@gläubiger
In diesem Thread geht es mir vorwiedend um die o.a. Punkte! Warum trete ich aus? Warum muss ich Steuern für meinen Glauben zahlen. Warum sind wir das einzige Land, in dem Kirchesteuer bezahlt werden muss? Und wenn man dann austritt, gilt man quasi als Aussatz! Ist das in Ordnung.
Der Denkansatz ist falsch.
Denn eigentlich kannst Du gar nicht austreten, weil Du nie bewußt eingetreten bist.
Also ist da von Grund auf schon mal etwas oberfaul.
Spätestens wenn Du aber 18 bist, hast Du die Möglichkeit den natürlichen Zustand wieder herzustellen und auszutreten.
Aber auch das ist keine korrekte und einer guten Religion würdige Vorgehensweise.
Denn auch wenn der Taufpate - wenn der zu Taufende noch ein Baby ist - in dieser persönlichen Entscheidung quasi eine Vormundschaft übernimmt, so dürfte diese eigentlich nur bis zur Volljährigkeit gelten und der Betreffende müßte diese für ihn gemachte Entscheidung speziell dieser Kirche mit ihren Eigenheiten und Gepflogenheiten angehören zu wollen, bestätigen.
Aber auch das findet nicht statt.
Ich finde das reicht eigentlich schon um feststellen zu können, daß da ein ziemlich großer Beschiss abläuft, den man gelinde gesagt als reichlich entfernt von jedwegen religiösen Idealen ansehen kann.
Bei den Baptisten ist es beispielsweise so, daß man erst volljährig in diese Glaubensgemeinschaft eintreten kann.
Was auch nur völlig logisch ist.
Von Leuten die der katholischen bzw Evangelischen Kirche weiterhin angehören wollen und trotzdem keine Kirchensteuer zahlen wollen, halte ich nun besonders wenig.
Denn wärend die Einen zu feige sind auszutreten und sich brav ihre Kirchensteuer abzwicken lassen, sind die andere nicht nur feige sondern auch noch geizig.
Was eindeutig schlimmer ist.
Die Zugehörigkeit zu einer solchen "religiösen" Organisation beruht nur in den seltensten Fällen auf der eigenen Überzeugung, die Zugehörigkeit - da von Geburt an (Taufe) bestehend - war automatisch gegeben und basiert daher lediglich auf einer familiären und traditionellen Gewohnheit.
Es sind Leute die sich nicht wirklich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben und in Glaubensfragen lieber ihre Priester für sich denken und entscheiden lassen.
Aber um nochmal zur Kirchensteuer zurückzukommen.
Wenn einer in so einer Kirche ist, dann schließt das doch auch die Tätigkeiten des Priester bzw Pastors mit ein und der muß ja schließlich auch von irgendetwas leben.
Wenn ich also eine bestimmte Kirche so will wie sie ist und ihr auch angehören will, wie kann sich dann überhaupt erst die Frage stellen ob man Kirchensteuer bezahlen soll oder nicht ?
Eine Glaubengemeinschaft die es als notwendig erachtet, per Staat den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, hat sich qualitativ doch eigentlich schon selbst erklärt.
Aber um wieviel armseeliger ist der anzusehen, der keine Kirchensteuer zahlen will und trotzdem bei so einer Kirche bleiben will ?
Egal welche Gruppenzwänge da eine Rolle spielen mögen, die Frage des Glaubens sollte eine ernstere sein um durch Gruppenzwänge entschieden zu werden.
Und wem diese Frage nicht ernst genug ist, der sollte ganz die Finger von jeglicher Religion lassen, da er nichts als ein erbärmlicher Mitläufer ist und keine Kirche der Welt ihn davor schützen können wird, daß er dereinst den verdienten Lohn dafür bekommen wird.