@anonymus88 anonymus88 schrieb:Du gehst immer davon aus, dass Dein Standpunkt der Wahre ist. Demzufolge ist die Wissenschaft für Dich logisch, Du verstehst sie - sie ist kein Glauben.
Ich gehe i.d.R. davon aus, dass mein Standpunkt der momentanen Realität entspricht - was die momentane Realität ist, habe ich Dir ja oben dargelegt.
:)anonymus88 schrieb:Schonmal daran gedacht, dass das, was in der Bibel steht für einen Christen auch logisch und verständlich ist?
Du wirst vielleicht staunen, aber ja, ich habe das nicht nur gedacht, sondern selbst erfahren, als ich mit einem Familienmitglied von mir darüber hitzig diskutierte!
:DEr meinte auch, dass sein Stand ihm logisch erscheine.
Aber genau diese Ansichten verbieten einen - wissenschaftlich-analytischen - Diskurs, denn wenn man so argumentiert, kann jeder Gläubiger (meinetwegen auch der, der an den großen, grünen Arkelanfall glaubt) und meinen, seine Weltanschauung erscheine ihm logisch. Aber er beachtet, ja "übersieht" quasi die anderen Variablen, die da liegen und die diese logische Ansicht erweitern oder gar ändern können. Und das ganz einfach aus dem Grund, weil er glaubt und nicht hinterfragt! Der Sinn besteht ja immer darin, die Dinge zu hinterfragen. Oder: Man muss selbst am Zweifel zweifeln!
;)anonymus88 schrieb:Nur die Quellen unterscheiden sich ... weil Du mit der einen Quelle nichts anfangen kannst, gibt Dir das aber nicht das recht, die andere Quelle als Unsinn zu bezeichnen. Du hast das Recht die richtige Quelle für Dich zu wählen und von dieser auf Deine Weise zu profitieren ... ich würde allerdings davon abraten, die andere einfach abzustempeln.
Doch, ich kann ja den Inhalt (z.B. der religiösen Bücher) auf Konsistenz überprüfen und schauen, inwiefern sie mit der Wirklichkeit im Einklang zu bringen. Man kann z.B. nicht behaupten, die Schöpfungsmythe wäre in Einklang mit der Evolution zu bringen. Natürlich kann man dann sagen, das sei anders zu interpretieren. Doch wenn man dies tut, was ist dann noch richtig? Was muss man interpretieren? WO bestehen noch Ungereimtheiten? Das und vieles mehr ergeben sich aus einer sorgfältigen - möglichst wertfreien - Analyse.
Andererseits kann man auch sagen, Esoterik sei richtig und wir wollen nur nicht diese Quellen akzeptieren... obwohl Dinge wie Kartenlesen etc. offensichtlicher Unsinn sind.
;)anonymus88 schrieb:Der Weg ist das Ziel. Eine Religion regelt ja auch das gesellschaftliche Leben. Viel von unserem heutigen moralischem Verständnis entstammt Religionen. Du tust allerdings so, als wären Religionen feindlich zur akademischen Wissenschaft eingestellt.
Je stärker der Glaube ist, desto größer ist der "Wall", der sich vor neuem Wissen weigert. Natürlich gibt es religiöse Wissenschaftler, aber diese zeichnen sich eben dadurch aus, dass sie Glauben und Wissen strikt trennen. Wäre das bei jedem so, dann wäre dies wirklich ein guter Schritt nach vorne.
anonymus88 schrieb:Der Weg ist das Ziel. Eine Religion regelt ja auch das gesellschaftliche Leben. Viel von unserem heutigen moralischem Verständnis entstammt Religionen.
Es gab aber auch den Humanismus, der auf eine Ethik ohne Mystik zurückgreift.
:)anonymus88 schrieb:Dass sich einiges mit Erkenntnissen dieser Wissenschaft beißt, wie der Evolutionstheorie (die Betonung liegt im Übrigen auf Theorie ), ist klar.
Dir ist aber schon klar, was eine Theorie im naturwissenschaftlichen Sinne ist, oder?
;) Die Theorie ist dort die höchste Form der Erkenntnis. Und TROTZ allem immunisiert sie sich nicht (siehe dazu wieder "flexible Realität")! Und das, obwohl Gravition und Evolution heute zu den sichersten Erkenntnissen zählen, auf die die Naturiwssenschaft zurückgreifen kann!
anonymus88 schrieb:Du vertust Dich ein wenig. Sicherlich hast Du hier gerade die Zeit des Mittelalters im Kopf, wo Forschung mit Religion auf Kriegsfuss stand. Allerdings musst Du auch die Zeit und die Bedeutung gewisser Erkenntnisse betrachten. Außerdem muss man hier auch zwischen der Wirkung von Religionen an sich und Königen und dergleichen differenzieren.
Wie kommst Du darauf, ich greife auf das Mittelalter zurück? Ich habe persönlich auch ganz "moderate" Gläubige getroffen, die z.B. auch nicht wussten, was eine "Theorie" im wissenschaftlichen Sinne bedeutet.
Und dass Fundamentalisten auch heute noch gegen Wissenschaft arbeitet, dürfte wohl klar sein.
anonymus88 schrieb:Und welcher Christ lehnt die heute noch ab?
Selbst die Scholastiker lehnten meines Wissens die Mathematik nicht ab; das stand ja auch nicht zur Debatte. Ich wollte damit sagen, dass die Mathematik stets ein sehr sicheres Fundament bietet und ihre einzige Unsicherheit darin besteht, dass sich natürliche Messfehler ergeben.
anonymus88 schrieb:Es gibt allerdings auch einige Religionen, die sich nicht auf Bücher berufen. Gibt ja schließlich noch mehr als die Weltreligionen
Ist doch egal, ob Bücher gemeint sind oder nicht. Es geht einzig und allein um die "Wahrheit", die man verbreitet. Das Medium ist dabei zweitrangig.
anonymus88 schrieb:Aber auch hierbei gilt: nichts vermischen. Hat ein Moslem kein Tafelwerk, weil er den Koran schon hat? Du verrennst Dich in Deiner Argumentation.
Siehe oben.
;)@PartOfAll PartOfAll schrieb:Vielleicht kann man ihn auch gar nicht sehen, sondern nur erfahren? Dann wäre Wissen hinfällig und allein der Glaube kommt zur Wirkung.
Nicht ganz, wenn man ihn wahrnimmt, und dies dann noch reproduzierbar ist, hat man Wissen bereits.
;) Aber bis es "Wissen" ist, dauert das ja. Es kann sich z.B. auch einfach um eine Halluzination handeln.