Bishamon schrieb:... im Gegensatz zu anderen Kinderbibeln, welche blutigen und gewaltsamen Szenen kürzen oder massiv verschönern, den Kleinen ein viel realistischeres Bild bietet.
Du wirst dich wundern: Gerade die Sintflut-Geschichte wird gern für Kinder gebracht und auch bildlich dargestellt. Sie scheint sogar ein beliebtes Thema für die "Kindermission" zu sein. Als ich noch ein Kind war, habe ich mal einen Freund zu einer Art Kinderbibelgruppe begleitet. Die fand einmal die Woche statt und es gab dort jedesmal eine nett gemachte Zeitschrift mit Rätseln und Bildern zum Ausmalen. Auch eines von der Arche Noah mit Elefanten und anderen exotischen Tieren.
Ich vermute mal, man glaubt dort, dass sich die Arche Noah-Geschichte sogar besonders gut für Kinder eignet, weil auf den Bildern viele Zootiere zusammenkommen und die Kleinen sich freuen, diese alle ausmalen zu können. Vergleichbar etwa einem "normalen" Malbuch mit Zootieren zum Anmalen.
Zwar werden/wurden auf diesen Bildern natürlich keine Ertrinkenden gezeigt. Nur Noah und Tiere, die vom Deck der Arche heruntergucken. Aber die Story, nämlich dass Gott aus Ärger über die Menschheit alle anderen außer Noahs Familie ertrinken ließ, wurde trotzdem erzählt. Vielen Kindern war damals das Ungeheure (nämlich, dass Gott einen Massenmord veranstaltete) nicht wirklich bewusst. Sie dachten, dass Gott aber doch immerhin so lieb gewesen wäre, die "unschuldigen" Tiere zu retten. Obwohl von denen laut Bibel ja auch alle anderen umkamen, die nicht auf die Arche flüchten konnten.
Dass ich das gut finden sollte oder dass andere es gut fanden, und dass der Tod so vieler Menschen gar nicht so schlimm sein sollte, wenn nur die Tiere gerettet wurden, hat mich schon damals irritiert. Ich war auch zur Enttäuschung meines Freundes nur zweimal bei dieser Gruppe. Hauptsächlich ihm zuliebe - und weil ich diese Zeitschriften ansonsten sehr schön fand.
Hantierer schrieb:Sie nennen sich selbst Skeptiker, kommen aber nicht mit Leuten klar, die skeptisch oder kritisch gegenüber der Wissenschaft und Schuldmedizin sind.
Nun ja. An die Schöpfungsgeschichte kann man ja ruhig glauben. Schwieriger ist es bei der Schulmedizin. Ich erinnere mich an einen Fall, wo Eltern ihre krebskranke Tochter der Schulmedizin entzogen und dann über längere Zeit mit einem Heilpraktiker durch die Gegend reisten. Dieser verweigerte dem armen Kind sogar Schmerzmittel, weil er der Ansicht war (oder zumindest behauptete), Krebsschmerzen seien positiv für die Heilung. Ich habe heute noch den Anblick dieses kleinen Mädchens aus den Medien im Kopf, weil ich selbst einen ähnlichen Krankheitsfall mitbekommen habe. Zum Glück kam das Kind später doch wieder in schulmedizinische Behandlung (die Mutter war wohl einsichtig geworden) und soll heute gesund sein. Für den Heilpraktiker kann ich nur Verachtung empfinden.
Und das ist nur ein Beispiel, wie sehr Leute, die lieber esoterischen Heilsversprechern glauben wollen als der Schulmedizin, ihren eigenen Kindern schaden können. Das dies in guter Absicht geschieht, hilft den Kindern nicht.