Und alle sind Zeugen Jehovas...
29.01.2008 um 15:24
Das sind die internen Anweisungen wie man mit Pädophilen umzugehen hat:
Kein Verkündiger darf über einen anderen Verkündiger schlecht reden. Wenn ein Verkündiger mit jemandem ein Problem hat, wird er angewiesen, die Sache entweder zu vergessen oder auf den Schuldigen zuzugehen und zu versuchen, die Sache zu regeln. Wenn es nach zwei oder drei Versuchen keine Lösung gibt, wird die Sache den Ältesten vorgelegt, die das letzte Wort in der Sache haben. Wenn der Verkündiger der Vorschrift nicht folgt, kann er wegen Verbreitung böswilligen Geschwätzes ausgeschlossen werden.
Wenn ein Kind sexuell belästigt wird, fordern die genannten Vorschriften, dass niemand sagt, wer der Pädophile ist. Man darf die Sache mit niemandem besprechen, selbst nicht mit direkten Familienangehörigen oder anderen Versammlungsgliedern, deren Kinder gefährdet sind. Niemand in der Versammlung darf in Kenntnis gesetzt werden, wer das Kind missbraucht hat.
Älteste werden angewiesen, in jeder Rechtsangelegenheit absolute Verschwiegenheit zu wahren. Verstöße gegen biblische Gesetze werden in die vertraulichen Unterlagen der Versammlung eingetragen. Wenn jemandem die Gemeinschaft entzogen wird, wird ein vollständiger Bericht an das Zweigbüro geschickt, wo eine Kopie des Berichtes über den Verstoß aufbewahrt wird. Wenn jemand ein Verbrechen begeht, werden umfangreiche Berichte darüber in die Akten der Ortsversammlung aufgenommen, und der vollständige Bericht wird in den Akten der Rechtsabteilung der Wachtturm-Gesellschaft auf ewige Zeiten aufbewahrt. Die vertraulichen Akten der Versammlungen und die Akten der Rechtsabteilung der Wachtturm-Gesellschaft enthalten Berichte über Tausende von Vergehen, die nie bei der Polizei angezeigt wurden und es auch nicht werden, weil das „Kirchenprivileg“ als Grundlage benutzt wird, Verbrecher vor der Justiz zu verstecken. Diese Akten erlauben Tausenden von Kinderschändern, ungeschoren davonzukommen. Ältesten ist es untersagt, jemandem von einem Pädophilen zu erzählen, der die Ortsversammlung besucht. Nur auf Anweisung der Rechtsabteilung werden Älteste Eltern auch nur den Vorschlag machen, einen Kinderschänder bei der Polizei anzuzeigen. Das einzige, was auf Ortsversammlungsebene mit einem geständigen Kinderschänder getan werden kann, ist eine Ansprache unter dem Punkt „Örtliche Bedürfnisse“, dass man auf die Kinder achten sollte. Es wird aber nichts darüber gesagt, dass es in der Versammlung tatsächlich einen Pädophilen gibt. Etwas anderes könnten die Ältesten auch noch tun: mit dem Pädophilen zusammenzukommen und ihm sagen, man würde sein Verhalten im Umkreis von Kindern überwachen. Er kann weder Kinder bei sich übernachten lassen, noch sie auf seinem Schoß sitzen lassen oder allein mit Kindern im Predigtdienst tätig sein. Die Ältesten haben im allgemeinen Kontakt in den Zusammenkünften oder im Predigtdienst. In der übrigen Zeit kann der Pädophile sich selbst überwachen.
Es gibt drei Strafen für einen geständigen Pädophilen in der Versammlung.
Man ist für Vorrechte „gestorben“. Eine Anordnung, die im Wachtturm vom 1. Januar 1997 enthalten war. Man kann dann grundsätzlich keine verantwortliche Stellung in der Versammlung einnehmen.
Das Rechtskomitee, das aber nur dann einen Gemeinschaftsentzug aussprechen darf, wenn der Pädophile als reuelos angesehen wird. Die Schuld ist erwiesen aufgrund des Geständnisses oder zweier Zeugen.
Wenn man gemeldet worden ist und ein Minderjähriger behauptet, sexuell belästigt worden zu sein, könnten die Ältesten dafür sorgen, dass die Sache bei der Polizei angezeigt wird.
Es können eine, zwei oder alle drei Direktiven, die von den örtlichen Ältesten, der Dienstabteilung oder der Rechtsabteilung der Wachtturm-Gesellschaft bestimmt werden, angewandt
Wenn jemand beschuldigt wird, pädophil zu sein, und er streitet die Beschuldigung ab, wird er bis zum Erweis der Schuld als unschuldig angesehen. Das wirkt sich zum Vorteil des Pädophilen aus, weil zwei Zeugen für einen Vorfall gemeint sind, nicht für zwei getrennte Vorfälle. In dem ungewöhnlichen Fall, dass ein Pädophiler von zwei Kindern in derselben Woche beschuldigt wird, kann das als Grundlage für ein Rechtskomitee angesehen werden, aber alles andere außer diesem wird es angesichts von Leugnen dem Beschuldigten erlauben, ein Unschuldiger zu bleiben. (Wachtturm vom 15.11. 1995). J.R.Brown von der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Wachtturm-Gesellschaft erwähnt, welche überzeugenden Beweise außer zwei Zeugen es noch gibt. Das ist eine schlaue Falschdarstellung, die den Eindruck erwecken soll, dass oft etwas aufgrund einer Zeugenaussage unternommen wird. Was sind überzeugende Beweise für einen Kindesmissbrauch? Beispiele: Bilder/Videos, Schwangerschaft oder ein DNA-Test. Wie oft kommt so etwas bei einer Kindesmisshandlung zum Tragen? Sehr selten, wenn überhaupt je.
Das Opfer muss unter sehr negativen Umständen vorkommen und den Missbrauch berichten. Das Opfer wird in den hinteren Raum des Königreichssaales geladen, und dort muss es zusammen mit drei oder vier Ältesten sitzen, die Fragen über jede Einzelheit des Geschehnisses vom Stapel lassen. Wo wurdest du berührt? Wie oft? An welchen Tagen wurdest du belästigt? In welchem Zimmer des Hauses passierte das? Warum hast du das nicht schon früher erzählt? Warst du bei dem Missbrauch selber aktiv? Hast du Spaß an der Erfahrung gehabt? Warum hast du nicht geschrieen oder dem Täter gesagt, er solle aufhören? Es hat schon Fälle gegeben, da hat der Pädophile die Anschuldigung bestritten und dann stand das Opfer vor einem Rechtskomitee, weil es seine Teilnahme an einer sexuellen Erfahrung gestanden hat. In einigen Fällen hat man dem Opfer sogar die Gemeinschaft entzogen, weil es die Beschuldigung vorgebracht hat.
Von den Eltern wird gefordert, sich an die Anweisungen der Ältesten zu halten und ihrem Urteil in der Sache zu vertrauen. Die „Schande“ über die Versammlung wird zu einer „Schande“ über Gott umgedreht und liefert die Grundlage, die Eltern davon abzuhalten, draußen Hilfe zu suchen. Falls ein Elternteil zur Polizei geht, wir er oft angewiesen, nicht seine Religion zu offenbaren, damit er keine „Schande“ über Gottes Namen bringt. Das kann zu Schwierigkeiten bei der polizeilichen Untersuchung führen, weil die Polizei nicht die vollständigen Informationen erhält, von denen die Ältesten wollen, dass sie zurückgehalten werden.
Einem geständigen oder überführten Pädophilen wird in der Wachtturm-Organisation Anonymität zugestanden. Wenn er umzieht, folgt ein Brief an die neue Versammlung. Nur die Ältesten sind in diese Information eingeweiht. Niemand in der Versammlung wird in Kenntnis gesetzt, dass es da jetzt einen Pädophilen gibt. Selbst den Frauen der Ältesten gibt man diese Information nicht. Das kann für Kinder eine echte Gefahr darstellen. Beispiel: Es hat Vorfälle gegeben, da haben Älteste ihre Kinder vorsätzlich davon abgehalten, sich bei einem „bekannten“ Pädophilen aufzuhalten, während die Kinder anderer ahnungsloser Verkündiger in der Versammlung belästigt wurden, weil sie nicht über die Vergangenheit des Pädophilen aufgeklärt worden waren.
Jemand, der als pädophil beschuldigt wird, kann überallhin umziehen, ohne dass ihm ein Brief folgt. Er wird als unschuldig angesehen, und niemand darf andere wegen der Anschuldigungen gegen ihn warnen. Wenn sie es trotzdem tun, dann siehe oben …
Ein geständiger oder überführter Pädophiler darf allein und mit Schwestern in den Dienst von Haus zu Haus gehen. Er wird ermahnt, keine Kinder im Auto zu haben. Das betrifft aber nicht diejenigen Kinder, die er vielleicht an der Tür, im Hof oder anderswo antrifft, wohin ihn sein Dienst führt. Jemand anderer wird nie wissen, ob der Zeuge Jehovas, der an der Tür steht, pädophil ist oder nicht. Der Hauptzweck des Zeugniswerkes ist es, Heimbibelstudien zu beginnen. Wenn ein Pädophiler mit einer Familie, die Kinder hat, ein Studium beginnt, gibt es keine Vorschrift, wie so etwas zu handhaben ist. Darüber hinaus ist es auch üblich, dass die Teilnehmer am Zeugniswerk vormittags eine Kaffeepause einlegen. Da sind fast immer Kinder dabei, die nicht wissen, mit wem sie frühstücken. Wieder gibt es keine Anweisungen.
Bei Kreis- und Bezirkskongressen dürfen sich überführte, geständige und angeklagte Pädophile frei unter buchstäblich Hunderte von Kindern mischen, ohne dass sie überwacht werden. Für Kongresse gibt es keine Richtlinien. Zusätzlich sind die meisten Motels voller ahnungsloser Zeugen-Jehovas-Familien, die nicht darüber informiert sind, dass in den Motels, in denen sie leben, Pädophile sind, und es für diese Umgebung keine Richtlinien zur Überwachung gibt.
Schnellbauprogramme, bei denen Zeugen aus dem ganzen Bundesstaat zugegen sein können, um innerhalb von vier Tagen einen Königreichssaal zu errichten. Ein angeklagter Pädophiler kann sich an einem solchen Programm beteiligen. Er wird dort auf viele Kinder aus dem ganzen Bundesstaat treffen, die wiederum nicht wissen, dass ein angeklagter Sextäter zugegen ist. Es gibt dafür keine Richtlinien. Überführte/geständige Pädophile dürfen allerdings bei diesem Schnellbauprogramm nicht mitmachen.
Älteste haben, wenn es um die Behandlung von Fällen von Kindesmissbrauch geht, absolut keine Schulung oder Übung, keine Therapie oder soziale Beratung. Die Ältestendienstschule von 1994 sprach sich ausdrücklich gegen Schulung oder sozialen Rat oder Therapien bei Gesundheitsfragen aus. Es hieß: „Wir sind nur geistige Hirten.“ Es wurde zum Zuhören, zum Vorlesen einer Bibelstelle und zum Aufsagen eines Gebetes ermahnt, und das sollte reichen. Die Haltung dahinter war: Einige Dinge werden erst in der „neuen Ordnung“ gelöst, und Personen in Schwierigkeiten sollten lernen auszuharren. Verstörte Opfer sollten so mit der Sache fertig werden: die Bibel lesen, beten, regelmäßig bei den Treffen der Kirche sein und mehr am Predigtdienst teilnehmen.
Wenn Opfer nicht behandelt werden und ihre Wut dann in selbstzerstörerischem Tun ausagieren, sind die Ältesten allerdings schnell dabei, ein Rechtskomitee einzuberufen, um eine Person auszuschließen, die die Versammlung durch falsches Verhalten ansteckt. Dann wird das Opfer noch einmal zum Opfer gemacht und von den Angehörigen und allen Freunden, die sie in der geschlossenen Gesellschaft der Zeugen Jehovas haben, geächtet.