@JPhysJPhys schrieb:Wenn das geben wirklich selbstlos ist kommt es nicht darauf an ob man erwartet das etwas zureuck kommt oder nicht...
Das stimmt, es geht mir vielmehr um den eigenen Bewußtheitsgrad der Selbsterkenntnis, was soviel bedeutet, daß man etwas nicht nur um der Tat Willen tut, sondern weiter darüber hinaus weiß und einschätzen kann, was für Auswirkungen aus den eigenen Handlungen erfolgen und wie diese sich letzten Endes niederschlagen. Ich spreche von dem Bewußtsein was der Mensch ist, welche Aufgabe er hat, welchen Sinn das/sein Leben hat und den daraus erst resultierenden, aus freiem Willen zur Verantwortung, entstehenden Konsequenzen im eigenen Leben.
Natürlich handelt auch der Atheist mit einem in die Zukunft gerichtetem Blick, er ist jedoch nicht spirituell und damit viel eingebundener in rein materielle Beschränkungen, alleine schon dadurch, daß der gewöhnliche Atheist nicht an eine Seele bzw. einen Geist glaubt und darin einen wesentlichen Teil seiner Selbst völlig außer Acht läßt, besser gesagt
sich selber, seine wahre Natur, leugnet. So ist er nur ein halber Mensch ohne es zu wissen, er kann kein geistiges Leben führen und verpaßt damit seine menschliche Aufgabe innerhalb der Schöpfung, zumindest solange, wie er diesem Glauben beiwohnt.
JPhys schrieb:Schaumal du hast ein Weltbild und ich habe das meine.
Wir beurteilen (im Idealfall) eine jede unser Taten in anbetracht der Konsequenzen, die sie fuer uns selbst und fuer den Rest der Menschheit haben koennen soweit wir diese eben absehen koennen.
Aber sollte nicht ein jeder Mensch versuchen, nein besser gesagt, alle seine Kraft dafür aufwenden, herauszufinden, wie es
wirklich ist? Muß diese Suche und das Hinterfragen von gewohnten Sichtweisen nicht der Antrieb unseres Lebens sein? Du wirst vielleicht mit nein antworten, aber das nur, weil du dich nicht als ein in einen größeren Gesamtzyklus eingebundenes Lebewesen verstehst.
Doch aus falschen Weltbildern kann nichts dauerhaft Haltbares entstehen, alleine darum ist es doch ungeheuer wichtig sich der tatsächlichen Realität anzunähern weil man mit dieser nur optimal interagieren kann, wenn man sie kennt, nicht anders ist es doch mit den bereits bekannten Naturgesetzen, welche wir nur dadurch nutzen können, daß wir sie kennen und uns an sie anpassen.
Es ist nicht damit getan zu sagen, jeder hat (s)ein Weltbild, ich finde die Menschen sollten sich zusammen bemühen die Wahrheit/Wirklichkeit zu erkennen, weil alles andere sie träge und schläfrig sowie bequem werden läßt.
JPhys schrieb:Jemandem Moral abzusprechen weil er ein andere Weltbild hat somit andere Konsequenzen sieht und Taten anders beurteilt halte ich fuer grundsaetzlich falsch.
Das halte ich ebenso für falsch und würde es auch nie tun.
Ich denke wir sind uns einig, daß es überall schlechte und auch gute Menschen gibt.
Worauf ich hinauswollte ist lediglich, daß,
wenn jemand nur aus dem Glauben heraus, für nichts jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden eine schlechte Tat begeht, daß es sich
dann um jemanden handeln muß, der nicht "gläubig" ist.
Keineswegs soll das heißen, daß man zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen wie zwischen weißen und schwarzen Schafen unterscheiden solle, das ist hahnebüchener Unsinn und solchen Menschen möchte ich eigentlich nur sagen, daß der, der sich erhöht, erniedrigt werden wird.
Ich werde jetzt ein paar Dinge schreiben, die dir womöglich beleidigend oder unsachlich vorkommen werden, möchte aber betonen, daß sie durchweg unpersönlich und ruhig gemeint sind - schau mal, der Atheist kann einen spirituellen Menschen nicht verstehen und hält den Glauben an Gott für unzeitgemäßen Humbug. Aber hat er sich schon einmal ernsthaft und ohne Vorurteile gefragt, ob das, was der da innerlich ablehnt, wirklich der reale Gott ist, oder nur ein ihm von der Masse vermitteltes Gottesbild? Daß zwischen beiden ein erheblicher Unterschied bestehen kann, wirst du nicht verneinen können.
Ebenso kann der spirituelle Mensch einen Atheisten nicht verstehen, weil er nicht begreifen kann, wie sich jemand einer für ihn so offenkundigen Beweislast für die Existenz eines Gottes entziehen kann und dazu noch dadurch, daß er weder an eine immaterielle Seele noch sonst etwas Transzendentes glaubt, sich selber in seiner Wesensart derart verkennen kann. So etwas ist für einen spirituellen Menschen nicht nachzuvollziehen, erst Recht nicht in einer Zeit, in der die Selbsterkenntnis des Menschen nun wahrhaftig nicht mehr im Anfangsstadium ist.
Es ist für einen Spirituellen unvorstellbar und geradezu grotesk, sich selber nur als einen Klumpen Fleisch ohne Seele zu betrachten, weil er genau diese Seele in ihrer Lebendigkeit durch sich selber tagtäglich, ja jede Sekunde seines Daseins, erfährt. Darum kann er den Atheisten an sich nur als noch geistig unreifes Kind betrachten das aufgrund seiner Weltanschauung noch in einer sehr engen Blase lebt, während das wahre Leben draußen unbemerkt an ihm vorbeizieht. Und das ist aufgrund der Einfachheit der transzendenten Erkenntnis geradezu unfaßbar.
Es handelt sich um grundverschiedene Menschen die alleine schon darum so wenig übereinkommen, weil sie nicht die gleiche Sprache sprechen.
JPhys schrieb:Mir geht es hier aber darum.
Dass man die Tat wirklich nachdem beurteilt welche Konsequenzen sie fuer die Gesamtheit hat (soweit absehbar) und nicht nur fuer einen Selbst.
Das ist fuer mich der Unterschied zwischen Egoismus und Moral
Und da stimme ich dir vorbehaltslos zu. Siehst du, so unterschiedlich sind auch wir nicht, wir bewegen uns nur von zwei verschiedenen Stellen auf die Wahrheit zu.
Und so sollten alle Menschen miteinander umgehen: sich gegenseitig ergänzend anstatt den Unterschied hervorzuheben.
JPhys schrieb:Ich bin immer wieder Glaubigen begegnet die das nicht verstanden haben.
Und meinte ohne Gott koenne es keine Moral geben.
Dass das Wort Gottlos als Schimpfwort gemient ist sagt ja schon einiges
Sicherlich muß man da viel mehr ausdifferenzieren.
"Gottlos" hat aber in seiner eigentlichen Bedeutung sehr viel weitreichendere Konsequenzen als eine mangelnde Moral, gottlos muß nicht, wie oberflächlich betrachtet, bedeuten, nicht an Gott zu glauben, sondern es beschreibt eine grundlegend respektlose, verantwortungslose und völlig rücksichtslose Umgangsform des Menschen mit seiner Umgebung. Denn wo Gott ist, herrscht Frieden, Respekt, Liebe und Freiheit; wo dies nicht der Fall ist, herrscht das Gegenteil. Daran kannst du erkennen, wo jemand wirklich "gottlos" ist oder nicht.
JPhys schrieb:Nur zeigt eben die Erfahrung das Menschen allzuleicht Gott ihr eigenen kleinlichen Ansichten unterschieben..
Danach vergessen dass sie das getan haben. Und dann meinen "Die Ansicht kaeme von Gott Gott ist unfehlbar also muss die Ansicht richtig sein"
Siehst du, und mit dieser Ansicht bist du der Wahrheit näher als so mancher der sich Gläubiger nennt, aber dem entgegen gesetzt handelt. So ist das Leben.
JPhys schrieb:Darum kann ich dich mit halben Bibliotheken zu schuetten in denen Gott angeblich
auf Angst basierende Verhaltensweisen verlangt.
Was auch immer eine Frage der richtigen Deutung ist... aber richtig, das Menschlein manipuliert gerne und viel. Wieso sollte es da vor alten Schriften halt machen...
JPhys schrieb:Ich fuerchte die meisten Anhaenger von Religionen werden dem hohen Masstab den du an einen spirituellen Menschen stellst in keiner Weise gerecht.
Es waere ein bischen unfair wenn man "den" Attheisten an diesem Masstab misst und "den" Glaubigen nicht.
Ich sage mal so: wir haben alle den gleichen Weg zu gehen, befinden uns aber an unterschiedlichen Stellen und haben unterschiedliche Schuhe an
;)Letzten Endes muß man jeden Menschen an einem gleich großen, allgemeingültigen Maßstab bemessen, jedoch immer in Hinsicht auf seine persönliche Verfassung bzw. Innenwelt.