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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

298 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kirchenaustritt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kirchenaustritt-Kirchensteuer

12.05.2010 um 17:00
@Thermometer

Natürlich könnte ich das, aber wer weiß schon was die Zukunft bringt? Ich habe keine Kinder und bis zu dem Zeitpunkt, wo ich über derartige Dinge nachdenke, vergehen wohl noch einige Jahre :D

Aber ich verstehe diesen ganzen Hickhack einfach nicht. Am Ende gehen alle Menschen nur kacken, ob sie nun evangelisch, katholisch oder sonstwas sind.


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

12.05.2010 um 17:06
Zitat von HesherHesher schrieb:Aber ich verstehe diesen ganzen Hickhack einfach nicht. Am Ende gehen alle Menschen nur kacken, ob sie nun evangelisch, katholisch oder sonstwas sind.
Wenn doch nur die Fundamentalisten genauso denken würden. ;)


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

12.05.2010 um 17:09
@yenish

Machen sie aber nicht und am Ende gibts Kreuzzüge, Selbstmordattentate oder Waco.


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12.05.2010 um 17:10
@Hesher

Was ist denn Waco???


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

12.05.2010 um 17:12
@yenish
Nach Berichten über den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Koresh und den Besitz illegaler Waffen begannen die Behörden mit Ermittlungen. Am 28. Februar 1993 versuchte das Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms (ATF) eine Durchsuchung des Mount Carmel, des Hauptquartiers der Davidianer, durchzuführen. Darauf hin kam es zu einem Schusswechsel, bei dem laut US-Regierung vier ATF-Agenten und sechs Davidianer starben. Im Anschluss an diese Konfrontation belagerte das FBI Mount Carmel 51 Tage lang und wendete dabei psychologische Waffen an. Am 19. April wurde ein Versuch des FBIs unternommen, mit Pionierpanzern CS-Gas in den Gebäudekomplex zu leiten. Laut Aussagen von Beamten der US-Regierung sowie einem Feuerwehrmann, der direkte Bezüge zur ATF hat, zündeten die Davidianer daraufhin das Gebäude an[1][2], obwohl sie über Lautsprecherdurchsagen über das Vorgehen des FBIs informiert wurden, dass kein Sturm auf das Gebäude stattfände[3][4]. Andere kontrovers diskutierte Quellen gehen davon aus, dass das Feuer absichtlich von einem anwesenden M67 A2 Flammenpanzer gelegt wurde. Einige Mitglieder, darunter auch David Koresh[5], erschossen sich daraufhin selbst. Bei dem Brand und durch Schussverletzungen starben 76 Davidianer, darunter schwangere Frauen und Kinder. Lediglich neun Davidianer überlebten den Brand. Unter Verweis auf die Gefahr, dass Rettungs- und Feuerwehrkräfte von den Davidianern beschossen werden könnten, hielt das FBI die Feuerwehrfahrzeuge zurück[4]. Durch die Pionierpanzer wurden aber ausreichend große Löcher in das Gebäude gerissen, durch die die Davidianer eventuell hätten entkommen können[4].[6] Allerdings waren die Belagerten durch psychologische Kriegführung unter anderem mittels Lautsprechern und die langanhaltende Belagerung psychisch labil geworden. [7]

Die Erstürmung wurde teilweise live von mehreren amerikanischen Fernsehsendern übertragen und fand weltweites Interesse. Verschwörungstheoretiker zweifeln die Darstellung der US-Regierung über die Ereignisse an und behaupten, dass das FBI das Feuer gelegt hätte. Besonders die Ultra-Rechte wurde durch den Vorfall beeinflusst.[8] So zündete Timothy McVeigh am 19. April 1995, dem zweiten Jahrestag der (finalen) Erstürmung des Mount Carmel Center, als „Rache für Waco“ eine Lastwagenbombe vor einem Bundesgebäude in Oklahoma City; dabei starben 168 Menschen.[9][10]

Die Regierung führte von sich aus eine Untersuchung durch und startete dazu eine spezielle Anfrage vor dem Danforth-Ausschuss. Während der offiziellen Zeugenaussage verneinte das FBI den Gebrauch oder sogar Zugang zu pyrotechnischen Vorrichtungen jeglicher Art. Der Danforth-Ausschuss gab einen Report heraus, welchem zufolge das Feuer im Inneren des Gebäudes von Davidianern gelegt wurde. Im Jahre 1999 jedoch musste das FBI zugeben, dass die Zeugenaussage vor dem Danforth-Ausschuss falsch war. Das FBI gibt inzwischen zu, dass am Tag des Feuers pyrotechnische Flite-Rite-Granaten eingesetzt wurden (dabei handelt es sich um CS-Gas-Granaten, die das Gas durch einen Verbrennungsprozess freisetzen); der genaue Zeitpunkt ist hingegen noch offen. Dass das FBI zugibt, falsch ausgesagt zu haben, stellt für Kritiker auch die Gültigkeit der Schlussfolgerungen des Ausschusses in Frage. Eine neue Untersuchung hat die Regierung bisher nicht veranlasst.

Neun Davidianer wurden verurteilt, unter anderem wegen Totschlags (Voluntary Manslaughter), der Verwendung einer Waffe während eines Verbrechens und Besitzes illegaler Waffen.[11]
Wikipedia: Davidianer


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12.05.2010 um 17:15
@Hesher

Jetzt bin ich wieder um einen Pfund schlauer geworden, danke! ;)


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12.05.2010 um 17:17
@yenish

Kein Problem, verwechsel diese Menschen aber nicht mit den Leuten, die wirklich Jesus nachzufolgen versuchen.


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12.05.2010 um 17:18
@Hesher

Nein, das tue ich nicht. ;)
Denn diejenigen, die den Lehren Jesu wirklich folgen, diese Menschen hetzen nicht gegen andere. ;)
Und die Hetzer mag ich nicht. :D


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12.05.2010 um 17:22
@yenish

Ich auch nicht, obwohl ich in meinen jugendlichen Tagen nicht anders war. Aber jeder Mensch kann sich ändern.


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12.05.2010 um 18:41
mixmax hat geschrieben
Bin mal gespannt, wie sich die Austrittszahlen durch die vielen Schlagzeilen der letzten Zeit noch auswirken werden...
In unserer Gemeinde sind es jetzt schon im Mai mehr Austritte als im gesamten letzten Jahr.


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

12.05.2010 um 20:12
@gläubiger


In diesem Thread geht es mir vorwiedend um die o.a. Punkte! Warum trete ich aus? Warum muss ich Steuern für meinen Glauben zahlen. Warum sind wir das einzige Land, in dem Kirchesteuer bezahlt werden muss? Und wenn man dann austritt, gilt man quasi als Aussatz! Ist das in Ordnung.


Der Denkansatz ist falsch.
Denn eigentlich kannst Du gar nicht austreten, weil Du nie bewußt eingetreten bist.
Also ist da von Grund auf schon mal etwas oberfaul.

Spätestens wenn Du aber 18 bist, hast Du die Möglichkeit den natürlichen Zustand wieder herzustellen und auszutreten.

Aber auch das ist keine korrekte und einer guten Religion würdige Vorgehensweise.
Denn auch wenn der Taufpate - wenn der zu Taufende noch ein Baby ist - in dieser persönlichen Entscheidung quasi eine Vormundschaft übernimmt, so dürfte diese eigentlich nur bis zur Volljährigkeit gelten und der Betreffende müßte diese für ihn gemachte Entscheidung speziell dieser Kirche mit ihren Eigenheiten und Gepflogenheiten angehören zu wollen, bestätigen.

Aber auch das findet nicht statt.
Ich finde das reicht eigentlich schon um feststellen zu können, daß da ein ziemlich großer Beschiss abläuft, den man gelinde gesagt als reichlich entfernt von jedwegen religiösen Idealen ansehen kann.

Bei den Baptisten ist es beispielsweise so, daß man erst volljährig in diese Glaubensgemeinschaft eintreten kann.
Was auch nur völlig logisch ist.

Von Leuten die der katholischen bzw Evangelischen Kirche weiterhin angehören wollen und trotzdem keine Kirchensteuer zahlen wollen, halte ich nun besonders wenig.
Denn wärend die Einen zu feige sind auszutreten und sich brav ihre Kirchensteuer abzwicken lassen, sind die andere nicht nur feige sondern auch noch geizig.
Was eindeutig schlimmer ist.

Die Zugehörigkeit zu einer solchen "religiösen" Organisation beruht nur in den seltensten Fällen auf der eigenen Überzeugung, die Zugehörigkeit - da von Geburt an (Taufe) bestehend - war automatisch gegeben und basiert daher lediglich auf einer familiären und traditionellen Gewohnheit.
Es sind Leute die sich nicht wirklich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben und in Glaubensfragen lieber ihre Priester für sich denken und entscheiden lassen.

Aber um nochmal zur Kirchensteuer zurückzukommen.
Wenn einer in so einer Kirche ist, dann schließt das doch auch die Tätigkeiten des Priester bzw Pastors mit ein und der muß ja schließlich auch von irgendetwas leben.

Wenn ich also eine bestimmte Kirche so will wie sie ist und ihr auch angehören will, wie kann sich dann überhaupt erst die Frage stellen ob man Kirchensteuer bezahlen soll oder nicht ?
Eine Glaubengemeinschaft die es als notwendig erachtet, per Staat den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, hat sich qualitativ doch eigentlich schon selbst erklärt.

Aber um wieviel armseeliger ist der anzusehen, der keine Kirchensteuer zahlen will und trotzdem bei so einer Kirche bleiben will ?
Egal welche Gruppenzwänge da eine Rolle spielen mögen, die Frage des Glaubens sollte eine ernstere sein um durch Gruppenzwänge entschieden zu werden.
Und wem diese Frage nicht ernst genug ist, der sollte ganz die Finger von jeglicher Religion lassen, da er nichts als ein erbärmlicher Mitläufer ist und keine Kirche der Welt ihn davor schützen können wird, daß er dereinst den verdienten Lohn dafür bekommen wird.


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

24.11.2011 um 19:02
bin heute ausgetreten, weil ich mit dem herrschenden zeitgeist nicht mehr klar komme. warum kann man in deutschland nicht "kirchen-nacht" sagen??? church night heißt es jetzt... martin luther schlug seine thesen in deutsch an - und ohne seine deutschen thesen gebe es die evangelische kirche überhaupt nicht!


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25.11.2011 um 11:03
ich bin seit 2010 kein Kirchenmitglied mehr und somit zahle ich auch keine Steuern für den Verein.
ich habe mich deshalb verabschiedet, weil ich mein Geld ja dann auch gleich irgendeinem Kinderschänderring überweisen kann.
Das Verhalten der Kirche in den Missbrauchsfällen durch Pfarrer, Priester und diverse andere Glaubensvertreter war einfach nicht akzeptabel und für mich nicht vertretbar.
Ich wollte mich nicht weiter mit so einer "Glaubensgemeinde" über einen Kamm scheren lassen.


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

25.11.2011 um 13:21
Also ich bin vor ca 15 Jahren ausgetreten, als der Missbrauchskandal in Irland , das erste mal Wellen geschlagen hat. Wenn ich sehe, was die letzten Jahre so aufgedeckt wurde, war es die richtige Entscheidung.
Ich bin nicht ausgestiegen, wegen der Kirchensteuer. Die ca 20 DM im Monat hätte ich ohne Probleme bezahlt, auch wenn ich damals noch in der Lehre war. Aber Kinderschänder wollte ich so nicht mehr unterstützen und mit meinem Austritt auch ein Zeichen setzen.

Ich sehe/fühle mich dennoch immer noch als Christ und gehe relativ regelmäßig in die Kirche.
Die Taufe kann man nicht rückgängig machen und die Kirchenzugehörigkeit hat meiner Meinung nach auch nichts damit zu tun, ob man ein guter Christ ist oder nicht.
Bei der Kollekte spende ich trotzdem, da dies unter anderem im NT begründet ist und so weit ich weiß, wird dabei für einen bestimmten aktuellen Zweck gesammelt.

Die Kirchensteuer wird ja nur bezahlt, weil wie schon erwähnt, die Kirchen damals "enteignet" wurden und Ihre weltliche Macht verloren haben. Sozusagen als Ausgleichzahlung für den Zehnt, Frondienst und ähnliches.

In dem Zusammenhang habe ich für einigen Wochen in einer Zeitung einen Leserbrief eines deutschen Bischofs oder Kardinals gelesen, dessen Inhalt mich ziemlich baff gemmacht hat.
Die Zeitung hatte aufgegriffen, das es doch an der Zeit wäre, die Kirchensteuer abzuschaffen. Der Kleriker schrieb darauf hin, das die rechtliche Situation ja wohl so seie, das die Bundesregierung der Kirche ein Angebot mache müsse, also der Kirche einen bestimmten Betrag anbietet, den diese auch annehmen muß, damit die Kirchensteuer abgeschafft wird.

Wenn man bedenkt, das alleine die katholische Kirche im Jahr 2010 4256 Millionen Euro durch die Kirchensteuer eingenommen hat, dann kann man sich vorstellen, wie hoch dieser Betrag sein müßte. Der Staat wird alleine aus diesem Grund niemals die Kirchensteuer abschaffen.


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

25.11.2011 um 18:33
Zitat von LocoMariachiLocoMariachi schrieb:Die Kirchensteuer wird ja nur bezahlt, weil wie schon erwähnt, die Kirchen damals "enteignet" wurden und Ihre weltliche Macht verloren haben. Sozusagen als Ausgleichzahlung für den Zehnt, Frondienst und ähnliches.
Nee als Ausgleich für die Enteignung bekommt die Kirche Geld vom Staat. Kirchensteuer bezahlt man, um den Laden am Laufen zu halten und die Kirche zu unterstützen.
Zitat von LocoMariachiLocoMariachi schrieb:Der Kleriker schrieb darauf hin, das die rechtliche Situation ja wohl so seie, das die Bundesregierung der Kirche ein Angebot mache müsse, also der Kirche einen bestimmten Betrag anbietet, den diese auch annehmen muß, damit die Kirchensteuer abgeschafft wird.
Das ist vertraglich so geregelt und im Laufe der Gründung der BRD wurde ein Staats-Kirchen-Vertrag geschlossen, der die oben genannten Zahlungen aufheben soll für eine angemessene Zahlung des Staates an die Kirchen.
Die Kirchensteuer selbst wäre allerdings von einer solchen Regelung ausgeschlossen. Das Recht einen bestimmten Prozentsatz des Verdienstes als "Steuer" über den Staat einzuziehen hat absolut jede Körperschaft öffentlichen Rechts. Die einzigen, die dieses Recht nutzen, sind allerdings die Kirchen, weil der Betrag den Freikirchen und anderen Körperschaften zu niedrig ist ;).


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

26.11.2011 um 20:25
Schubidu

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/violettbuch-kirchenfinanzen-wie-die-kirche-sich-von-den-heiden-finanzieren-laesst-1613336.html?selectedTab=images&offset=1

Und bevor das noch jemand übersieht: Die Beträge im Diagramm gehören NICHT zur Kirchensteuer, die Einnahmen durch Kirchensteuer stehen weiter unten.

Mit dem Kirchenaustritt ist man also noch lange nicht von den Zahlungen an die Kirche befreit.


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

27.11.2011 um 02:44
Zitat von ZotteltierZotteltier schrieb:Und bevor das noch jemand übersieht: Die Beträge im Diagramm gehören NICHT zur Kirchensteuer
Dieses Diagramm ist aber allgemein sehr irreführend. Fast alle Ausgaben in diesem Diagramm beziehen sich auf Aufgaben, die der Staat eigentlich wahrnehmen (und finanzieren) müsste, aber aus Kostengründen von kirchlichen Körperschaften des öffentlichen Rechts finanzieren lässt.

Nehmen wir nur mal den ersten und größten Posten: Kindertageseinrichtungen.

Kindergärten sind nicht deswegen so oft unter kirchlicher Trägerschaft, weil Kirchen sich so gerne um Kinder kümmern, oder weil Eltern ihre Kinder so gerne zu kirchlichen Trägern in Verwahrung geben, sondern weil kirchliche Träger 20% der Kosten übernehmen.
Das bedeutet, dass eine Kommune, die plant einen neuen Kindergarten zu bauen, massiv darum wirbt, dass ein kirchlicher Träger einspringt, weil dieser 20% der Kosten übernimmt (die ansonsten die Kommune übernehmen müsste).

Wenn man dieses Diagramm unter genau diesem Blickwinkel betrachtet, erhält man genau das Gegenteil von dem, was Du @Zotteltier in den Raum stellst: Nicht der Staat finanziert die Kirchen, sondern die Kirchen finanzieren den Staat.

Wohlgemerkt nur, was dieses Diagramm angeht. Es gibt auch Bereiche, wo der Staat die Kirchen finanziert; z.B. werden die Bischofsgehälter, die ja nicht gerade gering sind, zu 100% vom Staat (und damit vom Steuerzahler) bezahlt.


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

27.11.2011 um 03:04
Ich bin Anfang diesen Jahres aus der katholischen Kirche ausgetreten. Nicht wegen Kirchensteuer, oder den Missbrauchsfällen, sondern weil ich selbst Agnostiker bin und mich endlich dazu aufgerafft habe. Ich selbst werfe ja bis heute meinen Eltern vor, dass sie mich getauft haben. Ich halte das für eine unsägliche Tat, ein unmündiges Wesen in eine religiöse Gruppierung fest zu verankern.
Denn staatlich gesehen, bin ich kein Katholik mehr, für die katholische Kirche selbst, gibt es ja leider keinen Austritt.

Eigentlich wollte ich auch ausdrücklich exkommuniziert werden, denn wenn man beispielsweise das Argument, wegen der Kirchensteuer nimmt, kann es sein, dass man dennoch einige Privilegien "genießen" kann, wenn man so sagen will.
Die nette Dame im Rathaus, konnte mir da aber nicht weiterhelfen und ich muss noch schauen, an wen ich mich wenden kann, dass ich exkommuniziert werde, also die volle Strafe bekomme.^^


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Kirchenaustritt-Kirchensteuer

27.11.2011 um 03:36
Zitat von sodawassersodawasser schrieb:Die nette Dame im Rathaus, konnte mir da aber nicht weiterhelfen und ich muss noch schauen, an wen ich mich wenden kann, dass ich exkommuniziert werde, also die volle Strafe bekomme.^^
Kann es sein, dass Du nicht weißt, was das Wort "exkommuniziert" bedeutet?


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27.11.2011 um 14:14
@Cricetus
Zitat von CricetusCricetus schrieb:Nee als Ausgleich für die Enteignung bekommt die Kirche Geld vom Staat. Kirchensteuer bezahlt man, um den Laden am Laufen zu halten und die Kirche zu unterstützen.
Geschichtliche Entwicklung der Kirchensteuer

Als älteste regelmäßige Einnahmequelle der Kirche auf deutschem Boden gilt der Kirchenzehnt, der aus biblischen Opfergaben abgeleitet und durch ein Synodalgebot von 585 in eine Pflichtabgabe verwandelt worden war. Durch ein Gesetz Karls des Großen von 779 im ganzen Reich auch staatlich geboten, erlangte er in den folgenden Jahrhunderten als Ertragszehnt von Acker-, Weinberg- und Baumfrucht sowie von Groß- und Kleinvieh eine erhebliche Rolle bei der Finanzierung der kirchlichen Aufgaben. Im Mittelalter, namentlich während der Kreuzzüge, nahmen auch die Päpste das Recht der Besteuerung für kirchliche Zwecke in Anspruch. Die Reformation führte in den protestantischen Gebieten weithin zur Verweltlichung kirchlicher Hoheitsrechte und Güter, wonach die evangelischen Kirchen zunächst auf freiwillige Gaben angewiesen waren. Im Zuge der allgemeinen Säkularisation nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 ging den Kirchen neben ihren Gütern endgültig auch das Zehntrecht verloren, doch wurden die begünstigten Landesfürsten gleichzeitig zu finanziellen Ausgleichsleistungen an die Kirchen verpflichtet. In Ablösung dieser Verpflichtung kamen auf Landesebene Schritt für Schritt Regelungen zur Einführung der modernen Kirchensteuer zustande, mit Anfängen in Oldenburg 1831, gefolgt von Kirchensteuergesetzen in Hessen- Darmstadt 1875, Preußen 1875/ 1905, Württemberg 1887/1906, Baden 1888 und Bayern 1912. Durch Art. 137 Absatz 6 der Weimarer Verfassung von 1919 wurde das Besteuerungsrecht der „Religionsgesellschaften, welche Körperschaften des öffentlichen Rechts sind“, nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen erstmals reichsrechtlich garantiert. Dieses Recht ist im Reichskonkordat von 1933, in Landeskonkordaten (Bayern, Baden) und in den evangelischen Kirchenverträgen beiderseitig bekräftigt worden. 1949 wurde der zitierte Weimarer Kirchenartikel Bestandteil des Bonner Grundgesetzes. Das kirchliche Besteuerungsrecht wurde auch in mehreren Landesverfassungen (Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) ausdrücklich anerkannt.

http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_39832/DE/BMF__Startseite/Service/Glossar/K/008__Kirchensteuer.html (Archiv-Version vom 12.03.2009)


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