@parvatiJa, so etwas gibt es in der Tat. Könnte dir jetzt keine genaue Stelle nennen, ist mir zu mühselig alles zusammenzusuchen, aber stichprobenartig habe ich da was. Diese Nächstenliebe wird auch auf Aussprüche des Propheten sav. zurückgeführt etc. Jedoch geht das Verständnis nicht bis ins übertriebene wie es gerne von einigen Christen definiert wird.
Kurze Beispiele wären:
"Der Gläubige ist des Gläubigen Spiegel; er bechützt das verlorene Gut seines Bruder als auch dessen Ansehen; gibt ihm Rückhalt..." (Abu Dawud)
Der Prophet, Gottes Segen und Friede seien auf ihm, sagt auch: „ Wahrlich, Gott wird am Tage der Auferstehung sagen: `Wo sind die, die einander um Meinetwillen geliebt haben. Heute, da es kein anderes Obdach gibt, sollen sie unter Meinem Dach ruhen.`“
Der Prophet, Gottes Segen und Friede seien auf ihm, hat gesagt: „Sicher hat Gott auf Erden Seine Mittler, durch die er wirken kann, nämlich unsere Herzen. Und jene davonsind Ihm (Erhaben ist Er) am teuersten, die am reinsten, am stärksten und am edelsten sind: am reinsten von Sünde, am stärksten im Glauben und am edelsten ihren Brüdern gegenüber.“
Der Prophet, Gottes Segen und Friede seien auf ihm, sagt: „Wenn einer seinen Bruder liebt, dann soll er es ihn wissen lassen.“
„Der Muslim ist des Muslim Bruder. Er tut ihm kein Unrecht. Er läßt ihn nicht im Stich und er übt keinen Verrat an ihm.“
Der Prophet Muhammad (a.s.s.) hat gesagt:
Er ist kein Gläubiger, der sich satt ißt, während sein Nachbar hungert.
Derjenige glaubt nicht, dessen Nachbarn vor seinen Missetaten nicht sicher sind.
Davon gibt es hunderte Beispiel. Das sind nicht nur leere Worte, sondern kamen schon zu tausenden zur Geltung während der Lebzeit des Propheten sav., bei den nachfolgenden Kalifen und bei den Reinen der Gemeinschaft des Propheten sav.
Was noch höher als die Liebe (Muhabbet) ist, dass ist die selbstloseLiebe/Mitgefühl ohne Bedingungen zu lieben (Shefqat). Eine genaue Übersetzung fällt mir nun leider nicht ein.
Und weiter umfasst das Mitgefühl sehr viele Dinge. Durch das Mitgefühl, das jemand für sein Kind empfindet, umfängt er auch alle Jungtiere, ja überhaupt alles, was da lebt, mit dieser Liebe und zeigt so sich selbst als eine Art Spiegel für die ganze Breite des göttlichen Namens »Rahiem«. Dem entgegen beschränkt die Leidenschaft (aschk) ihren Blick auf den Geliebten (mahbub), opfert alles für ihren Geliebten auf. Oder aber sie erniedrigt andere, verletzt sie innerlich, kränkt sie in ihrer Ehre, nur um den Geliebten (aus den andern) herauszuheben und ihn (über sie hinaus) zu loben. So sagt z.B. jemand: »Die Sonne hat die Schönheit meiner Geliebten geschaut und hat in ihrer Verlegenheit den Wolkenvorhang vor ihr Gesicht gezogen, um sie nicht zu sehen.« Oh, he, Geliebter, edler Herr! Was für ein Recht hast du denn, dass du die Sonne, dieses von Licht erfüllteBlatt mit den acht gewaltigen Namen, so in Verlegenheit bringen willst?
Außerdem ist selbstlose Liebe aufrichtig. Sie erwartet keine Gegenleistung, ist rein und unentgeltlich... ja selbst die Liebe der Tiere zu ihren Jungen ist in ihrer selbstlosen Bereitschaft, sich zu opfern, noch auf dieser so einfachen Stufe ein Beweis dafür. Leidenschaft hingegen wünscht ein Entgelt, verlangt eine Gegenleistung. Tränen der Liebe drücken eine Art von Verlangen aus, betteln um Lohn.