bekchris schrieb:Deine gestrigen Beiträge zur Koraentstehung zeigen dankenswerterweise, dass es eben keinen Koran direkt aus Mohammeds Zeit gibt.
Die Vernichtung mehrerer Koranschriften aus Mohammeds Zeit begründest Du: „Dass er „um Verwirrung zu verhindern“ so redigiert wurde, dass er in sich stimmig ist.
Du liest die Beiträge gar nicht richtig habe ich den Eindruck ...
Nach den Überlieferungen, die die Korankritiker ja auch für die Gegenthese heranziehen, handelte es sich um Unterschiede der arabischen Dialekte, um Lesarten, welche vor allem die Aussprache betreffen bzw. Lautverschiebung von Buchstaben bzw. möglicherweise vereinzelte Wortsynonyme
Die Bedeutung ist komplett die Selbe!
Weiterhin waren die privaten Korannotizen von Ibn Masud und Ubei, um welche es bei diesem Thema vor allem geht, eben private Notizen, welche nicht durch den Prophet s.a.s. bezeugt wurden, welche vielleicht nicht alle Offenbarungen enthielten etc.
Nochetwas: Das Material auf denen der Koran zu Lebzeiten des Propheten s.a.s. geschrieben wurde, war kein Papier, ja nicht einmal Papyrus - Schrift auf Palmenblättern, Tierknochen oder grobem Leder kann nicht lange bewahrt werden.
Traust du es den Muslimen nicht zu, dass sie die vergleichsweise läppischen 600 Seiten, welche auch noch voller Memorierhilfen sind, in nicht einmal 20 Jahren (zwischen dem Tod des Propheten s.a.s. und der Herausgabe des Korans in einem Buch) richtig zu memorieren?
Schon zu Lebzeiten des Propheten konnten zumindest 7 Personen den Koran ganz auswendig, nach seinem Tod kamen innerhalb weniger Jahre Hunderte dazu und teilweise, welche den Koran teilweise oder ganz beherrschten.
Schon der Anlass der dazu führte, den Koran schriftlich professionell aufzuzeichnen, zeigt das: In einer Schlacht starben mindestens 70 Leute die den Koran ganz oder zu großen Teilen auswendig beherrschen - das war 2 Jahre nach dem Tod des Propheten s.a.s. !
Zur Bibel:
Die wurde nach den optimistischsten Rechnungen zwischen 20 und 50 Jahre n. dem Tod Jesu aufgeschrieben. Woher die Quellen kommen, ist indes nicht bekannt. Wahrscheinlich basiert das meiste auf Erinnerung, aber es gibt drüber keinerlei christliche Überlieferungsnotizen.
Aber lassen wir die Bibel raus, deine Frage betrifft ja den Koran
bekchris schrieb:Er hat deshalb in sich keine Widersprüche – aber Widersprüche zur Bibel.
Wenn man ihn richtig versteht und auslegt hat er in sich keine Widersprüche. Aber wenn er geglättet worden wäre, hätte man viele Stellen verändert, weil auch die besten Rhetoriker nicht die zahlreichen Stilmittel die Allah im Koran anwende,t verstanden hätten.
Dazu irgendwann - vlt noch in diesem Jahr - mehr inschahallah
;)Widersprüche zur Bibel: Ja
:Dbekchris schrieb:Was würden die Muslime wohl sagen, wenn mit der Bibel so verfahren worden wäre.
Die Bibelumfasst über 60 Bücher von .. zig Autoren über Jahrtausende hinweg und ist in sich stimmig. Es sind Hunderte von Prophezeiungen erfüllt.
Das ist Wunschdenken der Christen - Viele der "Prophezeihungen" welche auf Jesus zutreffen sollen, wurden bewusst so hingebogen. ich bin kein Bibelkenner, aber das sagen sogar christliche Theologen
bekchris schrieb:Du behauptest: „Und auch DAS ist bei der Bibel genauso -
Auch da wurden abweichende Versionen vernichtet“.
Dass abweichende biblische Versionen vernichtet wurden, nehme ich Dir nicht ab. Sie wurden wohl nicht in den Kanon aufgenommen. Deshalb gibt es ja auch noch andere Schriften.
Nein die griechischen Originale wurden nicht zerstört - schon früh entwickelte sich ja Latein bzw. orientalsiche Sprachen zu DEN Bibel- und Kirchensprachen!
Es gibt X voneinander abweichende lateinische Versionen, schon alleine weil es sich um unterschiedliche Übersetzungen aus demGriechischen handelt
Die Kirche hat selbstverständlich abweichende lateinsiche Versionen verbrennen lassen, immerhin wurde mehrere Dutzend Male eine der Versionen als die einzig Richtige erklärt, bis man wieder eine neue Version zur einzig Richtigen erklärte
bekchris schrieb:Die Qumranfunde bezeugen doch am Beispiel des Jesajabuches, wie genau die Überlieferungen erhalten blieben.
Außerdem wacht Gott selbst über sein Wort
Das ist wiederum zu erwarten! Da handelt es sich ja um einen heiligen Text, der bereits seit mindestens einem oder zwei Jahrhunderten auf einer stabilen Überlieferungs- und Buchtradition steht
Das kann man aber mit den evangelien nicht vergleichen, denn da begann die systematische Sammlung und Redigierung der Bibeltexte/Fragmente ja erst im 2. Jahrhundert nach Christus
Jeremia 11: Und es geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachendenZweig.
12: Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über mein Wort, dass ich's tue.
Gläubige Juden nehmen die Thora und die Weitere Verbreitung sehr ernst, sie werden sich hüten, etwas zu verändern, denn Gott sagt:
5 Mose 4
1: Und nun höre, Israel, die Gebote und Rechte, die ich euch lehre, dass ihr sie tun sollt, auf dass ihr lebt und hineinkommet und das Land einnehmet, das euch der HERR, eurer Väter Gott, gibt.
2: Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon tun, auf dass ihr bewahren möget die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete.
usw.
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Die Verse verstehe ich nicht so, dass DIESES Wort, also die Tora bewahrt wird, sondern das Wort Gottes. Die Bewahrung wird durch die letzte Offenbarung, den Koran, garantiert, während Gott es zugelassen hat, dass die Juden und Christen fehlerhafte Botschaften auf schwarz und weiß schrieben,teilweise absichtlich, teilweise unabsichtlich. Was sie schrieben, ist ja weitgehend gar nicht das Wort Gottes, sondern das Wort über Gott
Jetzt sind wir aber beim Thema GLAUBE und THEOLOGIE
Was wahr ist und was verfälscht ist - das ist eine Frage der Glaubensüberzeung
Wie überliefert wurde bzw. was davon bekannt ist, ist dagegen keine reine Glaubensfrage