Beeinflusst die Komprimierung unseren Geist?

Hallöchen,
mir wurde diese Frage gestellt und ich dachte, ich poste dies bei Allmy, da ich hoffe, dass hier interlektuelle Menschen sitzen, die sich auf eine fachliche Diskussion einlassen.
Im Großen und Ganzen geht's darum:
Der Computer komprimiert Daten, ein Lied das bspw. 3,07MB Speicher verbraucht, hat nach einer Komprimierung nur noch 2,83MB, doch die gleiche Qualität.
Durch's Internet, besonders in Forum, auf denen ständiger Austausch stattfindet, kann man diese Auswirkungen an der Sprache bemerken. Der 'Inhalt' der Sprache und der satzbau werden drastisch reduziert und dennoch verstehen sich alle gegenseitig prima.
Doch früher sprach man immer, wie würde man nun sagen 'hoch Geschwurbelt' und auf anderem Niveau.
Könnte dieses Phänomen des Rückschrittes eventuell mit der datenkomprimierung zusammen hängen?
Wird unser Geist durch eine vorgeführte, virtuelle Kompression selbst Komprimiert?
haben wir eine Chance, dem entgegenzuwirken.
Laufen die KOmpressionen gleich ab? Geht mal was verloren?
Oder ist's so, dass wirklich nur die 'Worte' und nicht der Inhalt, wie bei meinem Musikbeispiel, gekürzt werden?
Weitere Anregungen und Fragen würden mich freuen, hoffe auf eine schöne Diskussion.

beim komprimieren von musik geht quali verloren, nur hört mans in der regel als normalermusikhörer nicht, wenn du aber ein geschultes gehört hast merkst du es schon ;)

Das selbe ist bei der sprache, sie klingt so flach und farblos, als zum beispiel wenn man viel rumschwubelt, aber die nackten informationen kommen so besser rüber.

Es geht ja im alltag bei der sprache ja überwiegend um informationsübertragung via Mund als sender und ohr als empfänger.

Wenns künstlerisch sein soll kommt man um geschwurbel nicht hin^^, zur reinen informationsvermittlung reicht Höhlenmenschensprache ^^ "Ich Hunger" :P

Ich denke, dass jemand z. B. meine Kurzsätze nur dann versteht,
wenn er ebenso wie ich weit denkt und gewisse Kenntnisse im entsprechenden Thema hat @Zerox


Bei der Musik ist es so, dass bereits die Digitalisierung des Analogen die Musik verfälscht hat,
dies aber nur der erkennt, der die Musik 'live' oder von Schallplatte kennt.

Normalerweise kürzt man die Sprache doch nur in Chats oder allgemein im Internet ab.

Im normalen Leben wird zumindest in meiner umgebung eher weniger abgekürzt,eher das Gegenteil und ich kann es auch nicht leiden wenn Menschen versuchen im normalen Leben Wörter wie "LOL,WTF,usw." zu benutzen.



In diesem Sinne WTF^^

Im Multimediaberich kann man noch unterschieden, es gibt verlustfreie Kompression und verlustbehaftete Kompression sowie verlustbehaftete Kompression ohne Qualitätsverlust.

Weiterhin ist die Frage für mich nicht klar gestellt, betrifft sie nun die Sprache oder dies Speicherung von Daten im Gehirn? Beides hat nichts miteinander zu tun. Die Sprache passt sich sehr stark Moden und Bevölkerungsschichten an, auch eine sehr ausufernde Sprache kann effizient komprimiert werden, erst nach dem auspacken wird sie groß bzw. zeitintensiv.

Und zur Kompression gehört auch immer ein Algorhytmus der für die Dekompression sorgt.

Soweit erste Gedanken.

@Keksgesicht


Verehrter Herr, nachdem ich euren Beitrag gründlich gelesen und über dessen Inhalt nachgesinnt habe, kam ich zu dem entschluß, dass hier durchaus etwas anderes gemeint war.

In mir reglt sich der Verdacht, dass eher der Wandel der altertümlichen sprache zur modernen Sprache gemeint war.

Danke für diese fabelhafte Erklärung, Herr @Ophiel .
Natürlich waren auch solcherlei Abkürzungen gemeint, doch schloss ich nicht aus, auch den Wandel der SPrache miteinzubeziehen.
In diesem Sinne, Adios :D

@Ophiel
Wenn es denn der Wahrheit entspricht,was sie sagen, Entschuldige ich mich für meinen Beitrag,Ich habe im Fluss meiner Gedanken erwartet,dass der allgemeine Wandel der Sprache gemeint ist,sowohl in dem großen Zeitabschnitten der Menschheit,als auch in den Kurzen.

@mitras

mitras schrieb:Weiterhin ist die Frage für mich nicht klar gestellt, betrifft sie nun die Sprache oder dies Speicherung von Daten im Gehirn?

Die Sprache meinte ich, die evtl. durch die datenkomprimierung von Computern beeinflusst wird.
Also virtueller Wandel, der das reale Leben betrifft.

Zerox schrieb:Wird unser Geist durch eine vorgeführte, virtuelle Kompression selbst Komprimiert?

Ist doch nix Neues, nennt sich Volksverdummung und ist seit Generationen Bestandteil der Veränderung der Gesellschaft.

Also absolut nichts Besonderes.

Für mich hat die komprimierte Sprache die z.T. im Internet angewendet wird
nichts mit einer Komprimierung auf Bewusstseinsebene zu tun.
Schliesslich muss man diese Abkürzungen ja auch erst einmal lernen und sie dann auch im Gedächtnis behalten.

@Keksgesicht

Keksgesicht schrieb:Wenn es denn der Wahrheit entspricht,was sie sagen, Entschuldige ich mich für meinen Beitrag,Ich habe im Fluss meiner Gedanken erwartet,dass der allgemeine Wandel der Sprache gemeint ist,sowohl in dem großen Zeitabschnitten der Menschheit,als auch in den Kurzen.

Das könnte auch zur Rate gezogen werden, durchaus ;)

@Ophiel
Dank des Beitrages des ehrenwertem Diskussionsleiters @Zerox hat sich unsere kleine Meinungsverschiedenheit erledigt

@CurtisNewton
Ich wollte es dennoch zum Thema machen, da ich es für wichtig erachtete. Ich war der Meinung, dass das Thema allgemein zu wenig behandelt wird und deswegen nochmals angesprochen werden könnte.

Gestatten sie mir bitte, den in meinem Einvernehmen mir selbst getätigten, vollständigen und nach allen wohl erwogenen Gesichtspunkten mir als wahr und redlich überdacht Rat meinerseits, der ihnen nun allerhöftlichst anempfohlen wird ob meiner vollständigen Untergebenheit ...

Mozart und andere fürstliche Speicherlecker hatten diesen Arschkriechstil nicht einfach so drauf, sondern weil ihre Wohlgnaden und Hochwohlgeborenen eine gewisse Arroganzbarriere hatten, die zunächst per umständlicher, exprimierter Sprache genommen werden musste. Höfflichkeit und Gefälligkeit waren früher Brüder.

@Zerox

da hast Du natürlich Recht, die Seuche Web 2.0 sollte genau betrachtet werden. Der Niedergang der deutschen Sprache stört mich auch ganz gewaltig.

Ich empfehle dazu mal Bastian Sick....mit seiner Buch-Serie: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod

Zur deutschen Sprache gehört es, den Dativ dem Genetiv sein Tod sein zu lassen ;) @CurtisNewton

@CurtisNewton
Eben, denn das stört mich auch ganz gewaltig. Sicherlich können hier und da mal rechtschreib- oder Tippfehler auftauchen, aber der allgemeine interlektuelle Nachlass und das Verdenglischen der SPrache, nerven mich ohne Ende.

Ja, das Buch wollte ich mir auch mal zulegen, ich denke ich werde das demnächst auch mal in Angriff nehmen.

Bei Jugendlichen lässt sich der Wandel der Sprache besonders gut beobachten.
Das hat aber nicht mit dem Internet zu tun.
Es liegt eher am Umfeld (Schule, Freunde usw.)

@f4tm4n

f4tm4n schrieb:Für mich hat die komprimierte Sprache die z.T. im Internet angewendet wird
nichts mit einer Komprimierung auf Bewusstseinsebene zu tun.
Schliesslich muss man diese Abkürzungen ja auch erst einmal lernen und sie dann auch im Gedächtnis behalten.

Es geht um die Komprimierung des Bewusstsein's im dem Sinne, dass die Wörter verkürzt, gestrichen oder durch moderne neudenglisch Wörter ersetzt und dem ursprünglichem, interlektuellem endfremdet werden.