@pere_ubu Wenn man auch keine Ahnung hat, was "blind" und "kalt" in diesem Zusammenhang bedeutet, dann kommt es einem auch dumm vor, dass passiert aber nur, wenn man alles wörtlich nimmt und nicht "interpretiert". Wir alle aber beherrschen die deutsche Sprache und ich denke, was Interpretation angeht, ist das hier ja nun wirklich nicht schwer. Ganz klar sind hier "blind" und "kalt" metaphorische Begriffe (Kannst dir einige germanistische Werke dazu durchlesen, empfehle dir hier Ulrike Freiling, "Ist denn Vergnügen der Sinne gar nichts?", denn da steht einiges drin wie sich überhaupt diese Begriffe so etabliert haben, sodass wir von "blinder Leidenschaft" und "kalter Vernunft" sprechen) -- Ich kann echt nicht glauben, dass ich das erklären muss. Ich hoffe wirklich innigst, dass du das selbst eigentlich weißt.
Es geht darum, dass Emotion bzw. Leidenschaft(en) in ihrer alleinigen Tätigkeit "blind" ist, da es die Urteilskraft und die Vernunft trübt, bspw. wenn ich einen Wutausbruch habe, schaltet sich normalerweise die Vernunft ab oder wenn man Panik hat, schaltet sich die Vernunft ab und man macht dann meist Sachen, die einem Beobachter, total dämlich vorkommen würden. Wie oft musste ich schon den Kopf schütteln, dass Menschen sich ernsthaft darüber aufregen, dass es andere Menschen gibt, die in sehr schwierigen Paniksituationen Sachen machen, die gegen die Vernunft sprechen. Sie selbst hätten aber in so einer Situation nicht anders gehandelt, außer sie hätten eben die entsprechende Schulung gehabt die "Ruhe" zu bewahren.
Genauso umgekehrt ist die Vernunft "kalt", da sie nicht nach Emotionen oder Leidenschaften handelt, sondern wie ein Kalkül mittels Logik und analytischen bzw. synthetischen Fähigkeiten beurteilt und danach handelt.
@snafu sagt nun hier, dass sie nur als gemeinsame, ausgeglichene bipolare Kräfte, harmonisch wirken können. Verzeih' mir, pere. Aber ich sehe jetzt hier nicht, was daran "dämlich" sein sollte, außer du könntest mir das etwas näher erläutern. Dass aus beidem etwas "positives" entsteht, das mag erst mal subjektiv sein. Ich sage, dass dadurch Ausgeglichenheit entsteht und man in der Lage ist bspw. in gefährlichen Situationen die Ruhe zu bewahren, vernünftig zu denken und zu handeln und andersrum in anderen Situationen wiederum die Vernunft nach hinten rückt und sich der Leidenschaft aber bewusst gewollt und kontrolliert hingibt. Das macht sie nicht weniger leidenschaftlich oder schlechter (so finde ich), sondern man verliert sich nicht darin, da man sie bewusst kontrolliert. Dazu wiederum mag dann jeder wieder andere Ansichten haben. "Dämlich" im Sinne von "unlogisch" ist das hier aber nicht. Es würden ehrlich gesagt auch vielen in unserer Gesellschaft gut tun, wenn sie sich selbst wirklich mal im Griff hätten, sowohl die Vernunft als auch die Leidenschaft und Emotion betreffend.
Ich meine, für mich klingt es völlig nachvollziehbar. Da fällt mir gerade die Szene aus Irrational Man von Woody Allen wieder ein, in der Szene als Abe Lucas den Kids kurz mal Kant erklärt; Kant sagt ja, dass es in einer perfekten, moralischen Welt keinen Platz für Lügen gäbe. (kann man übrigens in seiner Schrift "Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen", AA VIII S. 426 - 427 nachlesen) Das heißt also, wenn ein Mörder vor deiner Tür steht und dich fragt wo diejenige Person ist, die der Mörder töten möchte, wärst du, nach Kant, verpflichtet ihm die Wahrheit zu sagen, denn das wäre, "vernünftig". Lucas nimmt ein extremes Beispiel: Die Nazis stehen vor der Tür und du hast Anne Frank und ihre Familie versteckt und die Nazis fragen ob irgendjemand auf dem Dachboden ist, würdest du ihnen sagen, dass sie auf dem Dachboden sind? Ich denke wohl kaum, es seidenn du empfindest keinerlei Emotion oder Bindung (die wiederum mehr oder weniger emotional sein muss) an diesen Personen, sodass du auch keinen (emotionalen) Grund hättest zu lügen, du würdest also "vernünftig" handeln, diese Menschen aber der Qual und dem Tod übergeben.
Wenn wir übrigens von "dämlichen" Dingen reden, so muss ich doch etwas hier von dir zitieren:
pere_ubu schrieb:jaja ,innen wie aussen, oben wie unten ,rechts wie links , bloss wenn man dann fragt wo es nach bielefeld ( :D ) geht wirds schwierig.
Das würde ich wohl eher als dämlich einstufen, denn dein Kommentar hat praktisch hier null Inhalt (zu mal hat er mit snafu's Zitat wenig bis garnichts zu tun), reine rhetorische Künstelei, Worthülsen um genau zu sein, die absolut nichts aussagen außer, dass sie versuchen Provokation und Streitereien zu entfachen. Es ist schon armselig, wenn einige hier ihre Münder aufreißen, aber selber haben sie hier intellektuell genauso wenig vorzuweisen wie die meisten Esoteriker der New-Age Szene.
Gibt es hier noch mehr Trolle oder sind hier welche an ernsthafter Diskussion entsprechend zum Thema "Muss man vor Satanisten Angst haben?" tatsächlich interessiert?
MfG,
TG.