Okkultismus
16.09.2012 um 16:09
Also ich finde Okkultismus(nicht mit "Satanismus" verwechseln) eher gut.
Ich beschäftige mich oft damit und habe keine "Schäden" erlitten!
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Okkultismus
26.10.2012 um 05:02
Okkultismus ist ein recht ausgedehnter Begriff, der als magisch geltende Rituale und Praktiken umfasst wie Telekinese, Chiromantie (Handlesen), Kristallomantie, Radiästhesie (Wünschelrute), siderisches Pendel, Tischrücken, Gegenstände mit übernatürlichen Kräften (z.B. Amulette), Parapsychologie, Levitation, Telepathie, Gläserrücken, Wahrsagerei (z.B. Tarot, Glaskugel, Channeling, Alchimie) und übrige Formen der außersinnlicher Wahrnehmung. Wegen seiner Nähe zu Satanismus ist der Begriff Okkultismus heutzutage negativ behaftet. Deswegen wird heute jede Beschäftigung mit transzendenten Dingen als Esoterik bezeichnet.
Die katholische Kirche stuft jede Beschäftigung mit dem Okkultismus als gefährlich ein. Primär dürfte es sich dabei um machtpolitische Interessen handeln, um die Monopolstellung der Institution Kirche zu wahren. Interessanterweise fiel der Christentum vor weniger als 2.000 Jahren in dieselbe Kategorie, die heute den Satanisten eingeräumt wird.
Okkultismus brachte ursprünglich die Wissenschaften hervor und wendete sich am Schluß gegen sie. Auf der Suche nach Antworten für die Mysterien dieser Welt begnügte sich der Okkultismus mit den Mysterien selbst, während die Wissenschaft nach Erklärungen suchte und diese auch fand. Die Vorstellung der Esoteriker, dass ein Dutzend Spielkarten aus chlorgebleichtem Papier irgendeine Aussage über das Schicksal treffen können oder dass ein paar geometrische Figuren, erst einmal in richtige Lage zueinander gebracht, die Planeten aus ihren Bahnen werfen oder ein Tor ins Jenseits öffnen können, ist mehr als eine Zumutung für den aufgeklärten Menschen.
Okkultismus war aus einer Urangst des Menschen vor den Naturgewalten geboren, die mit dem Segen beschenkt und dem Fluch belegt wurden, sich ihrer Vergänglichkeit bewusst zu sein. Jede Form von Religion setzt die Unsterblichkeit des Individuums voraus und erfreut sich deswegen großer Popularität, auch wenn es nur eine Flucht vor Realität ist. Natürlich ist der Gedanke tröstlich, schon einmal gelebt zu haben und wieder zum Leben zu erwachen oder ein Leben im Jenseits führen zu dürfen. Die Wissenschaft kommt nicht mit solchen Versprechungen daher, obschon die Vorstellung von der Manifestation des Lebens aus unbelebter Materie mich in ähnliche Ehrfurcht versetzt, wie sie ein religiöser Mensch in seinen Gebeten findet. Der Tod ist für den Naturwissenschaftler das Aussetzen der Körperfunktionen, was den Verfall der organischer Materie, aus der der Körper bestand, nach sich zieht. Die Moleküle, die einst die Zellen bildeten, gehen mit Boden, Luft und Wasser in Verbindung ein und werden zurück an die Umwelt gegeben. Das ist der Kreislauf in der Natur. Doch im gewissen Sinne erlangt der Mensch doch die Unsterblichkeit. Die Unsterblichkeit des Geistes, der in Schrift und Gedanken bestehen bleibt. Ich weiß nicht, ob ich glücklicher wäre, wenn ein gesellschaftsunfähiger Gewalttäter aus der benachbarten Besserungsanstalt die Reinkarnation von einem Aristoteles oder Sokrates wäre. Ich denke, als Tote erweisen sie der Welt einen größeren Gefallen.
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