Ist Gott ein Lügner? Fragen zur Bibel

Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut in gleicher Weise auch der Sohn. 20 Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, sodass ihr euch verwundern werdet. 21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. 22 Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. 25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören, die werden leben. 26 Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber; 27 und er hat ihm Vollmacht gegeben, das Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. 28 Wundert euch darüber nicht. Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, 29 und es werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. 30 Ich kann nichts von mir aus tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.

Johannes 5

Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Matthäus 25

Wo hat Er gesagt, dass Er Gericht halten wird?

Dass Er Volmacht über das Gericht hat, das hatte ich ja auch schon damit erklärt, dass Der Vater Ihm das Gericht übergeben hat. Bedeutet das aber nicht, dass Er Gericht halten wird. Sorry, aber du liest da was rein, was Er nicht gesagt hat. Warum wohl? Vielleicht, weil du die Idee vom Richterstuhl Christis von woanders her hast. Tatsächlich aber ist es doch so, wie Jesus Christus es selbst sagt, nämlich dass Er nicht richten sondern erretten wird --- Darum die Vollmacht über das Gericht, denn Er hat die Befugnis, vor dem Gericht zu erretten - eben jene Leute, welche an Ihn und die Erlösung durch Ihn glauben - So lautet die Frohe Botschaft: Uns ist der Heiland geboren.


Übrigens: Das mit der "ewigen Strafe" stimmt so nicht, denn es lautet: "Auferstehung zum Gericht". Ein Strafe Gottes ist das sicher nicht, weil Gott durch Den Christus ja nicht bestraft, sondern errettet. Den einzigen Zusammenhang zum Gericht hat Der Christus nur, dass man durch den Glauben an die Erlösung durch Ihn nicht ins Gericht kommen wird. Das einzige Urteil, welches Er fällen wird, ist das, dass Er die Seinen mit sich nimmt - die Anderen lässt Er zurück.

Doch, dort steht ewige „Strafe“, griechisch: Kolasis. Die einen ewiges Leben, die anderen ewige Strafe.

Nö. Des bedeudet einfach nur "Hölle" - also Auferstehung zum Gericht bedeutet sowas wie ab in die Hölle.
https://de.greeklex.net/lexikon/%CE%BA%CF%8C%CE%BB%CE%B1%CF%83%CE%B7

Was soll das sein? Schaue dir die anerkannten Lexika an, die von der Zeit berichten. Es bedeutet „Strafe“.

Und wenn es dann vielleicht umgangssprachlich oder im weiteren Sinne als Hölle bezeichnet wird, dann ist das doch in Ordnung und vollkommen richtig, im religiösen Kontext. Denn unter „Hölle“ versteht man eben den Ort der Strafe der Ungläubigen.

κόλασις, κολάσεως, ἡ (κολάζω), correction, punishment, penalty: Matthew 25:46; κόλασιν ἔχει,brings with it or has connected with it the thought of punishment, 1 John 4:18. (Ezekiel 14:3f, etc.; 2 Macc. 4:38; 4 Macc. 8:8; Wis. 11:14 Wis. 16:24, etc.; Plato, Aristotle, Diodorus 1, 77 (9); 4, 44 (3); Aelian v. h. 7, 15; others.)

Quelle: https://www.blueletterbible.org/lexicon/g2851/kjv/tr/0-1/

Mit ein paar Verweisen.

Das mit der "Strafe" ist aber so nicht engegeben. Denn es geht doch nur darum, in den Himmel zu kommen.

Laut Elberfelder Bibel bedeutet das Wort "Pein" - also wieder nix mit Strafe Gottes, weil Strafe wäre "kolazo":
https://www.csv-bibel.de/strongs/g2851

Pein würde ich eher als Qual oder Schmerz oder sowas beschreiben, mit Strafe hat des aber nichts zu tun.
Mit den Auferstehungen bedeutet das dann also, dass man entweder zum ewigen Leben oder zur Pein aufersteht - entweder man geht mit Gott ins neue Jerusalem und hat Zugang zum Baum des Lebens oder man hat draußen das Zähneknirschen.

Nein, das verstehst du falsch. Kolazo ist die Verbform und der Stamm, wovon das Nomen, Kolasis, abgeleitet wird. Das steht übrigens auch so auf deiner Seite, ganz oben: „gebildet aus: kolazo“. Diese beiden Worte bezeichnen also ein und dasselbe, nur als Nomen und Verb, wie Leben und leben.

Außerdem hat die Elberfelder (CSV) dort auch „Strafe“ stehen, musst nur auf den Verweis klicken. Die haben Pein einfach auch stehen gelassen, weil diese bestimmte Elberfelder Bibel sich sehr an die Alte (von 1905) orientiert, und deswegen der altmodische Stil. Die revidierte Elberfelder von 2006 hat dann natürlich auch „Strafe“ dort stehen, und zwar nur.

Das kann man mir nicht erklären, dass bestrafen das Verb von Pein sein soll. Nö - Jesus hat sicherlich nicht von Strafe Gottes gesprochen. Da bleibt man besser bei dem Wortlaut mit der Auferstehung zum Gericht. Selbst wenn des Strafe oder Vergeltung bedeuten soll, steht da immer noch nicht "Gott" dabei. Jedem wird vergolten, wie man es verdient - oder so. Nachfolger Christis verdienen es halt, mit oder zu Ihm ins Reich Gottes einzukehren (erlöst zu werden).

Der_Eine schrieb:Selbst, wenn dem so wäre, ist auch das komplett egal.

Den Konjunktiv kannst du streichen. Christen haben de facto unterschiedliche Moralvorstellungen.

Southern Baptists haben ihre Sklaverei bis in das 19. Jahrhundert mit der Bibel begründet (die Bibel verbietet Sklaverei nicht) und waren für den Angriffskrieg der USA auf den Irak.

Andere Christen verurteilen Kriegen und Sklaverei.

Und nein, das ist nicht egal.

Niselprim schrieb:Kann ja jeder behaupten, irgendwie ein Engel Gottes wäre ihm im Traum erschienen. Nö @incitatus das ist kein haldbares Argument dafür, dass es sich da um den selben Gott handelte. Oder wie erklärst du dir dann zum Beispiel die Ungereimtheiten von Ismael und Isaak, während Mohammed dem Alten Testament widerspricht? Oder dass er sozusagen als Prophet über den Menschensohn Des dreieinigen Gottes gestellt ist? Glaubensinhalte an sich sind ja auch nicht wirklich identlisch.

@Niselprim
Junge, Junge!
Sag das mal zu nem "echten" Moslem!!!
Ungereimtheiten gibt es genug in der Bibel selbst.
ich hab mal mit einem Freund (Creationist) über Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Bibel und Koran dsiskutiert.
Vor allem vor dem Hintergrund der Kreuzigung.
Meine Frage war, welchem Buch soll man jetzt glauben?
Antwort: der Bibel natürlich.
Das liegt an der Indoktrination.

Kann ja jeder behaupten, irgendwie ein Engel Gottes wäre ihm im Traum erschienen

Quelle:siehe oben.

Auf dieser Basis kann auch jeder behaupten er sei der MESSIAS oder der SOHN "Gottes".
Also das allein zieht nicht.
Gruss @incitatus 😁

Bishamon schrieb:Christen haben de facto unterschiedliche Moralvorstellungen.

Du wirst nicht zwei Christen finden, die das genau gleiche glauben. Aber im Grunde genommen gibt es da bestimmte Grundvorstellungen und Fundamente, die sie eint, denn sonst könntest du nicht andere von der Römisch-Katholischen oder Protestantischen Kirche trennen und unterscheiden.

Und was das Gesetz Gottes betrifft (wovon du sprachst), dann herrscht dort selbstverständlich eine riesengroße Einigkeit, was dieses denn ist - denn es sind die 10 Gebote. Da kannst du die Katholiken, Protestanten und Orthodoxen zusammen nehmen.

Bishamon schrieb:Und nein, das ist nicht egal.

Natürlich, für die gestellte Frage ist es vollkommen egal. Denn dazu brauchst du nicht einmal das Bibelwissen. Sobald du dieses aber hast, wirst du nicht nur dafür verurteilt werden, was du wusstest, und geglaubt hast, sondern auch, wie du im gesamten mit dem Text umgegangen bist. Heute gibt es viele Ausreden, wenn aber Gott richtet, dann gibt es sie nicht mehr, denn er wird alles aufdecken.

incitatus schrieb:Meine Frage war, welchem Buch soll man jetzt glauben?

Ich dachte, es wäre der gleiche Gott? Merkst du nicht, wie du dir andauernd widersprichst?

Wenn du denkst, Koran und Bibel ist dasselbe, dann ist es halt für dich so @incitatus

incitatus schrieb:Auf dieser Basis kann auch jeder behaupten er sei der MESSIAS oder der SOHN "Gottes".

Kommt halt dann auch noch darauf an, ob es dann so auch angenommen wird. So ist das mit dem Glauben nun mal - entweder man glaubt es, oder man glaubt es nicht.

incitatus schrieb:Ungereimtheiten gibt es genug in der Bibel selbst.

Sicherlich, ja - weshalb es ja auch unter Christen viele unterschiedliche Glaubensinhalte gibt. Und dann kommst du daher und behauptest, ein anderes Buch mit anderem Inhalt bzw. veränderten Geschichte sei dasselbe. Ne du.

Der_Eine schrieb:Natürlich, für die gestellte Frage ist es vollkommen egal. Denn dazu brauchst du nicht einmal das Bibelwissen. Sobald du dieses aber hast, wirst du nicht nur dafür verurteilt werden, was du wusstest, und geglaubt hast, sondern auch, wie du im gesamten mit dem Text umgegangen bist. Heute gibt es viele Ausreden, wenn aber Gott richtet, dann gibt es sie nicht mehr, denn er wird alles aufdecken.

Hatten wir doch gerade erst lang und breit hier darüber gesprochen und aufgezeigt, dass Gott nicht richtet, sondern dass man durch Den Christus vor dem Gericht errettet wird. Wer nicht an Gott und die Erlösung durch Den Christus glaubt, ist bereits gerichtet. Wer aber glaubt, kommt nicht ins Gericht und wird den Tod nicht schmecken, sondern wird man ewiges Leben erhalten.

Dein eigener Artikel hat aufgezeigt, dass Gott bestraft. Nur, weil du deinen eigenen Artikel, oder die Stellen der Bibel ignorierst, oder nicht wahrhaben möchtest, heißt es ja nicht, das es so ist, wie du denkst. Ich lasse dir deine Meinung, das ist deine Sache.

Nö - hat er nicht - und das hab ich auch erklärt - denn Jesus Christus selbst spricht nie und nimmer von Strafe und noch weniger von Strafe Gottes. Versuche man einfach mal Den barmherzigen Vater und die erlösende Aufopferung Des Sohnes miteinander zu begreifen. Oder denkt man einfach mal darüber nach, warum uns Der Christus als Heiland geboren ist.
Hmm... :ask: Wer Den Erlöser zum Richter macht, sieht die Wahrheit nicht :cool:
Johannesevangelium:

Jesus erklärt: Ich bin das Licht der Welt. Die Wahrheit wird euch befreien.

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Niselprim schrieb:denn Jesus Christus selbst spricht nie und nimmer von Strafe und noch weniger von Strafe Gottes.

Dein Artikel sagt was anderes.

Aber ist doch in Ordnung, glaube ruhig weiter. Ich kann dir deine Meinung nicht nehmen.

Der_Eine schrieb:gibt es da bestimmte Grundvorstellungen und Fundamente,

Christen sind sich nicht mal einig, ob Jesus auch Gott ist. Also bei der Gottesvorstellung, einem Kernelement einer theistischen Religion.

Oder wer errettet wird. Bei Baptisten ist die Taufe nicht heilsentscheidend, bei anderen schon. Bei manchen muss es zwingend eine Ganzkörpertaufe sein. Bei manchen gibt es die Doppelte Prädestination, bei der alles im voraus bestimmt ist.
Bei manchen kommen Ungläubige in die Hölle, bei anderen nicht. Manche haben nicht mal eine Hölle (Annihilationismus).

Der_Eine schrieb:denn es sind die 10 Gebote

Steht da drin, ob man lügen darf?

Bishamon schrieb:Christen sind sich nicht mal einig, ob Jesus auch Gott ist.

Christ musst du erstmal richtig (biblisch definieren), sonst hast du keinen Anspruch auf diesen Namen. Wenn du persönlich dich jetzt Christ nennst, und sagst: "Jesus ist nicht Gott", heißt es dann, dass Christen sich nicht einig sind, dass Jesus Gott ist?

Deswegen hat die Kirche in den Jahrhunderten klar gemacht, was denn ein Christ ist, und was nicht, bestimmte Grundlehren herauskristallisiert. Natürlich ist unser heutiger Zeitgeist ein anderer, jeder darf Christ sein etc., ist an keine Bedingungen geknüpft etc., und ja, wir können glauben, was wir wollen, und werden dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Es spielt also letztendlich keine Rolle, was du glaubst, oder ich, oder sonst wer, sondern das einzig Wichtige ist, ob Jesus, Paulus, die Apostel und die Propheten vor ihnen die Wahrheit gesagt haben. Denn wenn sie die Wahrheit gesagt haben, und es sich mit dem deckt, wie ich hier die ganze Zeit versuche darzustellen, dann wird Gott die Welt richten, vollkommen unabhängig von einer gewissen Meinung oder einer anderen. Wir haben irgendwie die Vorstellung, dass *unser Glaube* die Realität hervorbringt; im Sinne von dir zum Beispiel: Der eine sagt, lügen ist richtig, der andere, lügen ist falsch. Es ist egal, was "der eine sagt" oder meint, denn am Ende bist du für dich selber verantwortlich, wenn du vor Gott stehst.

Denkst du, dass wenn ich und ein anderer Christ sich uneinig sind, ob man denn lügen darf oder nicht, dass Gott dann darauf schaut, wenn du vor ihm stehen würdest? Nein, er schaut auf dich, und darauf, wie du mit seinem Wort umgegangen bist. Und eine Garantie gebe ich dir: weil sich zwei Christen in einer Sache nicht einig sind, wird einen nicht schuldlos machen. Gott geht an das Individuum. Deswegen meinte ich, hier unten auf der Erde kann man noch gewissen Spielchen spielen, aber nach dem Tod geht das nicht mehr.

Bishamon schrieb:Steht da drin, ob man lügen darf?

Dumme Frage, sorry. Du weißt Bescheid, Freundchen ;)

Der_Eine schrieb:Du weißt Bescheid,

Nein, sonst würde ich nicht fragen.

Das „und nicht Falsches gegen deinen Nächsten aussagen“ muss nicht als lügen interpretiert werden.

Wörtlich übersetzt: "Und nicht sollst Du sprechen gegen deinen Nächsten als Zeuge des שָׁוְא (gesprochen: schawe)."

Der_Eine schrieb:unser heutiger Zeitgeist

Der moderne Zeitgeist-Christ verurteilt Sklaverei. Die Bibel nicht.
Theologie ändert sich ...