Islam: Die wahre Religion?
04.03.2008 um 19:51
Ich hatte vor einiger Zeit dir Gelegenheit , in einer kleinen Gruppe nach Indonesien reisen zu können. Indonesien ist das Land, das die höchste Anzahl an Muslime hat.
Wir waren privat unterwegs, mit einem Führer( ca. 40 Jahre, Muslim) , der die do. Uni besucht hat und Deutsch studiert hat (Goethe-Institut)
Wir waren also überall dort, wo ein normaler Tourist nicht hinkommt.
Anfänglich war also unser Führer eher distanziert, aber nach 14 Tagen ist er etwas auftgetaut und hat dann also uns einiges erzählt, wie es halt im Alltagsleben der Muslime zugeht.
Also, da geschieht gar nichts ohne religiöser Führung.
Nur beispielhaft:
Einmal im viertel Jahr wird also die Familie vom geistlichen Führer besucht, da wird also besprochen , wie es der Familie geht, es werden fürs nächste Viertel Zielvorgaben gemacht und es wird eingemahnt, ob eh genug für die Armen gespendet wurde , und, und ..
Ach wenn man genug Geld hätte, sich ein Auto kaufen zu können, so geht ohne
geistlichen Beistand gar nichts. Erst wird wieder geprüft, wie es mit dem Spenden ist, dann darf man mit dem geistlichen Führer zum Autoverkaufer gehen, wobei ihm dieser sagt, welches Auto er kaufen darf, und wenn dann endlich das Auto zu Hause ist, und wenn dann wieder ein Fest für die Armen geschmissen wurde, dann kann man endlich das Auto probefahren, naja, eh schon wissen, mit dem Führer zumindest auf dem Beifahrersitz.
Insgesamt wird alles ziemlich bespitzelt ( es gibt ja in den Häusern bei den Fenstern keinen Vorhang), es spielt sich alles ziemlich offen ab, jeder weiß, ob bei dir zu einer bestimmten Stunde der Fernseher eingeschaltet ist, oder welches Programm du siehst und wer dich besucht hat , ...
Ich will jetzt gar nicht mehr erzählen, könnte es aber noch lange !
Conclusio:
Irgendwie kommt mir dort alles ziemlich kommunistisch vor. Und auch irgendwie
christlich, so wie vor 500 Jahren.
Aber bei dem "Christenverein" hat sich was getan, hat ja auch ein paar Jährchen länger Zeit gehabt.
Wo ist der Knackpunkt (aus meiner Sicht):
Dadurch, daß die westliche Welt in den letzten hundert Jahren wirtschaftlich
ordentlich zugelegt hat, haben auch die Arbeiter ( ich nenns halt mal so, also das eher einfache, aber kirchgläubige Volk) ihren gerechten Anteil an diesem Aufschwung erhalten, vor allem aber eine Absicherung nach dem Arbeitsleben (Rente /Pension).
In den noch nicht so entwickelten Ländern ist das aber noch nicht so.
Deshalb: Wenn du gegen die Religion aufbegehrst, und dich nicht nach den Vorgaben
deiner geistlichen Führer hältst, dann hast du am Ende deiner Tage nichts mehr zu Fressen !
So einfach ist das.
Und je mehr das Volk nicht mehr von der "Kirche" abhängig ist, desto weniger wird dann auch die Macht, die die Religion ausüben kann.
War bei den Katholiken genau so (Ist vielleicht auch noch so).
Aber zumindest ist der Einfluß, vor allem im nicht sekularen Leben, eher zurückgedrängt.