@Optimist Hallo!
Optimist schrieb:Einerseits also Regeln/Methodik und daraus folgend eine bestimmte Lehrmeinung.
Und andererseits kann die Lehrmeinung verändert/umgestoßen werden, obwohl sich doch die Regeln und der Inhalt der Bibel nicht geändert haben?
Eine biblische Lehrmeinung umfasst ja verschiedene Bereiche, biblische Geschichte, Grundlehren, Grundsätze und deren Anwendung und Prophetie!
Die biblische Geschichte und die durch das thematische Studium erarbeiteten Grundlehren der Bibel, haben sich im Laufe der neuzeitlichen Geschichte der JZ kaum geändert!
Anders verhält es sich allerdings bei der Auslegung und dem Verständnis prophetischer Aussagen der Bibel!
Diese können offensichtlich erst zum gottgewollten Zeitpunkt richtig verstanden und interpretiert werden!
Hierzu einmal ein biblisches Beispiel: Jesus Christus lehrte seinen Jüngern immer und immer wieder das Königreich Gottes!
Nach seiner Auferstehung und kurz bevorstehenden Himmelfahrt, fragten die Apostel Jesus allerdings immer noch:
Apostelgeschichte 1:6 ( Elberfelder)
Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich[6] wieder her?
Quelle:
https://www.bibleserver.com/ELB/Apostelgeschichte1Eigentlich sollte es inzwischen klar gewesen sein, dass Gottes Reich eine künftige himmlische Regierung sein wird, jedoch zum Zeitpunkt von Jesu Himmelfahrt, war den Aposteln dieser prophetische Lehrpunkt immer noch nicht klar!
Deswegen ihre Frage an Jesus!
Doch nach dem Pfingstereignis, nach der Ausgiessung des heiligen Geistes, war die Frage der Königreichsregierung über Israel kein Thema mehr!
Merke: Der bis dahin zur Verfügung stehende Inhalt der Bibel hatte sich nicht verändert, wohl aber das Verständnis der Apostel!
Optimist schrieb:Das zeigt doch eigentlich nur auf, dass die Bibel sehr interpretierfähig ist - im Gegensatz zu deinem Beispiel der Mathematik
Mathematik ist natürlich nur ein vereinfachtes Beispiel, zeigt aber dennoch, dass man bei richtiger Anwendung der
Regeln zum richtigen Ergebnis kommt !
Bei den Grundlehren der Bibel verhält es sich genauso,.... allerdings nicht bei zukunftsweisender Prophetie, da ist das Erlangen des richtigen Verständnisses komplexer und abhängig von Gottes Zeitplan und den zu erfüllenden Weltereignissen.
Hierzu ein biblisches Beispiel:
In Daniel Kapitel 9 finden wir die markante Zeitprophezeiung zum ersten Erscheinen des verheissenen Messias! Insgesamt umfasste diese Prophezeiung 490 Jahre, sie nannte genau das zu errechnende Jahr, wann der Messias in Erscheinung treten würde, wie lange seine Dienstzeit wäre, bis er abgeschnitten werden würde, nämlich 3 1/2 Jahre und wie lange der abrahamische Bund noch in Kraft bliebe, nämlich nochmals 3 1/2 Jahre, bis dann das ausschliessliche Vorrecht der Juden zur himmlische Königreichsregierung erwählt zu werden, beendet sein würde und die ersten Heiden ( Kornelius und seine Familie) mit heiligem Geist gesalbt und bekehrt wurden.
KEINER der christlichen Bibelschreiber des 1. Jahrhunderts erwähnte diese bedeutende Prophezeiung aus Daniel K. 9 als Beweis zum zeitlich genau vohergesagten Erscheinen des verheissenen Messias!Warum nicht? Weil sie die Prophezeiung offensichtlich damals nicht verstanden! 🤔
Warum verstanden sie sie nicht?
Weil der Engel, der Daniel die Offenbarungen und Visionen vermittelte, dem Daniel deutlich sagte, dass die Prophetie des Danielbuches versiegelt bliebe, bis zur Endzeit, also bis ins 19./20. Jahrhundert!Warum liess Gott erst 2000 Jahre nach dem ersten Erscheinen des Messias Licht auf diese bemerkenswerte Prophezeiung werfen?
Aus einem ganz besonderen und weit wichtigerem Grund:
Die Erfüllung der Zeitprophezeiung der "70 prophetischen Wochen" warf Licht auf eine noch weit bedeutsamere Prophezeihung im Bibelbuch Daniel, nämlich auf die Zeitprophezeiung der "sieben Zeiten", aus Daniel K. 4, die Licht auf den Zeitpunkt des zweiten Erscheinens des Messias warf, die nur richtig verstanden werden konnte, wenn man die wichtige Formel " ein Tag für ein Jahr " darauf anwandte!
Aus Daniel K 9, der Prophezeing der 70 Wochen ( Jahrwochen ) wird diese prophetische Regel deutlich, als dort gesagt wurde, dass der Messias in der " Hälfte der Woche Schlachtopfer und Opfergaben aufhören lassen würde", nämlich durch seinen Opfertod! Jesu Diensstzeit waren nicht nur 3 1/2 Tage sondern 3 1/2 Jahre, nämlich "ein Tag für ein Jahr"!
Mit der gleichen Formel errechnet sich aus der Zeitprophezeiung aus Daniel K 4 die 7 Zeiten als 2520 Jahre, welche im Herbst 1914 endeten! Das war das Jahr, wo der Messias im Himmel das Recht der Königsmacht empfing und für das Weltsystem die Endzeit beginnen sollte! Wie von Jesus vorausgesagt, sollte das "Zeichen seiner unsichtbaren Gegenwart als König" , gemäss Matthäus 24:7, mit dem ersten Weltkrieg beginnen.
Die obigen Erklärungen sollen dir deutlich machen, dass göttliche Prophetie immer erst zu Gottes bestimmten Zeitpunkt richtig verstanden werden kann.
Das ändert allerdings nichts an deren Wahrhaftigkeit und eine Fehlinterpretation biblisch -prophetischer Aussagen, disqualifizierten weder die Apostel des 1. Jahrhunderts ihres Amtes noch die erwählten gesalbten Christen in der Neuzeit!
Gruss,Tommy