@Plutarch Plutarch schrieb:Dann will ich dir jetzt mal etwas sagen Sidhe
Wenn es einen Gott gäbe, hätte dieser einen Welt erschaffen, in der sich die Geschöpfe
gegenseitig der Rangordnung nach fressen müssen, um sich selbst am Leben zu erhalten.
Ebenso hätte dieser Gott eine Welt erschaffen, die voller Katastrophen, wie Erdbeben, Tsunamis,
Stürme, Überschwemmungen, Krankheiten, gefährliche Parsiten.... u.s.f. und damit voller Ursachen für unsägliches Leid ist.
Du mußt aber eingestehen, daß du hier deine persönliche Interpretation abgibst und keinen objektiven Tatbestand, und daß es Menschen gibt, die eine andere Sicht der Dinge hegen.
Ich gehöre zum Beispiel zu Letzteren und möchte mich ebenso wie du darüber unterhalten dürfen ohne gleich als egozentrisch abgestempelt zu werden.
Du gehst also davon aus, daß Gott diese Welt so erschaffen hat, wie sie jetzt ist.
Was, wenn das nur ein Denkfehler deinerseits ist? Ich meine, hast du das jemals wirklich in Betracht gezogen?
Das Leben vollzieht sich in Zyklen, in Kreisläufen, und Naturgewalten gehören zum Schaffen, Werden, Vergehen und Neuwerden in meinen Augen wie eine formende Kraft dazu. Ich sehe sie als neutral und stehe ihnen weder begeistert noch ängstlich gegenüber - eine persönliche Wertung bringt man doch erst mit hinein, wenn man selber von einer Naturkatastrophe betroffen ist.
Aber schauen wir uns mal den Asteroideneinschlag vor 65.000.000 Jahren an: er leitete das Aussterben der Dinosaurier ein, legte damit aber auch den Grundstein für die menschliche Spezies, die als kleine Urmenschen wohl kaum zwischen Giganten wie den Dinos hätten überleben können.
Weißt du, was ich meine? Es gibt nur Aktion und Reaktion in der Natur, aber sie ist weder schlecht noch gut, sondern ein Zusammenspiel verschiedener Kräfte die das Leben vorantreiben.
Daß daraus, wie du schreibst, "unsägliches Leid" für die Menschen ensteht, bedeutet nicht, daß dieses Leiden unausweichlich wäre. Ich sehe die Ursache darin eher in einer sich der Natur völlig entfremdeten Menschheit, die durch ihre immer größer werdende Sichtverengung keinen Bezug mehr zu einer tieferen Wirklichkeit hat, welche zu einem in seiner Umwelt eingebundenen harmonischen Leben führen würde.
Es stellt sich also die Frage, warum du so unbedingt darauf beharrst, daß Gott alles so geschaffen hat. Denn der Begriff Gott bedingt eigentlich, daß "er" niemals Leid schaffen würde.
Doch wenn sich ein Mensch freiwillentlich gegen die Naturgesetze stellt kann man nicht erwarten, daß daraus das Paradies entsteht.
Plutarch schrieb:Wenn es nun aber trotzdem Menschen gibt, die an einen solchen Gott auch noch als gütigen und liebenden Vater glauben wollen, dann verhöhnen diese Menschen damit die Wirklichkeit und all das schicksalhafte Leid von abermillionen Menschen, wie ebenso das von abermilliarden Tieren und anderen Lebensformen, die dieses Leid bewusst erfahren und erleben müssen.
Nein, an einen SOLCHEN Gott glauben die Menschen sicher nicht, du schließt aus deinen Gefühlen auf den Glauben Anderer, doch das ist höchst subjektiv denn du kannst nicht davon ausgehen, daß jeder die gleichen Gefühle hat wie du.
Es ist logisch, daß du das Gottesbild welches du hast, ablehnst, Aber hast du denn nie hinterfragen wollen, ob es das richtige ist??
Und zum Thema Leid: Leid ist immer menschengemacht und von sich aus gar nicht vorgesehen.
Wußtest du, daß z.B. beim Tsunami 2004 keine Tierleichen gefunden worden sind?
Die Tiere haben noch den natürlichen Bezug zur Natur und erkennen deren Warnungen mit feinen Sinnen, etwas, was den Menschen normalerweise ebenso gegeben ist, mit dem Unterschied, daß sie degeneriert und seelisch abgestumpft sind und somit die leisen Töne überhören. Es gibt und gab vor Naturkatastrophen immer Warnungen seitens der die Natur belebenden Wesenheiten, leider hat der Mensch größtenteils den Kontakt zu ihnen verloren, was er aber durch einen immer tiefer greifenden Materialismus selber verschuldete, so daß das Leid letzten Endes hausgemacht ist.
Plutarch schrieb:Wenn ich also solchen ignoranten und stumpfsinnig egozentrischen Menschen, welche auch noch die absurde Frechheit besitzen auf ihre Mitmenschen mitleidig und überheblich herab zu schauen, weil diese sich nicht mit dem Glauben an einen solchen Gott identifizieren wollen und können, nicht besonderes zurückhaltend gegenüberstehe, so hab ich gewiss meine "guten und überlegten " Gründe wie auch Argumente dafür.
Die wirst du haben, aber du läufst leider auch Gefahr, durch deine sehr starke emotionale Einbindung ein Pauschalurteil abzugeben das die Ausnahmen übersieht. Das sollte dir bewußt sein, und so wie du selber bestimmt nicht gerne pauschal und herabsetzend behandelt wirst, solltest du es im Sinne der Nächstenliebe auch nicht ganz so übergreifend mit denen tun, die in deinen Augen die "Falschen" sind, vielleicht muß man sich einfach erst näher kennenlernen, bevor man jemanden so hart beurteilt.