uns sowohl die Möglichkeit geben aus dem zu lernen, was unsere Vorfahren (das meine ich ganz allgemein für die Art des homo sapiens) bereits wussten aber eben auch die Chance zu nutzen ihre Fehler nicht zu wiederholen.
abberline schrieb:Sind nicht vielmehr diejenigen gefährlich, die sich ungefragt zum Schwert Gottes aufspielen
Das ist korrekt.
Wenn es Gott wirklich gibt und er es gut mit der Menschheit meint, dann wär es nett, wenn er uns mal vor so einigen Leuten schützen würde die sich einbilden in seinem Namen zu handeln.
abberline schrieb:Weil alle Menschen einen freien Willen geschenkt bekamen?
Das war ja nicht wirklich ein Geschenk sondern eher eine Falle.
"Hier hast Du freien Willen und wenn Du den anders nutzt als ich das will, dann schmeiß ich Dich aus dem Paradies, lösche die Stadt aus in der Du lebst oder ertränke mal eben die ganze Welt.
abberline schrieb:Es spielt nicht einmal eine Rolle, ob jemand dies oder jenes oder gar nix glaubt, es spielt eine Rolle, wie man sein Leben führt.
Sollte es einen Gott geben, dann hoffe ich, dass Du Recht hast.
Hast Du Recht, dann habe ich gar nichts zu befürchten, existiert ein Gott wie der aus der Bibel hab ich ein großes Problem.
Den Menschen zu Ehren, die mich aufzogen und mich Dinge lehrten versuche ich jeden Tag ein aufrichtiges, ehrliches Leben zu leben und strebe das Ziel an diese Erde ein kleines bisschen besser zu verlassen als ich sie vorgefunden habe.
Bei einem Gott, der auf die Absichten und Taten achtet sollte ich einen Stein im Brett haben, obwohl ich natürlich keineswegs fehlerlos bin.
Einem Gott aber der von mir angebetet werden will und erwartet, dass ich an ihn Glaube, dem kann ich es leider niemals Recht machen.