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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

1.401 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Licht, 2012, Aufstieg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

04.01.2008 um 17:53
http://www.dalank.de/archiv/bry_port.html

Wer sich für Bry noch interessiert, wird hier informiert: http://www.dalank.de/archiv/bry_port.html

Einen Absatz aus diesem Link möchte ich hier gern zitieren, er findet sich sehr weit unten im Text. Man lese und verstehe:

"Mit rücksichtslosem Spott wendet sich Bry bereits gegen die Lieblingsvorstellung einer erst nach seinem Tode, genauer seit 1945, einsetzenden, heute wohl schon dahinsiechenden Kulturkritik, als seien die Fehler und Fehlentwicklungen der Moderne und insbesondere die »Verkappten Religionen« die Folge einer Art grandioser Verschwörung, welche den Menschen aus einer vermeintlich heilen und bergenden Zeit von früher herausgerissen hätte. Er stellt fest, daß die Dinge umgekehrt liegen: der Mensch tritt mit berechtigten Fragen und Anliegen an die Religionen heran, die offen Religionen zu sein wünschen. Doch diese ziehen sich vor den Fragen zurück oder, in der Bry'schen Terminologie, »sie werden immer weltloser«. So kommt es zum Ersatz- und pathologischen Phänomen der verkappten Religionen, ein Vorgang, der zunächst nicht als Schuld beurteilt werden kann, wenn auch sein Verhängnis darin besteht, neben der Auswirkung auf die von ihm ergriffenen Menschen - Abtrennung von der Metaphysik und Transzendenz - die Dinge selber zu denaturieren, die dabei unerlaubt ins Zentrum gesetzt werden. Bry findet gute Worte dafür, was Psychoanalyse oder Yoga bedeuten könnten, wenn sie eben nicht - zu seiner Zeit - zu Pseudosakramenten gemacht worden wären.
Zu seiner Zeit: viel von dem, was in seinem Buche zu lesen ist, hat sich heute in eine von überallher verkündete Selbstverständlichkeit verwandelt. Insbesondere sein Vorwurf an die Kirchen, sich Schritt nach Schritt von einer immer problemreicheren, aber wachsenden Welt zurückgezogen zu haben, ist heutigentags in den Kirchen selber zu Hause geworden.
Vor beinah vierzig Jahren jedoch standen diese Bry'schen Äußerungen sehr inselhaft da. Noch mehr aber zeigt sich seine Einsicht und Voraussicht neben dem Hinweis, daß auch echte Religionen zu verkappten Religionen werden können, in seiner Befürchtung, daß die offenen und legitimen Religionen, um die gefühlte Lücke zur Welt zu überbrücken, sich mit den verkappten Religionen aller Art verbünden könnten ... Die Sorge um die Reinheit des Evangeliums, der Einfluß auch der dialektischen Theologie sind hier unübersehbar."

Also, nach meinem Verständnis steht hier so ziemlich das Gegenteil von dem, was Jalla in Brys Buch verstanden hat....



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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

04.01.2008 um 18:35
nin
Zitat von buddelbuddel schrieb:das bringt meinen ganzen widerwillen schön zum ausdruck
Könntest Du Deinen individuellen Widerwillen bitte mal in Worte fassen?
Mit Dir diskutiere ich meistens besonders gern über so was, weil Du nicht einfach nur stur und starr dagegen bist, sonder tatsächlich so etwas Seltenes wie eine eigene Meinung besitzt.


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jalla ehemaliges Mitglied

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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

04.01.2008 um 19:22
@ LuciaFackel

> Dir sollte aber auch bewußt sein, daß der von Dir zitierte Autor keineswegs von der
> Esoterik-Szene sprach, sonder von der "Ersatzreligion Sozialismus" mit Lenin als
> Gottfigur.

Ach nein? Dann muß er wohl immer den Stalin gemeint haben, wenn er von Steiner spricht, und die ganzen Handlinienleser und Mystagogen, Okkultisten und Spiritisten, Traumdeuter und Übersinnler müssen dann ja wohl Leninisten gewesen sein.

Natürlich behandelt er nicht nur die vielen esoterischen Wundertäter (die Propheten der "verkappten Religionen im engeren Sinn"), sondern auch politische, neben Rassisten, Faschisten, Nationalisten und Antisemiten eben auch Sozialisten (verkappte Religionen im weiteren Sinn). Daraus aber den Schluß zu ziehen, er würde keineswegs von der Esoterik-Szene sprechen, zeugt nur davon, daß Du das, was Du zu beurteilen vorgibst, gar nicht gelesen hast.


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jalla ehemaliges Mitglied

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04.01.2008 um 19:27
http://www.dalank.de/archiv/bry_les.html

"[...] Bekommt man das schmale Buch in die Finger, so ist man zunächst vielleicht erstaunt: Das gab es damals alles schon? Denn auf den ersten Blick erscheint es als Rundumschlag gegen alles, was man heute als Esoterikszene bezeichnen würde, mit einigen Lücken (kein Wort zur Astrologie), dafür Erweiterungen, die man heutzutage gern anderen Ressorts überlässt - auch Rassetheorien, Faschismus/Nationalsozialismus und Kommunismus fallen ihm unter »Verkappte Religionen«, genauso wie die Psychoanalyse.
[...]
Spätestens bei Gesprächen über das Buch kommt einem die Frage: Worum geht es denn da eigentlich? Was sind denn nun »Verkappte Religionen«? - die Frage, die sein erster Abschnitt so relativ unauffällig beantwortet, dass man es zunächst leicht ignoriert.
Es geht, stellt man fest, gar nicht um Inhalte. Die geistigen Erscheinungen und sozialen Strömungen, von denen sein Buch handelt, haben gar keine notwendige sachliche Gemeinsamkeit untereinander. Was die Gemeinsamkeit herstellt und was sie oft - entgegen aller Sachlogik - kompatibel macht, ist die Art, wie ihre Anhänger mit ihnen umgehen. Gegenstand von Brys Kritik ist nicht in erster Linie die Sache (auch wenn es an ihr gelegentlich selbst etwas auszusetzen gibt), sondern die Art des Sachbezugs. Mit einem nicht eben glücklichen psychiatrischen Begriff wird dieser Sachbezug von Bry als »Monomanie« (»Steigerung einer spezifischen Verhaltensweise«) bezeichnet. In einem Entwurf für eine ergänzte Neuauflage schreibt er, dass er das Buch auch »Frömmelei des Verstandes« hätte nennen können.
[...]
Bry bietet damit einen wichtigen Anhaltspunkt, neureligiöse und lebensreformerische Bewegungen und Lehren in Bezug zu setzen zur Verfallsgeschichte organisierter Religion. Auch auf die Formen und die Leidenschaften der politischen Auseinandersetzung des vergangenen Jahrhunderts wirft diese These Licht, macht vieles, was man in den Quellen findet, verständlicher.
[...]
Vergleicht man Brys Essay mit der heute geläufigen Esoterikkritik, so werden einem nachdrücklich die Mängel dieses publizistischen Genres bewusst. Wo nicht nur der Neid treibt und man den Leser lieber als Schaf in der eigenen Herde hätte, da ist es kaum je die Haltung oder die Denkweise, die kritisiert wird (was sie zweifellos oft verdient hätte - man denke nur an die ganzen Versuche, religiöse Themen und Praktiken wissenschaftsförmig zuzurichten, als brauchten sie eine solche »Legitimation«), sondern es ist immer nur die Sache, die missfällt. Weil sie denn einerseits - oft sind die Gründe dafür uneinsichtig, geradezu okkult - abgelehnt wird, andererseits eben ihrer Natur nach nicht in solcher Weise kritisierbar ist wie wissenschaftliche Theorien und Hypothesen, kommen dann routinemäßig die »Befleckungsargumente« - der typische Fall immer der Rassismus Rudolf Steiners: er hat soundsoviele unserer heutigen Moral »unverzeihliche« Dummheiten von sich gegeben, deshalb sei alles, was mit ihm zu tun hat, schmutzig und ablehnenswert. Nüchterner, ohne jene okkulte Motivation betrachtet, wird man jederzeit zugeben, dass es einem Propheten (Steiner war keiner) schlecht ansteht, öfters mal und mit Gusto so doof wie seine Zeit zu sein; dass es auch als Theoretiker großer Sorgfalt hinsichtlich dessen bedarf, was man sich zum Problem macht - abweichende Antworten innerhalb der Problematik (wie sie Steiner zweifellos gegeben hat, Perspektiven, die durchaus nicht »nach Auschwitz führen«) sind sonst nur noch von sehr beschränktem Wert. Auf seriöse Weise freilich bekommt man kein Warenhaus voll, wird man nicht zum Anbieter einer One-Stop-Weltanschauung - aber muss man denn? Wer sagt, man müsse auf alles eine Antwort geben? Und wenn nicht, was dann? Welche diskursiven Gebote (recht fragwürdiger Art) schreien hier nach Beachtung? - So gäbe es hier allerdings einiges zu lernen, aber man soll ja nicht lernen (was immer die Selbstständigkeit des Lernenden und Vertrauen zu ihm impliziert), man soll ja verurteilen, und bloß nicht auf dumme Gedanken kommen.[...]"
http://www.dalank.de/archiv/bry_les.html


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04.01.2008 um 19:34
Jalla
Dann sei doch so gut und verlinke einen Text, aus dem dies hervorgeht.

Eine Esoterik-Szene, wie wir sie heute kennen, gab es ja noch gar nicht um 1925, das waren damals noch alles Pioniere.

Da Du angibst, den Bry selbst gelesen und hoffentlich zur Hand zu haben, könntest Du vielleicht auch einen passenden Absatz zu diesem von mir zitierten Absatz finden:

"Bry findet gute Worte dafür, was Psychoanalyse oder Yoga bedeuten könnten, wenn sie eben nicht - zu seiner Zeit - zu Pseudosakramenten gemacht worden wären."

DAS würde mich ehrlich interessieren.

Im übrigen seh ich gar nicht, daß irgendein in diesem Forum vertretener Esoteriker seine Lieblingtechnik oder die Dinge, an die er glaubt, zu Pseudosakramenten macht.


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04.01.2008 um 19:42
Danke für Deinen Post von 19.27. Ich hatte ihn noch nicht gelesen, als ich meinen Post von 19.34 eintrug.
Zitat von jallajalla schrieb:Gegenstand von Brys Kritik ist nicht in erster Linie die Sache (auch wenn es an ihr gelegentlich selbst etwas auszusetzen gibt), sondern die Art des Sachbezugs. Mit einem nicht eben glücklichen psychiatrischen Begriff wird dieser Sachbezug von Bry als »Monomanie« (»Steigerung einer spezifischen Verhaltensweise«) bezeichnet.
Und wo siehst Du das in diesem Forum widergespiegelt? Ich seh das vielmehr bei den Materialisten als bei den Esoterikern, die ein ganzheitliches Weltbild anstelle von Monomanie anstreben.
Aber ich verteufle ja die Wissenschaft auch nicht, sondern sehe sie, die harte Fakten zu bringen im Stande ist, als die notwendige Ergänzung zur Spiritualität. Beide sind unvollständig ohneeinander und ergänzen und bestätigen sich gegenseitig, wenn sie richtig angewendet werden.


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04.01.2008 um 19:50
Jalla
Einen Teil des von Dir zitierten Textes werde ich jetzt mal zum besseren Verständnis ein wenig beschneiden, um den Inhalt klar werden zu lassen:

"Vergleicht man Brys Essay mit der heute geläufigen Esoterikkritik, so werden einem nachdrücklich die Mängel dieses publizistischen Genres bewusst. Wo nicht nur der Neid treibt (...), da ist es kaum je die Haltung oder die Denkweise, die kritisiert wird (...), sondern es ist immer nur die Sache, die missfällt. Weil sie denn einerseits (...) abgelehnt wird, andererseits eben ihrer Natur nach nicht in solcher Weise kritisierbar ist wie wissenschaftliche Theorien und Hypothesen, kommen dann routinemäßig die »Befleckungsargumente« - der typische Fall immer der Rassismus Rudolf Steiners: er hat soundsoviele unserer heutigen Moral »unverzeihliche« Dummheiten von sich gegeben, deshalb sei alles, was mit ihm zu tun hat, schmutzig und ablehnenswert."

Warum hast Du diesen Textteil zitiert, er entspricht doch gar nicht Deiner Denke, sonder eher dem Gegenteil???


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jalla ehemaliges Mitglied

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04.01.2008 um 19:55
> Dann sei doch so gut und verlinke einen Text, aus dem dies hervorgeht.

Sein komplettes Buch steht doch auch online zur Verfügung:
http://www.dalank.de/archiv/bry.html (Archiv-Version vom 17.06.2006)

> Eine Esoterik-Szene, wie wir sie heute kennen, gab es ja noch gar nicht um 1925,
> das waren damals noch alles Pioniere.

Natürlich gab es sie 1925 noch nicht so, wie wir sie heute kennen, aber sie stand schon längst in voller Blüte.


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04.01.2008 um 20:00
Zitat von jallajalla schrieb:Er hätte seine helle Freude daran, wie zeitlos gültig seine Analyse der Eso-Bewegung doch gewesen ist.
Könntest DU vielleicht mal die Parallelen aufzeigen, die Du da zu sehen meinst? Ganz konkret, anhand von Beispielen hier aus dem Forum?


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jalla ehemaliges Mitglied

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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

04.01.2008 um 20:04
> Warum hast Du diesen Textteil zitiert, er entspricht doch gar nicht Deiner Denke,
> sonder eher dem Gegenteil???

Das, was der Rezensent als "heute geläufigen Esoterikkritik" bezeichnet, entspricht nicht meiner Denke. Erinnerst Du Dich z.B. an die halben Kartoffeln? Ich war durchaus bereit, Deine Gedankengänge nachzuvollziehen, und zeigte Dir die Schwachpunkte in Deinen Gedankengängen, die Deine Schlußfolgerungen daraus zu Fall bringen können. Nicht der Sache galt meine Kritik, sondern der Denkweise. Eben so wie bei Bry.


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jalla ehemaliges Mitglied

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04.01.2008 um 20:13
> Könntest DU vielleicht mal die Parallelen aufzeigen, die Du da zu sehen meinst?

Also bitte, Allmy ist doch voll von Offenbarern, die den Ungläubigen vorwerfen, sie würden sich "sträuben, die hinter der gewöhnlichen Welt liegende Wahrheit zu erkennen und anzuerkennen."
Muß ich Dir dafür wirklich erst konkrete Beispiele bringen?


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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

04.01.2008 um 20:22
Hallo Lucia und Jalla :)

Danke für den Link, ist interessant und ich denke wir sollten versuchen nicht in die extremen Positionen uns hinzubewegen und diese etwa als Schlag- „Argumente“ verwenden, denn die Extrempositionen verschaffen Polarität und Polarität beginnt zu trennen und wenn wir trennen verlassen wir die Einheit, Uneinheit bedeutet auch eine Disharmonie und somit das Ausbleiben unbedingter Liebe, sie bleibt also in weiter Ferne... ;)

Ich denke ferner, dass wir in Betrachtung bei der Herausgabe „verkappter Religionen“ von Bry auch die damalige Zeit und sein durchaus sehr interessantes Leben (Aufwachsen, Elternhaus, Umgebung etc.) unbedingt vergegenwärtigen sollten und dann werden wir auch das von ihm beschriebene Prinzip erkennen und dabei ruhiger werden, denn Prinzipien sind meistens zeitlos, vielleicht ist es ja dies, was vielleicht Jalla dazu bewegt hatte ihn zu zitieren?

Interessant ist ja auch, dass in dem von Dir zitierten Link folgende Sätze zu lesen sind:

Zu allen Zeiten erheben sich spitze Federn, welche die Irrtümer und Einbildungen der Zeit mit einer oft nur scheinbaren Unparteilichkeit aufspießen und zu einer rasch einschrumpfenden Schädlingssammlung vereinigen. Darum aber handelte es sich bei Bry eben nicht, und das hätte uns auch nicht angezogen. Ohne schon fähig zu sein, es zu begründen, spürten wir doch hinter diesen wie leicht hingewehten Urteilen und Deutungen [14] eine strenge Systematik, die eben ihre Wurzel in dem Begriff der »Verkappten Religionen« hatte, spürten eine besondere Bindung zur Zeitgeschichte, die mehr war als die eines reflektierenden Zeitgenossen, weil sie auf einem wirklichen Verstehen der geistigen und seelengeschichtlichen Besonderheit der Epoche beruhte, womit nicht nur die Zwanzigerjahre gemeint sind.

Sowie:

Es war auch nicht die frische, lebendige Polemik an sich, die uns lockte. Dazu traf sie neben dem, was uns nicht so sehr interessierte, zu vieles von dem, was uns lieb war.

In dem langen Katalog, der von der Kunst der Selbstbemeisterung bis zu den Anhängern der Fließ'schen Periodik ging, von der Esperanto-Bewegung bis zur Heimatkunst, von den Antisemiten bis zur »Ernsten Bibelforschung«, von der Faust-Deutung bis zur rhythmischen Gymnastik, [B]kurz alles umfaßte, was im heftigen Konkurrenzkampf miteinander wie in einem verwilderten Garten Anspruch auf die Gefolgschaft gläubiger Seelen erhob, blitzte der erste Strahl eines entschiedenen, aber menschenfreundlichen Rationalismus auf, der die Epoche traf.

Es war die Darlegung eines Mechanismus, der mit jeder beliebigen Ausrichtung in Bewegung gesetzt werden konnte, als Brennstoff aber immer etwas gebrauchte, was bisher nur die Religionen in Anspruch genommen hatten: [B]die menschliche Glaubenskraft.

Vor unseren Augen wurde der Mechanismus weiter auseinandergenommen, sein Prinzip enthüllt: nämlich immer eine einzige Sache, am liebsten eine, die sich mit allen großen Menschheitsfragen verbinden ließ, aber auch Dinge, um die sich ein normaler Mensch, auch ein sogenannter »Interessierter«, nur am Rande bekümmerte, wie die Frage, ob Shakespeare eigentlich Bacon war, oder die Frage, inwieweit Genie Wahnsinn sei, zum allein Wichtigen in der Welt zu erheben, [B]eben sie zur Religion zu machen - aber, und darin lag gerade das Kennzeichnende der Erscheinung, [B]ohne daß je von Religion die Rede war.

Es wurde uns gezeigt, wie dann in diesen Mechanismus das Gebläse der Überzeugung eingesetzt wurde, bis das Ganze sich ausdehnte [15] und immer mehr ausdehnte, ohne aber auf natürlichem Wege auseinanderzufallen, weil zuviel Menschen ihren Glauben, ihre Energie und oft auch ihr Leben darangesetzt hatten.

Es wurde uns weiter gezeigt, wie die Dinge, Probleme, Aufgaben, die zu den Ansatzpunkten solcher verkappten Religionen gemacht wurden, eben dadurch der Denaturierung, der Entleerung verfielen und ihr ursprüngliches Recht auf Aufmerksamkeit und Dienst, das sie vielleicht besaßen, verloren.

»Verkappte Religionen«, das hieß, daß die Schuld und das Verhängnis nicht so sehr darin lagen, daß sie »Religion« waren, sondern daß sie als solche verborgen blieben, daß sie sich also über ihre eigene Beschaffenheit nicht klar wurden und klar werden wollten.

Die Wirkung des Buches war sofortig und durchdringend. Sie war auch in einem gewissen Sinne allgemein. Denn hinzukam, daß die »Verkappten Religionen« C. C. Brys zu den Büchern gehören, deren Titel nicht nur die exquisit leitende, schimmernde Ankündigung eines reichen, sorgfältig ausgebauten und in sich verfestigten Reichtums war.

Der Titel konnte sich auch durch das, was er hinter sich hatte, von dem Buch ablösen und eine eigene Macht gewinnen.

(vielleicht ist es gerade dieser Punkt…) ;)

»Verkappte Religionen«, das war auch für diejenigen, die sich nicht die Mühe machten, das Buch zu lesen, eine magische oder richtiger [B]anti-magische Formel. Sobald sie angewandt wurde - wenn man sie nicht vergaß, und darum war es doch vielleicht gut gewesen, das Buch wirklich zu lesen - zerstob mancher mächtige Anspruch, der darum so gefährlich war, weil er die besten Eigenschaften des Menschen, seine Hingabefreudigkeit und seine Lust zum Vertrauen, aber auch seinen Willen, etwas Gutem zu dienen, zu Verbündeten aufzurufen wußte.

…Es ist aber auch der Boden, auf dem der Nationalsozialismus wuchs. Der Spürsinn, mit dem Bry auf die neuralgischen oder explosiven Punkte weist, ist erstaunlich: etwa auf den Widerspruch zwischen betontem Nationalismus und einem Separatismus, der die wahre Einheit der Nation aufhebt, oder auf die Bedeutung der Auseinandersetzung zweier Temperamente wie des Kardinals Faulhaber und Adenauers, deren spätere große Rolle ja damals niemand ahnen konnte. usw. usf.

Auskunft über Brys eigentliche geistige Stellung muß aber verständnisvollerweise von woanders hergeholt werden als aus den Verzeichnissen seiner Tagesarbeit: aus den Abhandlungen, die er an so weit auseinanderliegenden Orten wie dem [B]katholischen »Hochland« und der »Christlichen Welt«, der Zeitschrift des Verlages der »Verkappten Religionen«, oder der sozialistischen »Münchner Post« veröffentlichte.

Am merkwürdigsten und sympathischsten wirken hier seine Arbeiten über Shaw und Chesterton, die im »Hochland« erschienen. Carl Christian Bry dürfte wohl der einzige Mensch und gar Schriftsteller gewesen sein, der es fertigbrachte, »G. B. S.« und »G. K. Ch.« gleichzeitig zu schätzen. War doch im zeitgenössischen England die bloße Gegenübersetzung der beiden Buchstabengruppen das Sinnbild des Streits zwischen dem Modernen oder vermeintlich Modernen und dem Konservativen oder vermeintlich Konservativen, eine Formel, welche einen über beide Persönlichkeiten hinausgehenden Kampf andeutete...

...Noch weniger soll verwehrt, vielmehr angeregt werden, nach diesen Prinzipien die Frage nach den »Verkappten Religionen« in der Gegenwart zu stellen.

Dabei wäre etwa zu prüfen, ob bestimmte heutige Erscheinungen die Bezeichnung der »Verkappten Religionen« wirklich verdienen, beispielsweise die Anwendung mathematischer Methoden an Orten, wo sie nicht hingehören, wie in der Biologie, Psychologie, Philosophie, oder die triumphierende Verherrlichung der Akausalität, oder ob es sich nur um Moden oder allenfalls um vorübergehende Kulte handelt.

Notwendig ist aber noch, wenigstens annähernd zu umreißen, in welchem größeren, geistesgeschichtlichen Zusammenhang oder in welcher Nachbarschaft sich Brys Position befindet. Dabei ist zunächst zu erinnern, was die »Verkappten Religionen« eigentlich definiert.

Es ist nicht so sehr, daß sie Religionen sind, sondern daß sie sich dessen [B]nicht bewusst sind, daß sie sich in ihrem religiösen Antrieb vor sich selber verhüllen und verschleiern und sich in dem Gewand einer Wissenschaft, einer Wertung oder einer Willenshaltung verstecken. Hier ergeben sich nun Parallelen, aber auch nur Parallelen zu den Leistungen der bereits erwähnten südwestdeutschen Gruppe der Geistes- und Kulturgeschichte, wie sie durch die Namen [38] Max Weber und Ernst Troeltsch bezeichnet wird. Deren Leistung bestand darin, die unsichtbare, unbemerkte und völlig unbewußte Rolle theologischer Haltungen, etwa des Prädestinationsglaubens, für die Entstehung der modernen Gesellschaft und Wirtschaft nachzuweisen, ein Bestreben, das sich zunächst auf den protestantischen Teil Amerikas und Europas richtete, dann aber durch Franz Xaver Kraus und Bernhard Groethuysen auch auf die katholischen Gebiete ausdehnte.

Diese Forschungsrichtung ist mit Bry gleichzeitig oder geht ihm noch etwas voraus. Selbstverständlich handelt es sich bei ihr nicht eigentlich um »Verkappte Religionen« oder wenigstens nur zu einem Teil. Denn von der bewußt weiter bekannten und geglaubten Religion wird lediglich ein Teil »verkappt«, er sinkt ins Unbewußte und wird eben dadurch zu einem mächtigen dynamischen Antrieb, der nun gerade Dinge hervorbringt, die zu dem offenbaren Inhalt der weiter bekannten Religionen in sonderbarem Gegensatz stehen, so die puritanische Askese des Calvinismus zu der von ihm mit herbeigeführten Steigerung der kapitalistischen Wirtschaft.

Bry hat nicht den verhältnismäßig bequemen Weg gewählt, der ja damals schon in der protestantischen Theologie selber beschritten wurde, nämlich wie so viele andere Übel und geistige Abirrungen auch die Erscheinung der »Verkappten Religionen« auf den modernen Kulturprotestantismus zurückzuführen. Die Frage ist vielmehr, wie sie der geschichtliche Vergleich zu stellen zwingt: nämlich warum nur auf christlichem Boden »verkappte Religionen« entstanden sind und wahrscheinlich auch nur entstehen konnten.

Zusammengefaßt könnte man die »verkappten Religionen« also auch als Neurosen des religiösen Triebes im Menschen definieren, wenn wir diesen an sich bedenklichen Ausdruck hier einmal für einen Augenblick als Arbeitswerkzeug gebrauchen wollen. Was aber die neue, tiefere Anschauung von der älteren unterscheidet, ist, daß man nicht mehr die Neurosen selber als die Krankheit ansieht, die anzugehen und zu behandeln ist, sondern nur als Symptom, als Zeichen eines Vorgangs, in welchem ein vielleicht ursprünglich berechtigtes Streben nach Heilung einer Verletzung, nach Erfüllung des persönlichen Daseinsentwurfes, nach Ausweitung der allgemeinen Lebenssphäre durch die äußeren wie durch die inneren, aus dem Ich selber kommenden Hemmungen und Hindernisse eine krankhafte Erscheinungsform aufgezwungen erhält.

Schon in den »Verkappten Religionen« selber stellt Bry Warnungsschilder dagegen auf, in bequemer Weise das Zeichen für die Ursache zu halten.

Schon in den »Verkappten Religionen« selber stellt Bry Warnungsschilder dagegen auf, in bequemer Weise das Zeichen für die Ursache zu halten. In seinem bisher nur als Privatdruck zugänglichen »Nachwort«, das der Öffentlichkeit zugänglich zu machen ein weiteres Verdienst dieser Neuausgabe der »verkappten Religionen« ist, gibt Bry in wahrer ärztlicher Gesinnung Auskunft über diese Ursache. Dies Nachwort ist auch dadurch bemerkenswert, daß sich hier ein Schriftsteller erfolgreich von seinem eigenen Erfolg distanziert. Bry weigert sich ironisch, nun aus dem mit großer Wirkung lancierten Begriff eine weitere »verkappte Religion« machen zu lassen...

Der Entdecker der »verkappten Religionen« bringt auch ihre Rechtfertigung. Sie sind pathologische Verhüllungen, aber [42] was sie verhüllen, sind Mangelerscheinungen. So sind sie gewissermaßen Ödeme, Aufschwellungen aus Hunger. Bry meint nun, daß dieser Hunger aus verweigerter Nahrung stammt. Und wer die Nahrung verweigert hat, sind die »offenen«, legitimen Religionen...


Das Prinzip, welches er beschrieben hat, ist so aktuell wie noch nie… :D ;)[/b2][/b1][/b0][/b][/b][/b][/b]



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05.01.2008 um 20:38
Jalla
Zitat von jallajalla schrieb: > Könntest DU vielleicht mal die Parallelen aufzeigen, die Du da zu sehen meinst?

Also bitte, Allmy ist doch voll von Offenbarern, die den Ungläubigen vorwerfen, sie würden sich "sträuben, die hinter der gewöhnlichen Welt liegende Wahrheit zu erkennen und anzuerkennen."
Muß ich Dir dafür wirklich erst konkrete Beispiele bringen?
*grins* Nee, laß man gut sein, ich bekenne mich... :D
Obwohl ich es anders formulieren wollen würde. "Sich sträuben" klingt so "absichtlich", "bewußt" und dadurch letztlich dumm. Sträuben tut man sich aus Trotz, wenn man in Wahrheit schon erkannt hat oder ahnt, daß der andere recht hat. Das ist ja meistens nicht der Fall.
Im übrigen ist es doch bei Dir und den Dir Ähnlichen nichts anderes. Du meinst auch, die Grundprinzipien der Wahrheit oder Realität zu kennen und anderen mitteilen zu können oder müssen, anderen sagen zu dürfen, daß sie im Unrecht sind. Ich seh da keinen Unterschied. Der einzige kleine Unterschied ist der, daß hinter der Ansicht, die Du vertrittst, eine Lobby steht, eine Wissenschaft, deren Veröffentlichungen man zitiern kann und somit für diese "eigene Meinung" keine Verantwortung zu übernehmen braucht.


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05.01.2008 um 20:48
coelus
:) Wie nett, mal wieder was von Dir zu lesen - ich bin schon seit längerem keinem Beitrag von Dir mehr begegnet.

Das Verblüffende an dem von Jalla ins Spiel gebrachten Text ist, daß da doch wirklich für beide Seiten was drin ist! Eigentlich ist das ein recht versöhnliches Buch.
Ich seh eigentlich keinen Grund mehr, mich darüber mit jemandem auseinanderzusetzen, nur hatte ich anfangs eben den Eindruck, daß Jalla gar nicht verstanden hatte, was er da gelesen hatte. Das mag daran liegen, daß ich mich von der Kritik des Autors nicht wesentlich angesprochen oder gemeint gefühlt hatte. Ich weiß, daß man ohne die geringste Bildung, spirituelle oder esoterische Theorie oder Lehre Erleuchtung erlangen kann, und daß dies in den meisten Fällen von ausschließlicher Festlegung auf eine Methode nicht möglich ist. Dabei ist es aber egal, ob diese Methode Yoga, Physik, Meditation oder Philosophie heißt. Eine ganzheitliche Sicht bringt einen am weitesten, und diese sollte großzügig gespeist sein von eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen.


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06.01.2008 um 10:58
Lucia,

Die Freude ist ganz meinerseits Lucia und ja, die Periodizität meiner Beiträge scheint sich gesenkt zu haben, doch ist es der Moment auf den es ankommt und in Anbetracht dessen, so wären persönliche Empfindungen wie länger oder kürzer -innerhalb der erschaffenen Konstruktion: Zeit, ein Indiz für den effektiven eigenen Standpunkt im Hier und Jetzt und dessen Bewusstsein oder eben nicht, natürlich auch mit allen dazwischen liegenden Nuancen, versteht sich . :)

Nun, es gäbe viel zu sagen in diesem Moment Lucia, doch werde ich versuchen die Kernpunkte zu beleuchten, in Bezug zu Eurem Diskurs und zum eigentlichen Thema.

Bemerkenswert finde ich, dass Du die aufgeworfene Kritik nicht auf Dich persönlich bezogen hast, aber warum Du keinen Grund mehr sehen willst, Dich mit der Essenz von „verkappter Religion“ mit jemanden auseinanderzusetzen, verstehe ich jetzt nicht so ganz… ;)

Denn im Grunde genommen sollte es für niemanden ein „Problem“ darstellen, sich den von Bry aufgeworfenen Fragen zu stellen und damit den eigenen Standpunkt so quasi zu prüfen und unbefangen darauf zu achten, welches Fazit dabei heraus kommt; handelt es sich beim eigenen Standpunkt nun eben um eine „verkappte Religion“, wie steht es mit der Nahrung der menschlichen Glaubenskraft, dem heftigen Konkurrenzkampf (Bild: verwilderter Garten) und Anspruch auf die Gefolgschaft gläubiger Seelen, wie steht es mit dem auseinandergenommenen Mechanismus, dem enthüllten Prinzip, was wird zur Religion gemacht, ohne dass je von Religion die Rede ist, was ist mit dem Glauben und der Energie, dem Leben welches man daran setzt und gleichzeitig aus dem eigenen Ich Schranken und Hindernisse selbst aufbaut, welche gezwungenermassen in einer Pathologie sich ergeben, welche man liebend gerne nicht wahrhaben möchte, sondern sich wiederum mit diesem Handicap mehr oder weniger arrangiert, dies wiederum mit einem weiteren Glaubenskonstrukt, wie z.B. Aufstieg... usw. usf…?

Auch solle ja nicht verwehrt, sondern vielmehr angeregt werden, nach diesen Prinzipien die Frage nach den »Verkappten Religionen« in der Gegenwart zu stellen.

Dabei wäre etwa zu prüfen, ob bestimmte heutige Erscheinungen die Bezeichnung der »Verkappten Religionen« wirklich verdienen, beispielsweise die Anwendung mathematischer Methoden an Orten, wo sie nicht hingehören, wie in der Biologie, Psychologie, Philosophie, oder die triumphierende Verherrlichung der Akausalität, oder ob es sich nur um Moden oder allenfalls um vorübergehende Kulte handelt oder etwa die neue Sinnstiftungen, welche von Politik und Wirtschaft zusätzlich zu Kirchen und Schulen verkündet werden etc.

Notwendig ist aber noch, wenigstens annähernd zu umreißen, in welchem größeren, geistesgeschichtlichen Zusammenhang oder in welcher Nachbarschaft sich Brys Position befindet. Dabei ist zunächst zu erinnern, was die »Verkappten Religionen« eigentlich definiert.

Es ist nicht so sehr, dass sie Religionen sind, sondern dass sie sich dessen nicht bewusst sind, dass sie sich in ihrem religiösen Antrieb vor sich selber verhüllen und verschleiern und sich in dem Gewand einer Wissenschaft, einer Wertung oder einer Willenshaltung verstecken und dass sie sich also über ihre eigene Beschaffenheit nicht klar wurden und klar werden wollten. (Gilt natürlich auch für die Gegenwart...)

Wie Du siehst Lucia, da steckt eine Menge dahinter und Bry hat durchaus mein Interesse geweckt, da ich die von ihm beschriebenen Prinzipien ebenso erkennen und verstehen kann, ja sogar da anknüpfen wo Spinoza (Philosophie) aufgehört hatte und wie ein roter Faden, bis zu den neusten Forschungsergebnisse in der Neurobiologie reichen, welche wiederum die Essenz von Erich Fromm (Psychologie) oder Arno Gruen sehr direkt ergänzen, respektive sich zu einem glasklaren Bild sich ergeben, ohne sich selbst zu widersprechen.

Soviel zum einen und zum anderen, was das Thema dieses Thread’s betrifft, so wäre hier ebenso der sogenannte „Fortschrittsglaube“ zu einem vermeintlichen „Besseren“ hin oder der „Aufstieg“ nach „Wohin?“ an und für sich, auch einer gehörigen Prüfung zu unterziehen, ob dieser überhaupt den grundlegenden Dingen standhalten kann…

Beim Begriff „Erleuchtung“ müsste man auch noch präzisieren, um was es sich da eigentlich ganz genau handeln solle, existieren doch auch hier viel verschiedene unterschiedliche Anschauungen diesbezüglich, was dies eigentlich sein solle. Doch dass eine ausschliessliche Festlegung auf eine Methode, nicht dazu führen können, liegt wohl auf der Hand und eine ganzheitliche Sicht, bringt einem durchaus am weitesten, dies ist wohl wahr. :)

Was ich noch diesbezüglich (Aufstiegszielpunkt, welcher in der Zukunft liegt) zu bedenken geben möchte ist, dass die Linearität der Zeit ein Hilfskonstrukt (Denken), als eine Orientierungshilfe für den Menschen in dieser Welt darstellt und so physikalisch gar nicht existent ist, ferner bei der Fokussierung und der Aufmerksamkeit eines Wollenden Ich’s und eines Vorurteilenden Ich’s, die Aufmerksamkeit sich nicht bewusst im »nunc stans« befinden kann, da es entweder in der Vergangenheit oder eben der Zukunft sich selbst denkt… ;)



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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

06.01.2008 um 15:30
coelus
Zitat von coeluscoelus schrieb:dass die Linearität der Zeit ein Hilfskonstrukt (Denken), als eine Orientierungshilfe für den Menschen in dieser Welt darstellt und so physikalisch gar nicht existent ist, ferner bei der Fokussierung und der Aufmerksamkeit eines Wollenden Ich’s und eines Vorurteilenden Ich’s, die Aufmerksamkeit sich nicht bewusst im »nunc stans« befinden kann, da es entweder in der Vergangenheit oder eben der Zukunft sich selbst denkt
Ich habe noch keine praktischen Erfahrungen mit dem ewigen JETZT, also mit der Zeitlosigkeit, gemacht, weiß aber theoretisch, daß es so ist.
Wenn ich fokussiere, dann strebe ich dabei danach, die Realität des Augenblicks zu verändern, und nicht in die Zukunft hineinzuwirken, die Affirmation lautet also nicht, z.B. "Ich werde gesund", sondern "Ich bin gesund". Alle Zustände (= Wahrnehmungen), die wir mit unserem Bewußtsein erleben, sind gleichzeitig parallel vorhanden, und wir entscheiden uns, mit unserem Bewsußtsein auf einer dieser vielen Parallel-Schienen zu fahren. Wir können jederzeit umsteigen, wobei sich auch das, was wir als Vergangenheit erleben, verändert. Ein jahrelanger Kettenrauchen kann so zu jemandem werden, der nicht mehr raucht und noch nie geraucht hat. Erstaunlicherweise wird so etwas dann auch von den Mitmenschen bestätigt, da auch sie jetzt diejenigen aus der parallelen Realität sind, in die man wechselte.

Was Bry betrifft, so ist mir an der Auseinandersetzung nicht so sehr gelegen, weil ich sehe, wie man ihn auslegen kann, wie man einiges, was er sagte, ihm im Munde verdrehen oder generalisieren kann, und ich ahne, daß dies passieren wird. Nichts gegen Bry und seine Sicht, aber eine solche Diskussion kann nur dazu führen, daß man sich gegenseitig abwechselnd nur noch Zitate und Textauszüge vor die Nase hält. Das ist nicht die Art von Diskussion, in der ich aufgehe. Ich rede lieber über Selbstgedachtes, sowohl auf meiner Seite wie auch der anderen.

Der "Glaube", dem ich zuspreche, verlangt keine Gefolgschaft, es gibt da keinen Guru oder Papst, dem man sich unterwerfen müßte, sondern eine Schule, in der man Techniken lernt, mit denen man anschließend seine Erfahrungen macht. Zu welchen Überzeugungen einen das bringt, ist die eigene Sache, keine Dogmen müssen angenommen werden, alles kann durch eigene Erfahrung überprüft und hinterfragt werden. Es wird keine Religion drumrum gesponnen. Es geht bei allem, was man da tut, nur um einen selbst, nicht um eine Erlöserfigur oder so. Der Erlöser für mich bin ich selbst, und nur ich, niemand kann mir abnehmen, mir selbst zu verzeihen oder mich selbst anzunehmen und zu lieben. Die Erkenntnis ist sicherlich für viele niederschmetternd, daß es niemanden gibt, auf dessen Vergebung und Gnade man hoffen darf, sondern daß man selbst ganz allein für sich verantwortlich ist. Übernimmt man aber diese Verantwortung, erwächst daraus Macht, die Macht, das eigenen Leben nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Diese Macht hat keiner, der sich einem strafenden Gott unterwirft und nur zu bekommen gedenkt, was jener ihm zugesteht.

Das ist letztlich der Grund, warum Brys Kritik mich nicht sonderlich trifft.
Das Scharen von Jüngern um eine Erlöserfigur betrifft mich nicht.


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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

06.01.2008 um 17:12
@lucia
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Der "Glaube", dem ich zuspreche, verlangt keine Gefolgschaft, es gibt da keinen Guru oder Papst, dem man sich unterwerfen müßte, sondern eine Schule, in der man Techniken lernt, mit denen man anschließend seine Erfahrungen macht. Zu welchen Überzeugungen einen das bringt, ist die eigene Sache, keine Dogmen müssen angenommen werden, alles kann durch eigene Erfahrung überprüft und hinterfragt werden. Es wird keine Religion drumrum gesponnen.
Ja das ist sehr gut,doch ist es das eine sich jemanden zu unterwerfen was glaube ich auch nur indirekt in Religionen passiert,eher bei Pseudo Rligionen/Sekten zu finden.
Gewisse Arten von Wegen sind doch auch Schulen und man lernt nach ihren Systemen
egal ob es einen Guru,Gott,oder nur einen Selbst gibt den man bestätigt.Techniken bringen ja nur dann Sinn wenn sie auch ein dahinterliegendes System haben!Man kommt und geht mit bestimmten Absichten,obwohl es am besten ist mit keinen zu kommen.Was kann man denn und weis man denn alleine!Im Prinzip egal was man macht man ist und bleibt ein Gefolgter!Ja Selbstfindung ist nicht gleich"gefunden".
Es sitzt so tief!Recht hast du, verantwortlich für das was du tust bist du allein.Es gibt kein glauben=Erlösung.Vollbringung unseres Seins,doch wohlkaum Erlöser unseres Seins!Man denkt gern man sei Gott im Sinne des Wortes "Gott",wogleich wir dessen Berufung Aufgabe und Sein des"Gott" nicht verstehen können.Bei allem was an Wissen,und Techniken zur positiven Erweiterung unseres Selbst uns wiederfährt sind wir doch mehr die Produktion die all dies erledigt und laufen lässt.Ohne Leitung und dementsprechenden Fäden und Vernetzungen es wohlkaum eine Produktion gäben würde!Man kann nur sein eigener Vollbringer sein dessen zu was wir bestimmt sind,wenn wir wollen!

Bry ist gut,doch betifft mich genau so wenig,weil ich denke,das was er aus seiner Sicht dem entnimmt aus seiner Zeit eine logische Konsequenz ist.Vieles gehörte und gehört noch immer einer gehörigen Prüfung unterzogen.Er greift eher indirekt an als direkt!Und wie schon entnommen wurde man kann es so und so interpretieren!
Und ich fühle mich nicht direkt angesprochen!:-)
Lg


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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

06.01.2008 um 21:01
Lucia,

Wenn ich fokussiere, dann strebe ich dabei danach, die Realität des Augenblicks zu verändern, und nicht in die Zukunft hineinzuwirken, die Affirmation lautet also nicht, z.B. "Ich werde gesund", sondern "Ich bin gesund".

Wenn Du Dich fokussierst, also Deine Aufmerksamkeit vorhanden ist im Hier und Jetzt, dann strebst Du dabei danach, die Realität des Augenblickes, respektive die direkt vorliegende Evidenz verändern zu wollen?

Als kleine Zwischenfrage wäre es interessant zu erfahren Lucia, warum Du dann dabei danach strebst, die Realität des Augenblicks überhaupt verändern zu wollen, bist Du vielleicht mit der Realität des Augenblicks nicht ganz zufrieden, so wie es IST?

Gleichzeitig sagst Du schon, dass Du dabei nicht in die Zukunft hinein wirkst, was aber bei genauerer Betrachtung sich nicht gerade so zeigt, denn ein Bild WAS, WO und WIE verändert werden soll, muss ja in diesem fokussierten Moment vorhanden sein und genau im selben Moment liegt aber bereits mit diesem Bild ein SOLL- Zustand in der Aufmerksamkeit vor, welcher nicht mit der direkt vorliegenden Evidenz, also IST- Zustand sich decken kann, hier fusst auch Deine erstrebte Veränderung und getrieben vom Wollenden- Ich, so die Zukunft als Plan der Aufmerksamkeit gewidmet ist, und dies wobei ebenso in keiner Weise Garantien auf dessen Erfüllung vorliegen würden.

Die Affirmation selbst, ist ja schon eine Methode, Lucia, um das was IST in der Weise zu verändern, was noch NICHT IST, durch Suggestion. Das was IST, liegt nie in der Vergangenheit und nie in der Zukunft, sondern ist unmittelbar stets JETZT und HIER.

Das was noch NICHT IST, liegt meistens in einer fernen Zukunft als Plan eines Wollenden- Ich’s oder orientiert sich am Vergangenen und ist während dieser Beschäftigung durch Fokussierung und Aufmerksamkeit, einfach nicht Hier und Jetzt, wobei die Physis schon, sie kann ja gar nicht anders. Bei einer solchen Lebenspraxis, ist es ebenso nicht sonderlich erstaunlich, weshalb die Zeitlosigkeit lediglich als korrekte Theorie dann wahrgenommen wird, anstatt es in der eigenen Lebenspraxis erfahren zu können.

Wenn wir nun einmal alle Methoden wie z.B. auch die Affirmation beiseite lassen Lucia und nur die exakte Situation vom IST- Zustand und vom SOLL- Zustand betrachten, so handelt es sich auch um ein Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Zuständen und das Gleichgewicht ist dann erreicht, wenn SOLL und IST identisch miteinander sind und keine Lücke mehr aufweisen können und dies nicht als Theorie, sondern als gelebte Praxis.

Der einzige „Gradmesser“, welcher dazu in der Lage ist, effektiv auch zu überprüfen ob SOLL und IST Eins sind, ist das eigene Wohlbefinden. Eine Suggestion eines Wohlbefindens, welches sich wohl fühlen solle, welches aber tatsächlich sich nicht wohl fühlt, führt aber eigentlich dazu, dass die direkt vorliegende Evidenz, das was tatsächlich IST, nicht wirklich für wahr oder gar nicht akzeptiert wird und eigentlich eine denkbar ungünstige Voraussetzung darstellt, um überhaupt in der Tat, in der unmittelbaren eigenen Lebenspraxis überhaupt etwas verändern zu können, ohne es sonst einer gewissen „Willkür“ oder der Ordnung der Naturgesetze zu überlassen, was nicht immer ganz „schmerzfrei“ über die Bühne gehen kann, für den Betroffenen selbst.

Was aber die Veränderung oder die Veränderbarkeit an solches anbelangt, so denke ich ebenso Lucia, dass da enorme Möglichkeiten dem Menschen offen stehen, eine wirkliche Veränderung auch tatsächlich zu erleben im Hier und Jetzt. Um dies aber auch in der Praxis umsetzen zu können, sollte zu allererst das was IST in vollem Umfange akzeptiert werden und sämtliche Umklammerungen an gewohnte Denkmuster aller Couleur losgelassen werden.

Wenn eine Diskrepanz zwischen SOLL und IST sich feststellen lässt, so ist im Prinzip unmittelbar nur das zu tun, was auch tatsächlich zu einer Verminderung dieser Diskrepanz, bis hin zur Deckungsgleichheit hinführt, nicht als Theorie, sondern als Praxis. :)


Zum Thema Bry:

Deine Bedenken in Bezug auf Bry, dass Du sehen kannst, wie man ihn auslegen kann, wie man einiges, was er sagte, ihm im Munde verdrehen oder generalisieren kann und Du ahnst, dass dies passieren würde… ?

Wer ist man? Warum Konjunktiv? Und ist es so naheliegend, dass ich durch meine Beiträge diesbezüglich Dich zu solch einer Aussage wirklich eine Grundlage gegeben habe? Du kreierst hier den SOLL- Zustand = im Munde verdrehen oder generalisieren und beziehst Dich nicht zu dem was IST = enthülltes Prinzip und eindeutige Formulierung.

Wie eine Diskussion verläuft an welcher Du beteiligt bist Lucia, liegt in Deiner Hand und wenn Du Dich lieber auf den SOLL- Zustand fokussierst, statt auf den IST- Zustand, Deine erwähnte Ahnung als Plan für die Zukunft also, so ist es denn auch nicht sonderlich verwunderlich, wenn die Diskussion für Dich auch nicht so verläuft, wie Du es gerne hättest… ;)


Nichts gegen Bry und seine Sicht, aber eine solche Diskussion kann nur dazu führen, daß man sich gegenseitig abwechselnd nur noch Zitate und Textauszüge vor die Nase hält. Das ist nicht die Art von Diskussion, in der ich aufgehe. Ich rede lieber über Selbstgedachtes, sowohl auf meiner Seite wie auch der anderen.

Diejenigen Zitate oder Textauszüge, welche ich aufgeführt habe, habe ich aus Deinem geposteten Link entnommen und die Kernpunkte, welche klar und eindeutig in ihrer Aussage sind, so zur Disposition und näheren Betrachtung aufgeführt, weil sie in ihrer Relevanz nicht unerheblich für das effektive Befinden eines gesunden Artgenossen sind.

Lustigerweise hast Du ja eigentlich den Anstoss gegeben und hast für Interessierte –wie ich einer bin- auf Bry weiter aufmerksam gemacht Lucia, indem Du diesen Link aufgeführt hast, zumindest in diesem Moment, hättest Du zumindest mit aufgegriffenen Zitate und Textstellen für den weiteren Verlauf der Diskussion rechnen können, was ja dann auch tatsächlich geschehen ist… :D ;)

Du siehst Lucia, manchmal tut man Dinge und dann kommt es anders und fühlt sich auch nicht unbedingt immer wohl dabei, wie es gekommen ist. Vielmals liegt die Ursache auch darin, dass die eigene Aufmerksamkeit mehrheitlich bei dem was sein SOLL verweilt, statt die eigene Aufmerksamkeit auf das zu richten, was schlicht und ganz einfach IST... :)


Der Erlöser für mich bin ich selbst, und nur ich, niemand kann mir abnehmen, mir selbst zu verzeihen oder mich selbst anzunehmen und zu lieben.

Die Erlösung impliziert aber auch ein vorliegendes Problem, welches gelöst oder eben „erlöst“ werden will. Liegt ein solches aber nicht vor, so bedarf es auch keiner Erlösung in x- einer Art und Form, aber wenn es vorliegt, so liegt es vorwiegend in den eigenen Händen, das stimmt. :)


Die Erkenntnis ist sicherlich für viele niederschmetternd, daß es niemanden gibt, auf dessen Vergebung und Gnade man hoffen darf, sondern daß man selbst ganz allein für sich verantwortlich ist.

Sicher ja, ich denke da an all jene Artgenossen, welche sich an irgendetwas festhalten wollen, nicht loslassen können/wollen und das was IST, schwerlich akzeptieren können. Eigentlich gibt es dazu nicht den geringsten Grund vor dem was IST, sich fürchten zu wollen… wirklich Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, bedeutet auch vollstes Vertrauen in sich selbst und seine Umwelt zu haben, etwas mehr gibt es schlicht nicht, welche als Lebenspraxis für den Menschen jederzeit zur freien Verfügung steht.


Übernimmt man aber diese Verantwortung, erwächst daraus Macht, die Macht, das eigenen Leben nach den eigenen Vorstellungen zu formen.

Sicher ja, zumindest so weit, dass keine Diskrepanz zwischen SOLL und IST mehr besteht, was unweigerlich sich auf das Wohlbefinden dieses Artgenossen unmittelbar auswirkt, auf seine Umwelt ebenso und er so in einem Gleichgewicht die maximalen Bewegungsmöglichkeiten – welche für unsere Art in dieser Daseinsform überhaupt gegeben sind- auch daraus schöpfen und in der Praxis auch ausleben kann.


Diese Macht hat keiner, der sich einem strafenden Gott unterwirft und nur zu bekommen gedenkt, was jener ihm zugesteht.

Ja, das denke ich auch, das Prinzip welches hier wirkt, kennen wir bereits ja (SOLL ist nicht gleich IST) und wir haben es hier eher mit einem machtlosen Artgenossen zu tun, welcher seine Macht freiwillig aufgegeben hat und auch entsprechend die daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen hat, weil er sich so entschieden hat.


Das ist letztlich der Grund, warum Brys Kritik mich nicht sonderlich trifft.
Das Scharen von Jüngern um eine Erlöserfigur betrifft mich nicht.


Gut Lucia, das kann ich verstehen, aber es handelt sich gerade bei diesem Punkt lediglich um einen Punkt bei der Betrachtung von Bry’s „verkappten Religionen“ und was ist z.B. mit all den SOLL- Zuständen, welche tatsächlich nicht sind..?

Wäre es vielleicht hier möglich Lucia, das Prinzip der Fokussierung auf SOLL- Zustände, als „verkappte Religionen“ zu entarnen oder wären wir hier zu weit von Bry’s Prinzip entfernt?



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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

06.01.2008 um 22:37
Wow, Coelus,
Du hast soviel Zeit und Aufwand geopfert, um diesen sehr gehaltvollen Post zu verfassen.
Meine Antwort erscheint mir unbefriedigend... ;)
Was das IST und das SOLL betrifft - ich schrieb schon, daß ich an zig parallele, gleichzeitige Realitäten glaube, und mein Ziel beim Fokussieren ist, in eine andere zu kommen, also mit meinem Bewußtsein eine andere zu erleben. Ich bin sowieso in jeder davon enthalten (es sei denn, ich hätte irgendwann mal ernsthaft einen Suizid/ Tod erwogen, was dann in der einen Parallelwelt so gekommen ist und in den anderen nicht...).
Es geht hier nicht um Zeit, sonder um eine Verschiebung des Bewußtseins auf eine andere Ebene bzw. in eine Parallelwelt.
Mir ist das einmal geglückt, aber leider hab ich es vermasselt, weil ich es gemerkt habe und mein sturer ungläubiger Verstand die Veränderung rückgängig machte.
Wenn wir in einer Realität den Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter erleben, dann wird es sicherlich auch irgendwo parallele Realitäten geben, in denen das nicht glückt, in denen vielleicht ein 3.WK alles vernichtet oder in der die Menschen einfach das bestehende System bis zum bitteren Ende an die Wand fahren.
Es wird gerne vorgeworfen, es sei so etwas wie eine Flucht vor der (einzigen) Realität, wenn man nun auf den Aufstieg fokussiert. Ich seh das keineswegs so. Wenn ich an einer Stelle stehe, und ich sehe, daß etwas dorthin stürzen wird, was mich das Leben kosten wird, und ich habe gleichzeitig die Fähigkeit, mit meinen beiden Beinen den Ort zu wechseln - bin ich dann ein feiger Flüchtling, der sich vor der Realität des Erschlagen-Werdens drückt, oder habe ich sinnvoll gehandelt, so wie es die Tatsache, daß ich Beine zum Laufen habe, mir schon fast zur Pflicht macht?
Der Wechsel in eine parallele Realität sollte etwas selbstverständliches sein, denn wir haben diese Fähigkeit, so wie wir laufen können.

Und noch ein Wörtchen zu Bry: der gute Mann war recht konservativ, und zu seiner Zeit bedeutete konservativ automatisch fromm, im Sinne der evangelischen oder katholischen christlichen Kirche.
Sein Soll-Zustand bezog sich darauf, daß die Kirche nicht so weltfremd hättte sein sollen, damit die Menschen sich nichts anderes hätten suchen müssen.
Mit diesem Soll kann ich mein Wollen nicht übereinbringen.
Meine Anforderungen an vollkommene und für jeden zugängliche Wahrheit hätte diese Institution der Macht niemals erfüllt.


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Aufstieg der Menschheit in ein neues Zeitalter

06.01.2008 um 22:44
nochmal coelus
Zitat von coeluscoelus schrieb:Lustigerweise hast Du ja eigentlich den Anstoss gegeben und hast für Interessierte –wie ich einer bin- auf Bry weiter aufmerksam gemacht Lucia, indem Du diesen Link aufgeführt hast, zumindest in diesem Moment, hättest Du zumindest mit aufgegriffenen Zitate und Textstellen für den weiteren Verlauf der Diskussion rechnen können, was ja dann auch tatsächlich geschehen ist
Ich weiß... Ich wollte natürlich auf Jallas Post eingehen, und Bry ist ja für unser Thread-Thema auch gar nicht uninteressant. Aber - auch wenn ich nicht Thread-Erstellerin bin - dieses Thema liegt mir am Herzen, und ich versuche seitenlange Diskussionen, die den eigentlichen Kern der Thematik ja umgehen, zu vermeiden. Dachte, man könne Bry schnell mal abhaken... ;)


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