@Elsbeth_M Aber den eigentlichen Grund selbst hast du mir immer noch nicht gesagt, warum du in einem bestimmten Falle das Begehren hättest, sie annulieren lassen zu wollen?
Doch, das hab ich getan. In einem bestimmten Falle ... das ist der Fall, wenn ich Hinweise hätte, dass die Ehe nicht gültig zustande gekommen ist. Das hab ich mehrfach gesagt.
Hmm. Wenn man eine Annulierung anstrebt oder begehrt, dann kann eigentlich nur die Annulierung selbst das Ziel sein, sonst würde man sie ja nicht anstreben. Aber genau das hattest du bestritten!
Wenn man ohnehin keine Hinweise hätte, dass eine Ehe möglicherweise nicht gültig zustande gekommen ist, kann man sich den ganzen Akt eines Annulierungsverfahrens ohnehin sparen. Das versteht sich doch von selbst.
Und du sagtest auch, wenn du glücklich und zufrieden wärest in deiner Ehe, würdest du eine Annulierung auch nicht anstreben. Das heißt doch im Klartext: Der eigentliche Grund ist nicht, die Ehe auf ihre Gültigkeit an sich überprüfen zu lassen, selbst wenn es Hinweise auf deren Ungültigkeit gäbe. Denn nur wenn du mit deinem Ehepartner nicht glücklich wärest, würdest du so etwas anstreben. Damit ist doch von vorne herein klar, dass du die Ehe annulieren lassen willst, um eine Möglichkeit wahr nehmen zu können, von deinem Ehepartner wieder los zu kommen. Und genau das aber bestreitest du.
Niemand in diesen Gremien der katholischen Kirche wird große Lust haben, sich mit der Gültigkeit einer Eheschließung zu befassen, nur weil irgend jemand mehr aus Jux und Dollerei wissen möchte, ob die Ehe auch wirklich gültig sei? Die Gültigkeit oder auch Ungültigkeit überprüfen zu lassen muss doch einen konkreten Anlass haben? Nun sagst du, wenn du Hinweise hättest, dass die Ehe nicht gültig zustande gekommen sei. Aber du sagtest eben auch, dass du eine Annulierung nicht anstreben würdest, wenn du glücklich und zufrieden in deiner Ehe wärest. Auch wenn du Hinweise auf deren mögliche Ungültigkeit hättest. Also wäre der eigentliche Grund ja nicht die Überprüfung deiner Hinweise, sondern deine mögliche Unzufriedenheit in der Ehe, oder? Und damit letztlich doch das Begehren, sie aufzuösen zu können. Und genau das bestreitest du!
Es ging mir nicht um den Zeitpunkt der Eheschließung. Sondern es ging mir um den Zeitpunkt, wo die Ehe aus dem Ruder läuft und man sich möglicherweise trennen will. Das sollte aus dem Kontext eigentlich klar geworden sein. Zu diesem Zeitpunkt spielt es keine Rolle mehr, ob ich die Ehe aufrecht erhalten will oder nicht. Denn wenn ich ein Eheversprechen gegeben habe, dann muss ich sie aufrecht erhalten, auch dann wenn der andere es nicht will.
Nur kann man eine Ehe nicht weiter aufrecht erhalten, wenn der andere nicht mehr will.
Auch du selber könntest in so eine Situation geraten, wo du deine Ehe nicht mehr aufrecht erhalten willst. Nur du überspielst diese Möglichkeit einfach, indem du dich selbst unter Zwang setzt, aufgrund der unauflöslichkeit der Ehe als gute Katholikin die Ehe fortsetzen zu müssen, egal ob du das nun willst oder nicht. Gesetz den Fall, du bleibst deinem Ehemann immer treu, selbst dann, wenn du die Ehe eigentlich schon gar nicht mehr mit ihm fortsetzen willst, weil du glaubst, dass du es schlichtweg musst - Dann wird das natürlich auch funktionieren. Ob es eine gute und glückliche Ehe wird, spielt ja dann auch keine Rolle mehr. Hauptsache sie ist noch vorhanden. Eine solche Einstellung ist zwar etwas sonderbar, aber gut, ich akzeptiere das.
:)Elsbeth_M schrieb:Natürlich kann ich den anderen nicht zwingen, die Ehe aufrecht zu erhalten. Aber das kann ich nie, in keinem Falle. Selbstverständlich kann ich den anderen nicht zwingen, sein Eheversprechen einzuhalten. Aber was ich tun kann, das ist mein Versprechen einzuhalten und mich weiterhin an den Ehebund gebunden zu fühlen - unabhängig vom momentanen Wollen.
Nur kann man, wenn der andere nicht mehr will, die Ehe selbst nicht eigenmächtig aufrecht erhalten. Man kann sich darum bemühen, man kann die Absicht haben, selbst nicht den Anlass zu einer Trennung, Scheidung oder Annulierung zu geben, aber wenn sie einmal zerbrochen ist, die Ehe, nutzt einem auch das eigene Versprechen sie zu halten bis zum Tode nichts, wenn der andere das nicht mehr will. Alleine eine Ehe aufrecht zu erhalten ist ja keine Ehe, ausser mit sich selbst
:)Elsbeth_M schrieb:Mich würde interessieren, was du unter dem Versprechen "... in guten wie in schlechten Zeiten ..." verstehst? Was ist mit "schlechten Zeiten" gemeint? Krankheit, finanzielle Probleme, Sorgen mit den Kindern - da sind wir uns vermutlich einig, dass das dazu gehört. Für mich gehört aber auch Fehlverhalten des Partners dazu. Wenn ich an mein Eheversprechen nicht mehr gebunden bin, weil der Partner es vorher schon gebrochen hat, dann ist mein Versprechen die Worte nicht wert gewesen.
Naja, alles eigentlich, was das Leben so mit sich bringen kann. Das was du schon angeführt hast. Krankheit, finanzielle Probleme, Sorgen mit den Kindern, das Fehlverhalten, eigentlich alles eben, was das Leben so mit sich bringen kann.
Wenn der Partner das Eheversprechen gebrochen hat, ist die Ehe zumindest erst einmal kaputt. Das heißt aber ja nicht, dass man sie nicht doch wieder reparieren kann. Ich würde es zumindest versuchen. Fehltritte kann man vergeben. Nach Trennungen kann man sich auch wieder versöhnen. Erst wenn alles das nichts mehr nützt, weil der andere partout nicht mehr will, würde ich sagen: Dann geh! Jetzt will ich auch nicht mehr!
Elsbeth_M schrieb:Offensichtlich sollte man vor der Eheschließung klären, was der Partner unter dem Versprechen konkret versteht. Sonst kommt es später möglicherweise zu Missverständnissen.
Ja man sollte überhaupt bevor man einen solchen Schritt geht, vorher einiges im Gespräch mit dem Partner klären. Besser vorher als nachher
:)Elsbeth_M schrieb:Nun, wenn du mir nicht glaubst, dann hat eine weitere Diskussion keinen Sinn.
Ich glaube dir das schon, was du hier schreibst, aber ich verstehe einiges einfach nicht. Und im übrigen fände ich es sehr schade, wenn du die Diskussion deswegen abbrechen wolltest. Aber auch das musst Du letztlich selbst entscheiden. Ich kann dich schließlich nicht zum mit mir herum diskutieren zwingen
:)