Kirchenaustritt-Kirchensteuer

Bei Menschen, die ich kennenlernte, war das kein Geiz, sondern der fehlende Glaube an Religionstheorien, der Glaube an Gott blieb. Ich war nie in der Kirche und habe den gleichen Glauben, nur die Liebe fand ich kaum - als einziger Mensch in meinem Umfeld.

@SFLB
Glaube und Kirche sind bei vielen auch zweierlei.
Ich kann die Leute schon verstehen, dass sie keine unchristliche Zwangsabgabe an den Klerus und seine Leute mitragen wollen, das ist bei vielen Kirchenaustretern auch keine Frage des Glaubens.

Ich trete aus, weil ich einfach nicht mehr an Gott glaube. Ich möchte Zen-Mönch werden und vorher auch offiziell zum Buddhismus konvertieren; das innere Konvertieren habe ich schon hinter mir. Wieso soll ich da in der Kirche bleiben?

@CountDracula
Hat Buddah nicht auch ähnliche Wunder wie Jesus vollbracht nur dass er das "göttliche" anders definiert und beschreibt?

Das klingt sonst wie: "ich trinke ab heute kein Whisky mehr. Der Alkohol bringt mir nix. Ab morgen nur noch Wodka."

Der christliche Mythologie-Jesus ist vom Buddhismus ziemlich weit entfernt.
Die Wundermärchen gehören für Gläubige aller Richtungen anscheinend dazu, sonst ist die ganze Sache nicht "glaubwürdig", da wedelt der Schwanz (blühende Phantasie) mit dem Hund (historische Wahrheit). Der echte historische Rabbi Jesus hätte sich mit dem echten Buddha vermutlich ziemlich gut verstanden, da beide Wahrheitssucher waren und Reformer bestehender Strukturen sein wollten.
Aber soviel ich weiß, muß man für eine Mitgliedschaft im Buddhismus bis jetzt noch keine Kirchensteuern löhnen, oder?

Rao schrieb:Aber soviel ich weiß, muß man für eine Mitgliedschaft im Buddhismus bis jetzt noch keine Kirchensteuern löhnen, oder?

http://www.buddhismus-deutschland.de/mitglied-werden/

Na ja - so ganz umsonst ist es wohl auch nicht, wenn man an diesem "Vereinsleben" teil haben möchte.

Privater Verein ist was anderes als das staatliche Geldeintreiben. Ich kann auch angeln gehen, ohne gleich einem Angelverein beitreten zu müssen, außer dem gehört rein zufällig das Gewässer in dem ich angeln will. Auf "Buddhist sein" gibt es kein Copyright, jeder kann sich Buddhist nennen, egal ob er tatsächlich einer ist oder nicht. Wenn CountDracula wirklich Zen-Mönch werden will, wird er im gewählten Kloster auf Herz und Nieren geprüft werden, wie ernst ihm die Sache wirklich ist.

Rao schrieb:Privater Verein ist was anderes als das staatliche Geldeintreiben. Ich kann auch angeln gehen, ohne gleich einem Angelverein beitreten zu müssen, außer dem gehört rein zufällig das Gewässer in dem ich angeln will.

Das krasse ist ja, dass selbst ohne Kirchensteuer der Steuerzahler für die Kirche aufkommen muss. So wird z.B. das gesamte Kirchenpersonal in großen Teilen aus der Staatskasse bezahlt unabhängig von der Kirchensteuer.

Du predigst den bereits Bekehrten, dot, ich bin schon längst ausgetreten. Alles bekannt und beklagenswert. Aber was will man machen, Politik und Kirchen sind immer noch zu stark miteinander verflochten, als daß sich da was bewegen täte.

@Kotknacker
Ich habe die Antwort jetzt erst gesehen...

Manche Lehren sind schon recht ähnlich. Jesus war definitiv ein weiser Mann, aber in seinen Lehren ist eben auch der Schöpfergott mit dem Alten Testament enthalten. Das ist, woran ich nicht glaube: Gott im Sinne von einem allmächtigen Wesen mit einer unabhängigen Persönlichkeit, das die Erde geschaffen hat und außerhalb von Raum und Zeit steht.

Ich möchte auch gerne aus der Kirche austreten.
Das hat weniger was mit Glauben, als viel mehr damit zu tun, das ich diese Institution nicht mehr unterstützen möchte.

Meine Familie hatte früher viel mit der Kirche zu tun gehabt (noch zu tun) Wir haben 3 geistliche Freunde im engen Familienfreundekreis, von denen ich keinen missen möchte.
einer davon ist im Kloster, und was ichd a für Storys höre... Das ist nicht christlich... das ist genau so eine scheisse wie wo anders auch. Nächstenliebe??Fehlanzeige.

Ich kann auch Glauben ohne im Monat Geld dafür zu bezahlen.

Der christliche Glaube und Kirche sind zwei verschiedene Instanzen.
Den christlichen Glauben kannst Du ein Leben lang haben und bewahren. Aber von der Institution Kirche bist Du enttäuscht, weil sie ihrer christlichen Verpflichtung nicht nachkommt. Sie tritt dem einzelnen Menschen nicht mehr wohlwollend gegenüber und entfernt sich meilenweit.
Ihr Interesse gilt nur noch dem Eintreiben von Kirchensteuer. Der Hilfe suchende Mitmensch bleibt dabei auf der Strecke, weil der erwerbsmäßige Kirchenanhänger sich selbst der Nächste ist.
Die Unzufriedenheit der Menschen zollen das mit den erschreckend hohen Anzahl von Kirchenaustritten; und das steigend.

Nur wer bringt mich als gläubigen Christ, aus der Kirche ausgetreten, letztendlich würdig mit sakralen Handlungen unter die Erde??
Ein christliches Begräbnis kann ich aufgrund des Kirchenaustrittes nicht beanspruchen   -aber durch die Taufe bin ich als Christ in die christliche Lebensgemeinschaft unseres Herrn Jesus Christ aufgenommen.

Wie widersprüchlich!!!!


Auf das Geschwätz von Geld heischenden ominösen, unseriösen Trauerredner verzichte ich.

Trauerredner kann auch ein Freund oder Bekannter sein, dem man ein paar Scheine für den Dienst in die Tasche schiebt. Am besten einer mit einem gesunden Sinn für Humor, der die guten Eigenschaften des Verstorbenen wahrheitsgemäß behandelt und seine schlechten mit menschlicher Nachsicht, so daß die Trauergäste die Beerdigung mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen. "Sakrale Handlungen" mit Weihrauch und so weiter sind nur äußeres Brimborium und überflüssig, und ein Begräbnis auf einem kirchlichen Friedhof, wenn es keinen extra für Anders- und Nichtgläubige gibt, kann nicht verweigert werden. Die Zeiten, wo nicht-Kirchenmitglieder einfach irgendwo nebendran verscharrt werden durften sind vorbei. Es steht übrigens jedem frei, über eine sogenannte Begräbnisversicherung (Gesamtwert ca. 3 - 5000 Euro) schon vorab die Umstände der Beerdigung, einschließlich Rede und Bestattungsort samt notwendiger Finanzierung, festzulegen, das wird oft gemacht wenn keine Hinterbliebenen die sich drum kümmern würden vorhanden sind oder aber die vorhandenen Hinterbliebenen nicht kostenmäßig damit belastet werden sollen.

@Rao

Gerade das, was Du beschreibst möchte ich nicht. Das ist in meinem Sinne unwürdig für einen gläubigen Christ.

Was soll unwürdig sein? Lieber ein privater Trauerredner, der den Verstorbenen persönlich kannte, statt eine anonyme Predigt vom Pfarrer, der das jedes Jahr dutzendweise macht? Oder die Begräbnisversicherung, die sicherstellt, daß die Beerdigung so läuft, wie man sie selber gern hätte? Christ sein ist bekanntlich das eine, Kirche und ihr Brimborium was ganz anderes.

Rao schrieb:Was soll unwürdig sein? Lieber ein privater Trauerredner, der den Verstorbenen persönlich kannte, statt eine anonyme Predigt vom Pfarrer, der das jedes Jahr dutzendweise macht? Oder die Begräbnisversicherung, die sicherstellt, daß die Beerdigung so läuft, wie man sie selber gern hätte? Christ sein ist bekanntlich das eine, Kirche und ihr Brimborium was ganz anderes.

Word! Ein "gläubiger Christ" sollte zwischen Kirche und Glauben unterscheiden und sich den Leitsatz "Dem Kaiser was des Kaisers ist." zu Gemüte führen. Hilfreich sich dazu auch mal die Münzen des Vatikans näher anzuschauen:
https://www.google.de/search?q=Münzen+vatikan&rlz=2Y3GQQX_deDE0638DE0639samsung.jflte.jfltexx&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiDqMjw3rXSAhWB6CwKHUelAVgQ_AUIRCgC&biw=640&bih=279&biw=640&bih=279&biw=640&bih=279&biw=640&bih=279&biw=640&bih=279#imgrc=_
Sehr christlich! *ironie off*