Kann man die Nichtexistenz Gottes beweisen?
28.10.2021 um 20:57Wie ich schon sagte, wir gleiten ins OT ab, Spiritualität ist kein Gottesbeweis, und du kannst auch nicht beweisen, dass du eine Seele hast.
Natürlich. Und genau darum ist es für mich völlig nachvollziehbar, dass die Gehirnareale, die für Spiritualität zuständig sind, auch für die negativen Auswirkungen zuständig sind.Wurstsaten schrieb:Das liegt doch in der Natur des Menschen, dass er mit seinen Begabungen gutes und böses tun kann.
Nein, Spiritualität ist kein Gottesbeweis. Aber die wissenschaftliche Erkenntnis zur Verortung von Spiritualität in bestimmten Gehirnarealen ist auch kein Gegenbeweis. Das wollte ich aussagen.Wurstsaten schrieb:Spiritualität ist kein Gottesbeweis, und du kannst auch nicht beweisen, dass du eine Seele hast.
Dass Antisemitismus ein Glaubenssystem bzw. eine Gegenreligion ist, das ist nicht meine These, sondern die von Michael Blume. Ich hab sie aufgegriffen aus einem Artikel, den der Forist Wurstsaten verlinkt hatte. Und hab diese These als krass bezeichnet.off-peak schrieb:Antisemitismus ist beileibe keine Gegenreligion, sondern durchaus Bestandteil manch christlicher Einstellungen.
lol, leider sind verschwörungstheorien, rassismus und antisemitismus eher so phänomene unserer zeit bzw. jüngerer vergangenheit, also safe nicht älter als 2000 jahre...wobei spiritualität schon seit anbeginn existiert.Wurstsaten schrieb:Leider sind die Gehirnareale, die für die Spiritualität zuständig sind, auch für die Verschwörungstheorien, Rassismus und Antisemitismus zuständig:
Es ist völlig egal, ob es Deine These oder die eines Anderen ist. Du hast sie vorgestellt, Dir habe ich daher geantwortet. Das war auch kein Vorwurf, sondern lediglich eine Gegenmeinung.ElsbethM schrieb:Dass Antisemitismus ein Glaubenssystem bzw. eine Gegenreligion ist, das ist nicht meine These, sondern die von Michael Blume. Ich hab sie aufgegriffen
Ich denke, das kann man so nicht sagen, denn Atheisten glauben eben nicht an einen Gott, sie lehnen den Glauben daran vollkommen ab. Einen Nicht-Glauben ebenfalls als Glauben zu bezeichnen, ist in meinen Augen faktisch falsch.NeverBowDown schrieb am 20.08.2021:Jetzt, wurde die Existenz Gottes ja niemals widerlegt soweit ich weiss. Ist Antitheismus nicht auch eine Art Glauben? Und auch Atheismus würde ich als Glauben einstufen, denn sie sind Fest davon überzeugt, dass es kein Gott gibt, sowie Theisten fest davon überzeugt sind, dass es einen Gott, oder mehrere Gibt.
Ich selbst bin keine Atheistin, allerdings kenne ich einige und habe des Öfteren mit ihnen darüber gesprochen. Tatsächlich habe ich hierzu häufig die Meinung gehört, dass Gott bei all dem Schlimmen, was auf dieser Welt passiert, nicht existieren kann, denn er würde all dieses Leid verhindern. Ich persönlich bin der Meinung, dass, wenn ein Gott existieren sollte, er uns den freien Willen gegeben hat und wir selbst verantwortlich dafür sind, was wir damit anfangen. Natürlich kommt darauf oft das Gegenargument wie beispielsweise „ein Kind, das Hunger leidet oder in nem Kriegsgebiet aufwächst, das hat das nicht freiwillig entschieden!“. Nein, natürlich hat es das nicht. Aber dass es überhaupt Gebiete gibt, in denen Menschen Hunger leiden oder Krieg herrscht, ist wiederum auf uns alle zurückzuführen. Wir Menschen haben uns die Welt geschaffen, in der wir leben – mit all ihren Schattenseiten.NeverBowDown schrieb am 20.08.2021:Auch gibt es ja das Dilemma, was vor dem Urknall war. Darum meine Frage an Atheisten: Warum seid ihr euch so sicher, dass es kein höheres Wesen gibt?
Dr.Manhattan schrieb am 23.10.2021:Vielleicht ist Gott wie Mathematik
Die kann man auch nicht anfassen
Und doch ist sie da
Ich finde diesen Ansatz irgendwie interessant. Auf den ersten Blick fand ich die Aussage von @off-peak durchaus einleuchtend, aber dann dachte ich mir, für Gläubige existiert und „funktioniert“ Gott doch auch. Auch können sie ihren Glauben genau beschreiben. Zudem ist Glauben meiner Meinung nach durchaus etwas, das man „erlernen“ und anwenden kann, nicht ohne Grund übernehmen manche den Glauben ihrer Eltern, da sie mit diesem auch aufgewachsen sind.off-peak schrieb am 24.10.2021:Aber im Gegensatz zu Göttern existiert und funktioniert die Mathematik und man kann mit im wahrsten Sinne des Wortes rechnen, denn hinter dem Begriff Mathematik verbirgt sich weltweit ein- und dasselbe. Man kann sie genau beschreiben, erlernen und anwenden.
Bedeutet das, so etwas wie beispielsweise Instinkt oder Bauchgefühl ist ebenfalls nicht faktisch-objektiv beweisbar und darum auch nicht wahrnehmbar?off-peak schrieb am 25.10.2021:Und damit sind wir beim eigentlichem Knackpunkt: Etwas, das faktisch-objektiv nicht beweisbar ist, ist mit normalen Sinnen auch nicht wahrnehmbar.
Oder sie haben Dinge gesehen, erlebt, gespürt, die andere Menschen nicht gesehen, erlebt, gespürt haben. Weil sie sich vielleicht sogar davor verschließen bzw. gar nicht empfänglich dafür sind oder sich Gott - aus welchen Gründen auch immer - nicht allen Menschen auf dieser Welt zeigt.off-peak schrieb am 25.10.2021:Gläubige können einfach keinen Gott realistisch in irgendeiner Weise wahr genommen haben, es sei denn, sie hätten Supersinne, die Ungläubige nicht hätten.
Ich kann deinem Gedankengang zwar folgen, aber nicht automatisch eine logische Schlussfolgerung daraus ziehen.off-peak schrieb am 25.10.2021:Daher lautet die logische Schlussfolgerung: Was immer sie zu "sehen" oder "wahr zu nehmen" meinen, ist alles Andere, nur nichts real Wahrnehmbares. Einbildung und Irrtum sind daher in der Tat die passenden, milden Wort, das heftigere wäre Wahn (von Betrügern mal abgesehen).
Gott schuf also doch nicht die Welt, sondern wir Menschen, okay... gut zu wissen. Und natürlich schufen wir Menschen uns die Welt inkl. Naturkatastrophen, Missbildungen, tödlichen Krankheiten wie bspw. Krebs...Zyra schrieb:Wir Menschen haben uns die Welt geschaffen, in der wir leben – mit all ihren Schattenseiten.
Was sich prinzipiell nicht nachweisen lässt, existiert nicht. Oder vielleicht etwas konkreter: Was nicht wirkt, was keine Wirkung hat, ist - aus reichlich offensichtlichen und trivialen Gründen - auch nicht Teil der Wirklichkeit.Zyra schrieb:Die Existenz oder Nicht-Existenz eines Gottes wird meiner Ansicht nach niemals bewiesen oder widerlegt werden können.
Okay, aber dass manche Menschen gewisse Dinge sehen, erleben, spüren, die andere Menschen nicht sehen, erleben, spüren können, bestreitet ja auch niemand. Millionen Frauen haben - Gerüchten so mancher Klatschblätter zufolge - bspw. noch nie einen Orgasmus gespürt. Und wiederum unzählige andere Menschen haben bspw. noch nie eine Rauscherfahrung auf LSD oder halluzinogenen Pilzen durchgemacht. Allerdings wäre die Gleichsetzung von Orgasmus/Rauscherfahrung mit Gott - bzw. allmächtiges Wesen mit Zauberkräften, welches die Welt erschuf - bei gleichzeitiger Behauptung, jene Menschen seien einfach nur nicht empfänglich für Gott, im allerhöchsten Maße albern und absolut grotesk.Zyra schrieb:Oder sie haben Dinge gesehen, erlebt, gespürt, die andere Menschen nicht gesehen, erlebt, gespürt haben.
Ich habe keine Aussage darüber getroffen, wer diese Welt zu Beginn erschuf, sondern sprach von "wir Menschen haben uns diese Welt geschaffen" im Sinne von "wir haben sie uns durch unser Verhalten gestaltet".Noumenon schrieb:Gott schuf also doch nicht die Welt, sondern wir Menschen, okay... gut zu wissen. Und natürlich schufen wir Menschen uns die Welt inkl. Naturkatastrophen, Missbildungen, tödlichen Krankheiten wie bspw. Krebs...
Und wer bspw. mit Rett-, Pfeiffer- oder Nager-Syndrom auf die Welt kommt... ist vermutlich ebenfalls selbst schuld...?
Für gläubige Menschen hat Gott bzw. der Glaube an Gott aber eine Wirkung und zwar auf ihr Leben und die Art und Weise, wie sie die Dinge wahrnehmen / interpretieren / mit ihnen umgehen usw. Somit ist Gott für sie ein Teil ihrer Wirklichkeit.Noumenon schrieb:Was sich prinzipiell nicht nachweisen lässt, existiert nicht. Oder vielleicht etwas konkreter: Was nicht wirkt, was keine Wirkung hat, ist - aus reichlich offensichtlichen und trivialen Gründen - auch nicht Teil der Wirklichkeit.
Nun, ich setze diese Erlebnisse nicht gleich, keine Sorge ... :DNoumenon schrieb:Allerdings wäre die Gleichsetzung von Orgasmus/Rauscherfahrung mit Gott - bzw. allmächtiges Wesen mit Zauberkräften, welches die Welt erschuf - bei gleichzeitiger Behauptung, jene Menschen seien einfach nur nicht empfänglich für Gott, im allerhöchsten Maße albern und absolut grotesk.
Halte ich für Quatsch.Zyra schrieb:Natürlich kommt darauf oft das Gegenargument wie beispielsweise „ein Kind, das Hunger leidet oder in nem Kriegsgebiet aufwächst, das hat das nicht freiwillig entschieden!“. Nein, natürlich hat es das nicht. Aber dass es überhaupt Gebiete gibt, in denen Menschen Hunger leiden oder Krieg herrscht, ist wiederum auf uns alle zurückzuführen. Wir Menschen haben uns die Welt geschaffen, in der wir leben – mit all ihren Schattenseiten.
Mathematik funktioniert allerdings glaubensübergreifend wären der persönliche Gott ja meist der einzig wahre ist. Da sehe ich schon einen gewichtigen Unterschied.Zyra schrieb:Ich finde diesen Ansatz irgendwie interessant. Auf den ersten Blick fand ich die Aussage von @off-peak durchaus einleuchtend, aber dann dachte ich mir, für Gläubige existiert und „funktioniert“ Gott doch auch.
Nimmst du Instinkt wahr?Zyra schrieb:Bedeutet das, so etwas wie beispielsweise Instinkt oder Bauchgefühl ist ebenfalls nicht faktisch-objektiv beweisbar und darum auch nicht wahrnehmbar?
Das ist dann so wie mit dem Yeti, dem Ungeheuer von Loch Ness etc.?Zyra schrieb:Oder sie haben Dinge gesehen, erlebt, gespürt, die andere Menschen nicht gesehen, erlebt, gespürt haben. Weil sie sich vielleicht sogar davor verschließen bzw. gar nicht empfänglich dafür sind oder sich Gott - aus welchen Gründen auch immer - nicht allen Menschen auf dieser Welt zeigt.
Was ändert das Katastrophen die der Mensch nicht zu verantworten hat?Zyra schrieb:Geht mir um keine Schuldzuweisungen, ich bin lediglich der Meinung, dass wir Menschen einen immens starken Einfluss darauf haben, wie diese Welt aussieht und wir uns sehr viele schlechte Dinge durchaus selbst erschaffen haben
Nur gibt es hier gleich mehrere Haken:Zyra schrieb:für Gläubige existiert und „funktioniert“ Gott doch auch.
off-peak schrieb am 24.10.2021:Aber im Gegensatz zu Göttern existiert und funktioniert die Mathematik und man kann mit im wahrsten Sinne des Wortes rechnen, denn hinter dem Begriff Mathematik verbirgt sich weltweit ein- und dasselbe. Man kann sie genau beschreiben, erlernen und anwenden.
Instinkte sind beweisbar, nur ist das, was Dein Instinkt/Bauchgefühl Dir sagt, nicht unbedingt objektiv richtig.Zyra schrieb:Bedeutet das, so etwas wie beispielsweise Instinkt oder Bauchgefühl ist ebenfalls nicht faktisch-objektiv beweisbar und darum auch nicht wahrnehmbar?
Ich sage, das haben Andere mitunter auch, sie haben sie nur anders interpretiert.Zyra schrieb:Oder sie haben Dinge gesehen, erlebt, gespürt, die andere Menschen nicht gesehen, erlebt, gespürt haben.
Nein, die Frage ist, ob Du es erlebt oder nur so ausgelegt hast.JürgenWeorth schrieb:Ich finde ein wichtiger Punkt bei dieser Frage ist, ob man an übersinnliches glaubt bzw. übersinnliches erlebt hat. Ich habe übersinnliches erlebt, daher glaube ich an Gott.
Welche Beweise hättest du denn vorzulegen? @JürgenWeorthJürgenWeorth schrieb:Die Wahrscheinlichkeit ihn zu beweisen, ist daher wesentlich höher, als ihn zu widerlegen. Und falls das All unendlich groß ist, ist es unmöglich ihn zu widerlegen, aber immerhin noch möglich ihn zu beweisen.