Kirchenaustritt-Kirchensteuer
04.10.2015 um 22:11@Nicolaus
Wikipedia: Zivilehe#Rechtslage
Dort steht u.a.:
"Bis Ende 2008 durfte eine kirchliche Trauung in Deutschland erst nach der Eheschließung stattfinden (Verbot der religiösen Voraustrauung). Mit dem seit 1. Januar 2009 gültigen Personenstandsrechtsreformgesetz ist dieses Verbot aufgehoben, die kirchliche Trauung hat nun überhaupt keine zivilrechtliche Relevanz mehr und ist darum auch nicht mehr staatlichen Beschränkungen unterworfen. Die evangelische Kirche hat die kirchliche Eheschließung ohne vorherige standesamtliche Eheschließung untersagt; in der katholischen Kirche ist sie in Ausnahmefällen möglich."
Ein Priester ist an sein Zölibatsversprechen ebenso gebunden wie ein Ehepaar an sein Eheversprechen.
Ich persönlich sehe durchaus Vorteile im Zölibat. Ich würde mir ein freiwilliges Zölibat wünschen, wozu sich aber viele Priester entschließen.
Nicolaus schrieb:Deine erste Aussage, dass man heute auch rein kirchliche Ehen ohne vorherige zivile Eheschließung vornehmen kann, ist nach meinem Dafürhalten eben keine Gesetzesgrundlage, sondern die, dass zuvor erst eine zivilrechtliche Ehe geschlossen werden muss, ehe man kirchlich heiraten darf. Sollte sich das inzwischen geändert haben, bitte ich nochmals um eine entsprechende Quellenangabe dazu.Laut Gesetz kann man eine rein kirchliche Ehe schließen ohne eine vorherige standesamtliche Trauung. Einen Beleg dafür hab ich bereits genannt, aber hier noch mal:
Wikipedia: Zivilehe#Rechtslage
Dort steht u.a.:
"Bis Ende 2008 durfte eine kirchliche Trauung in Deutschland erst nach der Eheschließung stattfinden (Verbot der religiösen Voraustrauung). Mit dem seit 1. Januar 2009 gültigen Personenstandsrechtsreformgesetz ist dieses Verbot aufgehoben, die kirchliche Trauung hat nun überhaupt keine zivilrechtliche Relevanz mehr und ist darum auch nicht mehr staatlichen Beschränkungen unterworfen. Die evangelische Kirche hat die kirchliche Eheschließung ohne vorherige standesamtliche Eheschließung untersagt; in der katholischen Kirche ist sie in Ausnahmefällen möglich."
Nicolaus schrieb:Die Trennung an sich ist nämlich noch kein Ehebruch, obwohl ja streng genommen die Trennung selbst doch die vorher bestandene Ehe abbricht, also einen Bruch dieser hervorruft. Wird die reine Trennung als solches nach den Aussagen Jesu aber dennoch nicht als Ehebruch betrachtet, sondern erst dadurch, wenn jemand seine bisherige Frau wegen einer anderen (neuen) aus der Ehe entlässt.Dass die Trennung an sich kein Ehebruch ist, das hab ich auch geschrieben. Laut Jesu Aussagen stellen Trennung und Wiederheirat einen Ehebruch dar und so sieht es auch die katholische Kirche. Eine Trennung bzw. eine zivilrechtliche Scheidung ist kein Verstoß gegen die katholische Lehre. Erst durch die erneute Heirat (bzw. eine neue Partnerschaft) wird es zum Ehebruch.
Nicolaus schrieb:Und warum nicht? Warum muss einem in der katholischen Kirche alles vorgekaut werden? Weil es die Kirche so beschlossen hat - Amen.Nicht alles, aber elementare Aspekte einer katholischen Ehe. Eine Ehe, die nicht als unauflöslich betrachtet wird, ist eben keine katholische Ehe. Ich glaube auch nicht, dass es in anderen Kirchen möglich ist, entscheidende Bestandteile bei der Eheschließung zu verändern.
Nicolaus schrieb:Dann frage ich mich allerdings nach dem Sinn einer katholischen Eheschließung. Denn dann könnte man es auch bei der rein zivilrechtlichen Eheschließung belassen und sich in der katholischen Kirche noch den Priesterlichen Segen abholen.Klar, kann man machen. Ich frage mich, warum Menschen, die keine katholische Ehe möchten, dennoch katholisch heiraten wollen. Wegen der schöneren und gefühlvolleren Feier? Wegen der Oma, die das erwartet? Weil das schon immer so war? Das alles sollten keine Gründe für eine katholische Hochzeit sein.
Nicolaus schrieb:Naja, ich glaube nicht, dass ein Priester, der nur weil er das Zölibat gebrochen hat, sein Amt nicht mehr ausüben kann oder will. Die Frage ist eher, warum er es dann nicht mehr ausüben darf?Er kann sein Amt nicht mehr ausüben, weil - zurzeit jedenfalls - Ehe und Priestertum in der Regel nicht möglich sind. (Ausnahmen gibts durchaus, nämlich bei verheirateten ehemaligen evangelischen Pfarrern, die zur katholischen Kirche konvertiert sind und sich natürlich nicht scheiden lassen müssen.)
Ein Priester ist an sein Zölibatsversprechen ebenso gebunden wie ein Ehepaar an sein Eheversprechen.
Nicolaus schrieb:Es ist vieles rein prinzipiell möglich, es scheiert nur leider all zu vieles aufgrund des starren Dogmatismus der katholischen Kirche.Prinzipiell wäre es möglich, das Pflichtzölibat aufzuheben. Es ist nämlich kein Dogma. ;)
Ich persönlich sehe durchaus Vorteile im Zölibat. Ich würde mir ein freiwilliges Zölibat wünschen, wozu sich aber viele Priester entschließen.