@geistwerk: Deine Überlegungen sind ja logisch gut nachvollziehbar, das gefällt mir. Aber deine Einschränkung hinsichtlich dessen, dass du an einem ganz bestimmten Gottesbild festhalten willst, woran du alsdann Gott als sowohl Allmächtig als auch Allwissend festmachen willst - was dann nicht nach der menschlichen Logik funktionieren kann, will ja letztlich damit nur beweisen wollen, dass es diesen Gott nicht gibt. Aber vielleicht ist es nur ein verzerrtes oder falsches Gottesbild? Und wenn gerade dieses nicht stimmt, dann sollte man doch eher dieses Gottesbild überdenken?
Nach meiner Überzeugung ist auch die Sünde und überhaupt alles was existent ist, auch das böse, von Gott gewollt. Wir kennen nicht das Ende, das Ziel und wissen auch nichts über den Weg. Was wir finden sind Fragmente die sich nicht zusammen fügen wollen zu etwas, das wir erfassen und verstehen können. Vielleicht weil wir noch zu wenig dieser Mosaiksteine gefunden haben um uns daraus ein schlüssiges Bild machen zu können? Deswegen muss es aber ja nicht falsch sein?
Wenn Gott über allem steht, was soll ihn so sonderlich ärgern an den Sünden, also Zuwiderhandlungen solcher von ihm erschaffenen kleinen Staubkörnchen namens Mensch? Auch die Zuwiderhandlungen als Möglichkeiten sind eingebaut in der Schöpfung und Bestandteile dieser und haben ihren Sinn und Zweck.
Gott hat sehr wohl alles vorausgesehen und auch die Sünde von vorne herein mit eingeplant. Wenn man das nicht anerkennen möchte, macht Sünde keinen Sinn, denn dann wäre diesem Allwissenden und Allmächtigen Gott die Schöpfung ja aus dem Ruder geraten? Also ein Fehler gewesen, oder letztlich zu etwas geworden, was er nicht wollte. Dann hätte er sie nicht erschaffen als letzte Konsequenz. Wir sind aber nunmal da, das berechtigt uns zu der Annahme, dass wir und alles was existiert, auch so wie es ist, von Gott gewollt worden ist.
Wozu das dann aber gut sein soll ist eine andere Frage. Das wissen wir nicht, aber das weiß Gott. Ich will der Sünde als solcher auch gar nicht einen so hohen Stellenwert geben, dass man sich tunlichst hüten solle, Sünden nicht zu begehen. Das allerdings auf eine Verfehlung eine Strafe kommen kann, oder besser aufgrund einer bestimmten Ursache auch eine bestimmte Wirkung, die in der Natur der Sache liegt, erfolgt, das ist vielleicht eines der großen Gesetze alles geschaffenen, das wir durch Tun und Lassen, oder Erkenntniss und Erfahrung erlernen sollen.
Eine Erkenntnis von Gut und Böse zu erlangen, um schließlich zu erkennen, der eine Weg führt von Gott weg und der andere zu Gott hin - und im weiteren zu erkennen: Es ist gut für mich selbst, wenn ich im Einklang mit Gott lebe und ungut für mich, wenn ich es nicht tue, weil ich mir dadurch letztlich nur selbst schade - ist vielleicht der Weg, der letztlich gut ist und zum Ziel führt, aber deswegen das Leid, das Böse und auch die Sünde mit einbezieht und mit einschließt.
In so einem Fall lösen sich die Widersprüche auf. Aber das setzt voraus, dass auch die Sünde, das Zuwiderhandeln an sich von Gott auch gewollt ist - oder gemäßigter ausgedrückt: Von Gott zugelassen ist - um selbst zu erkennen, was für uns letztlich gut und was ungut für uns ist. Erfahren und Erkennen ist oft der bessere Weg, etwas zu verstehen als es nur theoretisch gelehrt zu bekommen. Dann weiß man etwas, aber man versteht es noch lange nicht. Ich glaube, Gott hat alles vorausgesehen und alles was ist auch mit in sein Werk eingeplant - allen Widersprüchen zum Trotz, weil er auch das Endergebnis sah und sah, das alles gut war. Daraufhin sprach Gott sein großes allmächtiges: Es werde !