@tarikce@tarikce“nicht das du mich falsch verstehst
nix hält sich gut 3000jahre lang
damit meinte ich nicht nur den muslim, sondern alle religionen,
und 3000jahre steht nur für eine lange zeitspanne.“Sicher und natürlich habe ich Dich nicht falsch verstanden, Tarikce, da bilden alle anderen Religionen keine Ausnahme, wie Du korrekt betonst.
:)Doch die Krux beim Islam –ist ja hier Hauptthema- liegt in –wie bereits erwähnt- gerade im Triumph der zur
Hypothek wird, als Mohammed gestorben ist und zwar die darauf folgenden Kalifen seine Macht übernehmen, sich aber nicht mehr auf den Status des Propheten berufen können. (sowie den Umstand der enormen Zerstrittenheit der Nachfolge nach Mohammeds Tod)
Die Schwere Hypothek liegt einerseits darin, dass sich die Welt aber
permanent verändert, die Natur verändert sich von Tag zu Tag, die Welt ist eingebettet in einer
immensen dynamischen Bewegung, alles fliesst, nichts wird jemals so sein, wie es jemals war.
Vor den versammelten Gläubigen auf der Abschiedswallfahrt also, predigt aber der Prophet, dass
jede Neuerung -also ebenso der ganz natürliche dynamische Weltenlauf-, aber
ein Gang in die Irre sei und jeder Gang in die Irre
direkt ins Feuer führen SOLLe. ~^
Andererseits ebenso aber die grösste Sammlung früher Koranfragmente -1972 im jemenitischen
Sana’a zwischen Dach und Decke einer Moschee, die zu Lebzeiten Mohammed errichtet worden war- die
Koranwissenschaft erschüttert.Was ja eilig angereiste Forscher fanden, waren
nicht etwa goldverzierte Handschriften, sondern
nackte Striche auf Pergament oder Papyrus, ohne Punkte, ohne Vokalzeichen.
Sie stammten aus einer Zeit, in der Schrift nur Gedächtnisstütze war für Menschen, die eher zuhören als lesen, eher sprachen als schrieben.
18 Konsonanten, entlehnt einer
aramäischen Schriftart, dienten den Gläubigen als Rezitationshilfe. Konsonanten, die keine eindeutige Leseart vorgaben:
Im Dialekt von Mohammeds Stamm hatten einige Koranverse einen
anderen Sinn als etwa im
Syrisch-Aramäischen, damals aber die
Verkehrssprache im Nahen Osten. ;)Wie bereits an anderer Stelle erwähnt Tarikce, legen aber Syrisch-aramäische Texte eine
andere Deutung nahe und in einem
nicht unwichtigen Punkt, nämlich da wo es um nichts geringeres als um die
Urheberschaft Gottes geht.
Nämlich, dass Mohammed angeblich
nicht lesen habe gekonnt, ist lediglich die Auslegung von
Dogmatiker kommender Jahrhunderte, die die Sache
in ihrem Sinne entschieden: Der Prophet konnte nicht lesen!
So war er (Mohammed) über
jeden Verdacht erhaben, Textpassagen aus den Büchern der anderen Religionen übernommen zu haben. (…) ^^
Doch ungeachtet des Umstandes, dass Mohammed –beim jähen Auftritt des Engel Gabriel- abermals und sehr deutlich fragt: „Madha aqra’?“ =
was soll ich lesen? Und eben nicht wie allgemein angenommen übersetzt wurde: Ich kann nicht lesen.
Hier kommt noch erschwerend hinzu, dass ja Gott sicher es wissen musste, ob Mohammed nun lesen konnte oder nicht.
;)Ebenso, dass er schon zeit seines Lebens, regelrecht ins Zittern gekommen war, wenn ihn
„Zamiluni“ einhüllte und dass Mohammed in seiner Jugend von Anfällen heimgesucht wurde, die ihn zitternd niedergehen liessen.
„In Mekka traf den Gesandten Allahs öfter
der böse Blick; er wurde (jedes Mal) plötzlich von ihm attackiert. Das geschah, bevor die Eingebungen auf ihn herabkamen. Chadidscha schickte dann stets nach einem alten Weib in Mekka, das ihn (durch Zaberei) feien sollte.
Als aber auf ihn der Koran herab gesandt wurde und ihn dann in gleicher Weise wie zuvor der böse Blick traf und Chadidscha fragte: ‚Gesandter Allahs! Soll ich nicht nach jenem alten Weib schicken, damit es dich feie!’ Da antwortete er: ’Jetzt nicht!’
Drei Jahre wartet Mohammed, bis er sich zum ersten Mal an die mekkaner richtet. Er predigt wortgewaltig von den
Schrecken des Jüngsten Gerichts, den
Qualen der Hölle als Strafe für all jene, die Gott und seinem gesandten die Gefolgschaft verweigern:
„Wenn sich der Himmel spaltet! Wenn sich die Sterne verstreuen! Wenn die Meere zum Abfliessen gebracht werden! Dann weiss jede Seele, was sie getan und gelassen hat!“
Mohammeds in Schüben der Offenbarung sich formenden Lehre bewegt sich auf heiklem Terrain:
Sie will, muss neu sein. Aber sie darf auch nicht zu radikal erscheinen, allzu sehr brechen mit dem Bekannten, will sie Zweifler auf ihre Seite ziehen. Die alten Propheten,
Jesus, Ismail, Abraham, sollen ihren Rang behalten,
Zeugen sein von Mohammeds wahrhaftiger Berufung. Nur, dass er eben der letzte Prophet sei!
Das
Tieropfer, das den heidnischen Arabern lieb und heilig ist, das die Juden abgeschafft haben, die Christen nur noch symbolisch mit Brot und Wein feiern- Mohammed
führt es wieder ein.Ei ist eine Choreographie des Vor und zurück, ein geschmeidiges Amalgamieren der Geschichten und Offenbarungen. Nicht zu viel Neues, das dennoch als neu verkündet wird. Gott offenbart manches eben mehrfach…
Die Mekkaner sind aber nicht beeindruckt. Es sind zu viele
Kahine unterwegs, Charismatiker, aber auch zuckende, wirres Zeug murmelnde Bessesene, als dass ein neuer Prediger gross auffallen würde.
Auch die anderen Beiden grossen monotheistischen Religionen sind noch nicht in Jahrtausenden der inneren wie äusseren Kämpfe erhärtet.
Alles ist im Fluss, formbar, mischt sich, zerfällt, neue Weissager steigen auf, werden bekämpft, geraten in Vergessenheit. Obschon; so jemanden wie Mohammed haben sie in Mekka noch nie gesehen. Die Melodie, das Auf und Ab des Vortrags, jähes Innehalten, Reime –vom „Zauber des Wortes“ werden sie später sprechen.
Es sind junge Männer aus den vornehmsten Familien, Gottsucher, ein paar Arme, die sich Mohammed anschliessen. Obwohl er ihnen nichts bieten kann ausser seiner Botschaft.
Keine Macht, Keine Wunder, keine Beute. Nur das Wort Gottes. Und eine Gemeinschaft, die jeden aufnimmt ganz gleich, welchen Rang er besitzt und aus welcher Sippe er stammt. Einer der ersten Jünger des Propheten wird ein Sklave sein, dem er selber die Freiheit geschenkt hat.
Wie Du siehst Tarikce, wirkt auch in diesem u.a. nicht unwesentlichen Punkt, die
Hypothek, dass jede Neuerung ein Gang in die Irre sein SOLLe, auch wenn sie (Neuerung) sich aber förmlich ja aufdrängt –kein Mensch kann den Fluss der Zeit anhalten- und demnach nur ignoriert oder geleugnet werden kann, was sich aber auf Dauer nicht halten kann.
:)