@timocracySo, so... der Jesus...
Ich will dir Folgendes zu denken geben:
Heute würde man Jesus' Begleiter wohl als arbeits- und besitzlose Herumstreuner ohne festen Wohnsitz beschreiben, die von Spenden und Einladungen leben, ausgiebigem Essen und Trinken nicht abgeneigt sind und sich in schlechter Gesellschaft bewegen (Mt 11,19): "Siehe, was ist dieser Mensch (Jesus) für ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner (Steuerpächter, aber Synonym für Betrüger und Gauner) und Sünder!"
Jünger um sich zu scharen, war unter Rabbinern durchaus üblich. Thorastudenten suchten sich einen Lehrer, genauso wie sich heute junge Wahrheitssuchende einem Guru anschließen.
Während aber Rabbiner niemals Frauen aufnahmen, brach Jesus anscheinend dieses Tabu. Ob er das aus Achtung vor den Frauen tat oder weil er sich von ihnen finanziell unterhalten ließ, bleibt unklar.
Unter den gelegentlichen weiblichen Begleitern der Männertruppe waren (Lk 8,3) "nämlich Maria, genannt Magdalena, von der sieben böse Geister ausgefahren waren, und Johanna (...) und Susanna und viele andere, die ihnen dienten mit ihrer Habe."
Das bedeutet auf gut Deutsch, Jesus hatte vom Geld der Frauen gelebt. War er nun ein Frauenfreund, ein Superstar mit Groupies im Gefolge oder ein Schmarotzer, der sich nicht selber ernähren konnte?
Es ist überhaupt unverständlich, dass Frauen mit den Jüngern unterwegs gewesen sein sollen. Das Umherziehen einer ledigen Frau mit einer Gruppe von Männern war in der damaligen jüdischen Gesellschaft eigentlich unvorstellbar.
Bibelexperten wie Alfred Worm, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "profil", mutmaßen deshalb, Jesus sei, wie jeder andere Rabbi auch, verheiratet gewesen. Seiner Meinung nach hätte man einen Rabbi ohne Ehefrau gar nicht ernst genommen.
Bei Matthäus lesen wir zudem, dass Jesus ins Haus seines Jüngers Petrus ging und dort (Mt 8,14) "dessen Schwiegermutter zu Bett" vorfand. Wer eine Schwiegermutter hat, sollte auch eine Ehefrau haben. War also mindestens einer der Jünger verheiratet oder verwitwet?
Mehr als eine Hand voll ethischer Vorschriften geben die Evangelien für das alltägliche Leben leider nicht her. Nicht einmal die Kernaussagen Jesu sind und waren jemals von praktischer, weltlicher Nützlichkeit.
Im Grunde nimmt die Gebote und feierlichen Versprechen Jesu niemand ernst. Sonst dürften wir keine Banken haben (Mt 6,19): "Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln".
Wir bräuchten keine Polizei (Mt 5,40) "Wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel" und keine Gerichte (Mt 7,1) "Richtet nicht".
Außerdem könnten wir uns die ganze quälende Arbeitsmarktdiskussion sparen (Mt 6,25): "Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet." Es reicht völlig, sich um das Reich Gottes zu kümmern, dann (Mt 6,33) "wird euch das alles zufallen."
Wo aber ist denn der gute (Joh 10,11) "Hirte", der für seine "Schafe" sorgt? (Was für eine Geringschätzung, mündige Menschen "Schafe" zu nennen!) Man stelle sich vor, Millionen Menschen würden ihre Arbeit niederlegen, sich gemütlich hinsetzen und auf Jesus vertrauend nur noch beten.
Paulus, der Jesus immer wieder grundlegend widersprach, hatte dieses Problem schon früh erkannt und die Christenregel vom faulen Herumliegen umgehend aufgehoben (2. Thess 3,10): "Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen."
Jesus machte keine Anstalten, herrschende Missstände aktiv zu beseitigen. Auch bei ihm suchen wir vergebens nach Lösungen für real existierende Probleme und Grausamkeiten.
Wir finden keine Proteste gegen die zu seiner Zeit weit verbreitete Sklavenhaltung und keinen Aufruf zur Achtung vor der Natur und den Tieren.
Wir finden keinen Rat, der bei einer Schwangerschaft nach Vergewaltigung helfen kann, keine medizinischen Anweisungen gegen Krankheiten, kein Wort zur Gewalt in Familien oder andere Hilfen für wirklich dramatische Probleme.
All das war Jesus wohl zu banal. Abgesehen von einem gelegentlichen "Liebet euch!" hat er nichts Sinnvolles gegen die Not der Menschen hinterlassen.
Was ihn dagegen interessierte, waren Glaubensregeln, Herrschaft, Schuld, Strafe und immer wieder Gehorsam, Gehorsam, Gehorsam (Mt 13,41-42): "Und die da Unrecht tun, werden sie (die Engel) in den Feuerofen werfen."
Leider hat Jesus, wie zuvor sein himmlischer Vater im Alten Testament, nichts wirklich Neues zu verkünden gewusst. Trotz göttlicher Abstammung erkannte er nicht, dass Menschen und Affen dieselben Vorfahren haben, dass Blitze elektrische Entladungen sind und die Sterne nicht am Firmament über der Erde aufgehängt sind. Jesus glaubte noch an Winddämonen und Geister und konferierte mit dem Teufel in der Wüste.
Als die Priesterschaft Jesus fragt, warum er denn mit (Lk 5,30) "Zöllnern und Sündern" esse und trinke, antwortet dieser (Lk 5,32): "Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten."
Eine wohlklingende Antwort auf den ersten Blick, aber wie Jesus Zöllner und Sünder mit Essen und Trinken zu einem Sinneswandel bewegen will, bleibt offen. Sollte unsere Polizei mit Drogendealern essen gehen, um sie von ihrem Tun abzubringen?
Bei Johannes werden die Interpretationen von Jesus' realitätsfernen Sprüchen im selben Ausmaß vage, wie seine Person als Christus vergöttlicht wird. Als die Schriftgelehrten eine Frau wegen (Joh 8,3) "Ehebruch" anklagen und Jesus um Rat fragen, bückt der sich, schreibt mit dem Finger etwas in die Erde, richtet sich wieder auf und spricht den berühmten Satz (Joh 8,7): "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie."
Wunderschön gesagt! Aber ob es der armen Frau geholfen hat und wie diese angebliche Weisheit im täglichen Leben angewandt und ins Rechtssystem einer Gemeinde oder gar einer Nation aufgenommen werden soll, lässt Jesus offen.
Es ist deshalb nicht mehr als ein poetischer Vers. Oder sollte unsere Regierung alle Richter nach Hause schicken und das Bestrafen einstellen? Schließlich sind alle Menschen sündhaft (Röm 3,9): "Denn wir haben soeben bewiesen, daß alle (...) unter der Sünde sind."
Im Grunde hinterließ Jesus keine verbindlichen Richtlinien über das, was man tun oder besser unterlassen sollte. Reiche zum Beispiel werden nur bei Lukas attackiert. An anderen Stellen ist Reichtum nicht grundsätzlich verpönt, auch wenn das in der heutigen Leistungsgesellschaft viele Gläubige gerne so hätten.
Weitere unangenehme, aber die Menschen betreffende Themen wie Abtreibung, Verelendung, Alkoholismus, Jugendkriminalität, Invalidität, Arbeitslosigkeit, Altersvorsorge und viele andere erwähnen die Evangelien mit keinem Wort. Die tatsächlichen Probleme der Menschen waren ihnen von zu geringer Bedeutung.
Ludwig Feuerbach hat in seinem Buch "Das Wesen des Christentums" zum Beispiel beschrieben, welch geringen Stellenwert pflanzliches und tierisches Leben in der biblischen Verkündigung hat. Kein einziges Wunder ist überliefert, bei dem Jesus ein Tier geheilt oder sich für es eingesetzt hätte. Tiere und Pflanzen waren für die meisten Menschen der Antike seelenlose Geschöpfe.
Die Bergpredigt gilt als moralisches Juwel der Christenheit und wird immer gern dann zitiert, wenn es darum geht, der Christenbibel ethische Kompetenz zuzusprechen.
Aufgeschrieben hat sie nur Matthäus in seinem Evangelium (Mt 5,1). Es handelt sich um eine Auflistung von Versprechungen, Regeln und Geboten, die Jesus seinen Jüngern auf einem Berg offenbart haben soll. Die Predigt beginnt damit, dass Jesus vor allem den Armen und Hungernden, den Sanftmütigen und Friedfertigung das Glück im Jenseits verspricht.
Er ermutigt nicht, sich zu wehren oder sein Dasein aktiv zu verbessern, sondern vertröstet auf die kommende Zeit im Himmelreich. (Das erinnert allzu sehr den Wünschen vieler Mächtiger dieser Welt, die ihre Schäfchen lieber in ihrem Elend ackern, als sich aufbegehren sehen.)
(Mt. 5,12) "Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt."
Um ihr tägliches Leid zu lindern - und das Leben jener Zeit war wahrlich nicht leicht - empfahl Jesus, einfach nur an Gott zu glauben und ihn zu preisen (Mt. 5,13). Dann würde sich alles zum Guten wenden.
Machte es sich Jesus da nicht zu einfach? Oder würden Sie Ihrem Sohn diesen Ratschlag geben, wenn er mit Sorgen und Problemen zu Ihnen käme?
Die Kirche verschweigt auch gern Jesus deutliche Haltung zu den jüdischen Gesetzen jener Zeit (Mt.5,17): "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen." Jesus wollte also die strengen Gesetze der Juden weiter angewendet sehen. Andere Bibelautoren - voran Apostel Paulus - waren da ganz anderer Meinung und haben unzählige Gebote (Beschneidung, Sabbat, Schweineverzehr, Mehrfachehe usw.) einfach verworfen. Trotz Jesus' Versprechen (Mt. 5,18): "Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht."
Jesus forderte in seiner Bergpredigt (Mt. 5,21): "Du sollst nicht töten." Eine Selbstverständlichkeit, die zu allen Zeiten immer wieder gefordert wurde. Leider aber ruft die Bibel an viel zu vielen Stellen zum Töten und Morden auf, ja befiehlt die Ausrottung ganzer Völker.
Weiter forderte Jesus Opfergaben an die Priesterschaft ohne Heuchelei abzugeben. Eine schöne Regel. Aber warum soll einem Gott überhaupt ein Opfer gebracht werden? Warum soll zu seinen Ehren ein Tier verbrannt werden? Die Unsinnigkeit dieser lebensverachtenden Kulthandlung widerspricht der Ethik im ersten Teil der Predigt. (Und glauben Sie mir, das Alte Testament meinte kein symbolisches Opfer, kein symbolischer Akt der Demut, sondern das physische Verbrennen eines Lebewesens.)
Jesus warnte vor Ehebruch und bescherte seinen Zuhörern gleich eine pauschale Schuld unerhöhrten Ausmasses: (Mt. 5,28): "Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen." Warum soll bereits der Gedanke an sich schlecht sein? Wie können wir elementare Wünsche und ganz natürlich auftauchende Begierden aus unserem Kopf fernhalten? Unmöglich! Besteht die lobenswerte Tat nicht gerade darin, seine biologischen Gelüste im Zaun zu halten?
Mit Zitaten dieser Art hat die katholische Kirche den Gläubigen ihre Sündhaftigkeit während Jahrhunderten immer wieder vor Augen geführt und sie mit Gewissensnöten an sich gebunden.
Jesus predigte weiter (Mt. 5,29): "Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß es aus und wirf's von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde." Unzählige Interpretationen dieses dummen Spruches irren durch die theologischen Lehrbücher. Beson-
dere Weisheit und Menschlichkeit erkenne ich nicht in diesem Bibelvers.
Anders haben es zahllose Priester in der vergangenen Jahrhunderten verstanden: Da wurde schnell mal eine Hexe aus dem Volkskörper gerissen und verbrannt, damit dieser nicht ganz verderbe.
(Mt. 5,32) "Wer sich von seiner Frau scheidet, ... der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe." Mit diesen Worten meinte Jesus - wie übrigens alle Prediger jener Zeit - ein Mann dürfe sich von seiner Frau trennen, aber eine Frau nicht von ihrem Mann.
Frauen waren also nach wie vor der Willkür ihrer Männer hilflos ausge-
liefert und waren sie einmal geschieden, hatten sie keine soziale Unterstützung zu erwarten. Für eine Frau jener Zeit das Urteil für ein Leben im Elend oder den Tod. Eine geschiedene Frau soll - Zitat Jesus - unverheiratet auf der Strasse stehen gelassen werden. Welches Elend verursachte diese Jesusregel zu einer Zeit, als eine Frau ohne Mann kaum überlebensfähig war!
Warum keine Barmherzigkeit? Warum kein Aufforderung zum friedlichen Auseinandergehen, zum gegenseitig verantwortungsvollen Neuanfang?
Hin und wieder finden wir in der Bergpredigt aber auch einen Anflug von Menschlichkeit und Vernunft, wenn wir lesen: (Mt. 5,42):"Gib dem, der dich bittet."
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Die Predigt gipfelt schließlich im Gebot der Feindesliebe (Mt 5,44): "Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen." So romantisch Regeln dieser Art auch klingen, so sind sie keine brauchbare Grundordnung für das Zusammen-
leben in einer Christengemeinde. Zu fern sind sie den Mühen des realen Lebens. (Mt 5,39) "Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar." - Wehre dich also nicht gegen deine Unterdrücker!
Ob die Nächsten- und Feindesliebe bei Matthäus wirklich ernst gemeint war, darf guten Herzens bezweifelt werden. Denn nicht weit von der Bergpredigt entfernt lesen wir unter anderem auch Jesus' hasserfüllte Verfluchung dreier galiläischer Städte, die seiner Lehre nicht zujubeln wollten (Mt 11,23): "Und du ... wirst ... bis in die Hölle hinunter gestoßen werden." Ist die Feindesliebe also nur eine nette Floskel, um schwache und ängstliche Schäfchen zu gewinnen?
Es ist leicht, Feindesliebe zu predigen, wenn man missionierend im "Feindesland" umherzieht und auf das Wohlwollen der Regierenden angewiesen ist. (Kaum hatte die Christenheit die Mächtigen dieser Welt hinter sich gewusst, hat sie umgehend damit begonnen, Andersdenkende und Glaubensfeinde zu foltern und zu töten - millionenfach!)
Wir müssten auch unsere Gerichte schliessen, denn Jesus predigte (Mt.7,1): "Richtet nicht!" Sollen wir also Vergewaltiger und Drogen-
händler nach Hause schicken? Schöne Worte - aber ebenfalls untauglich als Regel für menschliches Zusammenleben!
(Mt 6,25) "Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet." Gebote dieser Art klingen betörend, aber machen sie wirklich Sinn? Oder sollen wir morgen aufhören zur Arbeit zu gehen und Essen einzukaufen? Wird Gott uns dann ernähren wie die Vögel auf dem Feld?
Auch über Jesus Spendenaufruf innerhalb der Bergpredigt hat sich die Kirche immer gefreut (Mt.6,1): "Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen lassen." Natürlich freut sie jeder Priester, wenn Spenden diskret überreicht werden. So bleibt schön verborgen, wie viele Sesterzen und Taler in die Spendenbeutel fliessen. Jesus forderte übrigens nicht auf, Geld den Armen und Bedürftigen zu geben: Nein, man sollte es der Priesterschaft bringen. (Hatte er nicht an anderer Stelle über die eitlen Priester gelästert und geschimpft?)
Schliesslich enthält die Bergpredigt das Vaterunser (Mt. 6,5), wie wir es alle kennen. Aber auch beim Lesen dieser Zeilen fragt sich der Zweifelnde, warum wir Gottes Namen immer wieder preisen müssen; warum diese endlose Unterwürfigkeit? Warum rufen wir weiter (Mt. 6,10): "Dein Reich komme", obwohl es nach 2000 Jahren noch immer nicht errichtet worden ist?
Das Vaterunser billigt ihm die ganze Macht über unser tägliches Brot, unsere Schulden und das Böse der Welt. Trotz dieser Machtfülle wendet er die Mühsal des Lebens nicht von seinen Menschen. Einem Gott im täglichen Gebet für sein Tun zu danken, scheint mir angesichts des Leides und Schmerzes dieser Welt ein Hohn sondergleichen.
Die Bergpredigt forderte weiter zum Fasten auf (Mt. 6,16), was die meisten Menschen nicht tun. Jesus erklärte auch nirgendwo, wozu das gut sein soll.
Dann warnte Jesus davor, sich dem schnöden Mammon hinzugeben. Eine sinnvolle Regel, an die sich die Kirche natürlich nie gehalten hat. Jesus geht in seiner Meinung zum Geldverdienen besonders weit (Mt. 6,34): "Darum sorgt nicht für morgen!" Sollen wir also alle Banken schliessen und Sparen vergessen?
Sollten wir morgen nichts zu essen haben oder krank werden, wird Jesus uns hier auf dieser Erde dann helfen? Wieder eine romantisch formulierte Christenregel - für das tägliche Leben aber barer Unsinn.
Tröstlich, dass wir gelegentlich auch Sinnvolles in der Bergpredigt finden (Mt. 7,12): "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!" Schade, dass Weisheiten dieser Art so selten sind.
Und warum zum Schluss plötzlich die Warnung vor anderen Berufskollegen? (Mt. 7,15): "Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe." Unverständlich immer diese pauschale Verurteilung Andersdenkender. Warum kann auch Jesus den Menschen nicht genug eigene Vernunft und geistige Reife zugestehen, selber zu urteilen?
Und wie in so vielen Predigten, wird auch gleich den Ungehorsamen gedroht (Mt. 7,26/27): "Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel ... da fiel es ein, und sein Fall war groß."
Urteilen Sie selber, ob die berühmte Bergpredigt wirklich ein Juwel ethischen Denkens ist ...