Evangelikane - Kompromisslose Extremisten ?

Fabiano@

Ich warne vor den Evangelikalen - ich weiß, dass es sehr verschiedene evangelikale Gemeinden gibt, die man voneinander differenzieren muss - weil sie zu viel politische Macht haben/bekommen. Sie sind in den USA und bald auch in Europa und im Rest der Welt überall als mächtige Lobby vertreten, in der Wirtschaft, in politischen Ämtern, in Universitäten, in Krankenhäusern und nicht zuletzt im Militär.

Mir geht es nicht um ihre theologischen oder sozial- ethischen Vorstellungen, ihre wertkonservative Einstellung teilen die Muslime sogar mit ihnen.

Mir geht es um ihre politische Agenda. Sie unterstützen das amerikanische Militär, mehr aber noch das israelische Militär. Sie haben den Zionismus von der ersten Stunde an unterstützt, weil sie für die Rückkehr Jesu und das Armageddon das Volk Israel in heiligen Land brauchen. Mehr noch: Protestantische britische Politiker brachten die Idee der Rückkehr des Volkes Israel schon Jahrzehnte vor Herzl und CO auf.

Sie verdammen den Islam und predigen, dass Muhammad der Antichrist und ein falscher Prophet sei, sie verdammen den Sozialismus, sie predigen den Kapitalismus und sie wettern gegen Faule und Versager.

Davor muss man warnen dürfen ;)

@DahamImIslam
Na das Muhamed ein falscher Prophet war müssen sie wohl glauben, da sie sonst Muslime wären ...
So wie Muslime die Bibel als verfälscht bezeichnen müssen, da es sonst einfach nicht funktioniert.
Und zum Rest.. ja klar gibt es solche Leute, auch wenn es sich extremst mit der Bibel beisst. Ich begreiffe nicht wie man die Bibel, beinahe auswendig kennen kann und den Inhalt aber sowas von nicht versteht. Naja auswendig lernen heisst nicht dass man den Sinn versteht.
Ich sag ja nicht dass ich der Oberchecker bin, aber wenn man die Armee unterstützt, und glaubt dass man die Appokalypse künstlich herbeirufen kann, dann hat man echt etwas Grundlegendes nicht begriffen.
Ich kenne echt viele Evangelikale, aber solche die Du hier beschreibst kenn ich nur aus dem TV aus Amerika.. und ich bin selbst bei einem Amerikaner in die Gemeinde gegangen. Die Leute sind auch nach Amerika oder Toronto in Bibelschulen gegangen und sind nicht als Patrioten zurückgekehrt.
Das schlimmste das ich erlebt habe war übrigens eine evangelische Gemeinde aus Brasilien. Ne.. ne Sekte... denn denen gings nur um die Kohle.

Iijil@

Es gibt natürlich verschiedenste Freikirchen, die alle ihre Wurzel im Protestantismus haben.

Wenn wir von "DEN Evangelikalen" sprechen, dann meinen wir in der Regel die von mir genannten Gruppierungen.

Die Methodisten haben bsp. nichts damit zu tun, oder gar die Amischen und Quäker ;)

@DahamImIslam
Mir würde der Ausdruck "militante Evangelikale" besser gefallen. Auch wenn ich deren Verhalten aber sowas von nicht evangelikal empfinde. Weil sie meiner Ansicht nach das Evangelium verpeilt haben.
Aber was sag ich das einem Muslimen. Ihr habt ja das selbe Problem mit den Extremisten ;)

Diese von dir aufgeführten Gruppierungen gibt es. In den USA weit stärker vertreten als hier in Europa, aber die Welle schwappt auch nach hier.

Allerdings schwappt auch der Islam mehr und mehr nach Europa. Vielleicht ist es das (notwendige) Gegengewicht dazu?

Ein gemäßigter Christ wird sich einem immer weiter vordringenden Islam kaum entgegenstellen, da er im Islam keinen Feind und keine Bedrohung sieht. Und auch im Islam gibt es radikale Strömungen, die in den Christen ihre Feinde sehen. Ein gemäßigter Muslim vielleicht nicht, der stellt auch keine Bedrohung für die christlichen Werte dar und ist somit auch kein Feind. Aber dieses Feindbild existiert in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander sowohl in den Köpfen von Muslimen (nicht allen) und ebenso in denen der Christen (nicht allen). Ob es daneben tatsächlich existiert, ausserhalb der Köpfe?

Ob es jemals ein friedliches Miteinander unter verschiedenen Religionen geben wird? Ich glaube leider immer weniger daran. Jede Religion beansprucht für sich diesen Absolutheitsanspruch. Davon kann sich auch kaum ein Muslim freisprechen. Lese ich davon doch immer wieder gerade hier im Forum. Der Islam ist die Wahrheit ! (Deswegen müssen alle anderen diese Wahrheit auch annehmen...)

Dass dies manche als Bedrohlich betrachten, denen die christlichen Werte wichtig zu erhalten sind, ist nachvollziehbar. Die evangelikalen Christen arbeiten allerdings mit den gleichen bzw. ähnlichen Methoden, um jeweils Ihre Wahrheit dagegen zu setzen. Ich denke, es ist ein gegenseitiges Kräftemessen. Ein starker Islam braucht ein starkes Christentum. Wäre der Islam nicht so radikal auf seine Art, gäbe es vielleicht auch diese radikalen Christen nicht...

Ein, ich sage jetzt mal weltweit "humaner" Islam, wo niemand Angst vor irgendwelchen erlassenen Fatwen, Todesdrohungen, Terror usw. haben muss, wo Vergehen gerecht, aber nicht mit Steinzeitmethoden wie Steinigungen, Hand abhacken und dergleichen geahndet werden, der Kritik ertragen kann, der sich nicht persé gegen alle westlichen Werte stellt und diese als schlecht und böse hinstellt, wo kein Platz mehr ist für kulturell bedingte Zwangsheirat, Ehrenmorde, Todesdrohung von Apostaten usw... der käme in der westlichen Welt ja auch ganz anders rüber !!!

Man hört dann eurerseits zwar immer: Das ist nicht Islam... Aber es geschieht innerhalb des Islam und nicht ausserhalb. Es sind bekennende Moslems. Was die religiösen Werte angeht, wie in Punkto Gebet, Ernährungsweise und ähnlichem, da sollte, meine ich, Platz genug sein innerhalb einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, für eine individuelle Entfaltung.

Eure strengen muslimischen Glaubensgrundsätze durch die Sharia als alleinigen Maßstab für eine Gesellschaftsordnung lehne ich im übrigen genauso ab, wie eine ebenso strenge rein christliche Gesellschaftsordnung. Würde hier die Kirche noch immer die gleiche Macht besitzen wie zB. im Mittelalter, das wäre eine Katastrophe ! Von daher meine ich, gerade die Freiheit in der westlichen Hemisphäre bietet Platz für alle. Wer will kann hier seinen christlichen Glauben oder seinen muslimischen Glauben leben, oder den jüdischen Glauben, oder gar keinen Glauben...

Das kann aber nur ein Boden gewähren, auf welchem letztlich keine Religion dominiert, sondern Platz für alle gewährt. Aber es funktioniert offenbar nicht so wie es sollte...

@DahamImIslam

Es ist dumm, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Eine Gefahr sind sie mit Sicherheit nicht, die landen genau so im Gefängnis wie normale Menschen, wenn sie jemandem etwas antun.
Außerdem würde niemals die Mehrheit der Menschen in Deutschland oder auch nur eine hohe Zahl zu diesen "Evangelikalen" übertreten, dafür ist die Ideologie viel zu veraltet und stumpf.

Die Gefahr, dass die Kinder hineinindoktriniert werden, wenn sie in einer Evangelikalen Familie geboren werden, besteht natürlich trotzdem.
Aber ich sehe keine Zukunft für diese Glaubensgemeinschaft.

@Fabiano

Römer 12,16. Seid gleichgesinnt gegeneinander; trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen; haltet euch nicht selbst für klug! 17. Vergeltet niemandem Böses mit Bösem! Befleißiget euch dessen, was in aller Menschen Augen edel ist! 18. Ist es möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. 19. Rächet euch nicht selbst, ihr Lieben, sondern gebet Raum dem Zorne Gottes ; denn es steht geschrieben: «Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr.» 20. Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. 21. Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!

Das sagt eigendlich genau das aus was Du gepostet hast.
Was diese Extremisten tun, ist schlichtweg, sich auf den Richterstuhl Gottes setzen.

Die Menschen wandeln sich... Die Gesellschaft wandelt mit. Dass ein gewisser Zulauf zu den Evangelikalen existiert und in welcher Größenordnung sich das weiter entwickeln wird, ist meiner Ansicht nach aber auch mitbedingt durch die großen christlichen Kirchen. Es muss schon seine Gründe haben, warum zB. ein Evangelischer oder Katholischer Christ seiner Kirche den Rücken kehrt und zu den Evangelikalen abwandert. Da sollten sich die beiden großen Kirchen mal Gedanken drüber machen...

Was da vielleicht zu wenig rüber kommt, das wird bei den Evangelikalen vielleicht etwas zu dick aufs Brot gestrichen... Das gesunde Mittelmaß erregt auch am wenigsten Anstoß in der Regel. Aber es scheint ja so einiges aus dem Gleichgewicht geraten zu sein...

Fabiano schrieb:Wäre der Islam nicht so radikal auf seine Art, gäbe es vielleicht auch diese radikalen Christen nicht

Das ist Nonsens. Diese militanten Evangelikalen gibt es nicht erst seit gestern ... und sie sind nicht erst seit gestern ein maßgeblicher politischer Faktor im Land des Weltmarktführers.

Außerdem ist es ganz einfach nicht unsere Aufgabe, die ganze Welt unseren Maßstäben anzupassen, durch wirtschafts- politischen und militärischen Druck.

Militante Moslems gibt es auch nicht erst seit Gestern...

"Militante Moslems" haben aber nicht Zugriff auf die Schaltzentralen der Weltmacht

@DahamImIslam
Wären die Muslime untereinander nicht so uneins, dann wären sie eine Weltmacht. ;)

Wären die Menschen untereinander nicht so uneins, hätten wir schon längst den Mond, den Mars und vielleicht sogar *trommelwirbel* die Sonne bevölkert :D

Immer gleich Weltmacht, Weltherrschaft - Und danach direkt der Griff nach den Sternen... Wie wär´s mal mit etwas mehr Bescheidenheit :D

@Glünggi

Glünggi schrieb:Ich sag ja nicht dass ich der Oberchecker bin, aber wenn man die Armee unterstützt, und glaubt dass man die Appokalypse künstlich herbeirufen kann, dann hat man echt etwas Grundlegendes nicht begriffen.
Ich kenne echt viele Evangelikale, aber solche die Du hier beschreibst kenn ich nur aus dem TV aus Amerika..

Das hast du sehr gut formuliert und triffst damit auch zu 100% meine Meinung und meine Erfahrung.
Von diesen "bösen militanten Evangelikalen" aus den USA hab ich noch keinen einzigen persönlich in Deutschland, Österreich oder der Schweiz getroffen, zumindest hat er sich nicht "geoutet" :) Die kenne ich auch nur aus dem Fernsehen.

Das natürlich die ganzen Freikirchen sich in D A CH auch evangelisch oder evangelikal nennen bringt natürlich Probleme mit sich wenn man wieder so ein Propagande Video im INet oder Fernsehn sieht wo das ganze natürlich nochmal hochstilisiert wird durch geschickten Schnitt und Weglassen von für das Verständnis wichtigen Szenen.
Aber dass es den Medien in erster Linie nicht darum geht eine Aussage korrekt zu überliefern, sondern nur das zu übermitteln was möglichst brutal, radikal und aufsehenerregend wirkt ist leider noch immer zu wenig in unser Bewusstsein gedrungen.

Ich empfehle allen, welche die Gefahr des militanten Evangelikalismus nicht sehen, Youtubevideos von amerikanischen Predigern, z. B. John Haggie

@DahamImIslam
Danke für die Formulierung "militant" :D
Und ich bin mir, als Evangelikaler, der Gefahr bewusst. Aber das ist ein zweischneidiges Schwert. Weil es entwickelt sich ein Hass gegen diese Leute und es wird pauschalisiert.
Wo soll das enden?
Ich mein Euch Muslimen gehts ja genau gleich. Wie oft müsst Ihr Euch anhören, dass Ihr einer Terrorreligion angehört? Und wieso? Wegen solchen Deppen, die im namen Eures Glaubens Mist bauen.
Und was will man dagegen unternehmen, ohne das Unschuldige betroffen sind?
Ein Gütesiegel für Freikirchen einführen? Stiftung Kirchentest :D
@kastanislaus
Eben das ist es ja. Die Medien werfen den Leuten den Frass vor, ohne zu differenzieren. Es heisst dann blos Evangelikal - Wiedergebohrene Christen.. holla das Stammtischgespräch ist eröffnet.

Amerikanische Prediger sind mit den europäischen Predigern kaum zu vergleichen. Jedenfalls hier in Deutschland habe ich noch keinen wirklich militanten oder extremistischen, radikalen Prediger gehört.

Da wird mir tatsächlich etwas zu stark vermischt und zu einseitig betrachtet. Was man hier beobachten kann sind eher ziemlich fundamentale Christen bei den sog. Evangelikalen. Aber mal ehrlich, ein Fundament im Glauben zu haben an sich ist ja nichts schlechtes und Muslime haben ihr Fundament durch ihren Glauben ja auch. Aber Fundamentalismus ist auch wieder so ein Schmipfwort geworden... Bald kann man überhaupt nichts mehr sagen, ohne dass es irgendwie negativ besetzt worden ist.

Aus einer extremen (überbetonten, sehr starken) Gläubigkeit wird Extremismus. Aus einem gesunden Glaubens-Fundament wird Fundamentalismus... Also Wischiwaschiglaube als Alternative wär auch nix für mich...

Hallo, @blubba003 ,
ich habe mal das öffentlich zugängliche Forum, das Du verlinkt hast, oberflächlich angeschaut,
und ich finde es nun nicht soo furchtbar, sondern man kann da ruhig mal mitlesen.


Hallo, @DahamImIslam ,
wie schon andere geschrieben haben,
gibt es Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen Evangelikalen:

Deutsche Evangelikale sind weniger calvinistisch und stehen deshalb dem Kapitalismus kritischer gegenüber, und vertreten deshalb eher politisch linke oder sozialdemokratische Positionen;

außerdem ist Umweltschutz aka "Bewahrung der Schöpfung" imo weiter verbreitet,

außerdem ist Geburtenverhütung eher akzeptiert, und Abtreibung wird zwar scharf kritisiert und verurteilt, Mordversuche an Gynäkologen kommen aber nicht vor.

viele Grüße, Sandra

Gehören eigentlich diese dubiosen "Heiler" die man zeitweilig in ihren "Gottesdiensten" im TV "bewundern" kann auch zu den Evangelikalen?
Das Ganze ist einfach nur eklig!