Was wäre wenn Eva auf den Apfel verzichtet hätte?

FibaAmrih schrieb:Kann z.B. eine Katze glücklich sein? Ich sage klar JA. Braucht sie dazu notwendigerweise bewusste Konzepte von Gut und Schlecht?

Um glücklich zu sein müsste die Katze ja etwas begehren bzw. begehrenswert finden, sprich etwas angenehm oder unangenehm finden. Zu den begehrenswerten Dingen gehört natürlich auch der Zustand des subjektiven Wohlbefindens, z.B. ein angenehmes Gefühl durch das Kraulen, Aussicht auf eine Mahlzeit, etc. Natürlich kann sie das nicht in dem Maß bewusst wahrnehmen wie der Mensch es tut. Sie würde sich dann eher von Instinkten bzw. von ihrer Natur leiten lassen.

FibaAmrih schrieb:Gut und Schlecht sind subjektive Trugbilder des menschlichen Geistes. Es gibt so etwas nicht, es sei denn im Kontext der subjektiven Erlebens und den eigenen Erwartungen und Wertvorstellungen.

Sehe ich genauso.

„Nie sind die Dinge an sich schlecht, nur wie du darüber denkst.“
―Epiktet

durb schrieb:Um glücklich zu sein müsste die Katze ja etwas begehren bzw. begehrenswert finden, sprich etwas angenehm oder unangenehm finden.

Hier sind wir beim alten Dilemma: was heißt glücklich? Und wenn du diese Frage für dich beantwortet haben wirst, wirst du feststellen, dass ein anderer eine andere Definition davon hat (Ambiguität). Es geht auch nicht darum wer recht hat, sondern und die Erkenntnis, dass man um Dinge diskutiert, die jeder für sich anders versteht.

Du solltest zwischen bewusstem Ich und Unterbewusstsein differenzieren. Es führt zu falschen Schlüssen wann man sich selbst- das Ich - als das Zentrum allen Erlebens versteht. Dem ist nicht so. Und das Unterbewusstsein "begehrt" eine Menge, ohne dass es dir - oder irgendetwas anderem in dir - rational bewusst wäre. Also auch das Unterbewusstsein selbst "versteht" nicht.
Insofern kann man sehr wohl glücklich sein ohne eine unmittelbare Bedürfnisbefriedigung. Sind es nicht gerade die bewussten Menschen, die sich durch Substanzen der Bewusstheit entziehen, um glücklich zu sein? Und hier wird sich auch kaum jemand ein bewusstes Bedürfnis dazu gebildet haben, dessen Befriedigung nun den Zustand des Glücks hervorruft. Ich empfehle Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Von den Verächtern des Leibes zu lesen (ist nicht viel Text).

@FibaAmrih
Ich denke ich verstehe was du meinst, jedoch bezog sich die Definition von Glück, die ich beschrieben hatte auf jeglichen Drang oder Begierde, bewusst oder unbewusst. Ohne konzeptuelle Einschränkungen, die eine weitere Unterteilung von „Ich“ oder Unterbewusstem mit sich bringt, da man sich hierbei auch nicht eindeutig darauf einigen könnte, was „Ich“ oder gar das Unterbewusstsein ist.

Die allgemeine Gültigkeit der folgenden Definition kann jeder für sich selbst überprüfen:

durb schrieb am 25.12.2023: Glück ist nichts anderes als die Aufhebung eines uns quälenden Drangs durch seine Befriedigung.

Stephen Hawking war wegen seiner Behinderung sicherlich ein wenig verbittert, trotzdem wird er Recht haben. Ich sehe es wie Helmut Schmidt, der zum Schluss auch nicht mehr wirklich an einen Gott geglaubt hat, sondern wie seine Frau, das Teile von uns, Staub, als Pflanze neu wachsen. Wir sind alleine das Produkt der Evolution und das Leben ist ein einmaliges Geschenk. Immer Paradies wäre doch langweilig. Ohne Unglück kein Glück. Habe die Bibel gelesen Altes und Neues Testament dazu Teile des Koran. Märchenbuch von Menschen geschrieben, für Ihre Zwecke.

Stephen Hawking - Wie das Universum entstand und gibt es einen Gott ? (Auschnitt)

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durb schrieb am 25.12.2023:Glück ist nichts anderes als die Aufhebung eines uns quälenden Drangs durch seine Befriedigung

Finde ich leider nicht so recht passend (und auch nicht statthaft), eine Sache als die Aufhebung von etwas anderem zu definieren.
Unabhängig davon, dass Glück damit immer noch nicht greifbar definiert ist, würde Glück immer den Ausgangstustand gequält bedingen. Kein sonderlich ansprechender Gedanke?

tommy77blau schrieb am 02.01.2024:Ohne Unglück kein Glück.

Schöner Gedanke. Ich gehe noch weiter: das Ich-Bewusstsein ist ein Problemlöser. Ohne Probleme und Widersprüche kein Ich-Bewusstsein. Auch die Neurowissenschaft sagt, dass Bewusstsein primär nur dann aktiv wird, wenn das Gehirn auf Widersprüche zu seinen Erwartungshaltungen trifft. Ergo sind Konflikt, Probleme und Widerspruch unsere Existenzgrundlage ... und also hat die Flut an Reizen und Informationen unseres Zeitalters auf breiter Flur dazu geführt, dass Bewusstsein von vielen nur noch sporadisch - wenn überhaupt - aufgerufen wird. Soviele - teils absurde Dinge - sind uns bekannt, kaum noch treffen wir auf Widersprüche zu unserem "predictive programming". Back to Paradise...

tommy77blau schrieb am 02.01.2024:Märchenbuch von Menschen geschrieben, für Ihre Zwecke.

Märchen - vielleicht. Aber ein hochkarätiges Destillat allegorischen Sophismus ebenfalls. Religion ist viel mehr als Märchen, auch wenn die meisten sie als solche "gegenständlich naiv" interpretieren. Ich will damit aber keinesfalls sagen, dass an den übernatürlichen Märchen was dran wäre. Sondern...
Ich geb die ein Beispiel: Jesus, der über das Wasser läuft, ist schlicht die Sonne. Luzifer ist der Intellekt ... das Christentum hat heidnische Kulturen assimiliert und dabei hochtragend allegorisches (bildlich symbolisches) Wissen zu Märchen umgedeutet und in seine Geschichte eingebettet. Es war (teils implizites) Wissen und Herrschaftstechniken der Schmanen und Priesterkasten.
Für die große Masse allerdings waren es schon immer Märchen, die allerdings nicht geglaubt werden müssen, damit das (Teil-)Konzept von Relogion funktioniert. Gott und die Menschen, die sich seinem Willen ganz natürlich fügen müssen, etabliert z. B. das Konzept von Master and Slave...das wird auch als Predictive Programming bezeichnet...lies dazu oben mal meinen Kommentar zum Bewusstsein, das nur bei Widersprüchen zu Erwartungshalzungen aktiv wird und du bekommst eine Idee von dem, was ich meine!
Die heiige Messe ist in weiten Teilen emotionale Induktion mit Ankertechnik...

Ich schließe mit einem meiner Lieblingszitate: :

Und wahrlich, hätte das Leben keinen Sinn und müßte ich Unsinn wählen, so wäre auch mir dies der wählenswürdigste Unsinn.

Jetzo verstehe ich klar, was einst man vor allem suchte, wenn man Lehrer der Tugend suchte. Guten Schlaf suchte man sich und mohnblumige Tugenden dazu!

Wenn Adam und Eva Chinesen gewesen wären, hätten sie die Schlange gegessen

Adam und Eva liegen auf der faulen Haut und schauen den Wolken am blauen Himmel zu.
Adam: Mein Gott ist mir langweilig. Immer nur Sex und Hosiana singen, ätzend.
Eva: Du hast recht, das Leben ist irgendwie fad.
Adam: Wenn doch nur etwas passieren würde.
Eva lustwandelt und pflückt eine Frucht vom Baum
Eva: Adam, Adaaaam schau mal was ich hier habe.
Adam: Was ist das denn?
Eva: Schau nur, wie schön rot und rund das ist. Ich will es Apfel nennen. Ich finde, irgendwie passt der Name.
Adam: Zeig mal her.
Adam nimmt den Gegenstand, den Eva Apfel nennt, schnuppert prüfend daran und beißt dann hinein.
Adam: Hmm, schmeckt das gut.
Eva heult.
Eva: Das ist gemein, ich wollte damit spielen.
Der Himmel verfinstert sich, die Löwen, mit denen sie gerade noch gespielt haben, fangen an zu brüllen und drohend auf die Beiden zu zuschleichen.
Adam nimmt Eva an die Hand und in Windeseile rennen sie davon. Die Löwen ihnen auf den Fersen.
Adam keuchend: Jetzt ist mir gar nicht mehr langweilig.
Die beiden hetzen weiter, den Atem der Löwen im Nacken.
Sie schlüpfen durch den Zaun, rumms fällt das Tor hinter ihnen zu.
Um ein Haar wäre die Menschheit ausgestorben, bevor es sie noch richtig gegeben hat.

Original anzeigen (0,4 MB)


Quelle:

arikado schrieb am 02.07.2006:Was wäre wenn Eva sich von der Schlange nicht hätteverführen lassen und den Apfel nicht gegessen hätte?

Dann würden alle Menschen noch im Paradies leben.
Adam und Eva hätten sich vermehrt, und die heutige Menschheit
würde im Paradies leben.
Die Frage die ich mir stelle, ist aber: Was wäre wenn ein
Nachkomme von Adam und Eva den Apfel gegessen hätte?
Je mehr Nachkommen da sind, desto höher ist ja auch die
Wahrscheinlichkeit dass mal jemand so einen Apfel ißt.

Morumotto schrieb:Die Frage die ich mir stelle, ist aber: Was wäre wenn ein
Nachkomme von Adam und Eva den Apfel gegessen hätte?

@Morumotto
Ich frage mich, was gewesen wäre wenn kein Mensch, sonder ein Tier vom Apfel gegessen hätte. zB ein Wurm.
Wäre der Wurm dann heute die dominante Spezies und der Mensch diesem untertänig?

Dr.Edelfrosch schrieb:Ich frage mich, was gewesen wäre wenn kein Mensch, sonder ein Tier vom Apfel gegessen hätte. zB ein Wurm.
Wäre der Wurm dann heute die dominante Spezies und der Mensch diesem untertänig?

Die Frage, ob ein Edelfrosch (was auch immer das sein soll ...) die Welt dominieren könnte, habe ich mir - wie Milliarden anderer Menschen - nie gestellt.

Morumotto schrieb:Die Frage die ich mir stelle, ist aber: Was wäre wenn ein
Nachkomme von Adam und Eva den Apfel gegessen hätte?

Hab nochmal darüber nachgedacht.
Alle die vom Apfel gegessen hätten, wären dann aus
dem Paradies verbannt worden.
Dann würde ein Teil der Menschheit im Paradies leben,
und ein anderer Teil nicht mehr.

Wie mag es denn heute im Paradies aussehen? Ob da wohl noch alle Tiere von früher da leben? Oder ist die ein oder Art vielleicht auch verbannt worden?

Morumotto schrieb:Dann würde ein Teil der Menschheit im Paradies leben,
und ein anderer Teil nicht mehr.

Wäre sogar denkbar. Diejenigen, die dort nicht von dem Baum die Frucht gegessen haben, sind immer noch dort. Aber wahrscheinlich ist es nicht möglich zwischen den beiden Bereichen zu kommuizieren.
Sollte es tatsächlich einen Himmel 😇 und eine Hölle 😈 geben, dann ist wohl die Kommunikation der "Bewohner" zwischen diesen Örtlichkeiten auch nicht möglich. Nur die "Chefs" der beiden Abteilungen haben Verbindung zueinander.

Dr.Edelfrosch schrieb:Oder ist die ein oder Art vielleicht auch verbannt worden?

Denkbar, wenn die auch genascht haben. 😁

Was ich mich auch frage:

Was wurde denn aus dem Paradies?
Nach dem Adam und Eva nicht mehr dort waren,
gab es dort doch nichts mehr sinnvolles.
Wurde das Paradies dann aufgelöst? Oder
ist es nur noch ein Ort für die Verstorbenen, die
das ewige Leben im Paradies haben?

Morumotto schrieb:Nach dem Adam und Eva nicht mehr dort waren,
gab es dort doch nichts mehr sinnvolles.

@Morumotto
Vielleicht wurde von Gott ja eine neue Spezies erschaffen, die nun da lebt.

Dr.Edelfrosch schrieb:Vielleicht wurde von Gott ja eine neue Spezies erschaffen, die nun da lebt.

Das wäre eine Möglichkeit. Aber Gott hat wohl nicht nur Adam und Eva erschaffen, sondern viele mehr. Und bei der Verbannung aus dem Paradies hat er den beiden wohl noch eine Gehirnwäsche verpasst, die alles vergessen lies, was dort so war. Es gibt ja keine Berichte und Informationen über das tägliche Leben im Paradies.

Was haben die dort die ganze Zeit gemacht?

🤣
Spoiler- Netflix geguggt?
- In der Kneipe herumgehangen?
- Geballermannt?

Dr.Edelfrosch schrieb:Oder ist die ein oder Art vielleicht auch verbannt worden?

Soweit mich mein Doktorvater lehrte, wurden die Vorfahren von @Dr.Edelfrosch hurtig aus Eden verbannt, nachdem er die meiste Zeit mit der versuchten Kopulation mit wehlosen Pilzen verbrachte.
Pfui Deibel!

FlamingO schrieb:wehlose Pilze...Pfui Deibel!

@FlamingO
Sie mögen anscheinend keine Pilze. Aber das macht nichts, es geht hier ja auch eher um Äpfel.
Und da fragt man sich ja auch, warum hat Gott den Apfel überhaupt als essbar erschaffen, wenn man ihn dann aber doch nicht essen sollte?