Lightbringer40 schrieb:Kannst du die Abwesenheit Gottes beweisen, wenn ja wie?
Die Abwesenheit von Etwas ist prinzipiell wohl nicht wirklich beweißbar, wenn es um Dinge wie "Gott" geht, da man an der Definition ständig recht frei schrauben kann. Man kann sicher beweißen, dass Benzin im Tank fehlt, ein Teilchen keine Ladung hat, ein Magnetfeld "abwesend" ist.
Lightbringer40 schrieb:Und du möchtest nicht zugeben, dass du glaubst, dass es keinen Gott gibt, weil das eine Möglichkeit offen lassen würde, dass es Gott geben könnte.
Das ist Unfug, eine Unterstellung, und eine Tatsachenbehauptung, die so einfach falsch ist. Ich hatte es Dir erklärt, wenn er nicht glaubt an Gott bedeutet das eben nicht, er glaubt an die nicht Existenz von Gott.
Begreife einfach, das "nicht" negiert hier den Glauben und nicht die Existenz.
Lightbringer40 schrieb:Drehen tut sich das ganze in Wirklichkeit darum, dass du dich vor dir selbst oder vor anderen rechtfertigen kannst, weil es ja niemand schafft dich zu überzeugen, was du gar nicht zulassen würdest.
Das ist echt
ad hominem und irrelevant, unsachlich.
Lightbringer40 schrieb:Ich bin davon ausgegangen, wenn du nicht an Gott glaubst, kannst du deinen Glauben, dass es keine Götter oder Feen gibt auch irgendwie begründen.
Wieder diese unredliche Nummer, wieder implizierst Du einfach, wenn wer sagt, er glaube nicht (an Gott) oder Feen oder was auch immer, würde er dennoch glauben. Dann eben dass Gott und Feen nicht existieren.
Nicht Glauben das etwas existiert ist aber nicht gleich Glauben das etwas nicht existiert.
Du versuchst anderen diese Gleichung aufzuzwingen, eben damit Du auf Augenhöhe kommst, damit Du argumentieren kannst, auch sie würden ja einem Glauben anhängen, der Unterschied wäre ja nur ob an die Existenz oder an die nicht Existenz geglaubt wird. Das ist falsch und unredlich.
Ganz deutlich, lass den Unfug, wenn wer deutlich sagt, er glaube nicht, dann lerne damit zu leben und verdreh ihm nicht die Worte im Mund und zaubere da ein - er glaube doch - daraus.
Und man muss dem Gläubigen nicht begründen, warum man nicht glaubt, ist eben so, Menschen unterscheiden sich auch bei den Dingen die sie gerne essen.
Lightbringer40 schrieb:Warum ist es Unfug, weil ich es nicht glaube oder weil ich es wissen kann?
Hatte ich erklärt.
Lightbringer40 schrieb:Schließt Atheismus im engeren Sinne die Existenz Gottes aus? Ja. Kann dies bewiesen werden? Nein.
Der Thread macht, wenn man den Titel genau nimmt, keinen Sinn, die Antwort ist einfach nein.
Lightbringer40 schrieb:Es ist eine Sache zu sagen ich glaube aus Grund a, b, c an Gott oder aus Grund x, y, z nicht. Das sind Begründungen für einen höchst persönlichen Glauben, dass eine Sache existiert oder eben nicht existiert. Beides ist ein Glaube, denn ich kann nur Glaubwürdigkeiten abwägen.
Nein, man kann sicher auch glauben, dass etwas nicht existiert, ich kann glauben, das am Ende des Monats keine 100.000 € auf meinem Konto existieren, ich kann aber auch nicht glauben, dass ich am Ende des Monats noch 100.000 € auf dem Konto haben.
Mag für Dich vom Prinzip keinen großen Unterschied machen, wo nichts ist, ist nichts, aber bei existenziellen Fragen wie nach dem Glauben an Gott spielt es dann doch eine große Rolle, ob man nicht glaubt oder glaubt dass etwas nicht existiert.
Du magst das nicht trennen können, nicht unterscheiden, oder auch nicht trennen wollen, offenbar willst Du auf Biegen und Brechen hier eine Äquivalenz beider Aussagen erzwingen. Wie gesagt, ich halte das für unredlich.
Lightbringer40 schrieb:Ich verstehe diesen Thread so, dass es darum geht, ob es definitiv und 100%-ig bewiesen werden kann, dass Gott nicht existiert und dass es nicht nur um eine Zahl x an Argumenten gegen die Existenz Gottes geht. Die kurze Antwort ist nein, es kann nicht bewiesen werden zumindest nicht ohne ...
Nichts ist mit ohne, die Antwort ist einfach Nein und aus die Maus. Die nicht Existenz von Gott kann nicht bewiesen werden.
Sind alle Schwäne weiß? Die klassische Sicht der Wissenschaftstheorie war, dass es Aufgabe der Wissenschaft ist, solche Hypothesen zu „beweisen“ oder aus Beobachtungsdaten herzuleiten. Das erscheint jedoch schwer möglich, da dazu von Einzelfällen auf eine allgemeine Regel geschlossen werden müsste, was logisch nicht zulässig ist. Doch ein einziger schwarzer Schwan erlaubt den logischen Schluss, dass die Aussage, alle Schwäne seien weiß, falsch ist. Der Falsifikationismus strebt somit nach einem Hinterfragen, einer Falsifizierung von Hypothesen, statt nach dem Versuch eines Beweises.
Quelle:
Wikipedia: FalsifikationismusNeben wir mal das hier, sagen wir, jemand glaubt an die Existenz von schwarzen Schwänen und der andere glaubt nicht an diese Existenz. Es ist eben kaum möglich zu beweisen, dass es keine schwarzen Schwäne gibt.
Als Atheist, also wenn ich einer wäre, würde ich aber kein Verlangen verspüren einem Gläubigen nun zu beweisen, dass Gott nicht existiert, jeder kann von mir aus glauben, was immer er mag. Darum verstehe ich auch nicht diesen Krampf von einigen Gläubigen nun den Atheisten die Blase an die Backe zu nageln, auch sie würden ja einem Glauben nachhängen, eben nur an die nicht Existenz von Gott.
Lasst den Atheisten doch die Freiheit auch einfach nicht zu glauben.
Lightbringer40 schrieb:... ich zumindest will kein Spiel spielen.
Wenn Du das sagst, will ich mal versuchen es zu "glauben" ...
:D
Lightbringer40 schrieb:Wenn ich behaupte ich glaube, dass es Gott gibt aus diesem und jenen Grund ist das ein Glaube.
Ja, so weit so gut ...
Lightbringer40 schrieb:Wenn ich sage ich glaube aus diesem und jenen Grund nicht an Gott, ist das auch etwas, was ich glaube. Nämlich dass etwas oder jemand nicht existiert.
Klar, wenn Du das machst, wenn Du glaubst, etwas existiert nicht, dann glaubst Du was, hast Du ja gesagt.
Dann gestehe doch bitte aber anderen genau das auch zu, nämlich, wenn sie sagen, sie glauben nicht, dass sie dann auch nicht glauben.
Man könnte, ohne viel Sinn es auch umdrehen und sonst sagen, Du glaubst nicht, an die nicht nicht Existenz von Gott. Also glaubst Du nicht, Du hast da keinen Glauben, weil Du ja nicht glaubst, das Gott nicht nicht existiert. Und fällt Dir was auf?
Lightbringer40 schrieb:Belegen lässt sich beides, endgültig Beweisen kann man beides nicht. Deshalb ist beides ein Glaube an etwas.
Blödsinn, aus falschem folgt beliebiges, nur weil man nicht belegen kann, dass Gott existiert oder auch nicht existiert, folgt daraus nicht, dass beides nun ein Glaube an etwas ist.
Noch mal, wenn wer sagt, er glaubt nicht, glaubt er nicht, lerne die Sprache wie definiert. Es ist echt ätzend und frech hier Menschen etwas aufzuzwingen und zu nötigen, das sind Spielereien mit Wörtern, lass es einfach stecken.
Überlege mal was passiert, wenn man hier die Dinge wechselt, wenn man Anstelle von Gott den Holocaust setzt und dann so argumentiert. Aus welcher Richtung auch immer.
Akzeptiere einfach, es gibt Menschen die meinen mit "ich glaube nicht" genau das was sie sagen, sie führen die Tätigkeit, die Handlung des Glaubens in diesem Fall nicht aus.
Lightbringer40 schrieb:Wenn es in diesem Thread darum geht, dass es keine Belege für den Atheismus geben kann, dann stimmt das natürlich nicht, denn Belege lassen sich anführen, ebenso wie die von Gläubigen. Jeder muss dann selbst entscheiden, welcher Seite er eher Gehör schenkt.
Wenn es darum geht einen Absolutheitsanspruch zu haben, dann nein, es kann nicht bewiesen werden, dass Gott nicht existiert.
Nein, im Grunde ist der Thread gegessen, die Antwort lautet einfach "nein" und aus die Maus. Die nicht Existenz von Gott kann nicht bewiesen werden, was die Existenz angeht, da hat sich sogar mal wer mathematisch dran versucht, aber er muss dann dafür einige Annahmen machen.
Ein Wesen existiert, das alle positiven Eigenschaften in sich vereint. Das bewies der legendäre Mathematiker Kurt Gödel mit einem komplizierten Formelgebilde. Zwei Wissenschaftler haben diesen Gottesbeweis nun überprüft - und für gültig befunden.
Jetzt sind die letzten Zweifel ausgeräumt: Gott existiert tatsächlich. Ein Computer hat es mit kalter Logik bewiesen - das MacBook des Computerwissenschaftlers Christoph Benzmüller von der Freien Universität Berlin.
Benzmüller hat seinen Computer auf eine Formelfolge angesetzt, die der legendäre österreichische Mathematiker Kurt Gödel zuerst um das Jahr 1941 auf ein paar lose Blätter Papier gekritzelt und in den folgenden Jahrzehnten immer weiter ausgefeilt hatte. Keine Minute brauchte der Computer, um Gödels Beweis für gültig zu befinden. Benzmüller und sein Wiener Fachkollege Bruno Woltzenlogel Paleo stellten ein erstes anderthalbseitiges Paper, in dem sie ihr Resultat verkünden, auf den Preprint-Server arxiv.org. Die Existenz Gottes kann fortan als gesichertes logisches Theorem gelten.
...
Der Beweis ist ein äußerst unzugängliches Formelgebilde. Gödel formulierte ihn in der Modallogik zweiter Stufe - einer Sprache, die auch den meisten Mathematikern fremd ist. In dieser exotischen Formelsprache suchte Gödel, hinreichende Bedingungen für die Existenz Gottes zu finden. Aber was ist Gott überhaupt für ein Ding, rein logisch gesehen? Gödel definierte ihn als ein Wesen, das alle positiven Eigenschaften auf sich vereint. Und was ist eine positive Eigenschaft? Dazu sagte Gödel nicht viel. Er gab nur zwei Beispiele für positive Eigenschaften: Gott zu sein, und notwendigerweise zu existieren. Zudem postulierte er, dass jede Eigenschaft entweder positiv ist, oder ihr Gegenteil. Dann legte er los: Zuerst bewies er, dass Gott möglicherweise existiert - und schließlich, dass Gott notwendigerweise existiert. Quod erat demonstrandum.
...
Quelle:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/formel-von-kurt-goedel-mathematiker-bestaetigen-gottesbeweis-a-920455.htmlIch habe mal mit einem Mathematiker darüber gesprochen, er ist der klügste Mensch dem ich im Leben bisher begegnet bin und er hat mir dazu erklärt, der "Trick" wäre eben die Sprache in der Gödel den Beweis formuliert hat, eben die Modallogik zweiter Stufe. Er kennt sich da etwas aus, weiß was das ist und meinte, da könne man viele Dinge mit beweisen, ich denke man bekommt damit auch Feen und Trolle auf die Kette. Aber ich kenne mich da einfach nicht mit aus, man muss wohl viel lernen, ob dahin zu kommen, dass man die Modallogik zweiter Stufe meistert. Was der Spiegel schreibt ist natürlich umgangssprachlich, wenn sich anschaut, was Gödel da wirklich selber geschrieben hat, versteht man erstmal gar nichts.
Hier steht noch mehr dazu:
https://www.information-philosophie.de/?a=1&t=4435&n=2&y=1&c=50 (Archiv-Version vom 10.03.2022)Und umgangssprachlich liest es sich ungefähr so:
Annahme 1: Entweder eine Eigenschaft oder ihre Negation ist positiv.
Annahme 2: Eine Eigenschaft, die notwendigerweise durch eine positive Eigenschaft impliziert wird, ist positiv.
Theorem 1: Positive Eigenschaften kommen möglicherweise einer existenten Entität zu.
Definition 1: Eine gottähnliche Entität besitzt alle positiven Eigenschaften.
Annahme 3: Die Eigenschaft, gottähnlich zu sein, ist positiv.
Schlussfolgerung: Möglicherweise existiert Gott.
Annahme 4: Positive Eigenschaften sind notwendigerweise positiv.
Definition 2: Eine Eigenschaft ist Essenz einer Entität, falls sie der Entität zukommt und notwendigerweise alle Eigenschaften der Entität impliziert.
Theorem 2: Gottähnlich zu sein ist eine Essenz von jeder gottähnlichen Entität.
Definition 3: Eine Entität existiert genau dann notwendigerweise, wenn all ihre Essenzen notwendigerweise in einer existenten Entität realisiert sind.
Annahme 5: Notwendigerweise zu existieren ist eine positive Eigenschaft.
Theorem 3: Gott existiert notwendigerweise
Quelle:
https://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2013/fup_13_308/index.html Wie gesagt, es werden bestimmte Annahmen gemacht, diese Schreibweise ist nun nicht wirklich ein zwingender Gottesbeweis, aber ein Versuch war es wert.
:D