Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!
04.12.2012 um 12:07
Vorab sei erwähnt (weil es wohl an dieser Stelle erwähnt werden sollte), dass folgende Ausführungen lediglich meine Sicht der Dnge bzw. meine Weise des Analysierens beschreiben sollen. Trotz einer allgemeinen Formulierung, so ist das doch nur meine eigene Sicht! Mögliche Pauschalisierungen sind also selbstständig zu relativieren!
Ich gehe grundsätzlich nicht davon aus, dass das irgendjemanden interessiert und hoffe lediglich, dem ein oder anderen Leser irgendwelche neuen Impulse zu geben, über die dann doch weiterführend gegrübelt wird.
Die Worte "Angst" und "Überforderdung" sind bei diesem Thema unumgehbar.
Wir als Menschen haben irgendwann angefangen unsere Umwelt zu beobachten, mit dem Ziel sie ergründen und verstehen zu wollen. (Gemeinhin auch als Wissenschaft bezeichnet.) Das dauert nun aber seine Zeit, weil es immer komplexe Strukturen und Probleme gibt, die man erst einmal analysieren und durchdenken muss, um eine mögliche Lösung zu finden. Jetzt haben wir aber so ein paar Problemstellungen, die wirklich knifflig sind.
Wir können am Lebewesen Mensch beobachten wie er sich reproduziert, geboren wird, altert und stirbt. Durch Letzteres entsteht nun die Frage, ob oder was nach dem Tod kommt?
Nun, wir können beobachten, wie der Mensch stirbt, jedoch ergibt diese Beobachtung, dass er gewissermaßen einschläft, seine biologische Lebensfähigkeit verschwindet und er für den Beobachter nicht mehr am Leben ist. Die offensichtliche Folgerung ist, dass er verschwunden ist und einfach aufhört zu existieren.
Die Konfrontation mit dieser Situation ist einfach eine rießige Masse an Emotionen, die die meisten völlig überfordert. Dies resultiert dann darin, dass man mittlerweile recht präzise Phasen des Trauern beschreiben kann, wobei diese Beschreibungen auch wieder nur durch stetige Beobachtungen entstanden.
Was macht man nun in einem solchen Moment, wo man manchmal vor lauter Überlastung nicht mehr weis, wo oben und unten ist?
Sich dieser Herausforderung zu stellen ist einfach mit viel psychischer und emotionaler Arbeit verbunden und salopp gesprochen, so ist es auch hier an jedem selbst, ob er wenigstens versucht damit umzugehen oder aus lauter Faulheit umdreht und erst einmal eine Alternative sucht, sich dabei aber gleichzeitig der eigenen Unfähigkeit hingibt.
Da es einfach eine Gegebenheit zu sein scheint, dass man sich gelegentlich eben dieser Faulheit/Unfähigkeit nicht verweigert, so ist es logisch verständlich, wenn man dann in einer solchen Situation auf Glaubensmodelle zurückgreift. Mancher trinkt erst einmal 3 Tage lang, ein anderer lässt seine Verbitterung an einem Möbelstück aus, ja und mancher sucht Trost in der Verneinung der vermeintlich erloschenen Existenz dieser Person.
Diese Aussage ist allerdings in keinster Weise ein Indikator für irgendwelche Wahrheiten oder Unwahrheiten, sondern basiert ausschließlich auf dem, was ich Abgleich zwischen eigener Gedankenwelt und momentaner Beobachtbarkeit in der Realität nenne.
Wenn das geliebte Haustier stirbt und man danach, aus reiner Gewohntheit an ihre Präsenz, trotzdem noch das Gefühl hat, sie wäre nach wie vor da, dann sollte man sich fragen, was hier in der eigenen kleinen Gedankenwelt abläuft und was sich davon auch außerhalb dieser Welt widerfinden lässt. Zu welchem Schluss ein Einzelner jetzt kommt, ist wiederum eigenverantwortlich, weil man nur selbst vollkommene Einsicht in eben diese Welt hat.
Gehen wir zur Frage unserer Entstehung und was hier wieder beobachtbar ist.
Wir können ein rießiges Universum beobachten, ihre Expansion und sind sogar in der Lage, Rückschlüsse darüber zu ziehen, wann diese Expansion anfing. Die ganze Ursache kennen wir jetzt noch nicht. Das ist einfach so spontan nicht beantwortbar.
Auch wieder: Blanke Überforderung.
Einerseits sagt uns die Logik, dass alles einen Anfang haben müsste und bei dieser Frage können wir diesen Punkt auf einmal nicht mehr mit Inhalt füllen.
Nun in einer passiven Position zu verbleiben und die Unwissenheit erst einmal als momentan gegeben hinzunehmen ist wieder einmal eine Herausforderung, der sich wiederum viele entziehen wollen.
Ist nun "Gott" eine richtige oder falsche Aussage? Ich bin so frei zu sagen, ich weis es nicht.
Direkt beobachtbar ist er momentan jedenfalls nicht, sofern man wieder diverse Vorstellungen der Fantasie außen vor lässt.
Es ist jedoch auch vermessen, wenn man jemanden, der die Big-Bang-Theorie als Erklärung nimmt für einen Schuft zu halten, der meint er hätte das Allwissen gepachtet. Letztlich kann dann momentan keiner mit absoluten Sicherheiten auch weiterführende Fragen beantworten, wie etwa "Was denn nun vor dem Urknall?".
Qualitätive Unterschiede gibt es hier allerdings schon, weil uns das, was wir bislang beobachten konnten, erlaubt Mutmaßungen nach ihrem Grad der Plausibilität zu beurteilen und da zieht an sich jede noch so verrückte Annahme, die gänzlich der eigenen Fantasie entsprungen ist, den Kürzeren, weil sie in der Regel ohne Abgleich mit dem, was wir bisher haben, vorgetragen wird.
Alles in allem gibt es eben Gefühle oder Situationen, die man vermeiden will.
Sei es nun, dass man sich vor seinen eigenen Ängsten versteckt oder Situationen vermeiden will, in denen man möglicherweise absolut überfordert ist.
Für mich entspannte sich das Diskutieren hier im Forum irgendwann sehr stark, als ich mir den Zusammenhang des Patzigwerdens und der Überforderung mit dem Gelesenen vor Augen führte und ich mir selbst die Ängste nahm, hier möglicherweise doch ab und zu etwas zu lesen, was meine bisherige Weltsicht bei bestimmten Themen, völlig ins Wanken könnte. (Was auch schon mehrfach so passiert ist.)
In diesem Sinne kann ich jeden, der so mutig war diese Auszüge meiner Gedankenwelt zu lesen, nur dazu ermutigen die eigenen Fantasien und die eigene Situation außerhalb der eigenen Schädelhülle zu sortieren und nicht gänzlich ineinandefließen zu lassen. Konsequent unachtsame Trennung dieser beiden Welten kann früher oder später zu Effekten führen, die man möglicherweise nie haben wollte.
Und ebenso möchte ich dazu ermutigen, dass "Ich weis es nicht." kein Zeichen von Minderwertigkeit oder fehlender Lernfähigkeit ist, sondern immer eine vollwertige Antwort sein kann, wenn man auf eine gestellte Frage im Moment wirklich keine bessere (realitätsnahe) Antwort hat.