Selbstmord - und danach?

Wie selbstgerecht muss man eigentlich sein, um sowas von sich zu lassen?

Als ob diese Menschen nicht schon verzweifelt genug wären, muss dann noch jemand kommen und ihnen sagen, dass sie selbst nach ihrem Suizid noch eine Last sind.

Das schlägt dem Fass den Boden aus.

@ronaldoo
Nicht jeder Selbstmörder geht raus und bringt sich da um.
Genug Leute machen das zuhause.

Es wäre mehr als ungerecht, ihnen keine Chance zu geben,
sei es auch nur um die sterblichen Überreste.

@myself
Ich schließe mich dir an und finde solche Aussagen selbst im "--ironisch"en unpassend.

Unpassend ist da wirklich noch sehr nett formuliert.

Ich wünsche keinem Menschen irgendwann mal in dieser Situation zu stecken. Manchen Menschen fehlt vielleicht bei diesem Thema das Verständnis, okay. Aber es gibt keinem das Recht, sowas von sich zu geben.

Natürlich ist es schlimm, wenn man jemanden findet, der sein Leben beendet hat. Egal auf welche Weise dieser Suizid begangen wurde. Aber ihm das auch noch vorzuwerfen, die Verzweiflung, die Angst vor dem Leben... Ist ein unmöglich...

Wie fertig muss man mit sich und dem Leben sein, wenn man keine Angst mehr vor dem anfahrenden Zug hat? Keine Angst mehr hat vom Hochhaus zu springen? Wie elendig fertig muss man sein, dass man den Tod bevorzugt als das Leben?

Aber gut, so ist die Gesellschaft, immer auf die kloppen, die schon längst am Boden liegen und sich nicht wehren (können). Was will man auch mit Gegenwind -.-

@myself
Ich finde man sollte offener dadrüber reden.

Das ist das Problem in unserer Gesellschaft, weil unser Leben ist eh schon ziemlich unten und man hat es schwer, sollte man in dieser Situation je sein und evtl. liest hier doch sogar jmd mit der evtl sowas im Kopf hat, dann find eich solche Äußerungen wirklich daneben und so unpassend für sein Sozialesumfeld.

Was würdes du @ronaldoo sagen wenn einer deiner Freunde Suizid gefährdet wäre?
Ich mach seine Überreste nicht weg?

@pescado

Natürlich darf dieses Thema nicht länger Tabuthema sein. Suizid ist keine Schande. Die meisten Menschen nehmen Begriffe wie Suizid oder Depressionen in den Mund, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben was das heißt.

Depressionen, das ist mehr als das kleine Emo - Kind, dass die Sonne nicht mag. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fragen stellen und nicht dumme Sprüche und nichtsbringende Äusserungen auf den Teller legen.

@myself
Ja, ich glaube das Thema sollte mehr besprochen werden.

Ich wünsche es diesen Anwärtern gegen ordentliche Behandlung mit Suizid"Tätern", dass sie nie in den Genuss kommen, nur annähernd zu fühlen, was mit einem Suizidgefährdeten abgeht, oder was er fühlt.

Was würdes du @ronaldoo sagen wenn einer deiner Freunde Suizid gefährdet wäre?
Ich mach seine Überreste nicht weg?

@pescado
Mit solchen Leuten habe ich nix zu tun, und ganz ehrlich, Selbstmord ist Keine Lösung, weist ihr wie ekelhaft es ist wenn jemand von hoch Haus springt und mit auf geplatzten Kopf noch Rum gurgelt, oder wenn sich jemand sich mit einem ICE anlegt, legt, widerlich

für alles gib es ne Lösung und ein weg, wir alle haben es mal schwer und mal leicht, das leben ist wie ne Achterbahn

@ronaldoo
Das ist eine unpassende Aussage, denn ich würde fast behaupten, dass jeder Suizidgedanken entwickeln kann.

Deswegen hegst du nur Vorurteile.

Ist das glaubensbedingt bei dir?

@pescado

Das Problem ist ganz einfach... Alle wollen mitreden und irgendwas sagen. Aber niemand will zuhören.

Suizid ist ein Unding... Seit Jahren. Die Religionen gaben auch ihr nötiges dazu. So modisch wie manche gern denken würden, ist es noch lange nicht. Vor allem nicht, wenn heut immer noch von ewiger Hölle und so ein Strunz erzählt wird.

Wie kann man gläubig sein und meinen, dass Gott (egal welcher Religion man nun angehört) einen nochmal bestraft? Wer sollte einem denn verzeihen können, wenn nicht Gott selbst?

Es muss geredet werden. Über Depressionen, Probleme. Symptome, wie sich Depressionen äussern, was sie mit einem macen, mit dem Gedankengut. Es ist eine Krankheit und keine Schwäche.

Anstatt sich über Menschen aufzuregen, die keinen Sinn mehr in diesem Leben sahen, sollte man doch versuchen den nächsten von der Brücke wegzuhalten. Wie? Indem man einfach mal da ist...

ronaldoo schrieb:Mit solchen Leuten habe ich nix zu tun, und ganz ehrlich, Selbstmord ist Keine Lösung, weist ihr wie ekelhaft es ist wenn jemand von hoch Haus springt und mit auf geplatzten Kopf noch Rum gurgelt, oder wenn sich jemand sich mit einem ICE anlegt, legt, widerlich

Mit solchen Leuten? Wer sind solche Leute? Haben die nen Zeichen auf der Stirn? Sind die irgendwie anderweitig erkennbar?

Was machst du beruflich? Scheinbar nicht im sozialen, sonst würdest du nicht solch einen respektlosen Unsinn von dir geben.

@myself
Da ist un versucht nachzuvollziehen.

Wie sagte mein Arzt: "Depressionen sind wie eine Darmentzündung, sie können tötlich sein, aber genau so auch heilbar".

Aber wenn man nicht dadrüber reden darf, wenn es verachtet wird..dann ist es klar das so viele diesen Weg gehen..und ich gebe zu ich verachte es nicht, sicherlich sollte man Selbstmord nicht gutheißen oder ähnliches..aber evtl nachvollziehen.

habe viel mit menschen zu tun...

vor einigen jahren, hat sich ein freund von mir aufgehängt.
ich bin davon überzeugt, dass er heute noch leben würde, wenn man ihm zugehört hätte.

er hatte immer probleme mit seinem vater, der ihm stets nur ignorierte.
er wollte achtung, bemühte sich grenzenlos, um es ihm recht zu machen und bekam absolut nichts zurück.

dann fingen die depressionen an.

so nahm alles ein ende.

@pescado

Ja... Wie geht man denn mit Menschen um, die unter Depressionen leiden? Wie oft werden sie belächelt und kriegen nen beschissenes "Nun stell dich mal nicht so an". Oder es kommen ganz tolle Menschen und fangen an von "solchen" Menschen zu reden.

Ich befürworte es auch nicht, aber ich würde niemals einen Menschen dafür verurteilen, dass er diesen Weg gewählt hat. In wie vielen Fällen ist es wirklich die letzte Lösung, weil das Umfeld einfach nen Scheiß auf Hilferufe reagiert?

@ronaldoo
Nur weil man viel mit Menschen zutun hat heißt das nichts.
Das habe ich auch 50- 100 Leute mit denen rede, telefoniere ich am Tag..und? Können die mein Inneres nachvollziehen? Oder umgekehrt, weil ich viel mit ihnen zutun habe? Und grade ich in meinem Beruf habe viel mit Schicksal zutun..na und?

Was wäre wenn du in diese Situation kommen würdest?

@Kovu
Ja, nicht jeder traut sich zu sprechen, aber es kommt auch darauf an das zugehört wird..das sit schade

@pescado

mh .. aber er wollte nnerkennung von seinem vater - bekam sie aber nicht bzw. nie.

edit: anerkennung

Warum soll ich das nachvollziehen ich finde es ekelhaft und feige...

ich habe selbst morde ,gesehen ,einfach ekelhaft, mit der zeit aber entwickelt man sich ein schwarzen Humor, black is butyfull...:-)))

tut mit echt Leid aber ich wollte niemand auf dem Schlips treten, gib selbst Mord keine Chance ;)

das laben ist nun mal nicht so einfach, als knobelt es durch, das kann ich euch mit geben

@myself
Nein, weist du welche Äußerung ich am besten finde, wenn du jmd. von diesen Dingen erzählst:"Ja hatte ich auch schon, geht vorbei ist nicht wieter schlimm".

Wenn man schon reden möchte, dann sollte man Zuspruch bekommen.

Aber das schlägt fehl in unserer Gesellschaft.

Wenn man Depressionen derart hat, die zum Suizid führen, ist man verrückt. Und so ist es oft bei derartigen Krankheiten. Leider.

Aber dan ist man verurteilt, wenn man dem mit Selbstmord ein Ende setzen will oder versucht hat.

@terrorrane
warum sollte gott bei einem selbstmörder einen unterschied machen? er kommt halt früher ins paradies.