@leserin Zum Wintersemester 1973 begann sie ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg, weshalb sie im November desselben Jahres ins Ferdinandeum, das katholische Wohnheim der Pädagogischen Hochschule, umsiedelte.[18] In Würzburg begab sie sich noch im November 1973 in Behandlung an der Universitäts-Nerven- und Poliklinik. Bei der Untersuchung gab sie an, seit 1972 an fast täglichen Anfallszuständen, die in Form von Absencen auftreten, zu leiden. Dort wurde die Diagnose einer neurotischen Depression mit Entwicklungscharakter gestellt, der Befund einer Epilepsie zudem durch ein neuerliches EEG gestützt.[18] Bei einem weiteren EEG im Frühjahr 1974 fand sich unverändert ein Hinweis auf eine Hirnschädigung im linken Schläfenbereich, der sehr wahrscheinlich der Ausgangspunkt der Anfälle war.[19]
Was also willst du überhaupt noch erreichen? Die Befunde waren eindeutig. Das Problem ist, das du unbedingt glauben WILLST, das da was mit Dämonen etc. war.
Die Tonbandaufzeichnung beweist mal gar nichts, besonders nicht, das da Dämonen am Werk waren. Man hat ihren Schreien den eigenen Glauben zugedichtet.
Im Frühjahr 1973 soll Michel erstmals über ein beständiges Klopfen im Schrank, unter dem Fußboden und über der Zimmerdecke geklagt haben; zudem hätten Stimmen zu ihr aus der Hölle gesprochen.[16] Jedenfalls im September 1973 schilderte sie diese Eindrücke auch gegenüber einem Arzt, der dies als beginnende paranoide Psychose deuten wollte. Im gleichen Jahr legte sie, begleitet von großen Versagensängsten, das Abitur ab.[17]
Das Michel selbst gläubig war, geht aus dem Zitat hervor. Heute wissen wir mehr als damals und das sie Stimmen gehört habe, lag daran, das ihr Gehirn geschädigt war, sie selbst aber glaubte, es wären Stimmen aus der Hölle.
Hier nachzulesen, wenn du mehr aus der Wissenschaft wissen willst:
Ein einfacher Gehirnscan könnte in Zukunft die langwierige psychiatrische Diagnose von Schizophrenie ersetzen. Amerikanische Wissenschaftler haben bei Schizophreniepatienten ein ungewöhnliches Aktivitätsmuster in einem Gehirnbereich entdeckt, der für die akustische Wahrnehmung zuständig ist. Dieses Muster unterscheidet sich deutlich von dem gesunder Probanden und eignet sich daher gut für eine zuverlässige Diagnose der Krankheit, die bislang nur mit aufwändigen psychiatrischen Tests festgestellt werden kann. Ihre Ergebnisse beschreiben Vince Calhoun von der Yale-Universität und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry (Bd. 55, S. 842).
http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/1119800/Für mich ist es aus heutiger Sicht eindeutig, Michel litt an Epilepsie und/oder Schizophrenie. Nichts da mit Dämonen und Co. Damals konnten sie das nicht so gut Diagnostizieren wie man es heute könnte.