Erst einmal 'Hallo' an Alle. Bin neu hier.
Sehr interessante Diskussion, in der auch schon viel Bedenkenswertes gesagt wurde.
Ein direkter Zusammenhang zwischen Datenkomprimierung und Veränderungen der Sprache besteht meiner Meinung nach nicht.
Wo aber sicherlich eine Korrelation zu finden ist, ist im Bereich der Effizienzsteigerung. In einem utilitaristisch ausgelegten System, ist es wichtig wie schnell die Botschaft beim Empfänger ankommt und dass sie keiner Auslegung bedarf, sondern klar definiert ist.
Ich denke aber nicht, das Chat-Kürzel o. ä. so wichtig an dieser Stelle sind, sondern eher die Aufbereitung von bestimmten Themen im Internet. Ein gutes Beispiel sind Wikipedia-Artikel, die mit Links teilweise nur so übersät sind. Solche Dinge haben mit Sicherheit Auswirkungen auf den Umgang mit Informationen, deren Assoziation im eigenen Sprachschatz und letztendlich auch auf die Kommunikation untereinander.
Das Sprache sich ständig wandelt und dadurch oft auch "unangenehme" Auswüchse hat, finde ich persönlich nicht so schlimm. Das Internet hat an dieser Stelle außerdem dazu beigetragen, dass auch noch jeder Depp (tut mir leid für den Ausdruck) seinen Dünschiss überall dazugeben kann. Da kann man schon schnell das Gefühl von einer "Invasion der Idioten" bekommen. Das gabs aber immer und wirds immer geben.
Interessanter finde ich da das Thema der Reizdeprivation in Verbindung mit Sprachverarmung (=Machtverlust?).
Schlusspunkt: Ich stelle die These auf, dass unsere Sprache "maschineller" wird und dadurch viele alte, "emotionale" Feinheiten verlorengehen.
(Filmtip: Pulse (im Original heißt der "Kairo")
@oxboxMeintest du vorhin in einem deiner Beiträge, dass man als Sprachanwender, kaum feststellen kann, wann ein "Verlust" stattfindet, da man versucht das Werkzeug mit dem Werkzeug zu beschreiben? Oder steh ich da auf dem Schlauch?