T.Rick schrieb:Von irgendeiner Zielgerichtetheit kann man aber im unbelebten Kosmos nirgendwo reden...
Doch, doch, siehe Urknalltheorie bzw. Evolution des Kosmos. Oder möchtest du etwa andeuten, es war reiner Zufall, dass sich aus der "kosmischen Ursuppe" heraus dann bspw. Sterne, Galaxien und Planeten gebildet haben?
;)T.Rick schrieb:Wer behauptet denn, daß so ein Universum existiert?
Es geht hier vornehmlich um
deine Behauptung, dass wir es im Universum nicht mit effizienten, zielgerichteten Abläufen zu tun hätten, sondern mit bloßem Zufall und Chaos. Und diese Behauptung ist nicht nur nicht belegt, sondern sogar falsch und irgendwo auch reichlich seltsam, wenn man mal bedenkt, dass das Wörtchen 'Kosmos' - als häufig verwendetes Synonym für unser Universum - eigentlich aus dem Griechischen kommt und so viel wie "Ordnung" bedeutet, was deinem behaupteten und angeblichen Chaos komplett widerspricht, abgesehen davon, dass wir mittlerweile auch längst profunde Kenntnis von fundamentalen Prinzipien bzw. Gesetzmäßigkeiten der Natur haben (was die alten Griechen aber eben auch schon erahnten bzw. feststellen, dass es da am Himmelsfirmament gewisse
Regelmäßigkeiten gibt), welche wiederum deinem behaupteten Zufall widersprechen. Weiß auch nicht, was es da jetzt vor dem Hintergrund moderner Naturwissenschaften überhaupt noch zu erläutern gibt. Natürlich gibt es
auch Zufall & Chaos in der Welt, mehr als genug, gar keine Frage, aber eben nicht nur. Vor allem bedürfen Zufall & Chaos auch keiner gesonderten Erklärung, dafür aber eben Gesetzmäßigkeit & Ordnung, was aber auch alles schon bei Platon nachzulesen ist und sich sowieso durch die ganze Geschichte der Kosmogonie/Kosmologie zieht...
T.Rick schrieb:Wieso machst Du Effizienz an Elementarteilchen fest?
Tue ich ja nicht, sondern nannte es nur als
Beispiel - so als kleine "Starthilfe"...
T.Rick schrieb:Wichtiger sind die großen Vorgänge...
Klar, kann man durchaus so sehen. Entscheidend ist halt - wie so häufig - das "große Ganze". Nur drängt sich dann halt eben auch die Frage auf, warum du denn dann so voreilige Schlüsse ziehst, was etwa die Deutung von Leben als "Nischenprodukt" angeht. Zumal Leben eh diese lästige Angewohnheit hat, sich - im Gegensatz zur "toten Materie" - diverse Räume einfach zu erschließen und/oder für entsprechende Lebensbedingungen zu transformieren, ganz "automatisch", ist offenbar nur 'ne Frage der Zeit, wie man beispielhaft auf der Erde sieht. Du aber gibst dem (großen, ganzen) System eben
nicht genug Zeit und schreist voreilig:
"Guck, passiert ja eh nix!" Und das ist natürlich Unfug - auch wenn die weitere Entwicklung des Universums und die Rolle des Lebens natürlich weitestgehend Spekulation bleiben muss, wobei auf der anderen Seite aber eben auch noch niemand glaubhaft darlegen konnte, was denn der Entwicklung einer terrestrischen Zivilisation hin zu einer extraterrestrischen Zivilisation, welche weitere Teile des Weltraums als neuen Lebensraum erschließt, entgegenstehen sollte, ganz im Gegenteil.
T.Rick schrieb:...Sonnen entstehen und sterben, Planeten entstehen und sterben, vielleicht bildet sich hin und wieder in günstigen Nischen sowas wie Leben - und stirbt auch wieder, von keinem bemerkt. Supernovas, Schwarze Löcher und andere Phänomene fluten ganze Teile des Weltraums mit tödlicher Strahlung die gar kein Leben zuläßt oder aber es vernichtet, falls es das Pech hatte zu nah dran zu sein. (Wobei "Nähe" bei harter Strahlung in Lichtjahren gemessen werden kann.)
Andere riesige Teile des Weltalls sind anscheinend praktisch leer, allenfalls gefüllt mit ominöser Dunkler Materie, von der noch keiner weiß was das überhaupt sein soll, sie ist lediglich eine rechnerische Größe, weil irgendwo in der Berechnung der bekannten Daten noch ein paar Prozentpunkte fehlen. Der allergrößte Teil des Weltalls ist somit ein verdammt lebensfeindlicher Ort, und Leben ein reines Nischenprodukt.
Außer man will glauben, daß Leben (als einziges aktuell bekanntes Potential für Intelligenz und Selbsterkenntnis) kein Ziel irgendeiner Gottheit ist, sondern von vornherein nur ein ungeplantes, zufälliges Nebenprodukt.
Ist halt schon ein sehr groteskes Zerrbild, welches du da zeichnest. Fakt ist: "Leben" ist nur ein anderer Begriff für ein Phänomen bzw. für Strukturen, welche sich vor allem dadurch auszeichnen, einen im Vergleich zur "toten Materie"
extrem hohen Grad an Ordnung (=negative Entropie) fernab des thermodynamischen Gleichgewichts verbunden mit einem signifikant geringem Maß an Wahrscheinlichkeit zu besitzen. Man findet im Universum faktisch kein höheres Maß an Ordnung realisiert als ausgerechnet in uns
Lebewesen. Und dann kommt halt wieder jemand wie du und "faselt" - pardon - was von (sinngemäß) "überall nur Zufall, Chaos und Unordnung", womit du aber bestenfalls deine maximale Ahnungslosigkeit demonstrierst. Und wäre das nicht so, müsste man jetzt auch nicht wieder in aller Ausführlichkeit erläutern, warum Lebewesen bzw. hochgradig geordnete Strukturen größtmöglicher Komplexität - im Vergleich zu den eher einfachen und ungeordneten Systemen sehr nahe dem thermodynamischen Gleichgewicht wie bspw. irgendwelche
Felsbrocken -
zwangsläufig eher selten und natürlich auch anfällig für diverse Störungen sind, ergo also auch sehr spezielle Anfordungen mit sich bringen, um überhaupt bestehen zu können. Also wenn du jetzt mit "überall nur Zufall, Chaos und Unordnung" und "Leben nur ein Nischenprodukt" zum Ausdruck bringen wolltest, dass es bspw. auf dem Mars ja viel mehr Felsbrocken als Lebewesen gibt, wobei Erstere ja auch viel stabiler und weniger anfällig für Umwelteinflüsse ("tödliche Strahlung") als Letztere sind, dann... wow, hast du jetzt etwas sehr, sehr "Schlaues" gesagt, Gratulation!
:D