ein Stück Mittelalter könnte nicht schaden-bzw. noch frühere Zeiten.
:)sarasvati23
sarasvati23 schrieb am 15.05.2008:Das Attribut spirituell ist meines Erachtens unnötig.
ja, jede E. ist sowieso spirituell 'durchsetzt'.
Zum Folgenden, wenn ich richtig verstanden habe, könnte ich wievolgt antworten, nochmal aus meiner Sicht erklärend: Magie, besonders schw. M. ist entgegengesetzt dem Weg, sich dem göttlichen Willen hinzugeben. Eine Verneinung oder Ablehnung, ein Aufbegehren bis ggf. zur letzten Konsequenz. 'Weisse' M. nähert sich eher der Idee, sich im Einklang mit dem göttlichen zu sehen, diese Rituale fragen mehr nach einer Transformation hin zum göttlichen, so wie ein Bittgebet ja auch Anteile einer Willensäusserung enthalten, sich aber doch dem göttlichen Willen unterordnen, ganz im Gegensatz dazu. Magier ist keinesfalls = Heiliger
sarasvati23 schrieb am 15.05.2008:In einem Glaubenssystem wie beispielsweise einem Monotheistischen ist, neben der Unterscheidung von Gut und Böse, dieser Freiheitsgrad enorm eingeschränkt zudem.Der Wille wird ja quasi an eine höhere Instanz namens "Gott" abgegeben.
Der Wille wird nicht abgegeben, sondern transformiert. Man kann den eigenen Willen nicht einfach abgeben! Diese mystische Willensfreiheit zu erreichen ist ein hohes Ziel.
sarasvati23 schrieb am 15.05.2008:irgendwie ersehe ich nicht, wo der Absolutheitsanspruch relativiert wird. Denn die Religion gibt ja Moral/Ethikvorstellungen vor, an die sich die Gläubigen zu halten haben.Eine Relativierung würde ich dann nur sehen, wenn der Gläubige tolerant auch anderen Glaubens/Wertvorstellungen gegenüber steht, so auch solche, die sich aus Glaubenssystemen wie der Magie ergeben
Ich versuchte zu erklären, dass es menschlich ist, sich zu überschätzen, Demutsübungen gleichen das aus. Ist man hier im Gleichgewicht, wird man nicht mehr zum Extremisten.
Moral und Ethik sind abgeleitet von göttlichen Geboten und Verboten; diese sind wie Wegweiser für die menschliche Natur, aber nur wirklich im höheren Sinne wirksam, wenn man andere Aspekte des sp. Lebens beherzigt. Ich möchte dazu auffordern, darin nicht eine Beschränkung zu sehen, wie es heute so schnell propagiert wird, sondern die Möglichkeit, ich sage sogar die einzige Möglichkeit, sich wirklich selbst zu erfahren. Der Schlüsselsatz hier ist für mich: Die Freiheit der Dienenden.
Es gibt eine Toleranz und eine Toleranzgrenze, - manche Haltungen sind verwerflich und so anzusehen, weil man sich davon abgrenzen muss, wie z.B. Völlerei, Verschwendung, Drogenkonsum etc., weil sie der menschlichen Natur schaden. Das gilt auch in feinstofflicheren Bereichen, der Nutzung von 'spiritueller' Energie.
sarasvati23 schrieb am 15.05.2008:ich schätze z.B. die Lyrik von Mevlana sehr
Rumi qs. war ein strenger Gläubiger Muslim und Gelehrter, der 'nur' einen anderen Aspekt seiner Existenz in grosser geistiger Kunst erweitert hat. Dies konnte er, weil er der Fundamente des Islam mächtig war. Er hat bestimmte Strömungen seiner Zeit durch diese Tiefe Erkenntnis des All-Eins-Seins 'relativiert', es gab immer schon die oft widerstreitenden Wege des vorwiegend äusserlichen Gesetztesislam und der inneren Erkenntnis der Sufis, wobei die grossen Sufi-Meister niemals den Islam und seine Regelungen verworfen hätten, sondern durch ein Erkennen bereichert, das den 'puritanischen Regelbefolgern' in seiner Tiefe fremd ist.
'Richiger Sufismus' ist der, der einen Einklang bewahrt zwischen innerem und äusserem Leben, also hier den Glaubensvorschriften, die zur Entfaltung eines nötigen äusseren Regelwerkes sind und der inneren Erkenntnis, die uns letztendlich natürlich über diese Regeln erhebt, wodurch diese aber nicht unnötig werden, sondern weiterhin die nötige Hülle bieten.
Es ist nicht alles gleich, Hand ist nicht gleich Fuss usw., jedes hat seinen individuellen 'Wert' und seine Bestimmung. Aber z.B. der Gesichtssinn hat einen hohen Stellenwert, so ergibt sich eine gewisse Hirarchie, die uns aber nicht von dem Verständnis der Einheit allen Seins trennen darf.
In dem Zustand der mystischen Erkenntnis der All-Einheit gibt es kein getrennt-sein mehr, keine Unterscheidung von ....., wir sind aber nicht beständig in diesem. Heilige Menschen ja. Da erschafft sich alles in jedem Moment wieder neu.