@Elsbeth_M Elsbeth_M schrieb:Wie kommst du überhaupt darauf? Dass für die katholische Kirche auch Ehen gelten, die von zwei Nicht-Katholiken eingegangen werden, das hab ich doch schon erläutert.
Ok, dann war das wohl ein Mistverständnis
:)Elsbeth_M schrieb:Für die katholische Kirche ist die Ehe grundsätzlich unauflöslich. Jesu Worte gelten ja nicht nur für Katholiken. ;)
Fragt sich halt nur, ob nicht katholisch geschlossene Ehen für die katholische Kirche überhaupt gelten? Wird vor allem dann schwierig, wenn sich nicht als unauflösliche Ehen geschlossen werden.
Was geht es die katholische Kirche an, wie andere, die nicht katholisch sind, heiraten?
Elsbeth_M schrieb:Erstmal gar nichts. Die katholische Kirche interessiert es nicht, wie andere heiraten. Die Frage, ob eine nicht-katholische Ehe gilt, stellt sich aber dann, wenn einer oder beide Ehepartner katholisch werden wollen.
Richtig, dann ist es für die katholische Kirche bzw. die, die dann katholisch werden wollen auch relevant.
Weiter oben hattest du aber was anderes geschrieben:
Elsbeth_M schrieb:Die ersten Aussagen bezogen sich auf die zurzeit gültige Gesetzeslage, die anderen Aussagen waren meine persönliche Ansicht dazu. Die weicht von der Gesetzeslage ab.
Meines Wissens ist es genau umgekehrt. Deine erste Aussage, dass man heute auch rein kirchliche Ehen ohne vorherige zivile Eheschließung vornehmen kann, ist nach meinem Dafürhalten eben keine Gesetzesgrundlage, sondern die, dass zuvor erst eine zivilrechtliche Ehe geschlossen werden muss, ehe man kirchlich heiraten darf. Sollte sich das inzwischen geändert haben, bitte ich nochmals um eine entsprechende Quellenangabe dazu.
Bezieht sich meiner Ansicht nach darauf, dass eine eheliche Verbindung zweier Menschen nicht gewaltsam gegen deren Willen wieder aufgehoben oder für nichtig erklärt werden darf. Heißt: Wenn sich zweie gefunden haben und zusammen bleiben wollen hat niemand das Recht, ihnen dies zu verwehren. So verstehe ich das.
Elsbeth_M schrieb:Meiner Ansicht nach bezieht es sich auf jeglichen Versuch von Menschen, eine Ehe zu scheiden. Unabhängig davon, ob von außerhalb oder von einem der Ehepartner.
Wie ich schon sagte, es ist reine Interpretationssache. Aber ich akzeptiere deine Ansicht, auch wenn ich sie nicht teilen kann.
Wer mit einer Frau verheiratet ist und dann eine andere kennen lernt (mit der er was anfängt) und daraufhin seine eigene Frau plötzlich nicht mehr will und sie daher aus der Ehe entlässt und die neue heiratet, der begeht Ehebruch.
Elsbeth_M schrieb:Ich verstehe es so, dass Trennung/Scheidung und Neuheirat Ehebruch sind. Dass es nur dann gilt, wenn einer der Partner schon in der Ehe was mit einem anderen anfängt, davon steht nichts in dem Abschnitt.
Doch, indirekt geht genau das für mich aus der Aussage Jesu hervor. Die Trennung an sich ist nämlich noch kein Ehebruch, obwohl ja streng genommen die Trennung selbst doch die vorher bestandene Ehe abbricht, also einen Bruch dieser hervorruft. Wird die reine Trennung als solches nach den Aussagen Jesu aber dennoch nicht als Ehebruch betrachtet, sondern erst dadurch, wenn jemand seine bisherige Frau wegen einer anderen (neuen) aus der Ehe entlässt.
Also ich sehe darin keineswegs dass Jesus hier den Moses und den Scheidebrief grundsätzlich aufgehoben hat. Auch spricht er nur in dem einen Fall von Ehebruch, wenn jemand seine Frau wegen einer anderen verlässt.
Elsbeth_M schrieb:Ja klar. Die Trennung an sich (also ohne Wiederheirat) ist ja auch kein Ehebruch!
Das schrieb ich doch
:)Im übrigen wird einem dieser Satz: Bis das der Tod euch scheidet ja vom Priester vorgegeben. Wenn man diesen nicht bejahen kann oder will, wird katholischerseits die Ehe gar nicht geschlossen. Eigentlich sollten die Paare selber entscheiden dürfen, was sie sich gegenseitig versprechen wollen und können.
Elsbeth_M schrieb:Das können sie ja auch. Aber eben nicht in der katholischen Kirche als katholische Ehe.
Und warum nicht? Warum muss einem in der katholischen Kirche alles vorgekaut werden? Weil es die Kirche so beschlossen hat - Amen.
Das ist mir etwas zu autoritär
:)Naja, die meisten heiraten katholisch, weil sie als kleine Babys schon in die katholische Kirche hinein getauft worden sind. Warum sollten sie dann extra aus der Kirche austreten und Evangelisch werden, nur um nicht katholisch zu heiraten?... Sofern ihnen am göttlichen Segen etwas gelegen ist, versteht sich.
Elsbeth_M schrieb:Es findet sich sicher ein freier Theologe, der eine Segnung vornimmt. Oder auch ein Nicht-Theologe, denn eine reine Segnung kann jeder durchführen.
Aber sicher doch
:)Dann frage ich mich allerdings nach dem Sinn einer katholischen Eheschließung. Denn dann könnte man es auch bei der rein zivilrechtlichen Eheschließung belassen und sich in der katholischen Kirche noch den Priesterlichen Segen abholen.
Sag sowas mal den Priestern, die das Zölibat gelobt haben und dann später eine Frau kennen und lieben gelernt haben und plötzlich Gewissenskonflikte bekommen... So nach dem Motto: Kein Erbarmen, wer katholischer Priester sein will oder wer katholisch ehelichen will, muss sich über die Konsequenzen bewusst sein.
Elsbeth_M schrieb:Ein Priester, der sein Amt nicht mehr ausüben kann oder will, der kann sich in den Laienstand zurück versetzen lassen. Das ist natürlich auch eine schwierige und aufwändige Sache, aber möglich ist es.
Naja, ich glaube nicht, dass ein Priester, der nur weil er das Zölibat gebrochen hat, sein Amt nicht mehr ausüben kann oder will. Die Frage ist eher, warum er es dann nicht mehr ausüben darf? Wobei das ja auch nicht stimmt. Sofern er sich von seiner Liebsten bereit ist wieder zu trennen, seinen Fehler bereut und sich woanders hin versetzen lässt, wo er sie nie mehr wiedersehen darf, darf er nämlich sein Amt weiter ausüben. Nur bei Uneinsichtigkeit und wenn er seine Liebste auch noch ausgerechnet heiraten will, was eigentlich vernünftiger ist, als eine heimliche Beziehung zu führen, dann darf er es nicht mehr.
Es ist vieles rein prinzipiell möglich, es scheiert nur leider all zu vieles aufgrund des starren Dogmatismus der katholischen Kirche.